Zornhau
Freßt NAPALM!
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- 18. März 2004
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Kommt immer darauf an, was für Dich "spielbar" bedeutet.Ist die deutsche Version also noch gar nicht spielbar?
Wenn Du zum Spielen in einem neuen Setting die SPIELWELT-Informationen und die KREATUREN als Gegenspieler bzw. Verbündete der SCs benötigst, dann fehlen halt zwei Drittel des Mindestumfangs für ein vollständiges Setting in der deutschen Ausgabe. Die Weltbeschreibung und das Kreaturenbuch sollen ja erst noch herauskommen.
Das Spielerhandbuch enthält hingegen ALLE Settingregeln, die über die SW-Grundregeln hinausgehen (und teilweise WEIT darüber hinausgehen!).
Aber man erfährt darin so gut wie überhaupt NICHTS zu den Völkern, deren Kulturen, den Regionen, usw. der Spielwelt. Charaktere, die man nur mit dem Spielerhandbuch erschafft, hängen sozusagen im "luftleeren Raum", weil eben die Spielweltinformationen erst im Weltbeschreibungsbuch kommen.
Man KANN aber schon mal ein paar SCs zusammenbasteln und diese - halt ohne Wert auf stimmige Charakterhintergründe, passende Gruppenzusammenstellung usw. zu legen - in die verfügbaren Abenteuer schicken und mal sehen, was da so alles passiert. Dafür reicht das Spielerhandbuch aus.
Das Spielerhandbuch hat ein paar Probleme. Das eine, durchaus störende, ist die sprachlich holperige, ja bisweilen schlichtweg sinnentstellende Übersetzung. Das erleichtert den Zugang zum Hellfrost-Setting nicht.
Das andere ist, daß die Hellfrost-Settingregeln auf dem SW-Regelstand der SW:EX aufsetzen, sich aber mit der SWDE, die ja in die aktuelle deutsche SW-GER eingeflossen ist, einiges geändert hat. Soviel, daß es auf Englisch ein Adaptionsdokument für Hellfrost-SW:EX=>SWDE gibt. - Ob dieses bereits auf Deutsch verfügbar ist, weiß ich gerade nicht, weil wir eh nur nach der englischen Fassung spielen. Es SOLLTE aber besser BALD auf Deutsch vorliegen, damit man eben aufgrund der vielen und teils recht heftigen Änderungen der SW-Grundregeln in der SW-GER das Hellfrost-Spielerhandbuch ohne Kollisionen verwenden kann.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, daß allein mit dem Spielerhandbuch loszuspielen (was wir damals mußten/wollten, weil auch auf Englisch die beiden anderen Bände sich um mehr als ein halbes Jahr verspäteten) nicht so eine gute Idee war. Im Spielerhandbuch ist so gut wie NICHTS über die Spielwelt enthalten, was über harten Crunch (Temperaturzonen, Magie-Modifikatoren, usw.) hinausgeht. Wenn man sich z.B. einen Frostborn oder einen Taiga-Elf als Charakter ausguckt, dann weiß man überhaupt nicht, auf was man sich da einläßt, weil eben die Settinginformation zu Völkern und Kulturen und Regionen fehlt.
Anschaffen und liegen lassen, bis die beiden anderen Bände da sind, kann ich hier nur empfehlen.
Vor allem auch für den Spielleiter, denn ohne die Regionenbeschreibung und die Kreaturenbeschreibungen ist es wirklich schwer sich EIGENE Szenarien auszudenken oder in den (teils SEHR gerailroadeten) Wiggy-Hellfrost-Szenarien irgendwas abseits der Gleise zu improvisieren. Dazu braucht man nämlich Spielwerte und kulturelle Informationen auch über die Monster und "bösen Rassen" als Gegenspieler. Und die stehen halt nur im Kreaturenbuch drin.
Für mich stellt das Spielerhandbuch nur EIN DRITTEL des zum Spielen notwendigen Informationsbestandes über das Hellfrost-Setting dar. - Mit allen drei Bänden hingegen kann man endlos lange spielen, da man dann ein umfangreiches, vielfältiges Setting vorliegen hat.