Verlage/Händler Die optimale Form von Rollenspielen

Skar

Dr. Spiele
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Es gibt verschiedene Schwerpunkte und daraus abgeleitete Nutzungsformen beim Rollenspiel, die durch die Darreichungsform - also das eigentliche Rollenspielprodukt - im Idealfall bestmöglich unterstützt werden.

Die ersten Rollenspiele für den großen Markt kamen als Boxen heraus. Hefte/Blöcke + Würfel + Stift. Allein schon die besondere Form der verwandten Würfel stellten hier den Box-Anspruch.

Aber auch aus der Spielidee heraus ließ sich die tradierte Form als Spiele-Box ableiten.

Später kamen einzelne Bücher als Rollenspielprodukt am Markt hinzu. Vielleicht zum einen, weil man sich nicht mehr genötigt sah, weiteres Spielmaterial mitzuliefern (die dazu benötigten Würfel kriegt man schon irgendwo).
Vielleicht auch aus reinen Überlegungen bezüglich der Herstellungskosten. Aufgrund der Handlingkosten oder der Vertriebswege. Aus Steuergründen.
Vielleicht aber auch, weil man das Rollenspiel eher als Erzählspiel sah und dies mit der Produktform "Buch" unterstreichen wollte.
Vermutlich war es eine Mischung aus vielen dieser Argumente.



Nun ist es so, dass es neue Plattformen und Darreichungsformen gibt. Mobile Endgeräte mit lokalen und global-zentralen Nutzungsmöglichkeiten, die mittlerweile "jeder" am Mann hat. Oder aufpolierte elektronische Formen der Buchinhalte (PDFs).


Aber welche Produktform ist ideal?
Welche Form folgt der Funktion am besten?
Wie erreicht man den größten Nutzwert?

Wenn ihr völlig frei von tradierten und vorherrschenden Produktformen wäret: Welche wäre euer Nummer 1-Ansatz (für welche Art der Rollenspiel-Nutzung)?
 
Aber welche Produktform ist ideal?
Welche Form folgt der Funktion am besten?
Wie erreicht man den größten Nutzwert?

Aus praktischer Sicht sind Tablets mit Pdfs effizienter als Bücher oder Boxen. Das spart Platz und man hat 'ne Menge Zeug, das man mit sich rumtragen kann und wo man sich bei Büchern oder Boxen bloß 'nen Bruch holt.

Dass man damit optisch besser punkten kann, als mit Büchern oder Boxen, glaube ich aber nicht. Da empfinde ich letztere schon als einladender. Aber das wäre eher aus Marketing-Sicht interessant.

Wenn ihr völlig frei von tradierten und vorherrschenden Produktformen wäret: Welche wäre euer Nummer 1-Ansatz (für welche Art der Rollenspiel-Nutzung)?

Na Tablet. Da schleppt man sich nicht kaputt und hat alles dabei, was man braucht. Und günstiger im Einkauf sind Pdfs ausserdem.
 
Zum LEITEN ist die optimale Form eindeutig ein Wiki, das merke ich im moment bei Pathfinder immer wieder.

Zum lesen und verstehen, zum ersten erarbeiten - definitiv Buchform. Ob jetzt toter Baum oder Ebook/PDF ist dabei persönliche präferenz. Ich neige zu toter Baum, und ich neige dazu Spielern auf die finger zu hauen die elektronischen Schnickschnak an den tisch bringen
 
Muss es denn EINE Prokutform sein? Kann es nicht auch eine Kombination aus mehreren sein?

Und ist es nicht letztendlich eine Frage des persönliches Geschmacks?
 
Muss es denn EINE Prokutform sein?
Muss es nicht.
Gerade wenn ich ans Rollenspiel denke, sehe ich die Gruppenzusammenfindung und das nicht vorhandene downtime gaming als problembehaftet. Dort würde ich versuchen gegenzusteuern.
Selbst wenn das nicht das operative Rollenspiel an sich betrifft.
 
Ich muss mittlerweile sagen, das ich für das Selbststudium und schmöckern die Buchform am besten finde, jedoch Smartphone-Apps und Tablets am Spieltisch favorisiere, da störendes herumgereiche, beziehungweise der Platz auf dem Tisch sinnvoller genutzt werden kann. Gerade bei mehreren Zauberwirkern in Pathfinder im höheren levelbereich haben sich Apps bei uns am Tisch etabliert.
 
Es gibt verschiedene Schwerpunkte und daraus abgeleitete Nutzungsformen beim Rollenspiel, die durch die Darreichungsform - also das eigentliche Rollenspielprodukt - im Idealfall bestmöglich unterstützt werden.

Die ersten Rollenspiele für den großen Markt kamen als Boxen heraus. Hefte/Blöcke + Würfel + Stift. Allein schon die besondere Form der verwandten Würfel stellten hier den Box-Anspruch.

Aber auch aus der Spielidee heraus ließ sich die tradierte Form als Spiele-Box ableiten.

Später kamen einzelne Bücher als Rollenspielprodukt am Markt hinzu. Vielleicht zum einen, weil man sich nicht mehr genötigt sah, weiteres Spielmaterial mitzuliefern (die dazu benötigten Würfel kriegt man schon irgendwo).
Vielleicht auch aus reinen Überlegungen bezüglich der Herstellungskosten. Aufgrund der Handlingkosten oder der Vertriebswege. Aus Steuergründen.
Vielleicht aber auch, weil man das Rollenspiel eher als Erzählspiel sah und dies mit der Produktform "Buch" unterstreichen wollte.
Vermutlich war es eine Mischung aus vielen dieser Argumente.

Umm, in den USA gab es in den 70-ern wenige Brettsspiele fuehrende Laeden und mehr Buchketten. Da machte die Darreichungsform als Buch durchaus Sinn wenn man mehr Leute erreichen wollte.

Auch heute bedeutet einen ISBN Nummer das das Produkt im Prinzip jeder Kunden in einem Buchladen bestellen kann (sofern lieferbar).
 
Umm, in den USA gab es in den 70-ern wenige Brettsspiele fuehrende Laeden und mehr Buchketten. Da machte die Darreichungsform als Buch durchaus Sinn wenn man mehr Leute erreichen wollte.

Auch heute bedeutet einen ISBN Nummer das das Produkt im Prinzip jeder Kunden in einem Buchladen bestellen kann (sofern lieferbar).
Aber sie wollten Zubehör (Würfel) mitliefern.

Davon abgesehen verdeutlicht das ja schön, wie tradierte Formen vieles verbocken können. Die Leute wollten ein Spiel machen, also ließ ihr Paradigma nur eine Box zu. Vielleicht wäre es als Buch noch viel besser gelaufen. :)
 
Deswegen hat man erst eine Box gemacht und spaetestens mit AD&D gab es hauptsaechlich die Buchform.
Da waren auch die grossen Buchketten wie Barnes & Noble mit dabei.
 
Ich seh es auch so, dass am Buch (in Totholz) zum Erarbeiten eines Systems kein Weg vorbeiführt. Mal zurückblättern, dann vorspringen, öhm, auf welcher Seite war das nochmal? <flappflappflapp> ach da.... Das geht in elektronischer Form nicht so gut und komfortabel. Je weniger ich die (Regel)Bücher brauche, desto interessanter wird wiederum das PDF. Mal eben ne Regel nachschlagen geht prima mit dem platzsparenden Tablet oder Smartphone. In unserer letzten Runde hat man das wieder eindrucksvoll gesehen, der Buchnachschlager hat die betreffende Stelle wesentlich schneller gefunden als der Tabletnachschlager (dennoch wird in Zukunft das Buch mit Sicherheit ausgedient haben).

Andererseits finde ich die Box aber nach wie vor gut. Ich muss mir nicht erst das Buch kaufen (das im Übrigen wegen der Buchpreisbindung nicht anderswo günstiger zu haben ist wie seinerseits die Box) um dann zu bemerken, dass ich noch einen W9dreiviertel und so ein paar extra Symbolwürfel brauch, die dann nochmal nen 10er kosten und ich dann wegen Kopie des Charakterblattes nochmal extra rumpfuschen muss, weil die Vorlage so toll auf altes Pergament gemacht wurde, dass einfach alles nur grau ist (und ja, das PDF in diesem Fall ist auch "altes Pergament", sw-Bogen ist als Download nicht zu haben[Ja, ich meine dich, Der Eine Ring!]). Als ein positives Beispiel sei die "Am Rande des Imperiums"-Einsteigerbox genannt: Würfel, abgespecktes Regelwerk, Beispielcharaktere, Pläne, Abenteuer und Marker für nicht mal 20€! Oder "Quest: Zeit der Helden", da findet sich sogar ein Whiteboardstift neben den Würfeln und dem restlichen Zubehör drin. Finde ich großartig. Nehm ich nochmal Der Eine Ring: im Original bekomme ich die Würfel mitgeliefert, die deutsche Version kommt ohne die Würfel (sonst klappt das wahrscheinlich mit der Buchpreisbindung nicht mehr).

Zugegeben, die "neuen" Regelwerke in Buchform sind schöner anzusehen als das alte sw-Zeug und machen im Regal eine gut Figur. Aber um das drumherum zum Spielen kann ich mich jetzt selber kümmern. Ich bin der festen Überzeugung, dass für die Verlage die Buchpreisbindung einfach zu interessant ist, um mehr Umsatz generieren zu können, also wird sich daran nichts ändern. Was würde ich mir also wünschen? Es sollte zum Druckwerk IMMER das PDF mitgeliefert werden und die Grundregelwerke sollte es immer auch als Box geben.
 
Die Box war nie die traditionelle Form, sondern das Heft bzw. Buch. Nur in D, wo die ersten RPGs von Spieleverlagen herausgebracht wurden, waren es anfänglich Boxen ( weil ein Spiel eben als Box erscheinen muss).

Bis zur Jahrtausendwende war das Buch oder Heft auch weiter die Hauptform der Verbreitung. Boxen kamen nur, wenn es etwa bei Starterboxen noch Extras gab, wie Würfel, Karten oder Figuren.

Seit der Verbreitung der PDF gibt es parallel zum Buch und Heft eben noch eine dritte Form, die aber erst seit der Verbreitung von Tablets erfolgreich sind. Zuvor fristeten sie eher das Dasein einer digitalen Kopie auf dem heimischen Rechner, weniger als Regelwerk am Tisch, außer man hat es sich ausgedruckt.

Eine ideale Form gibt es nicht, da jeder andere Ansprüche hat. In jedem Falle sollten aber zu gedruckten Regelwerken auch PDFs verfügbar sein. Das gehört heutzutage einfach dazu...
 
Seit der Verbreitung der PDF gibt es parallel zum Buch und Heft eben noch eine dritte Form, die aber erst seit der Verbreitung von Tablets erfolgreich sind. Zuvor fristeten sie eher das Dasein einer digitalen Kopie auf dem heimischen Rechner, weniger als Regelwerk am Tisch, außer man hat es sich ausgedruckt.
Ich bringe da mal noch einen anderen Aspekt ins Spiel, der ganz gut in die Startzeit der PDFs passt: Internet-Tauschbörsen. Nuff said.
 
Die kamen mit den MP3 auf. Wie man es auch gut bei der aktuellen D&D 5E sieht, hält ein gedrucktes Buch heutzutage niemanden mehr auf qualitativ hochwertige PDFs zu erstellen. Demnach irrelevant. Außerdem werden PDFs eh in der Druckvorstufe errzeugt. Der Unterschied liegt nur in der Art des Abspeicherns, entfernen der Druckanweisungen und Hinzufügen von DRM/Kennwörtern.

Ob gedruckt als Buch oder Heft, bzw. digital als PDF oder ePub gibt es für den Nutzer keine ideale Form. Einzig für den Autoren/Verlag ergeben sich Unterschiede in den Herstellungskosten.
 
Die Box war nie die traditionelle Form, sondern das Heft bzw. Buch.

Erste Ausgabe von D&D (1974) kam als Box raus:

http://en.wikipedia.org/wiki/Dungeons_&_Dragons

Erst 1977 gab es die Regeln in Advanced D&D 1st Ed. auch als Nur-Buch.

Was die Traditionelle Form ist, sei mal dahingestellt. Zumindest die UR-Form ist die Box samt Regelheft.


Nur in D, wo die ersten RPGs von Spieleverlagen herausgebracht wurden, waren es anfänglich Boxen ( weil ein Spiel eben als Box erscheinen muss).

Bis zur Jahrtausendwende war das Buch oder Heft auch weiter die Hauptform der Verbreitung. Boxen kamen nur, wenn es etwa bei Starterboxen noch Extras gab, wie Würfel, Karten oder Figuren.

Seit der Verbreitung der PDF gibt es parallel zum Buch und Heft eben noch eine dritte Form, die aber erst seit der Verbreitung von Tablets erfolgreich sind.

Die sogenannten Netbooks kamen vor den Tablets (auch wenn Tablets es NOCH besser machen).
Zumindest seit den Netbooks und der Suchfunktion sind Regelwerk-PDFs eine Option fuer mich.

(Netbook oder anderes technisches Geraet um die 250 Euronen rum die man auch mal der Gefahr des Colaglases aussetzt).
 
1. Ein "boxed set of 3 digest sized books" ist im Deutschen ein Schuber mit 3 Büchern und KEINE Spielbox. Die Spielbox mit Würfeln, Karten und Hexpapier gab es später mit Basic D&D, Gamma World und Metamorphosis Alpha. Mit denen hab ich 1980-81 angefangen.

2. Natürlich gab es schon vor den Tablets die Möglichkeit PDFs "portabler" darzustellen. Allerdings war der Marktanteil von Netbooks und Subnotebooks nie berauschend im Vergleich zu normalen Notebooks, und verglichen zur jetzigen Verbreitung von Tablets jeglicher Größe nahezu lächerlich. In den Nullern des neuen Jahrtausends war es eher noch üblich, daß Regelbücher oder Ausdrucke rumgeschleppt wurden, als der Läppi im Wert von wenigstens 1-2K.
Als Beispiel sei nur erwähnt, daß RPGNow 2001 gegründet wurde, allerdings der Markt 2004 mit der Gründung von DriveThruRPG richtig Schwung bekam und erst ab ca. 2006, als beide zu OneBookShelf fusionierten, richtig lief. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, daß PDFs in den ersten 5 Jahren eher das Dasein eines Exoten führte.
 
Excuse my French, aber damit ist so etwas wie das hier gedacht:
45390000pic.jpg


Wobei das nur eine Replik bei der sowohl Box als auch Wuerfel ca. 1000x wertiger sind als in der Ursprungsrelease....

Meine Wuerfel sahen eher so aus (aus der Roten und Blauen Box):
Dice1.jpg


Uhh. Ich denke das ist eine OriginalBox:
DnD-Dice-1.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne die Woodgrain Box, danke...
Aber meiner Erinnerung nach gabs davor die Einzelhefte, aber wie gesagt, dann trügt mich meine Erinnerung wohl.
 
Es gibt keine optimale Form von Rollenspielen für alle Rollenspiele, denn diese hängt nicht nur von den Ansprüchen der Rollenspielern und auch dem Ansprüchen des Rollenspielsystems ab.
Bei einem schlanken System, dessen Regeln in ein dünnes Heftchen passen würde, ist vielleicht die optimale Form entweder das Büchlein oder ein Pdf. Bei einem komplexen System, das für die Charaktererstellung einen Charaktergenerator benötigt oder das auf viel Content angelegt ist, ist die optimale Form elektronisch aufbreitet.
Der Nachteil der elektronischen Aufbreitung ist, dass man sie nicht wie ein Buch von A-Z durchlesen kann. Bei den Regeln wollen das wohl eher die wenigsten.

Bei einem offiziellen Fallout Rollenspiel könnte ich mir z.B. ein Regelwerk, das auf Smartphones passt vorstellen, wobei der Verlag als Zusatzprodukt zu dem Rollenspielprodukt eine Verkleidung für das Handy mitverkauft, so dass das Handy in dieser Verkleidung wie ein Pipboy aussieht.
Bei einen postapokalypisches Setting, in dem es keinen Strom mehr gibt, stelle ich mir ein Regelwerk in Buchform, die vielleicht künstlich gealtert oder leicht angesengt ist, cooler vor als ein cleanes Pdf (wobei man mit dem PDf besser arbeiten kann).

Wenn die Charakter und NPC Erstellung eines System so einfach und schnell geht, dass man dafür keinen Charaktergenerator braucht, dann finde ich das gut. Das spart mir die Einarbeitung in die Benutzung des Charaktergenerators. Für mich ist es ein K.O Kriterium für ein System, das bei der Charaktererschaffung komplexer ist, wenn es dazu keinen Charaktergenerator gibt.

Bei solchen Systemen wie z.B. D&D 3.X , bei denen die Regeln so kleinteilig sind, es so viele Feats, Zauber, Besondere Fähigkeiten, Prestige Classes gibt und man auf so viele wichtige Dinge wie Reichweite, Zeitdauer (in Runden, Minuten, etc.) und Wirkungen, die man am besten auswendig kann achten sollte, sehe ich eine elektronische Referenz als Must have an, so dass man sein Gehirn nicht mit diesen Massen an Informationen vollmüllen muss.

Eine optimale Form für Rollenspiele kann sein, wenn alle Texte des Rollenspielsystem elektronisch vorhanden sind und die Referenzen zu anderen Dokumenten untereinander mit Hyperlinks verlinkt sind. Ob dieses in einem Wiki oder in einem CMS oder in einem Abomodell à la WotC passiert ist egal. In dieses Konstrunkt gehört dann noch eingebaut der der elektronische Charaktergenerator und andere elektronische Tools. Außerdem sollte es die Möglichkeit geben, dass man darin auch Campaigns plant und deren Stand festhält. Auf den Regelteil. die Referenzen und die elektronischen Charakterbögen sollte man mit dem Smartphone zugreifen können. Ebenso sollte man darauf von einem Google Hangout, anderen Videokonferenzsoftwaren oder RollD20 zugreifen können.

Für mich ist die optimale Form des Rollenspiels wenn die Regeln intuitiv sind und man möglichst wenig irgendwelche Referenzen von Regeln nachschlagen muss. Für so eine Spielweise braucht man die richtigen Spieler.
 
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