Einsteigersysteme?

Also realistisch gesehen? Das sind doch viele Beschränkungen :D


Realistisch denke ich das Inserate in Hobbyfremden aber "nerdigen" Zeitschriften bzw. gezielte Ads auf ebensolchen Blogs helfen könnte.
Oder gesponsorte Seiten bei Stumbleupon nur eben NICHT (nur) in der Roleplaying Games Interest Sparte sondern in verwandten Sparten wie Fantasy books oder SCI FI usw.
Oder wie bei den ganzen Cortex Spielen (nur eben mit Namen die hier in Deutschland beliebter sind als Superhelden) gute Lizenzen einkaufen und auf der offiziellen Webseite bzw, sogar prominent im Buch zum Spiel verweisen.
Oder Preroll Videos bei Youtube schalten (natürlich mit Zielgruppe).
Oder
oder
oder


Es gibt soviel Möglichkeiten, die nicht so teuer sind. Ich wunder mich immer wieder warum das so wenig gemacht wird. Vielleicht bin ich auch zu naiv zu glauben, dass sowas wirkt, aber so wahnsinnig teuer sind solche Sachen nicht!
 
Wie ich gerade (verspätet) erfahren habe, ist Justifiers (Ulisses Universalsystem) auch gescheitert, http://www.aktion-abenteuer.de/b/threads/justifier-rettungsmission.76211/

Wenn selbst ein Name wie Markus Heitz nicht in der Lage ist produktrekrutierten Nachwuchs für Rollenspiel zu generieren...
Und wenn selbst viele mittlerweile doch sehr durchdachte und gut designte Einsteigersysteme das nicht schaffen...

... dann sehe ich für (produktrekrutierten) Rollenspielnachwuschs schwarz!

Und man kann von der weiteren Entwicklung eigens für die Gewinnung von Nachwuchs ausgelegter Rollenspiele eigentlich Abstand nehmen.

Einzige Chance mag dann noch in Aktionen zur Rekrutierung neuer Rollenspieler bzw in Kombinationen mit dazu erstellten Systemen liegen.

Schade, aber man muss der Wahrheit doch mal ins Auge blicken.

Oder welche extra dafür designten Einsteigersysteme würdet ihr als erfolgreich bezeichnen? Mir fällt da nur Quest ein und da ist der Abstand ziemlich groß, bzw die Transfermenge sicher eher klein.
Ich stimme dir da voll und ganz zu - und hätte es auch schon vor 10 Jahren getan...
Es gibt so viele Rollenspiele und so viele Leute, die wirklich überhaupt garnicht wissen was P&P-RPG ist, dass es einfach nicht an den Produkten liegen kann, sondern einfach an der Bekanntheit.
Kann Bushido (oder wars Sido?) nicht mal ein Album über seine SR-Runde aufnehmen?
 
Kurz mal eingeworfen was die "Justifer" Romane angeht...da ist kein einziger von Markus Heitz, nur Collectors.
An den Romanen der Serie schreiben u.a. Christian Hardebusch, Nicole Schumacher, Boris Koch und Daniela Knor.
 
Ich seh immer wieder mal Werbung für Browserspiele in Fernsehzeitungen(u.a. für DRAKENSANG!), eigentlich unbegreiflich das Ulisses es nicht mal damit versucht.
Eines der hübschen DSA-Plakate seitengroß innen auf dem Umschlag, inklusive Link zum abfotografieren mit dem Handy und irgendwo anders in der Zeitschrift einen netten Rabattcode für den ersten Einkauf im Webshop.
 
Ich seh immer wieder mal Werbung für Browserspiele in Fernsehzeitungen(u.a. für DRAKENSANG!), eigentlich unbegreiflich das Ulisses es nicht mal damit versucht.
Eines der hübschen DSA-Plakate seitengroß innen auf dem Umschlag, inklusive Link zum abfotografieren mit dem Handy und irgendwo anders in der Zeitschrift einen netten Rabattcode für den ersten Einkauf im Webshop.
Ich denke ein guter und sinnvoller Anfang wäre erstmal die Frage WIE man das Hobby schmackhaft machen will. Ich hab schon Leute über RPG so seltsames Zeug schwärmen hören, dass ich kurz davor war mein Hobby an den Nagel zu hängen (na gut, das war jetzt natürlich übertrieben) - letztens hab ich meiner Oma davon erzählt und die fand das total lustig.

Rollenspiel kann so viel sein, aber in den wenigen Fällen wo das tatsächlich mal öffentlich präsent wird, wird das in einer solch abstrusen Nerdigkeit zelebriert... so viel Mathematik kann ich in meinem Leben nicht studieren, dass ich dieses Level erreichen könnte.

Jeder der gerne mal eine Geschichte im Kopf weiterspinnt und Dinge überlegt wie "was würde ICH tun?" oder "wie es wohl wäre so zu sein?" oder auch "wie hätte der wohl reagiert, wenn...?" ist mMn nur einen Schritt vom Rollenspiel entfernt. Der Schritt wo ihn ein SL an der Hand nimmt und sagt:
"Ich kenn da ein interessantes Spiel - da kannst du GENAU DIESE FRAGE beantworten."

Stattdessen versucht man die Leute zwanghaft über Umwege für irgendein seltsames Spiel zu begeistern, dass lächerlich kompliziert ist, bei dem wahlweise das Spielbrett weggelassen wird oder eine völlig unnachvollziehbare Identifikation mit den Spielfiguren propagiert wird und das ganze am besten noch bei gedämpften Licht zu seltsamer Musik, mit nem Oberguru, der sich hinter ner Pappwand versteckt.

Irgendwie wird RPG (in erster Linie im Web) verdammt oft mit den Dingen beworben, die es nicht kann, nicht macht oder nicht hat.
"Wie WoW nur ohne Computer" - Was? Wer sollte sowas spielen wollen?
"Wie ein Brettspiel, nur ohne Brett, weil man sich die Sachen vorstellt" - Na super. Mensch-ärgere-dich-nicht und wir stellen uns das Brett vor? Neeeeeeeeerd!
Und auch hier musste ich bei der Beschreibung was denn Rollenspiel sei, beinahe heulen.
(Man muss dazu sagen, dass das aus dem Fanforum eines erfolgreichen deutschen High-Fantasy-Autoren ist, der ein paar der bekanntesten DSA-Kampagnen geschrieben hat - da sollte man doch den ein oderen anderen DSAler vermuten, der das so erklären kann, dass man zumindest als Rollenspieler begreift, wovon der da schreibt.)

Warum versucht man nicht einmal lieber zu erklären, was Rollenspiel KANN?
Warum immer beschreiben als "wie..., aber ohne... und deswegen doch nicht so."?
Entweder schaltet der andere da doch bei der ersten oder zweiten Hälfte des Satzes ab.

Rollenspiel ist wie ein Buch, wie ein Film und wie ein Computerspiel: Es lässt dich eine Rolle einnehmen und eine Geschichte erleben. Und du entscheidest, wie sich die Hauptfigur verhält. So frei, wie in keinem anderen Medium.
 
Können wir BITTE BITTE einen anderen Thread darüber nutzen ob ein Autor gut oder schlecht ist? Hier spielt im bestenfall eine Bedeutung ob sein Name Kaufwirkung ausübt oder nicht und das hat eher mit regelmäßigen Verkaufszahlen und Medienpräsenz als Talent zu tun.

Viel interessanter ist doch die Frage WIE man Rollenspiel überhaupt bewerben sollte.
Ich denke die typische Manier der Browser Games geht schon in die richtige Richtung. Ein paar hübsch gemalte Bilder (gern auch ein paar sich mit dem Bogen räkelnde Elfinnen...sex sells) unterlegt mit epischer Musik (so fernsehen) und einem ebenso vor Pathos triefenden Text a la "Die Zeit des Friedens ist vorbei. Die Völker XYs erheben sich und stehen gemeinsam Seite an Seite. Alte Fehden vergehen im Angesicht der großen Bedrohung. Diese Welt braucht Helden, denn nur Helden können sie retten. Sei du ein Held!" blabla. Dabei die Gewalt nicht überbetonen aber durchaus zeigen und noch irgendetwas mit Kindchen Schema zeigen, das vor dem sicheren Feuertod gerettet wird. Epik, Pathos, Sex, Gewalt, Mitgefühl, Ehre usw.
Ich will nicht sagen das das eine intelligente differenzierte Werbung wäre, aber eine günstige die offensichtlich Wirkung zeigt.

Die Betonung wäre hier halt klar auf dem narrativen Storyporn.
Welche Aspekte soll man den sonst bewerben?
Das simulative:"eine echte Welt mit allen Möglichkeiten die du dir nur vorstellen kannst. Realer als jedes Game"? Ich weiß nicht ob das so reißt.
Gamist: "Sammle Erfahrung, sei ein Held, sei stärker als alle anderen und besiege den Fürsten der Finsternis?" Kann klappen hat aber mit der narrativen Geschichte viel Ähnlichkeit und würde nur durch die unterlegten Bilder von Skilltrees und Würfeln und so anders sein.

Oder hab ich was übersehen?
 
Ich denke die typische Manier der Browser Games geht schon in die richtige Richtung. Ein paar hübsch gemalte Bilder (gern auch ein paar sich mit dem Bogen räkelnde Elfinnen...sex sells) unterlegt mit epischer Musik (so fernsehen) und einem ebenso vor Pathos triefenden Text a la "Die Zeit des Friedens ist vorbei. Die Völker XYs erheben sich und stehen gemeinsam Seite an Seite. Alte Fehden vergehen im Angesicht der großen Bedrohung. Diese Welt braucht Helden, denn nur Helden können sie retten. Sei du ein Held!" blabla. Dabei die Gewalt nicht überbetonen aber durchaus zeigen und noch irgendetwas mit Kindchen Schema zeigen, das vor dem sicheren Feuertod gerettet wird. Epik, Pathos, Sex, Gewalt, Mitgefühl, Ehre usw.
Gerade das erachte ich als gefährlich. Wenn das nicht SEHR professionell gemacht ist, wirkts schnell billig (Sieht man auch bei den genannten Browserspielen). Deswegen glaube ich nicht, dass Fernseh- oder Online-Werbung der richtige Weg ist.
Werbung in Zeitschriften oder Katalogen (von Spielwaren- oder Buchergeschäftern) schon eher.

Warum versucht man nicht einmal lieber zu erklären, was Rollenspiel KANN?
Warum immer beschreiben als "wie..., aber ohne... und deswegen doch nicht so."?
Entweder schaltet der andere da doch bei der ersten oder zweiten Hälfte des Satzes ab.
Weil die meisten sich nichts drunter vorstellen können, wenn man nicht von etwas ausgeht, das sie schon kennen. Fast alle, denen ich versucht habe RPG zu erklären, verstanden mich nicht, bis ich sie zur ersten Runde brachte. Und selbst dann erst nach einer halben Stunde.
Das ist die Crux bei unserem Hobby. Das spezielle Gefühl baut sich nur auf, wenn du dabei bist. Wenn man zuschaut (schlimmstenfalls sogar einer abgefilmten Runde) wirkts nur seltsam.
 
Täusche dich nicht wieviele 15 jährige diese billige Werbung durchaus ansprechend finden. In Alter bin auch auf jedes Bild von einem vernarbtem einsamen Krieger dessen Umhang im Wind flattert und der heldenhaft vor der Horde Orks steht, die ihm vor dem Hintergrund des Sonnenuntergangs entgegenstürmt.
Das wirkt! Dann noch epische Musik drunter und SCHWUPS ich war dabei.
Meistens nur für 2 Tage weil ich dann doch doof und überhaupt nicht wie in der Werbung fand, aber manchmal wars dann doch gut und ich habs weitergemacht.
 
Weil die meisten sich nichts drunter vorstellen können, wenn man nicht von etwas ausgeht, das sie schon kennen. Fast alle, denen ich versucht habe RPG zu erklären, verstanden mich nicht, bis ich sie zur ersten Runde brachte. Und selbst dann erst nach einer halben Stunde.
Das ist die Crux bei unserem Hobby. Das spezielle Gefühl baut sich nur auf, wenn du dabei bist. Wenn man zuschaut (schlimmstenfalls sogar einer abgefilmten Runde) wirkts nur seltsam.
Ich machs so:
Ich nehme irgendeine Szene aus einem Film, einem Buch, einem PC-Spiel, die ich kenne und von dem ich weiß dass der andere sie gut findet. Dann sage ich ihm, dass er im Rollenspiel beispielsweise dessen Rolle spielen könnte. Wenn er in dieser einen Szene ist (ich beschreib sie ihm nochmal kurz), kann er entscheiden, wie sich der Held verhalten soll. Ich lass ihn etwas antworten und sage ihm, welchen Einfluss das auf die Spielhandlung hätte, aber weise ihn gegebenenfalls daruaf hin, dass wir ja nicht sicher wissen ob das auch wie geplant klappen würde. Es hängt davon ab, ob und wie gut der Held das überhaupt kann. Um dies zu simulieren hat der Held eine individuelle Liste von Fähigkeiten mit bestimmten Werten. Ein Regelsystem ermöglicht uns jetzt darauf basierend mit einem Würfelwurf zu bestimmen ob es klappt.
Dann beschreibe ich noch kurz wie ich die Szene nach einer bestanden Probe weiterführen würde und in 100% aller bisherigen Situationen, hat mein Gesprächspartner daraufhin mit einem gewissen kindlichen Stolz geschmunzelt, weil er es gerade geschafft hat eine coole Situation mit seinem eigenen Einfall zu lösen.

Wenn man Leute anfixen will, muss man sie schon auch mal ein wenig probieren lassen... und darf sie nicht vorher mit den Risiken und Nebenwirkungen zu Tode nerven.
 
Täusche dich nicht wieviele 15 jährige diese billige Werbung durchaus ansprechend finden. In Alter bin auch auf jedes Bild von einem vernarbtem einsamen Krieger dessen Umhang im Wind flattert und der heldenhaft vor der Horde Orks steht, die ihm vor dem Hintergrund des Sonnenuntergangs entgegenstürmt.
Das wirkt! Dann noch epische Musik drunter und SCHWUPS ich war dabei.
Meistens nur für 2 Tage weil ich dann doch doof und überhaupt nicht wie in der Werbung fand, aber manchmal wars dann doch gut und ich habs weitergemacht.
Das sind ja zwei verschiedene Dinge.
Dem 15-jährigen Fantasy-Krieger-Fan würde ich klar machen, dass er da ein riesiger Fantasy-Krieger sein kann.
Also meine Kritik richtet sich hier weniger gegen irgendwelche skurrilen alten Werbespots. Wenn man ein Setting hat, das man verkaufen will, soll man natürlich auch dieses Setting voller stolz bewerben.
[Edit: Jetzt erst bemerkt, dass dein Post sich ja garnicht auf mich bezog]

Es geht mir eher um die alltägliche Rollenspielwerbung der Rollenspieler - eben dieses "Was ist Rollenspiel?", was sich in vielen Internetforen regelmäßig entweder wie eine Entschuldigung liest oder wie irgendwas völlig abstruses.

Dabei ist Rollenspiel wohl so ziemlich die intuitivste Art zu spielen und die intuitivste Art Geschichten zu erzählen.
Jedes Kleinkind begreift was ein Rollenspiel ist. Ich wette mit euch ich kann in den nächsten Kindergarten marschieren und eine komplette Kindergartengruppe in nur 5 Minuten zum Fantasy-Rollenspielen bringen - und jedes einzelne Kind, wird begreifen, was es machen muss.

P&P liefert darüber hinaus noch einen Simulationsrahmen, der zum einen ein spannungserzeugendes Zufallelement hineinbringt - weil wir große Kinder es halt gerne spannend haben - und dazu dieses Zufallselement mittels gezielter Mechanismen auf eine Art und Weise "realistisch" zu gestalten versucht, dass taktische Überlegungen und "vernünftiges" Vorgehen, wie in der realen Welt besonders zielführend sind.

Kurz:
Wir großen Kinder finden es zwar immer noch genauso lustig die Power Rangers zu sein, aber wir wollen nicht einfach nur gewinnen - sondern wir wollen auch einen spannenden Kampf erleben und dieser soll gewissen Regeln unterliegen.

Und Bushido findet vielleicht die Power Rangers uncool und spielt lieber nen Ork mit Cyberarmen und nem MG.
Und der Rechtsanwalt Hans-Werner fände es mal witzig nen kleinen Punk zu spielen, der das Establishment schockt.
Die kleine Stefanie, wäre gerne mal ein 2 Meter großer Barbar mit einer Axt
Und der kleine Phil spielt einfach gerne ne Frau in schicken Klamotten.

Und im Rollenspiel können sie das alles spielen. So wie früher oder so wie heute allein in Gedanken - nur eben zusammen mit anderen in einem Regelrahmen, in einer bestimmten Spielwelt und mit Zufallselementen.
Was gibts denn da sonst noch wesentliches zu erklären?
 
Da es trotzdem gescheitert ist und auch John Sinclair (ebenfalls ein bekannter wenn auch fiktiver Name) aus dem gleichen Hause wenig erfolgreich zu sein scheint...
eigentlich ist es um JEDES groß angekündigte Anfänger RPG wieder sehr schnell ruhig geworden. Allerhöchstens Aborea scheint hier und da noch im Munde zu sein und dann eben nicht als Anfänger sondern eher Rolemaster light spiel.

Wie kommst Du auf den Trichter, dass das John Sinclair Abenteuerspiel nicht erfolgreich ist?

Wegen dessen Erfolg wurde Justifiers erst auf diesem System rausgebracht und auch Lugg und Trugg.

Bislang sehe ich aus dieser Ecke keinen Mißerfolg für Einsteigersysteme.

Dass Justifiers nicht funzte... na ja, wenn ich mir das Setting so ansehe, so ist das doch reichlich speziell.

Und Arborea macht sich scheinbar auch recht gut.

Was die Regelschwergewichte angeht, so sehe ich nach wie vor das Problem (was ich auch in einer Pathfinder-Runde gerade sehe und bei DSA immer und immer wieder erlebt habe), dass sich gerade die Neulinge meist nicht sonderlich intensiv mit den Regeln befassen. Das machen dann eher die paar Nerds dazwischen und deshalb wird auch gerne immer wieder nachgefragt, was man denn Würfeln müsse und die Gefahr besteht, dass sie dann irgendwann aufgeben und man so quasi einen Casual Gamer heranzüchtet.

Leichtgewichtige Einsteigersysteme bieten da einen viel schnelleren Zugang zu den Regeln, die auch Neulinge schneller greifen können und so auch besser ein Interesse am RPG entwickeln können.

Man gibt ja jemanden, der gerne mal durch ein Teleskop die Sterne beobachtet, ein Fachbuch über Astrophysik in die Hand.
 
Ich machs so:
Ich nehme irgendeine Szene aus einem Film, einem Buch, einem PC-Spiel, die ich kenne und von dem ich weiß dass der andere sie gut findet. Dann sage ich ihm, dass er im Rollenspiel beispielsweise dessen Rolle spielen könnte. Wenn er in dieser einen Szene ist (ich beschreib sie ihm nochmal kurz), kann er entscheiden, wie sich der Held verhalten soll. Ich lass ihn etwas antworten und sage ihm, welchen Einfluss das auf die Spielhandlung hätte, aber weise ihn gegebenenfalls daruaf hin, dass wir ja nicht sicher wissen ob das auch wie geplant klappen würde. Es hängt davon ab, ob und wie gut der Held das überhaupt kann. Um dies zu simulieren hat der Held eine individuelle Liste von Fähigkeiten mit bestimmten Werten. Ein Regelsystem ermöglicht uns jetzt darauf basierend mit einem Würfelwurf zu bestimmen ob es klappt.
Dann beschreibe ich noch kurz wie ich die Szene nach einer bestanden Probe weiterführen würde und in 100% aller bisherigen Situationen, hat mein Gesprächspartner daraufhin mit einem gewissen kindlichen Stolz geschmunzelt, weil er es gerade geschafft hat eine coole Situation mit seinem eigenen Einfall zu lösen.
Wenn man Leute anfixen will, muss man sie schon auch mal ein wenig probieren lassen... und darf sie nicht vorher mit den Risiken und Nebenwirkungen zu Tode nerven.
Ja, das mache ich auch oft. Ich hab da eine Standardszene mit einer Verfolugungsjagd über einen Mittelalterlichen Marktplatz.

Jedes Kleinkind begreift was ein Rollenspiel ist. Ich wette mit euch ich kann in den nächsten Kindergarten marschieren und eine komplette Kindergartengruppe in nur 5 Minuten zum Fantasy-Rollenspielen bringen - und jedes einzelne Kind, wird begreifen, was es machen muss.

P&P liefert darüber hinaus noch einen Simulationsrahmen, der zum einen ein spannungserzeugendes Zufallelement hineinbringt - weil wir große Kinder es halt gerne spannend haben - und dazu dieses Zufallselement mittels gezielter Mechanismen auf eine Art und Weise "realistisch" zu gestalten versucht, dass taktische Überlegungen und "vernünftiges" Vorgehen, wie in der realen Welt besonders zielführend sind.

Kurz:
Wir großen Kinder finden es zwar immer noch genauso lustig die Power Rangers zu sein, aber wir wollen nicht einfach nur gewinnen - sondern wir wollen auch einen spannenden Kampf erleben und dieser soll gewissen Regeln unterliegen.
[....]
Was gibts denn da sonst noch wesentliches zu erklären?
Das Erklären ist nicht das Problem, sondern das Werben. Mit 15 (Da dieses Alter jetzt mehrfach als Zielgruppe genannt wurde) sind viele schon aus dem Actionhelden-Fernsehserienalter raus, bzw. wollen nicht zugeben, dass es ihnen noch gefällt. Da muss man dann cool sein und ja nicht kindisch. Die Ausnahmen, die beim RPG landen, sind dann doch recht oft die Unbeliebten und "Uncoolen", weil die eh nichts mehr zu "verlieren" haben. (Ich kann jetzt nur aus meinem Rollenspielumfeld reden, aber da sind von doch ~30 Leuten der Großteil in der Schule eher Außenseiter gewesen).
Das "Nerdtum" hat durch die weite Verbreitung von Computerspielen in den letzten Jahren einen enormen Schub bekommen, aber RPG ist vielen dann halt doch auf den ersten Blick zu kindisch.
Ich will damit nicht sagen, dass es hoffnungslos ist, nur, dass es schwierig ist diese Grenze zwischen interessant und zu kindisch nicht zu überschreiten.

Ich wäre im Augenblick ja wirklich versucht, den Umweg über die Eltern zu gehen. Ich denke, dass viele Eltern heutzutage deutlich aufgeschlossener gegenüber Rollenspielen wären als früher (Hey, das kann man ohne Computer und mit Freunden spielen). Das könnte man z.B. mit einer massiven Werbekampagne zum Weihnachtsgeschäft durchaus nutzen.
 
Und damit das Feindbild "Computerspiele" ausnutzen, welches sich in den meisten Elternhirnen ja bereits festgefressen hat?
 
Das ist jetzt etwas extrem ausgedrückt.
Ich glaube nicht, dass Computerspiele per se noch bei vielen ein Feindbild sind. Aber ich denke, dass viele Eltern es begrüßen würden, wenn das Kind "auch mal was anderes macht".
Und da könnte man ansetzen.
Spiele mit Freunden
Spiele ohne Computer
Und erlebe dabei alles (und noch mehr) was dir deine Computerspiele bieten
Bei sehr offenen Eltern sogar "Spiele mit der Familie".

Ich habe leider oftmals erlebt, dass neue Rollenspieler bei den Eltern auf Unverständnis gestoßen sind, "was das jetzt wieder sein soll". Also sollte man evtl. zuerst die Eltern aufklären.
 
Das ist jetzt etwas extrem ausgedrückt.
Ich glaube nicht, dass Computerspiele per se noch bei vielen ein Feindbild sind. Aber ich denke, dass viele Eltern es begrüßen würden, wenn das Kind "auch mal was anderes macht".
Und da könnte man ansetzen.
Spiele mit Freunden
Spiele ohne Computer
Und erlebe dabei alles (und noch mehr) was dir deine Computerspiele bieten
Bei sehr offenen Eltern sogar "Spiele mit der Familie".

Ich habe leider oftmals erlebt, dass neue Rollenspieler bei den Eltern auf Unverständnis gestoßen sind, "was das jetzt wieder sein soll". Also sollte man evtl. zuerst die Eltern aufklären.
Ich denk auch - das Feindbild sind eher die Killerspiele und der Suchtfaktor PC.
Wobei ich, wenn ihr Teenies ködern wollt, nicht zu sehr über die familiäre Schiene gehen würde. Wer will den mit 15 etwas spielen, was ein "Spaß für die ganze Familie" ist. Da spiel ich dann doch noch lieber das Spiel, das als Einstiegsdroge für ein Leben voller Sex und Gewalt, verurteilt wurde.
 
Eltern aufklären klingt ein wenig seltsam, oder?
Ich meine, als ich angefangen habe, meine Kinder aufs LARP mitzunehmen, hab ich mir auch was von LARPwiki ausgedruck und den Erziehern in die Hand gedrückt. Das wurde dann einmal angesehen, Fragen kamen aber niemals.
Abgesehen davon, wer gegen seine Eltern pupertiert wird ihnen bestimmt nicht erzählen, was er im Geheimen mit seinen Kumpels macht...erst recht nicht wenn die absolut dagegen sind.

Wie wärs mit RPG Flyer in Blind Guardian und Hammerfall CDs |D
 
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