Man hätte vielleicht sogar die ganze Anfangsszenen weglassen können; also auf dem Schiffsbauplaneten Corellia mit Han als "Straßen-Kid". Auch wenn ein düsterer Stadt/Fabrik Planet seinen Reiz hat und die Untergrund-Anführerin ziemlich cool dargestellt wurde, habe ich es Han und Kira nicht wirklich abgenommen. Auch nicht die Love-Story zwischen den beiden; es wirkte einfach nicht echt. Vielleicht hätte der Film mit Han beim Militär anfangen sollen, wo dort auch sein Fliegertalent entdeckt wurde, was aber erst später durch einen Mentor z.B. Beckett oder Lando gefördert wurde. Dass er beim Militär wegen Aufmüpfigkeit strafversetzt wurde, finde ich sehr passend.
Emilia Clarke als Kira empfand ich zudem als Fehlbesetzung. Entweder lag es an mangelnder Schauspielerleistung oder am Drehbuch; der Charakter, so wie er dargestellt wurde, hatte irgendwie nichts. Kira war einfach nicht interessant; sie hatte keine Tiefe, kaum Mimik und dadurch nichts geheimnisvolles oder besonderes.
Die besten Charaktere waren Chewbacca, Lando Calrissian, Beckett und Dryden Voss. Chewbacca kam super rüber und Lando war spitze. (Ein eigener Film über Lando wäre übrigens auch sehr reizvoll). Die Roboterfrau L3 war witzig und brachte gut zum Ausdruck, dass Droiden mehr sind als simple Roboter.
Ich bin auch der Meinung, dass das Kennenlernen von Han und Chewbacca leider schwach war; aber geschenkt.
Die Szene in dem Nebel fand ich im Grunde ziemlich gut. Es war direkt unheimlich, als der Sternenzerstörer im Nebel auftauchte und den Weg versperrte.
Das "Cthulhu"
dann plötzlich auftauchte gab dagegen zu viel Preis. Nur das Auge war unheimlich. Vielleicht hätte man es dabei belassen sollen.
Es gab einen Moment im Film, ab dem ich genervt war. Zum Ende hin. Vorher war eigentlich alles gut. Ich erinnere mich, wie ich geseufzt habe, als es plötzlich eine Entzauberung gab. Kurz nachdem die Banditen mit den Masken die Gruppe aufgespürt hatte; auf dem Planeten, wo das Coaxium raffiniert wurde. Es war nicht die Frage, warum die "Helden" von der Überzahl nicht einfach erschossen wurden (vorher beim Zug waren sie auch nicht zimperlich), sondern als Enfy Nest den Helm abnahm und dieses junge Mädel zum Vorschein kam. "Ach nö!" Disney! Daneben stand dann "Willow" (o.k., der Schauspieler kann auch nichts dafür, dass ich ein zitterndes "Willow, du musst den Zauber richtig sprechen" in den Kopf bekam). Als das Mädel Enfy dann aber das Wort "Rebellion" in den Mund nahm, war es spätestens soweit... "Nein, bitte nicht! Warum wird denn jetzt dieses Fass aufgemacht?" dachte ich. Und warum machen alle sofort mit? Han will Geld für ein Schiff haben, sein größter Traum. Er ist auf der Straße aufgewachsen und nun schließt er sich sofort begeistert an, ohne um eine Belohnung für sich zu feilschen?
Die Schwierigkeit ist vermutlich, dass Han Solo in der Episode 4 ein Schurke mit gutem Herz war, der sich im letzten Moment doch noch für die richtige Sache entschied. Der junge Han Solo musste nun einen Spagat machen zwischen Schurke und nettem Kerl, den die Zuschauer mögen. Deswegen lächelte er bestimmt auch so häufig im Film, was ihn ja auch durchaus sympatisch macht. Man hätte den Film (ohne angekündigte Fortsetzung) bestimmt nur schlecht mit einem schurkenhaften und fiesen Han enden lassen können. Oder gerade doch? Das wäre doch mal was gewesen...