Darstellung von Konflikten innerhalb der Filme
SW: Konflikte werden mit der Waffe ausgetragen. Gerichtsverhandlungen, Polizeiaktionen werden nicht thematisiert, oder wenn, dann wird das als Hinhaltetaktik im Dienste der Bösen und Reichen karikiert. Ultima Ratio bleibt der Krieg bis zur Vernichtung des Gegners. Verhandlungen werden nicht geführt, die Bösen haben Null Interesse an Verhandlungen. Zivilbevölkerung ist legitimes Ziel für die Bösen. Man sieht die Guten nie Kollateralschäden zu verursachen.
Die Einzelfähigkeiten von Elitekriegern (Jedis, Sith) bestimmen den Ausgang der Konflikte die dargestellt werden. Der Gegner ist entmenschlicht. Sturmtruppen selten ihr Gesicht. Empfindungsfähige Droiden sind williges Kanonenfutter. Es werden keine Konflikte gezeigt die auf Mißverständnissen beruhen und wo das Aufheben des Mißverständnisses einer Lösung gleich kommt. Es werden keine Konflikte gezeigt wo Diplomatie oder Verhandlung zum Erfolg führen.
Konflikte zwischen Individuen werden in der Regel durch Kampf auf Leben und Tod beendet, oder durch Flucht. Auch hier ist die Auslöschung oder ernste Verletzung des Gegenübers häufig das einzige Mittel den Konflikt zu beenden oder aufzuschieben.
ST: Es werden verschiedene Arten von Konflikten gezeigt. Mißverständnisse, Aggression aus den eigenen Reihen, Verhandlungsduelle, Polizeiaktionen und Gerichtsverhandlungen gehören zum Grundrepertoire der Serie
. Man versucht bewaffnete Konflikte zu vermeiden, scheut aber nicht davor zurück sich wehrhaft zu verteidigen. Es ist in der Regel ein Team-Erfolg mit herausragender Leistung und Opferbereitschaft Einzelner.
Man sieht ab und an Prügelszenen, es reicht den Beteiligten wenn der Gegner kampfunfähig ist. Geschossen wird eigentlich von Star Fleet Seite nie zuerst. Kollateralschäden der Bemühungen der UFP werden thematisiert.
Mögliche Außenwirkung ins Hier und Jetzt:
SW: Ein Konflikt zwischen den Guten und Bösen führt unweigerlich zum Krieg/Gewalt. Da es seitens der Bösen immer ein Vernichtungskrieg ist muß man sich dagegen mit allen Mitteln wehren. Gewalt ist das einzige Mittel das zu einer Auflösung des Konfliktes führt. Flucht verzögert nur den Zeitpunkt der Gewaltanwendung. Gewalt ist legitimes, und häufig einziges Mittel zur Konfliktlösung. Andere Erfolgsstrategien werden nicht gezeigt.
ST: Konflikte werden auf verschiedenste Weise beiseite gelegt. Verhandlung, Aufklärung von Mißverständnissen, Gerichtsverhandlungen, Abkommen sind alles Mittel mit denen Konflikte beigelegt werden. Es werden unparteiische Dritte gesucht und gefunden um zu Vermitteln wenn nötig. Gewalt ist häufig nur Ausdruck das die Mittel zur Auflösung noch nicht versucht worden sind. Individuuen werden als nicht zu Kompromissen fähig gezeigt. Kulturen sind, bis auf einige wenige Ausnahmen, immer daran interessiert auf zivilisierte Weise Konflikte beizulegen. Zumindest wenn die Beilegung auch in Ihrem Sinne und zu ihrem Vorteil ist. Gewalt ist ein Mittel das nicht den Konflikt beseitigt, aber sie kann Gegner zur Räson bringen.
Haltung der Autoren gegenüber Konflikten
SW: Ist der Gegner böse so ist die Gewalt das einzige Mittel das zu beenden. Flucht solange man noch keine Chance auf den Sieg hat ist gestattet. Alle anderen Strategien werden gering geschätzt und abwertend/als ineffektiv dargestellt.
ST: Konflikte lassen sich gewaltfrei lösen wenn man die Interessen beider Seiten erkennt und eine Lösung findet die beiden Seiten gerecht wird. Gewalt ist letztes Mittel. Die "normalen" Gegner sind, bei entsprechenden Anreizen, immer gewillt anders als mit Gewalt zu agieren.
Folgt noch
Darstellung von Gut/Böse/Moral innerhalb der Filme
Darstellung von Technik innerhalb der Filme
Was halt auffällt ist das SW sehr stark Schwarz/Weiss zeichnet, das ist meiner Meinung nach insofern gefährlich als das es alle anderen Lösungsmöglichkeiten für Konflikte unterschlägt.
Wenn man im hier und jetzt mal die Argumente auf beiden Seiten hört, dann sieht man das sich beide Seiten im Recht fühlen. Ob sie es sind, sei dahingestellt, aber es ist SELTENST eine Schwarz/Weiss oder Gut/Böse Entscheidung.
Nicht in Aleppo, nicht in Mossul, nicht in Vietnam, nirgends. Gut/Böse, Schwarz/Weiss, das versucht uns die Propaganda weiss zu machen, das es so ist.
Das es andere Auslöser für den Konflikt sind, das wird auch bei uns unterschlagen, auch weil wir uns unsere Welt gerne EINFACH vorstellen.
Wenn wir das Schlaglicht auf Aleppo richten und uns über die, primitiven (!), Fassbomben aufregen oder über die nicht so primitiven russichen bunkerbrechenden Bomben, wo ist dann unsere Aufregung über die bunkerbrechenden Bomben die im Kampf gegen den Terror zum Einsatz kommen? Anscheinend gerät das in Vergessenheit das der Westen AUCH mit ähnlichen Mitteln vorgeht. Die russische Doktrin ist da mit der Groben Kelle auszuteilen. War die amerikanische in Vietnam auch. Ist die saudische im Moment im Jemen auch. Wo ist da der Aufschrei?
Der Witz ist das diese Vorgehen falsch sind. Wenn wir (Westen/Saudis) den Rebellen Waffen liefern und wenn Russland Assad Waffen liefert dann verlängert man den Konflikt. Und solange USA und Russland nicht an einem Strang ziehen, oder einm Agreement haben wie es weiter gehen soll wird es in diesen Konfliktregionen nicht zu einer Befriedung kommen.
Wenn wir nach SW Philosophie vorgehen muss es zum Grossen Knall kommen.
Wenn wir nach ST Philosophie vorgehen sind Grosse und Kleine Knalls nur für Knallköpfe. Allenfalls Backpfeifen für die Uneinsichtigen sind probates Mittel zusätzlich zur Verteidigung.
Bitte in Richtung Star Trek abbiegen.
--- Edit ---
Die Star Wars Weltsicht hat ja gerade in den USA einen Wahlsieg errungen.