Moralische Bewertung im Rollenspiel

AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Es ist aber einer der wenigen Threads der bei 14 Seiten maximal eingestellter Anzahl an Postings pro Seite seit mindestens 8 Seiten nichts mehr zum Thema beigetragen hat ;)
 
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Ich seh mich als Sl nicht als Kontrollinstanz ob richtig gewürfelt wird oder wie der Charakterbogen ausgefüllt wird.

Ich frage mich natürlich auch warum jemand schummelt.

Ich äußere mal zwei Ideen
1. Es ist tief in der Persönlichkeit des Schummlers verwurzelt
2. Es gibt Mechanismen am Spieltisch die Erfolg beim Würfeln in der Form belohnen das Schummeln Attraktiv ist


Ich gestehe auch schon mal beim Wurf geschummelt zu haben!

meine kritiker würden jetzt sagen das liegt an Idee 1 ich sag es lag an Idee 2

Ich hatte an diesem Abend noch nicht ein Wurf geschafft und da die erfolgreiche Ausbreitung seines Charakters an gute Wurfelergebnisse gekoppelt war, war mein Charakter inzwischen zeit zu einer Dauer-schwerverlezten sozialen Randfigur verkommen, die kaum noch am geschehen der Gruppe teilnehmen konnte. So ein Spielklima verleitet sehr zum schummeln und ja der Frust war groß und das Fleisch war schwach.
 
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reicht als thema auch für`n eigenen thread.

übers schummeln (hmmm, nettes wort) zu wettern finde ich beim RPG sehr zweischneidig. wo fängt das an, wo hört das auf. ist powergaming oder minmaxing schon "schummeln"? klar, ansich nicht, aber die intention ist in etwa die selbe, oder? halt maximaler output.

wenn eine runde aus potenziel omnipotenten charakteren besteht welche "die welt retten" passt für mich schummeln als spielkonzept ganz gut. man denke an einen legolas der, wärend er den ottifannten(!) erklettert plötzlich einen krittischen patzer hinlegt - völlig undenkbar.
und ich weiss noch wie unangenehm die situation war wenn der eigene charakter gerade in seiner primär fahigkeit mit einem mal gründlich versagt hat. das passte irgendwie nicht und kontakarierte mitunter massiv mein bild des charakters und seiner rolle in der gruppe.

klar, heute spielen wir quasi würfellos, erstellen unsere charaktere nach schnauze (teilweise auch mal ohne werte), vergeben keine punkte und spielen absolute "low level" adventures. jetzt nicht weil wir "schummeln" verhindern wollen, aber letztlich schätze ich das genau das die wirksamste "gegenmassnahme" ist. ob das allerdings wirklich den bedürfnissen der schummelgegner entspricht wage ich zu bezweifeln.
 
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übers schummeln (hmmm, nettes wort) zu wettern finde ich beim RPG sehr zweischneidig. wo fängt das an, wo hört das auf. ist powergaming oder minmaxing schon "schummeln"? klar, ansich nicht, aber die intention ist in etwa die selbe, oder? halt maximaler output.

Wer "schummelt", bricht Regeln und verheimlicht das vor den Mitspielern. Kraftspielerei benutzt gewöhnlich bestehende Regeln und nutzt sie aus, aber da wird nichts gebrochen oder verheimlicht.
 
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Ich denke auch dass gewisse SL-Stile die Spieler zum Schummeln verleitet. Wer zu oft und für jeden Scheiß würfeln lässt fordert sowas halt auch einfach heraus-ganz einfach weil das alles eben auf Wahrscheinlichkeiten beruht. Lass ich dann einen Charakter ständig und bei jeder kleinen Mauer auf klettern würfeln wird er da irgendwann patzen, auch wenns eigentlich kein Hindernis ist. ich erinnere mich als mein Rondra-Geweihter bei einer stinknormalen Holztür (von ner kleinen Bauernkate) würfeln musste ob er die aufgetreten bekommt. Natürlich hat das nicht geklappt und er war das Gespött der Runde. Das bekommen die anderen natürlich mit und überlegen sich dann zweimal ob sie so eoner Situation dann einen Patzer zugeben.

Deswegen mag ich auch das System von SCION so: Da sagt dir das System zum Beispiel wie viel du heben kannst ohne zu würfeln und die epischen Attribute geben da automatische Erfolge, bei denen du dann nicht mehr patzen kannst.
 
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Das, was Swafnir sagt, stimmt schon. Zu häufiges Würfeln macht gewisse Dinge einfach lächerlich. Helden sollten nicht an hüfthohen Mauern scheitern, Antihelden dürfend das schon - aber letztlich tut man sich keinen Gefallen, wenn man das Zufallselement überbewertet.

Dennoch, wenn man zu wenig würfelt, oder die Mogelei durchgehen lässt. verliert man bald das Spannungselement.
 
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Deswegen mag ich auch das System von SCION so: Da sagt dir das System zum Beispiel wie viel du heben kannst ohne zu würfeln und die epischen Attribute geben da automatische Erfolge, bei denen du dann nicht mehr patzen kannst.

WoD macht das ja auch ganz schick. Machst nen Strength+Stamina Wurf aber die Erfolge zählen eben nicht allein sondern werden auf deinen Stärkewert addiert um zu sehen ob nen Kraftakt klappt, finde ich eigentlich ne nette Kombination aus ner festen Basis und nem Zufallsfaktor.
 
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So funktioniert's btw in Scion und Exalted auch. Nur ists da glaub ich Strength + Athletics als statischer Wert und man würfelt auf Willpower wie in der oWoD, oder? Müsste aber jetzt nachlesen, ob das die Editionen überlebt hat. Ich meine aber, das wäre auch in Exalted 2 noch so. Ist kein schlechtes System, gibt einen eine Basis und die Chance, mehr zu machen, wenn's muss.

Allgemein finde ich Systeme gut, die eine sehr geringe Patzerwahrscheinlichkeit haben. Allein schon rein statistisch gesehen. Wäre ich ein oWoD-Charakter hätte ich schon längst beim Radfahren sterben müssen.
 
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Stimmt, ist im Prinzip das selbe wie dann bei den epischen Attributen. Meine Tochter von Bastet etwas hat den knack "And the Crowd Goes Wild" (alle Punkte in Athletic sind automatische Erfolge) und Epic Dex von 2 und Athletic 3. Damit habe ich bei jeder Probe auf Dex und Athletic automatisch 5 Erfolge. Solche Sachen find ich cool, da weis ich: Ich kann coole Aktionen machen die auf jeden Fall klappen, oder bei ganz schweren zumindest nicht völlig in die Hose gehen. Trotzdem patze ich noch oft genug (ich habe chronisches Würfelpech, was mich als SL auch sehr beliebt macht), aber eben auf den Gebieten die meinem Char nicht so nahe stehen (regelmäßig bei allen Sachen mit Strenght oder Stamina).

Wenn man dann nur ab und an mal würfelt, und dann bescheißt ist das natürlich doof. Allerdings sage ich dann: Alle anderen behalten ja ihre Spannung, nur der Schummler selbst betrügt sich. Klar ist das nicht schön, aber für mich eben die Sache eines jeden einzelnen.

@Cry Strength und Athletic geben bei Scion an wieviel man mindestens heben kann. Du addierst die beiden und vergleichst sie mit der Tabelle im Hero-Buch.
 
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Ja Prinzipiell, aber man kann auch sehr destruktiv schummeln, indem man anderen das Spotlight stiehlt, man muss einfach bedenken, dass man, wenn man sich selbst bevorteilt, man automatisch alle anderen benachteiligt.
 
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Das sehe ich jetzt nicht so. Das ist vielleicht wenn man immer als Gruppe rumrennt und man per schummeln den Endboss killt. Bei eigenen Handlungssträngen aber, bei denen die Gruppe nicht zwangsläufig alles zusammen macht, sehe ich das anders. Ich denke sogar es ist eher selten so, dass der Erfolg eines einzelnen die Spotlights der restlichen Gruppe wirklich mindert.

Wenn wir so argumentieren, können wir schummeln auch noch in ein gutes Licht rücken. Wenn jemand durch Schummeln vielleicht eine ganze Gruppe rettet-das bringt uns aber auch nicht weiter. Im Grunde sind wir uns ja einig: Schummeln ist blöde. Nur stört es euch eben mehr als mich.
 
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Bist du eher Spieler oder Spielleiter, Swafnir? Oder hält sich das so die Waage?
 
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Ich denke auch dass gewisse SL-Stile die Spieler zum Schummeln verleitet. Wer zu oft und für jeden Scheiß würfeln lässt fordert sowas halt auch einfach heraus-ganz einfach weil das alles eben auf Wahrscheinlichkeiten beruht. Lass ich dann einen Charakter ständig und bei jeder kleinen Mauer auf klettern würfeln wird er da irgendwann patzen, auch wenns eigentlich kein Hindernis ist. ich erinnere mich als mein Rondra-Geweihter bei einer stinknormalen Holztür (von ner kleinen Bauernkate) würfeln musste ob er die aufgetreten bekommt. Natürlich hat das nicht geklappt und er war das Gespött der Runde. Das bekommen die anderen natürlich mit und überlegen sich dann zweimal ob sie so eoner Situation dann einen Patzer zugeben.
Hat ja auch beides seine Reize. Wenn der dicke, egozentrische rechtschaffende Paladin an der Tür scheitert, die der Schurke dann knackt. Das hat schon seinen Reiz. Ich kann aber natürlich auch nachvollziehen, dass man als dicker Paladin davon ausgehen möchte, dass das eintreten immer klappt.
Ist, wie alles im Rollenspiel, nur eine Frage des Geschmacks und der Absprache.
 
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Na jetzt unterstellst du halt Swafnir einen gewissen Absolutismus. Ihm gehts ja nicht um alle Türen. Ihm gehts um Rondrageweihter vs. wacklige Schuppentür. Dass darauf überhaupt gewürfelt wird kann man zurecht hinterfragen, ohne für sich omnipotenz in Türfragen in Anspruch zu nehmen.

Und die Situation lässt sich natürlich auf Vergleichbares Übertragen. Ich finde es gibt viele Situationen, wo man sich den Wurf einfach schenken kann.
 
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Als Spielleiter habe ich schon lange die Lust verloren, bei 7th Sea Kämpfe gegen Brutes überhaupt zu würfeln. Manchmal ist der Ausgang in einer Situation einfach derartig deutlich erkennbar, dass ein Wurf im Grunde nur noch Zeit kostet und ansonsten keinerlei Nützlichkeit bietet.
 
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Bist du eher Spieler oder Spielleiter, Swafnir? Oder hält sich das so die Waage?

Das hält sich in etwa die Waage. Früher hab ich fast nur gespielt, aber mittlerweile leite ich so regelmäßig dass es sich stark angenähert hat.

Genau, damit meinte ich wackelige Holztüren in Bauernkaten. Dicke Eichen-oder Stahltüren dürfen gerne die Diebe knacken;). Es geht halt soweit dass manche DSA-Spielleiter bei jedem Bier auf Zechen würfeln lassen und der trinkfeste Zwerg, wenn er den ersten Wurf gleich verhaut, besoffen unter dem Tisch liegt-und das ist einfach schlecht. Oder der Kampf eines Kriegers gegen eine (!) Ratte, der den krieger beinahe das Leben gekostet hat (schon erlebt). Da regulieren sich die Schummler dann quasi selbst. Diese Beispiele lassen sich beliebig erweitern. Das Beispiel von Rocky hatte ich auch mal bei meiner Hunter-Runde. Da ist mein Cop an einer vermeindlichen "Holztür" gescheitert-weils ne Metalschutztür mit Holzoptik war:D. Das war cool, weil lustig, unerwartet UND sinnvoll.

Und ich muss bei SCION meistens auch keinen Konflikt zwischen einem "normalen" Mensch und einem Halbgott auswürfeln, wenn nicht noch irgendwelche anderen Faktoren die Sache beeinflussen.

Bei mir wird gewürfelt wenn es darauf ankommt. Und wer da dann schummelt bestiehlt sich selbst der Spannung.
 
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Ich unterstelle gar nichts. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass auch sichere Sachen auszuwürfeln und dabei zu Scheitern nicht nicht generell verdammt werden sollte. Es kann eben auch seinen Reiz haben.

Den Zechen-Wurf und den verlorenen Kampf gegen die Ratte würde ich aus anderen Gründen verabscheuen.
Nämlich weil sie blöde, olle und abgenudelte Klischees sind und auch ein Scheitern die Story nicht ernsthaft weiterbrächte. Es sei denn natürlich man zeche mit dem Zwergenkönig.
Oder die Ratte... da fällt mir dann auch nix ein. ;)
 
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Es geht halt soweit dass manche DSA-Spielleiter bei jedem Bier auf Zechen würfeln lassen und der trinkfeste Zwerg, wenn er den ersten Wurf gleich verhaut, besoffen unter dem Tisch liegt-und das ist einfach schlecht. Oder der Kampf eines Kriegers gegen eine (!) Ratte, der den krieger beinahe das Leben gekostet hat (schon erlebt).

Gut, wenn Spieler schummeln, um die Inkompetenz des Spielleiters zu regulieren, dann ist das nicht meine Baustelle. Das fällt wieder unter die "Wer mit Idioten spielt, kommt dabei um!"-Guideline.
 
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