Die Technokratie als Agent der Stasis?

Jamin schrieb:
Für was ist es überhaupt relevant, ob ich mittlerweile Mage gespielt oder geleitet habe?
Ganz einfach aus dem Grund, dass es um ein Hobby geht das Spaß machen soll.
Bug z.B. konnte genau erklären, worauf er Wert legt, damit ihm und seinen Leuten das Spiel Spaß macht. Auch Doom wird es sicherlich wissen.

Man tauscht sich hier aus, um mal zu sehen wie es bei anderen läuft. Es hat sich hier aber bisher noch keiner hingestellt und Wertungen über die Vorlieben anderer Spieler abgegeben - ohne das Spiel auch nur einmal im Leben gespielt zu haben und sich dem entsprechend noch nicht mal wirklich sicher sein kann, ob die Spielweise der anderen auch ihm zusagen könnte.
Jamin schrieb:
wenn man unbedingt eine Feind braucht, den man Bekämpfen muß... ich selbst spiele lieber in grauen Szenarien, in denen die Spieler mehr durch nachdenken und Interaktionen gefordert sind.
Bloßes Klopfen auf den Bücherstapel reicht nicht aus, um auf Leute zu zeigen und Munchkin brüllen zu dürfen.
Nicht das dazu irgend jemand berechtigt wäre...

Ich habe für mich persönlich z.B. festgestellt, dass eine scheinbar reine schwarz/weiß-Story (Konflikt Trads vs. TU) einem als Spielleiter stilistisch wesentlich mehr Möglichkeiten bietet. Der viel diskutierte technokratische Agent mit menschlichen Zügen wird doch erst richtig interessant, wenn nun absolut nicht damit gerechnet hat. Nachts sind bekanntlich alle Katzen grau und in der 3.Edition ist er zur Dutzendware verkommen. Alles grau in grau und nichts hebt sich mehr von einander ab. Alle haben mehr weniger gleich viel Recht.
Eben wie bei Vampire. (das Spiel hat definitiv auch seinen Reiz)

Magus lebt in meinen Augen wie kaum ein anderes Spiel von den Zwischentönen und diese Zwischentöne fallen erst da durch auf, dass Magus scheinbar unveränderliche Positionen in der Storyline gibt.
 
@Antalas: Ich hoffe, daß du mir es nicht übel nimmst, wenn ich nochmal auf deine Punkte alle eingehe, daß ich denke, daß man sie mit dem bewantworten kann was ich zu Doomguards Aussagen geschrieben habe - wie gehabt will ich eure Spielweise nicht als schlehct darstellen, sondern da es nur eine Interpretation ist, ist es keine absolute Wahrheit und als solche sollt ihr einfach auch anderen gestatten der Meinung zu sein, daß eine TU in einem anderen Sinn für deren Spiel sinnvoller ist... in den letzten Posts habt ihr zwar einges relativiert, aber davor laß es sich vor allem bei jemand wie Shubi wie wenn das die einzig wahre und akzeptable Interpretation von mage wäre und das is definitiv eine bewertung der Spielweise anderer, da sie inpliziert, daß die anderen es falsch spielen, dabei spielen sie es nur anders...

Doomguard schrieb:
das du tremere hier für eine magusmeta-argumentation heranziehst ist ja schon unerhört und unangemessen,
Tremere ist nun halt auch ein Teil des Magus-Metaplottes - dafür kann ich auch nichts. Du findest in ja in mehreren Büchern... es geht hierbei nur darum, daß schon jemand auf die Idee viel früher kam, auch wenn deie zu einem großen Fehler geführt hat.
Natürlich wäre es eleganter gewesen das Aufkommen des Paradox zu nennen, aber da habe ich in dem Moment nicht daran gedacht. Nimm von mir aus als Zeichen eines entstehenden Konsenz und damit verbundener Stagnation dieses.

Doomguard schrieb:
aber diese frage hinterlässt den eindruck, dass ein disskutieren über magus nicht so ergiebig ist mit dir (bzw. nur von buchwissen geprägt).
Weil ich eine andere Meinung habe? Ich würde eure Aussagen eher so sehen, daß ihr einfach in eurer Spielweise und den Ideen zu festgefahrn seid und so nicht andere herangehensweisen verstehen könnt... ich verstehe, warum einigen von euch die TU als Agent der Stasis so wichtig ist und dagegen habe ich nichts, denn ich habe nur was dagegen, daß es als der richtige Weg proklamiert wird (erst nachdem ich was entsprechen geschrieben habe, kam der kommentar, daß es ja eine eigene Interpretations ein...).
Nur weil dir das spielen in solchen Parametern keinen Sinn macht, muß es ja nicht für alle anderen Spieler so sein - ich zum Beispiel kann es nicht nachvollziehen was jemand an einem reinen Hack & Slay - Spiel mag, aber es gibt genug, die das machen. Das ist ihre Spielweise und dem entsprechend darf das ihnen gefallen, muß es mir aber nicht. Du verstehst, was ich damit sagen will?

Doomguard schrieb:
besonders bei magus ist es das wichtigste, dass man gespielt oder gar geleitet hat.
Siehe oben: Sprich eher für eine Festgefahrenheit in der Spielweise.
Also wenn ich schon selbst gespielt und /oder geleitet habe, sind eine Aussage beachtenswert und sonst nicht???

Ist nun mein Standpunkt klarer?
 
ja,jamin. ich war genau so ein arroganter sack, der geglaubt hat mit theorie alles einschätzen zu können. ich hab ca. 1/2 -1 jahr gebraucht, um die vielfältigkeit und das besondere an magus zu entdecken (vielen dank an stargazer, auch, wenn es dir nicht unbedingt bewusst ist, du hastdas meiste dazu beigetragen ;) ) .
so, also, wenn du nicht viieel genialer bist als ich ;) ,werden die gespielten erfahrungen auch bei dir einenunterschied machen. es gibt ne menge leute, die sich schwer damit tun, das prinzip von patadigma und die metaphysische komponente zu verstehen, die das besondere von magus ausmacht, aber, ich weis dass du dazu in der lage bist, gib dir ne chance ;) (ja, ich weis, es klingt extrem überheblich, aber nur als beispiel, obwohl ich super eingefleischter werwolf-fan bin und werwolf einige jahre gespielt habe, musste ich doch erkennen, das magus WIRKLICH andere rollenspielkomponenten hat, die ansonsten von keinem anderen rs erfüllt werden, evtl. noch von planescape, aber finde mal leute, die es nicht nur als alternatives ad&d setting spielen wollen, sondern auch die sich verändernde realität durch paradigma eine bedeuting zukommen lassen wollen)
ich kann es dir nur empfehlen, du kennst mich inzwischen besser, es geht mir nicht (nur?) darum recht zu haben. ich glaube, das meine erfahrungen und der standpunkt eine überlegung wert sind ;) .
mAGUS IST IMO WIRKLICH DAS SYSTEM; DAS MAN AM MEISTEN DURCH ERFAHRUNG LERNT; AM ENDE (scheiss hochstelltaste) haben wir so gut wie gar nicht mehr ins regelwerk gesehen, wie bei keinem anderen spiel bekommt man ein ´gefühl dafür, was stimmig ist.
 
@Doom: IMHO hat das nichts mit Genialität zu tun, sondern einfach nur mit dem, wa man selbst davon erwartet )oder besser die Gruppe in der man spielt).
Bin selbst gerade erst beim anfangen mit Mage, aber bis jetzt hatte ich noch nichts, was mich davon überzeugt hat, daß man das nur auf eine Art und weise spielen kann... und nachdem was ich von Mage-Runde gehört und gelesen habe, gibt es auch welche, die das nicht so spielen wie ihr es für unabdingbar haltet und damit auch glücklich sind...

Im übrigen habe ich nich behauptet, daß Mage nicht vielfälltig ist - gerade deshalb bin ich ja dafür es nicht nur in eine Richtung zu interpreteren...

Erfahrung ist IMHO dazu wichtig um die Magieregeln besser anwenden zu können, aber das metaphysische Konzept ist mit normaler Stammtischphilosophie zu verstehen. Bei Mage finden sich ja auch leider einige pseudophilosophen...
 
@jamin,
nimm es einfach als hinweis, dass spielpraksis, den blickwinkel verändern könnte. natürlich will dir keiner vorschreiben, wie du mit deinem magusspielen spass haben "sollst".

den "pseudophilisophien" wert beizumessen, ist sicher auch eines der prinzipien bei magus: wenn das paradigma des einen abgefahrenen kultisten daraus besteht, dass die persoh ihre magie aus hauschhuhen bezieht (rein zufällig gewähltest beispiel) und eine pseudophilosofie über die pupertätsschwierigkeiten von hausschuhen hat (jaaa, bsp. ist übertrieben gewählt ;) ) dann gehört das dazu *g*.
 
Jamin schrieb:
Mir ist schon klar, daß du, Shubi und Maniac als Zusammenspielende eine ähnliche Interpretation haben - man kann sich da auch gerne gegenseitig aufschauleln in dem, was denn die "alleinige" Wahrheit ist.
Da muss ich dich mal kurz korrigiren: Shub, Antalas und ich stammen nicht aus derselben Runde. Shub und ich haben nur ein einziges mal mit Antalas gespielt und das ist ewig her (oder hab ich was verpasst?). Auch Shub und ich spielen nicht so oft zusammen, da ich nicht zu seiner Kernmanschaft gehöre und in einer eigenen Gruppe (von Thrawn geleitet) spiele. Zumindest Shub und Antalas sind also selbst auf ihre Interpretation der Welt gekommen. Ich für meinen Teil muss allerdings zugeben, dass meine Magesicht stark von Shub geprägt ist. ;)
 
@Doom: Richtig, kann. Bei mir war es teilweise so, daß das viele Lesen meine Spielweise verändert hat, da ich feststellen mußt, daß viele sich überhaupt nicht mit einem System (in dem Fall vampire) auskennen und daher auf komische Ideen kommen (alle Gangrel lieben Werwölfe :ROFLMAO: ).

Doomguard schrieb:
den "pseudophilisophien" wert beizumessen, ist sicher auch eines der prinzipien bei magus: wenn das paradigma des einen abgefahrenen kultisten daraus besteht, dass die persoh ihre magie aus hauschhuhen bezieht (rein zufällig gewähltest beispiel) und eine pseudophilosofie über die pupertätsschwierigkeiten von hausschuhen hat (jaaa, bsp. ist übertrieben gewählt ;) ) dann gehört das dazu *g*.
Das habe ich eigentlich nicht auf die Charaktere, sondern auf manche Spieler bezogen... das sind ähnlche Leute wie die, die meinen, daß sie voll die erkenntnistheoretischen Diskussionen führen können nur weil sie Matrix gesehen haben...

@Maniac: Ging ja mehr darum, daß ihr anscheinend öfters zu tun habt und wer mit Shubi zu tun hat, hört immer seine M2-Aussagen, also denke ich schon, daß ihr euch gegenseitig in den Ansichten anstachelt und vielleicht hochschaukelt...
 
@Jamin

Hm... Man kann aber auch M2nd-Anhänger sein und dennoch eine andere Ansicht zur TU haben ^_^
Ich kann mich nicht mit MRev anfreunden, aber deswegen ist es in meinen Runden trotzdem nicht so, daß die TU diesen Stasis-Aspekt in dieser Form verkörpert. Ich muß zugaben, ich habe mich eh nicht so wirklich mit der Triat-Sache auseinandergesetzt, wir hatten da eher andere Probleme....

Clear Ether!
Stayka
 
Für mich ist es eher so, dass ich keinen Zusammenhang zwischen Stasis-Zuordnung und Unspielbarkeit sehe. Und ja, generell ziehe ich die 2nd Edition vor, obwohl auch die Revised die eine oder andere verwertbare Idee aufwies.

mfG
jdw
 
Hallo!

OK, ich geb' es zu, ich habe Mage nur einmal gespielt und das war auch nur ein paar Stunden.

Aber so wie ich Technokratie verstehe, kann es wohl kaum etwas anderes sein als statisch.

Ich meine damit nicht, dass die Technokratie jeden Fortschritt verhindern will, sondern alles erklärbar.

Damit fällt das Wunder der Schöpfung weg. Alles ist mit Ursache und Wirkung getan. Alles verläuft in geregelten Bahnen. Damit ist die Statik meiner Meinung nach bereits erreicht.
 
bei magus ist es ja auch so, das der konsensus die wirklichkeit tatsächlich so verändern könnte, DASSalles erklärbar ist, selbst, wenn es ursprünglich anders war ;) das macht einen teil des reizes aus *ggg*
 
Jamin schrieb:
Bin selbst gerade erst beim anfangen mit Mage, aber bis jetzt hatte ich noch nichts, was mich davon überzeugt hat, daß man das nur auf eine Art und weise spielen kann...
Mensch Jamin,
Du hast schon vor über 3 Jahren erzählt, dass Du gerade mit Magus angefangen hast.

Und im Gegensatz zu Doom, Maniac und selbst Shub, deren Spielstil sich in den letzten Jahren doch merklich weiter entwickelt hat, bist Du der einzige der Überlebenden aus dem F&S-Forum, der noch immer den reinen Kanon predigt.
Null Weiterentwicklung und null kritisches Hinterfragen.
Wenn ich wissen will, wie sich WW etwas gedacht hat, dann schaue ich ins Buch und gehe nicht ins Internet.

Was das angebliche Aufschaukeln zwischen Shub, Maniac und mir angeht:
Ich spiele nach M3-Regeln inklusive Paradox. Eine Tatsache, die mich aus bielefelder Sicht wahrscheinlich auf Ewigkeit in der Hölle schmoren lässt.
Zu meiner Ehrenrettung sei gesagt, dass das Setting immer hin mehr der 2. als der 3. Edition entspricht.
 
@ Antalas:
Brate, Ketzer! Schmor in der ... Ahrg *kriegt einen Herzanfall ob dieses heimtückischen Verrates*
 
*mahnend den Finger heb* Das Um-sich-werfen mit Feuerbällen zieht meist übles Paradox nach sich! Das mit dem Herzanfall ist also wirklich nur Deine eigene Schuld! :D
 
Antalas schrieb:
Und im Gegensatz zu Doom, Maniac und selbst Shub, deren Spielstil sich in den letzten Jahren doch merklich weiter entwickelt hat, bist Du der einzige der Überlebenden aus dem F&S-Forum, der noch immer den reinen Kanon predigt.
Hast du jemand mit mir gespielt? Da du das nicht hast, kannst du natürlich nur so einen Mist erzählen... es ist eine Sache darüber zu diskutieren was offizell geschrieben steht und eine andere Sache darüber zu reden, was man selbst an Seting abändert, weil es einem besser gefällt. Nur weil es einem besser gefällt ist es nicht automatisch die uneingeschränkte Wahrheit...

Insgesamt ist es so, daß ich recht gerne kanonlastig spiele, aber auch nur, weil ich keinen Grund sehe es zu verändern (aber bei meiner historischen Chronik haben meine Spieler das recht die WoD zu verändern - und sie haben es, demm Dracula starb durch ihre Hand schon vor seinem Kuß...). Natürlich kann man seine Kreativität so einsetzen, daß man das Spielsystem verändert, aber für meinen persönlichen Geschmack stecke ich die lieber wo anders rein.

Es wird zwar einige hier erstaunen, aber ich arbeite auch mit Hausregeln...
 
Das erstaunt mich über alle Maßen! Bisher hatte ich dich für den vernageltsten Kanonsklaven gehalten denn ich kenne.
 
Shub-Schumann schrieb:
Das erstaunt mich über alle Maßen! Bisher hatte ich dich für den vernageltsten Kanonsklaven gehalten denn ich kenne.
Tja, so kann man sich irrre... eine Frage nach der offiziellen Antwort ist halt nun mal das und Regelf**er zu sein macht einfach furchbat Spaß. :D
Fast schon so schön wie der Schreck aller Powergamer zu sein, weil man die Regeln besser kent als sie und ihnen dager sagen kann, was sie falsch auslegen. :) (Bezieht sich jetzt mehr auf's Live...)
 
Diese Diskussion entsprang dem Thread "Haßbücher", sollte jedoch wohl hier fortgesetzt werden.
Shub-Schumann schrieb:
Das ist ein Fehdehandschuh, oder Maniac??? Ja, das ist einer, ganz bestimmt.
Ich führe keine Fehden, da ich diese als antiquiert betrachte. ;)

Shub-Schumann schrieb:
M2 hatte kein Gut-Böse-Schema, in M2 hatte bloß jedes der drei Prinzipien einen Repräsentanten.
Die Triade besteht ebenso in M3, nur hat sich das Kräfteverhältnis verschoben. Zum Thema "Gut-Böse-Schema" zitiere ich einige Aussagen aus dem M2:
"... Conventions transformation from champions to oppressors of humanity was complete."
"Most of the Technocracy's innovations ... - to oppress the Masses ..., to conceil the mystickal behind the deceptive truth of science, and to destroy opposition ..."
"´... use mass media to spread propaganda. ...intended to all but replace humans. ...capitalism, free trade, vice trade and controlled recessions. ...mapping the mysteries from existence."

Das genannte Bild der TU ist IMO zutiefst einseitig und repräsentiert nicht im Geringsten die Vorteile, die die genannten Systeme verschaffen. Es ist eine plakative Aneinanderreihung von systemischen Problemen (die ohne Zweifel existent sind).

Im M3 wird im Ggs. dazu ein differenziertes Portrait der TU gezeichnet, indem sowohl auf Errungenschaften als auch auf Korruption eingegangen wird.

Shub-Schumann schrieb:
Daraus folgte metaphysisch, dass die Ziele von Trads und Technos nicht auf demselben Level standen - die Technokratie stand bloß für eine weitere Form der Weltvernichtung, genauso wie Nephandi und Marauder.
Zum Thema "TU als Weltvernichter" siehe mein obiges Posting. Seltsamerweise betrachten die konservativen Kräfte der M3-TU die Trads auch als Weltvernichter.

Shub-Schumann schrieb:
Das machte Technokraten aber nicht zu den Bösen, höchstens die dahinter stehende Idee (und der würde ich eigentlich keinen moralischen Wert wie "böse" zuordnen).
IMO machte vielmehr die extreme Auslegung (vielleicht sogar Pervertierung) der technokratischen Idee - wie in deiner Interpretation sichtbar - Teile der TU zeitweise zu einem oppressiven Faktor.
Die technokratische Grundidee - wie sie vom Order of Reason entwickelt und z.T. auch gelebt wurde, nämlich die Eindämmung übernatürlicher Bedrohungen - ist IMO keineswegs "böse", denn sie dient dem kollektiven Wohl.

Die Grundthese von M2, sprich: die kollektive Pervertierung dieses Ideals durch die TU sowie die damit zusammenhängende Prämisse von der TU als vollkommen monolithische Struktur ist IMO unglaubwürdig und wurde in M3 gekippt.

Shub-Schumann schrieb:
Die Trads standen für ein "offenhalten der Möglichkeiten"; Entwicklung, wenn man so will.
Man kann die Trads aber durchaus auch als Fraktion der Unentschlossenen sehen, mit den daraus erwachsenden Risiken ...

Shub-Schumann schrieb:
Mit anderen Worten: M3 hat die Welt nicht "ausdifferenziert", wie du das sagst, sondern radikal umstrukturiert.
"Radikale" Umstruktierung sieht IMO anders aus. Gewisse Feinheiten, wie man sie auch bei realen Gegebenheiten vorfindet, wurden eingebracht, zu Ungunsten der klassischen, aber simplifizierten Schematisierung in M2.

Shub-Schumann schrieb:
Die Technokratie aus M2 und M3 haben noch denselben Namen und ihre Agenten ziehen sich ähnlich an, das wars aber auch schon.
Angesichts dessen, dass einiges an M2-Convention-Sourcebook-Material in das GttT adaptiert wurde, bezweifle ich dies. Die TU ist weniger monolithisch, weniger pervertiert, kurz: weniger extrem. Und damit differenzierter.

Shub-Schumann schrieb:
M3 als zeitliche Fortsetzung von M2 ist eine Mogelpackung, eine Mogelpackung mit dem Ziel X-Over und VtM Fans happy zu machen, aber ganz sicher keine ernstzunehmende Fortsetzung von Mage.
Über die Motive der Veränderungen kann und will ich mich nicht äußern, aber ich bin weder V:tM noch X-Over-Fan und dennoch - aus oben genannten Gründen - mit M3 sehr glücklich.

Maniac_667 schrieb:
1. Die Technokratie wurde aufgeweicht und zu "Traditionen" gemacht.
Das solltest du keinem Technokraten oder Traditions-Magus erzählen. ;)

Nein, im Ernst: Die TU hat sich in der Tat (zu ihrem Besseren) verändert, teils wegen dem Wegfall des primären Feindbildes (hey, die TU hat offiziell gewonnen), teils wegen der schlichten Ineffizienz (und Unglaubwürdigkeit) perfekt monolithischer Strukturen.
Kurz: Die TU-Agenten sind echte Menschen (teils Magi / Magae) geworden, statt pervertierte Monster (in M2).

Maniac_667 schrieb:
2. Das Ende des Erleuchtungskrieges kam aus dem Nichts. Liest man die Bücher der 2nd, so erscheint ein Fortschritt der Traditionen - und deren Einigung wesentlich wahrscheinlicher. Der Erleuchtungskrieg tobte heftiger denn je - und ein Ende war weit entfernt.
Wenn ich mir jedoch die realen Entwicklungen ansehe (und die WoD war immer auch in reale Verhältnisse verwoben), dann erscheint mir eine Dominanz der TU als unübersehbar. Am Ende war wohl die Präferenz der Massen (ich verwende absichtlich den technokratischen Begriff) entscheidend.

Maniac_667 schrieb:
3. Zauberer heißen Zauberer weil sie zaubern (ich hoffe, du hast nix dagegen, wenn ich mir mal deinen Spruch leihe Shub). Die neuen Paradox Regeln sind (soweit sie mir bekannt sind) einfach schlecht. Fast immer Schaden, vulgäre Effekte einfach nur noch problematisch. Wenn ich nicht ordentlich zaubern kann - warum soll ich dann überhaupt Mage spielen (okay - der Hintergrund ist toll, die Welt ist toll, es ist einfach total geil)? Im Grunde genau das was Shub sagt - damits Crossover fähiger wurde, einfach mal zurückschrauben der Regeln.
Ja, das Paradox schlägt häufiger zu. Nicht so hart, dass man beim ersten vulgären Effekt gleich ins Grass beißen würde (immerhin sind die paradoxalen Effekte abgeschwächt worden, im Vgl. zu M2), aber dennoch spürbar.
Warum ist das so ? Zunächst einmal ist das technokratische Paradigma stärker geworden. Zur Verknüpfung realer Gegebenheiten innerhalb der WoD habe ich mich bereits geäußert.
Zum anderen kann die striktere Paradox-Regelung dazu beitragen, dass der Magus / die Maga das lokale Paradigma (hoffentlich) stärker berücksichtigt, ein IMO wesentliches Magus-Konzept.
Zum letzten (rein regeltechnisch) sind die paradoxalen Effekte in M3 zumeist weniger verheerend als in M2, da Paradox nicht angesammelt wird, sondern sofort ausgelöst wird, häufig in Schlagschaden (mit entsprechendem Widerstandswurf) resultierend.

Maniac_667 schrieb:
4. Avatarsturm. Kann mir mal irgendwer auch nur EINEN Grund nennen was daran toll sein soll? Eines der fundamentalsten Magekonzepte war doch, das man überall hinkonnte, das es viele verschiedene Realms und Reiche gab in denen man sich Vergnügen konnte. Der scheiß Sturm macht das alles kaputt.
Zum einen halte ich das Dimensionsreiche nicht für ein fundamentales Mage-Konzept, sondern nur für einen (womöglich) kreativen Tummelplatz.
Des weiteren kann dir gleich mehrere (Intime- und Outtime-)Gründe nennen, warum der Avatarsturm Sinn macht:

1. Die langweiligen Super-Ober-Archmages, die mich schon immer genervt haben.
2. Das Sammelsurium an knuffigen Dimensionreichen, welche die Autoren entwickelt und auch zeitlich gebunden haben, zum Nachteil der knuffigen Erde.
3. Das ständige Dimensionsgehoppse, wenn es in einer spezifischen Dimension (meist Erde) Probleme gab.

Dimensionsreisen sind nach M3 nicht unmöglich, aber deutlicher schwieriger geworden. Daher müssen Dimensionsreiche nicht außen vor bleiben.

Maniac_667 schrieb:
5. Low-Level Magie. Die Idee hinter der 3rd war, das Konzept eher auf ein Low-Level zu bringen. Blöde Idee. Konnte nicht funktionieren. Für eben diese Spielweise gibt es bereits ein sehr hervorragendes Buch: Den Orphans Survival Guide. Wenn ich also Mage auf niedrigem Level spielen wollte , dann hab ich jenes Buch benutzt. Warum die Traditionen auf eben dieses Level herabstufen?
Meines Wissens nach gibt es in M3 - genauso wie in M2 - immer noch 5 Sphärenstufen ;) (ohne Einbeziehung der überflüssigen Erzsphären aus dem MotA). Das Paradox ist - wie oben bereits erläutert - in den überwiegenden Fällen sogar weniger problematisch.
Warum also Low-Level-Magie ?

Maniac_667 schrieb:
6. Es gibt kein Schwarz-Weiß Muster bei Mage. Klar, irgendwie sind die Traditionen die "Guten". Aber nur deshalb, weil sie verstanden haben, dass es um das Gleichgewicht der Welt geht, während die anderen Fraktionen die Welt in den Abgrund zerren (ob bewußt wie die Nephandi oder unbewußt wie die Technokratie). Innerhalb der Trads gibt es sehr viele Graustufen - und auch einige Abweichler (wie Helekar bevor sie endgültig gefallen sind). Spiel mal bei Shub. Wenn ich mich an den letzten Spielabend erinnere dann kann ich dir sagen: Nein, der OoH ist definitiv nicht immer der Gute. Ooohh nein.
Glaub mir, in meiner TU-Kampagne sind die OoH-RDs auch nicht die "Guten". ;)
Dieses Schwarz-Weiß-Schema existiert auch bei mir nicht, aber sehr wohl in gewissem Maße im M2 - siehe meine initialen Zitate daraus.
Im M3 gibt es eben auch für die TU diverse Graustufen.

Maniac_667 schrieb:
MfG
Maniac 667, der die 2nd Ed. bis aufs letzte Blut verteidigen wird! ;):D
Mit technokratischen Grüßen

KAM, Chairman of the Syndicate ;)
 
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