AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel
Seh's mehr wie Gabe.
Ja, ich leiste einen Dienst, aber das ist ja nicht meine primäre Motivation. Ich leite ja vor allem weil die anderen als SLs plötzlich zu Schildbürgern mutieren. Sicher, man könnte den Spieß umdrehen, aber: Meh.
Ich will dass gutes Rollenspiel stattfindet. Und mit 'gut' meine ich keine abstrakten Vorstellungen wie es zu sein hat, sondern ich meine 'es macht Spaß'.
Und ich bin mir nicht zu schade, meine Mitspieler etwas zu ihrem Glück zu zwingen. Und ja, ich finde das darf ich mir als SL erlauben. Einfach weil ich selber lieber spiele, wenn ich kann.
Ich bin jetzt nicht kreuz unzufrieden, manchmal macht mir das leiten auch tierischen Spaß aber tendenziell... Spiel ich doch deutlich lieber. Und ich verstehe auch wenn man da ab und an mal abschaltet, als Spieler.
Ich stubs dann halt als SL. Ich finde, ich geb mir Mühe, dann kann man das auch honorieren. Man muss nicht alles super finden was ich tue, aber man sollte zumindest ernsthaft an der Geschichte teilnehmen. Und das schaffe ich indem ich bei manchen etwas nachhelfe.
Aber weder bin ich deren König, wie zu Teenie-Zeiten beim DSA als man dem 'Meister' Süßigkeiten opfern musste, um zu überleben. Noch bin ich der Stimmungswächter des jungen Vampire der Leute die nicht Goth genug sind gängelt.
Ich bin die Spaßstasi, vorrausgesetzt in der Metapher sind wir alle überzeugte Kommunisten, AKA: Meine Spieler wissen dass ich (als SL und nur dann) beim Würfeln zuweilen betrüge, dass ich mal dreie gerade sein lasse und sich jemand mit einer coolen Idee bei mir Gnade erkaufen kann. Das ist sicher nicht alles fair. Aber das Ergebnis ist eine flüssige Geschichte in der jeder seine Zeit im Rampenlicht bekommt, jeder etwas zu tun hat und Leute ab und an wirklich auch das Gefühl haben eine stringente, flüssige Geschichte mitzugestalten.
Und das ist für mich persönlich (kein Allgemeinheitsanspruch, hmkay?!) das Größte. Und meine Spieler sehen das zumindest ähnlich genug, um eben kein Problem damit zu haben, wenn mal ab und an die Mechanik hinter die Geschichte/das Abenteuer, wie auch immer man's nennen mag, zurücktritt. Und interessanterweise macht's den Spielern anscheinend am meisten Spaß, wenn ich mich nicht ihnen verpflichtet fühle, sondern der Geschichte, die wir zusammen erleben.