HalloweenJack schrieb:
Und wenn beide gleich gut trainiert sind und beide den gleichen Killerinstinkt haben, spielt Masse dann eine Rolle, oder nicht? Dann wäre Masse nämlich DER entscheidene Faktor.
Und wie wahrscheinlich ist das? Und vor allem: Was wenn der eine einfach schnellere Reflexe hat oder für einen Moment die bessere Idee? Ein großer massiger Typ, der gerade nach vorn geht und ein meinetwegen weniger massiger Typ, der seitlich ausweicht und nen gezielten Tritt seitlich am Knie platziert, ist bereits wieder gut im Rennen trotz seines möglicherweise vorhandenen Nachteils. Du kannst viele Szenarien durchgehen. Nimmst du die Regel raus, dann ist Masse ein Faktor von vielen, aber nicht DER Faktor. Das ist schlicht falsch! Mit Reglement kannst du die meisten Kampfkünste über Bord werfen und Kampfsportarten haben Heimvorteil. Das heißt nicht, dass Kampfsportarten generell schlecht für Selbstverteidigung sind. Nein, keinesfalls ... und Kampfkünste sind nicht die absoluten Killer (egal ob jetzt asiatisch oder nicht). Es wird nur anders trainiert. Beim Kendo beispielsweise werden Treffer hingenommen, um möglicherweise bessere Treffer landen zu können. Du nimmst hin, dass dein Gegner einen Punkt macht, wenn du im Gegenzug zwei derer tust. Im Kampfkunstbereich bedeutet ein Treffer mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit den Tod, oder zumindest eine massive Verletzung, weswegen Treffer nach aller Möglichkeit vermieden werden sollten. Auf nem Schlachtfeld haben sich auch nicht immer gleichmassige Typen gegenüber gestanden, trotzdem waren die körperlich kleineren nicht automatisch Verlierer. Dieses hätte, wenn und aber ist bestenfalls klinisch und niemals realistisch. Kämpfen ist keine "wenn, dann" Abfrage ... es ist etwas dynamisches, was durchaus auch etwas mit Tagesverfassung und Umgebung zu tun haben kann.
Was meinste eigentlich warum es soviele Stories von Kampfkünstlern gibt, die bei ner Kneipenschlägerei von völlig untrainierten aufs Maul bekommen haben, obwohl letztere eigentlich hätten verlieren müssen? In den Kneipen ziehen die einem alles über den Schädel was gerade greifbar ist (Aschenbecher, Flaschen), arbeiten mit Kopfstößen, Tiefschlägen (mitten rein ins Juwel) und und und ... und wenn er selbst blutet ist ihm das oftmals noch egal, weil er gerade auf "I moch di nieda!" eingestellt ist. Reguläre Boxkämpfe dauern auch nicht solange (über mehrere Runden), weil die alle so toll ausweichen können und weil die wer weiß wie taff sind. Die sollen eine gute Show abliefern. Niemand zahlt wer weiß wieviel Kohle für nen Kampf, der nach einem Schlag beendet wäre. Was durchaus realistisch ist, wie Leute, die auf Regeln scheißen (Mike Tyson?!?!) oder geschissen haben beweisen.
Davon auszugehen, dass der andere stärker ist wirkt auf mich persönlich zu demotivierend.
Die Motivation kommt aus: Der ist vielleicht besser, der ist vielleicht stärker und trotzdem muss ich da jetzt durch und ich kann es schaffen, wenn ich mich auf mich selbst verlasse.
"Ich könnte auch verlieren" geht rein von der Psyche her nicht weit genug, weil es schnell zu Überheblichkeit führt, wenn man für nen Moment die Oberhand hat. Untrainierte tendieren dann dazu abzulassen. (weil sie ja bereits fair gewonnen haben!) Trainierte nutzen die Gunst der Stunde und beenden die Angelegenheit dann
(so jetzt mal aus nem Glückskeks für Kampfkunst/ -sport interessierte)
Chriseal schrieb:
Es gibt noch viele andere Gründe warum Masse nicht gerade von Vorteil ist. Massig gilt im denken der meisten westlichen Menschen als der überlegene Faktor für den Nahkampf. Dementsprechend halten sich auch viele massige Menschen bei uns im Nahkampf den leichteren Leuten für überlegen und wer sich überlegen fühlt hat schon zur hälfte den Kampf verloren. Geh immer davon aus das dein Gegner stärker ist auch dann wenn er absolut unterlegen aussieht oder wirkt.
Der Mann spricht wahre Worte!