Rollenspieltheorie Warum Würfeldrehen mMn schlimmer als ein falscher Mulligan ist.

Es war einmal, vor langer, langer Zeit, da mochten es zwei Spieler bei gemeinsamen Magic-Runden nicht besonders, wenn der geschätzte Partner zu einem Mulligan und damit zu einem Kartenmalus gezwungen wird. Es minderte ihre Spielfreude. Sie beschlossen daher als Hausregel, dass jeder Spieler nach eigenem Ermessen einen Mulligan ohne Kartenmalus durchführen konnte. Keiner sollte es übertreiben, aber da beide erwachsen waren und sich vertrauten, sahen sie keinerlei Probleme. Diese Hausregel bewährte sich und sie spielten damit jahrelang Runden voller Eifer und Freude. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann spielen sie noch heute...

...bis Jace Beleren kam und ihnen vorwarf, sie seien wegen der Hausregel moralisch verrottete Arschlöcher.
 
Und es interessierte sie doch irgendwie nicht. Sie spielten weiter, trotzdem sein Kopf rot anlief. Und so sehr er sie auch beschimpfte und zu provozieren versuchte, sie saßen einfach da - und rochen an den schönen Blumen.

Wait. The ending is a bit off. You get the point.
 
Es war einmal, vor langer, langer Zeit, da mochten es zwei Spieler bei gemeinsamen Magic-Runden nicht besonders, wenn der geschätzte Partner zu einem Mulligan und damit zu einem Kartenmalus gezwungen wird. Es minderte ihre Spielfreude. Sie beschlossen daher als Hausregel, dass jeder Spieler nach eigenem Ermessen einen Mulligan ohne Kartenmalus durchführen konnte. Keiner sollte es übertreiben, aber da beide erwachsen waren und sich vertrauten, sahen sie keinerlei Probleme. Diese Hausregel bewährte sich und sie spielten damit jahrelang Runden voller Eifer und Freude. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann spielen sie noch heute...

...bis Jace Beleren kam und ihnen vorwarf, sie seien wegen der Hausregel moralisch verrottete Arschlöcher.

Das ist jetzt aber unfair. Wenn ich ihn richtig verstehe (Ich lese bei dem immer nur jedes 2te oder 3te Wort, aus Rücksicht auf mein Hirn) dann nimmt er doch dauernd eine Karte mehr beim Mulligan. Er dreht nur keine Würfel, weil das echt schlimm ist.
 
Naja, man kann ja die alte Mulligan-Regel (Hand herzeigen statt Malus) im "Casual Game" anwenden, ist ja kein Problem.
Wenn man sich aber darauf einigt, dass man solang konsequenzenlos ne Starthand nachziehen kann, bis man die perfekte Starthand hat... das fände ich bekloppt, denn dann hebelt man grundsätzliche Spielregelannahmen aus. Aber ok, wer das machen möchte....

Es ging mir mit dem Mulligan-Vergleich darum, dass man etwas funktionales (eine Regel) hat, die man durch eine Hausregel im Endeffekt defacto "entsorgt", und damit den Grundgedanken eines fairen, auf festen Spielregeln basierendes Spiels etwas ad absurdum führt.

Um aber wieder aufs RPG zurückzukommen: Wenn ich leite, dann müssen die Spieler nur dann würfeln/proben, wenn es relevant ist.
Ich zwinge meinen Spielern keine nutzlosen Proben auf, die den Abenteuerverlauf auf zufällige Weise sabotieren könnten.
Meines Erachtens gibt es eine Unterscheidung zwischen "Abenteuer scheitert aufgrund von Spielerntscheidungen" und "Abenteuer scheitert aufgrund einer schlechten Probenanordung".

Mit anderen Worten: Wenn ich ein ein Abenteuer leite, und der Verlauf dieses zwingend erfordern würde, dass die Charaktere eine Klettertour unternehmen, dann müssen sie das nicht würfeln, weil ein Versagen die Handlung komplett enden lassen würde.

Normalerweise konstruiere ich Abentereuer aber so, dass die Selektion "Gelingen vs. Nichtgelingen" des Abenteuers nicht von Probenausgängen, sondern getroffenen Entscheidungen abhängt.

Klar soweit?
 
Und es lässt sich tatsächlich auch darüber reden, warum eigentlich jeder Rollenspiele so spielt wie er meint, statt die jeweilig gegebenen Regeln zu berücksichtigen.
 
wenn ich als SL würfele, dann drehe ich maximal Würfel zugunsten der Spieler, woüber sich wohl keiner beklagen wird. Ich finde es nicht Spielspaß zuträglich, wenn ein Spieler nur aufgrund eines Zufalles einfach stirbt. Bei mir als SL sterben Chars durch andere Spieler oder weil sie ihre Lage selber verschulden haben. Ansonsten muss ich doch als SL zwingend würfeln und wenn ich als Spieler darauf verzichte, hat sich auch noch kein SL aufgeregt.
 
wenn ich als SL würfele, dann drehe ich maximal Würfel zugunsten der Spieler, woüber sich wohl keiner beklagen wird. Ich finde es nicht Spielspaß zuträglich, wnn ein Spieler nur aufgrund eines Zufalles einfach stirbt. Bei mir als SL sterben Chars durch andere Spieler oder weil sie ihre Lge selber verschulden haben. Ansonsten muss ich doch als SL zwingend würfeln und wenn ich als Spieler darauf verzichte, hat sich auch noch kein SL aufgeregt.

Ohoh das siehst du leider falsch: Hier ist man damit bei einigen " ein schlechter Mensch mit soziopathischen Zügen"...willkommen im Club;)
 
Naja, man kann ja die alte Mulligan-Regel (Hand herzeigen statt Malus) im "Casual Game" anwenden, ist ja kein Problem.
Wenn man sich aber darauf einigt, dass man solang konsequenzenlos ne Starthand nachziehen kann, bis man die perfekte Starthand hat... das fände ich bekloppt, denn dann hebelt man grundsätzliche Spielregelannahmen aus. Aber ok, wer das machen möchte....

Wir legen für einige Runden die Werte unserer Charaktere nach Belieben fest, weil uns mehr nach einem konzeptionellen Spiel ist. Das ist so in etwa wie mit lauter perfekten Händen zu spielen. Manchmal spielen wir auch einfach ohne Werte oder Würfel. Oh mein Gott, wie kriegen wir das bloß hin? Achja, ohne Anspruch. Casual. Weil, die anderen zocken RPG mehr so Core und so. Klar.

Es ging mir mit dem Mulligan-Vergleich darum, dass man etwas funktionales (eine Regel) hat, die man durch eine Hausregel im Endeffekt defacto "entsorgt", und damit den Grundgedanken eines fairen, auf festen Spielregeln kompetitiven und auf einem Wettbewerbsgedanken basierenden Spiels (s. Magic) etwas ad absurdum führt.

fixed that for you.
 
Was ist eigentlich, wenn mich ein Spieler bittet manche Würfe nicht machen zu müssen, weil er sie nicht bestehen will (beispielsweise Wahrnehmung), mit der Begründung dass das zu seinem Charakter passt. Darf ich ihm das erlauben oder ist das Betrug? Muss nur ich dann in die Hölle, oder muss der dann auch mit?
 
Würfel drehen mache ich eigentlich nur, wenn mir die Laune danach steht, egal ob als SL oder Spieler. Gilt auch für Lebenspunkte, Gold und XP. Merkt ja eh keiner. Da ich jetzt den Segen der A!-Community habe, kann ich auch wieder viel besser schlafen.

Skar schrieb:
Und es lässt sich tatsächlich auch darüber reden, warum eigentlich jeder Rollenspiele so spielt wie er meint, statt die jeweilig gegebenen Regeln zu berücksichtigen.
Es ist darüber zu diskutieren, ob ein so komplexes Gesellschaftsspiel wie Rollenspiel überhaupt nach festen Regeln (mathematisch, logisch, reproduzierbar) funktionieren kann und ob ein Rollenspiel eines externen Entwicklers überhaupt ohne Hausregeln spielbar ist (im Gegensatz zu selbstgeschriebenen RPGs, die per Definition Hausregeln sind). Allerhöchstens in einem EXTREM eingeschänkten, thematischen Umfeld (Stichwort z.B: Story-Spiele).
 
Was ist eigentlich, wenn mich ein Spieler bittet manche Würfe nicht machen zu müssen, weil er sie nicht bestehen will (beispielsweise Wahrnehmung), mit der Begründung dass das zu seinem Charakter passt. Darf ich ihm das erlauben oder ist das Betrug? Muss nur ich dann in die Hölle, oder muss der dann auch mit?

Da fallen mir Taschenlampenfallenlasser ein. Im Zweifel ein Blick in die Runde: "OK,so?"
 
Würfel drehen mache ich eigentlich nur, wenn mir die Laune danach steht, egal ob als SL oder Spieler.

Das wurde von der A!-Community einigermaßen einstimmig für uncharmant eingestuft, wenn diese Entscheidung einzig und alleine auf deiner Laune fußt. (Jedenfalls hatte diese Einstellung hier bisher keine Lobby. Kannst natürlich gerne den Vorsitz führen, die Position will bestimmt sonst niemand.)
Gilt auch für Lebenspunkte, Gold und XP.

Das ist allerdings 'ne Hausregel, die wir hier noch nicht abgesegnet haben. Mach am besten 'nen neuen Thread dafür auf, dann schauen wir uns das alles mal gemeinsam an.
 
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