Löwenclub Pen & Paper-Rollenspiel am Ende (von Frank Heller)

Dies Thema ist aus dem ehemalien Löwnclub veröffentlicht worden.
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Die Diskussion zwischen dem Pundit und Ryan Dancey dazu lohnt sich übrigens...
 
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Dass Cthulhu besser läuft als andere Rollenspiele hat in meinen Augen gute Gründe. Pegasus macht einfach vieles richtig, was andere falsch machen.

- Sie legen Wert auf Qualität und versuchen ihre Produkte wirklich zu verbessern. So zumindest mein Eindruck.
- Sie binden ihre Kunden, z.B. durch ihr Hausmagazin "Cthuloide Welten". Sicher ist die Zeitschrift eher ein Nullsummenspiel oder gar Verlustgeschäft, aber die "treuen Kunden" werden durch so ein Magazin gehalten.
- Sie leisten sich ein Forum (in dem es oft auch kritisch zur Sache geht) und sind dort auch wirklich aktiv
- laut. F. Heller wohl auch zahlreiche Promoaktionen
- offensichtliche Orientierung an Kundenwünschen (und sei es ein limitiertes Traumlande-Buch, das seine Abnehmer ja schon gefunden hat).

Dass sich die Abenteuer von Cthulhu in den letzten Jahren verbessert haben, ist mir übrigens sehr wohl aufgefallen. F. Heller hat ja oben schon "Nachts im Schwarzwaldhof" angesprochen (SL-Buch), das ist wirklich klasse und hat genau die Tugenden, die ein "modernes" Abenteuer braucht: sehr flexibel und ergebnisoffen, ohne wirr zu "sandboxen", und Material von vorn bis hinten (Karten, Ablaufdiagramme etc..). So sollte jedes Abenteuer sein, da man sofort losspielen kann und Spieler und Spielleiter alle nötigen Informationen gut aufbereitet vorfinden.
Leider ist das nicht immer der Fall. Wären alle Abenteuer so, würden sich die Bände auch besser verkaufen.
 
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Die Diskussion zwischen dem Pundit und Ryan Dancey dazu lohnt sich übrigens...
Für alle die jtzt "HÄ?" sagen: The Real Costs and Truths About The Industry So a fellow… | RPGpundit's Xanga Site - Weblog (Schon Permalink zu Ryan Danceys Diskussionseinstieg gelegt.)

Warnhinweis: Typischen Löwenclublesern könnte beim Stil der verlinkten Texte das Monokel in den Cognacschwenker fallen und die holde Gattin in Ohnmacht fallen.
 
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In der Tat! How shocking! ;)
 
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Sehr interessant; danke, dass Du es hier gepostet hast.

"Fading away" beschreibt die sinkenden Absätze im Pen&Paper-Bereich ganz gut, und offenbar ist es in Amerika genauso wie in Deutschland.

Seine Pläne, um den Laden zukunftsfähig zu halten, dürften allerdings den Trend nicht umkehren. Der Vorteil, wenn man (offenbar ausschließlich? - so klingt es jedenfalls) seine Werke als Dateien veröffentlicht, liegt vor allem in der Kostenersparnis:
- keine Druckkosten
- keine nennenswerten Kosten beim Vertrieb
- keine Lagerkosten
Was aber wohl nicht passieren wird, ist, dass auf einmal mehr Leute als sonst die Sachen kaufen. Und damit bleibt der negative Trend bestehen, nur die Kosten werden gesenkt.

Und das Programm zum Kampagnenmanagement klingt für mich auch nicht nach etwas, das mehr Leute zum Rollenspiel bringt. Da müssten eher Maßnahmen zur Gewinnung von Neueinsteigern her.
 
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Ich glaube auch nicht, dass Ryan Dancey im Sinn hat, neue Rollenspieler zu gewinnen. Die Stoßrichtung lautet: die Kunden, die White Wolf hat und hatte bei der Stange zu halten. Die World of Darkness wird wohl eher ihre Fortsetzung und Kunden im MMORPG finden. Das entspricht auch dem Kerngeschäft von CCP.
 
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Der Vorteil, wenn man (offenbar ausschließlich? - so klingt es jedenfalls) seine Werke als Dateien veröffentlicht, liegt vor allem in der Kostenersparnis:
Der Long Tail-Effekt.
Die Kostenersparnis erhöht zwar den Gewinn, aber wenn man den Verkaufspreis senkt könnte es mehr Gelegenheitskäufer geben.
 
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Der Long Tail-Effekt.
Die Kostenersparnis erhöht zwar den Gewinn, aber wenn man den Verkaufspreis senkt könnte es mehr Gelegenheitskäufer geben.

Nette Idee. Aber PDFs reduzieren auch wieder die Reichweite der Produkte. Der Otto-Normal-Rollenspieler, der seine Spiele im (F)LGS kauft, bekommt von PDFs nichts mit. Das tun nur die Netizens.
 
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Die Kostenersparnis erhöht zwar den Gewinn, aber wenn man den Verkaufspreis senkt könnte es mehr Gelegenheitskäufer geben.
Ich glaube persönlich ja, daß der fehlende Nachwuchs seine Ursachen auf mehreren Faktoren basiert. Und einer dürften die aktiven Spieler selbst sein, die in ihrem Hobby immer noch eine Passion sehen, für die nur "die" Elite geschaffen wurde, zu der nun einmal nicht jeder zählen darf und sich hinter fadenscheinigen Ansprüchen verstecken (die sie selbst in seltesten Fällen erfüllen). Seien wir doch einmal ehrlich: ein nicht zu unterschätzter Teil der Rollenspieler ist ganz zufrieden mit ihrer Außenwahrnehmung als "komische Freaks".
 
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Wahrscheinlich aber eher, weil sie meinen, sie seien die besseren komischen Freaks als die angepasste, volksverdummte Menge (oder was auch immer). ;) Und ja, du hast Recht. Aber das liegt in der Natur der Sache und wird sich nicht ändern, solange das Hobby nicht ungleich zugänglicher wird.
 
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War das Hobby jemals zugänglich? Erstens muss man rausfinden, dass es Rollenspiele gibt (das ist heute einfacher als früher) und dann noch Gruppe Freaks finden, die einen Noob mitspielen lassen (ist das heute einfacher als früher?).

Ich habe letztes Jahr seit langem mal eine Spielerin in der Gruppe sitzen gehabt, die wirklich noch NIE Pen & Paper gespielt hat.
 
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Alternativ kann man auch von Nerds angesprochen werden (was das Spiel sehr leicht zugänglich macht). Das ist bei uns eher der übliche Vorgang, nicht andersrum.
 
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Da ich selbst einige Jahre mit Ryan zusammen gearbeitet habe, denke ich nicht, dass er im Sinn hat die RPG-Gemeinde zu vergrößern. Da geht es eher um Schadensbegrenzung, bzw. schlicht und einfach darum, wie kann ich mit der Marke World of Darkness noch Geld verdienen. Nur aus diesem Grund gab es die Open Gaming License zu D&D. Womit ich nicht sagen will, dass es hier um die Ausbeutung eines Marktes geht. Im Gegenteil: Das Produkt muss sich wandeln, um von der folgenden Generation akzeptiert zu werden (siehe zum Beispiel die Band U2). Am erfolgreichsten ist dies natürlich, wenn das "verjüngte" Produkt auch ein gutes Produkt ist. PDFs haben unterschiedliche Vorteile. Vor allem möchte man die Bücher aber irgendwie auf moderne Art zugänglich machen. Also per E-Reader (Kindle, usw.) und Internet neue Möglichkeiten für den Spielleiter aufweisen. Auch wenn damit der Transportaufwand gelöst ist (im Urlaub ein Abenteuer entwerfen) so halte ich es persönlich nicht als der Weisheit letzter Schluss. E-Reader eignen sich nicht für schnelles Hin- und Herblättern, wie ich es bei Quellenbüchern mache (siehe auch spiegel.de ). Interessanter ist da schon das angekündigte Onlinetool.

Wie gesagt, ich denke der "alte" Rollenspieler ist passé. Die neue Generation verbindet mit dem Begriff Rollenspiel das MMO World of Warcraft. Will man diese Zielgruppe mit neuen Produkten erreichen, muss man entsprechend darauf aufsetzen. Tanzmusik für Teens im Stil der Volksmusik funktioniert auch nicht. So sehr sich der Schützenverein Grünwald e.V. das auch wünschen mag.

P.S.: Dieser Thread hat mich angeregt mit Ryan ein Interview zu führen, da ich sowieso gerade einige Interviews für LudusMechanicus.com gemacht habe. Was würdet ihr gerne Ryan Dancey fragen?
 
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Hm... ich hatte vor Jahren mal ein Interview mit Ryan Dancey gelesen. Da hatte er WotC bereits verlassen und gab zu Protokoll, dass er die OGL auch machen wollte, um zu verhindern, dass D&D jemals wieder verschwindet. So wie es nach der Pleite von T$R kurzfristig aussah.

Was ich ihn fragen würde? Die meisten White Wolf Produkte stehen derzeit als PDF zur Verfügung. Das gängige Format für eBooks ist aber epub, und der Kindle unterstützt PDFs auch noch nicht, sondern benutzt das proprietäre Format AWZ. Außerdem gibt es derzeit kaum einen eBook Reader, der das Layout von PDFs gut darstellen kann. Wird White Wolf dann sein Format für elektronische Bücher umstellen? Und wenn, ja, was bedeutet das für Leute, die bereits die PDFs erworben haben?
 
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carabas, danke für die epub erwähnung
irgendwann wird sicher ankommen dass "digipapier" (pdf ist druck in eine DATEI) NICHT ebook ist, weil ja letzteres flexibel im größensetting ist.
pdf rpg's sind eher "buy cheaper spare shipping print-it yourself" denn pdf ist fixes printlayout
und da ist auch schon, das hauptproblem: Tabellen

so ziemlich jedes design-howto für ebook, sei es fürs epub oder das ältere prc (mobipocket) format empfiehlt tabellen zu meiden, weil ein resize einem das layout zerpflücken kann.
es muss ja nicht rulemonster sein aber hand aufs herz, wie viele rpgs kommen ganz OHNE tabellen aus?

ich werd mal die nächsten tage azfraffen und in der bastler ecke etwas mehr zu beidem schreiben
also pdf vs ebook und eine möglichst ansehnliche erstellung beider formate - kannst aber gern forgreifen, denn ich bin durchaus tippfaul :)
 
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ich werd mal die nächsten tage azfraffen und in der bastler ecke etwas mehr zu beidem schreiben
also pdf vs ebook und eine möglichst ansehnliche erstellung beider formate - kannst aber gern forgreifen, denn ich bin durchaus tippfaul :)
Darauf warte ich gespannt.
 
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