Ich werde nicht auf Einzelpost eingehen, da die Übersichtlichkeit leiden würde.
Zusammenfassung:
Einige betrachten die Trads (ingesamt
) als Repräsentant des Gleichgewichts durch (Aus-)Balancierung der Triade, die TU wird als Agent der Stasis angesehen.
Andere wiederum bestreiten diese Auslegung, u.a. unter der Annahme, dass der Begriff der "Ascension" kein spezieller (OT-)Begriff für das Erreichen des den Trads zugeordneten Gleichgewichtszustandes ist, sondern ein (noch) abstrakterer Begriff für das Anstreben des paradigmatischen "Heilszustandes" der jeweiligen Fraktion.
Auf die (bereits geäußerte) Einwendung, dass die "Ascension" keine "Heilslehre" ist, komme ich später zu sprechen.
Des weiteren wird im Wesentlichen eine Zieldiskussion geführt, keine Methodendiskussion, d.h. die (N)SCs (gerade auf niedrigeren Hierarchieebenen) besitzen komplexe Persönlichkeiten, die nicht unbedingt zielkonform mit den Absichten höherrangiger Repräsentanten sind.
Argumentation:
Die offiziellen Statements zur M2-TU verleiten mich zur Vermutung, dass die TU in der Tat als Instrument der Stasis eingeführt wurde (in Abwandlung zur M1-Technokratie).
Jedoch existieren auch einige wenige Passagen (die hier bereits zitiert wurden), die andeuten, dass die generelle Sicht im M2 auch einfach eine vom Traditionsparadigma beeinflusste (sprich: verzerrte) sein könnte, genauso wie auch der GttT eine von der TU verzerrte Perspektive beinhaltet. Von dieser womöglich verzerrten Perspektive auf die Zielsetzung der Gegenseite zu schließen, ist daher nicht obligatorisch.
Interessanter jedoch sind IMO die Fragen, ob
1. die TU tatsächlich in MRev einen solch gewaltigen Wandel durchgemacht hat, im Vgl. zur Stasis-TU in M2 (falls solche in M2 angenommen wird) und
2. die Trads mit ihrer Hinwendung zum "Gleichgewicht" tatsächlich über den (verlorenen) Erleuchtungskrieg hinaus die ursprünglichen Ziele beibehalten können.
zu 1.:
Wenn wir die M2-TU als Agent der Stasis betrachten und eine massive Änderung in MRev propagieren, dann zwangsläufig eine Änderung der Dynamik der Stasis
in der TU.
Ist eine solche Änderung erkennbar ? Auf den ersten Blick: ja. Im Ggs. zu M2 ist die MRev-TU keine Institution mehr, die die Welt auf dem schnellsten Wege und ohne Rücksicht auf menschliche Verluste zur Ordnung führen will. Keine Frage, dies ist ein Weg zu Stasis, aber ist es ein effizienter Weg ? Ist Stasis überhaupt ohne Rücksicht auf menschliche Bedürfnisse erreichbar ? IMO nein.
Auf den zweiten Blick kann man erkennen, dass all die Änderung der MRev-TU keinesfalls eine Änderung oder gar Abschwächung auf dem Weg zur Stasis sind. Sie sind IMO sogar eine Beschleunigung. Warum den Menschen umständlich und unter großen Effizienzverlusten die Stasis aufs Auge drücken, wenn die Massen ohnehin begierig darauf warten, die Stasis zu umarmen ?
Massenproduzierte, zuverlässige Medikamente (und dadurch Verdrängung von "Wunderheilern") ? Bitte schön.
Einheitliche, tolle Betriebssysteme mit lustiger Oberfläche (die Menschen erwarten doch Bugs, außerdem kann man die Massen als kostenlose Testpersonen gleich mit einbeziehen) ? Windows, bitte sehr.
Tolle Spielzeugroboter (wozu menschliche Freunde für die Kiddies. Robos sind doch viel zuverlässiger und pflegeleichter) ? Aibos, bitte sehr.
Tolles Medium (neben dem universell zuverlässigen Fernseher), um interaktiv in irgendwelchen virtuellen Bereichen abzuhängen ? Internet und Forensoftware (ups
), bitte sehr.
...
Führen all diese Maßnahmen zur Stasis ? Natürlich. Führen Sie schneller zur Stasis als die M2-Maßnahmen (Genet. gezüchtete Supermenschen, vollautomat. Areale, gesteuerte Rezessionen, ...) ? Ja. Warum ? Weil die Menschen die MRev-TU-Instrumente willkommen heißen.
Ergo: Die TU ist IMO in M2 als auch in MRev ein Agent der Stasis, nur sind die Instrumente anders gewählt. Während in M2 nur für die Massen neg. Effekte genannt werden, werden in MRev auch positive Instrumente der Stasis genannt.
Und jetzt zur "Heilslehre" Ascension:
zu 2.:
Die Trads werden vielfach als Repräsentanten des Gleichgewichts angesehen, sowohl in ihren Bemühungen, persönliche Erleuchtung zu erlangen, als auch im Versuch, das kollektive Paradigma zu ändern. Die Diversifikation ihrer Mitglieder führt dazu, dass die Trads als Ganzes wohl für das Gleichgewicht der Triade stehen.
Habe die Trads ihr Gleichgewichtsziel in der Triade in MRev geändert ? Nein. Warum sollten Sie auch. Der verlorene Erleuchtungskrieg bedeutet keineswegs, dass
sofort irgendein Zustand der Triade ins Ungleichgewicht fällt (bzw. noch weiter ins Ungleichgewicht fällt, wenn man, wie ich, die reale Welt mit Magus verknüpfen will).
Das Ende des Krieges bedeutet nur, dass das Ziel der Trads, das kollektive Paradigma zugunsten des Gleichgewichtes zu verändern, wohl nicht (so bald, falls überhaupt) erreicht werden wird. Das Ziel der persönlichen Erleuchtung bleibt unberührt, selbst die mittelfristige Aufrechterhaltung des Status Quo (auf der Erde) erscheint möglich, vielleicht sogar der langfristige Sieg (wer weiß ?).
Ergo: Eigentlich sind die Trad-Magi, die in MRev am ursprünglichen Ziel festhalten ("jetzt erst recht"), mindest so bewunderswert, wie diejenigen, die sich in Bereiche der persönlichen Erleuchtung zurückziehen.
Das Argument, in MRev wäre es schwieriger zu zaubern als in M2, wurde ja bereits mehrfach widerlegt, daher liegt es jetzt an jedem einzelnen Magus, sein Paradigma zu verteidigen.
Zusammenfassung:
Die eigentlichen Ziele der Fraktionen haben sie von M2 auf MRev nicht wesentlich verändert. Was sich jedoch verändert hat, das sind die Methoden zur Erreichung der Ziele.