Kurzgeschichten Arcane Codex

FoxglovesaysNo

Möchtegern-Ratkin
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1. April 2008
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Hi,
ich wollte mal fragen, ob es unter euch auch Leute gibt, die Geschichten zu Spielabenden, ihren Charakteren oder zur Welt von AC allgemein schreiben.
Wenn ja, her damit!
Ich fang an: Vor kurzem habe ich mir eine Erzghulin gemacht, die Nekromantin bei den Seuchentötern in Goremound ist. Sie ist als Sklavin im Alter von ca. drei Jahren nach Goremound gekommen und wurde von einer Nekromantin, die von dem Gedanken besessen war, Kinder zu bekommen, adoptiert. Laut Hintergrund ist es Nekromanten nicht möglich, Kinder zu zeugen und die Menschen in Goremound sind generell nicht sehr fruchtbar, aber das hat Persephone Nyx (die Ziehmama meines Charakters) als Unfug abgetan und es immer weiter probiert. Mein Charakter wurde wie ein Wunschkind verwöhnt und verhätschelt. Die Kurzgeschichte, die ich geschrieben habe, handelt davon, wie Madame Persephone Nyx ein Kind (meinen Charakter) bekam.
 
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Goremounder Stadtgeschichten: Persephone Nyx bekommt ein Kind

Dieser Gestank war heute wieder unerträglich! Goremound war auch nicht mehr das, was es mal war, dachte Madame Nyx bitter, als sie durch die Straßen des Seuchentöterviertels ging. Nachts war es selbst mit dem Gildenabzeichen zu gefährlich auf der Straße. Dann kamen die Ghule aus den Kanälen unter der Stadt hoch und trieben hier ihr Unwesen. In ihrer Gier nach lebendigem, frischen Fleisch fielen sie alles an, was nicht schnell genug weg rannte. Na ja, tagsüber war es durch den grünlichen Nebel auch nicht gerade angenehm.
Und überhaupt war Persephone Nyx an diesem Tag nicht guter Dinge. Seit Jahren schon versuchte sie, schwanger zu werden. Aber wie – bitte schön – sollte das funktionieren, wenn alle ihrer Sklaven anscheinend impotent waren? Besonders dieser Rhunirer, den sie erst kürzlich erstanden hatte. Gut sah er aus, kräftig war er auch. Aber er war stur. Ihr Kriegszombie Quartus hatte ihm erst ein Bein brechen müssen, damit er gehorchte. Und dann hatte er keinerlei Kenntnis davon, wie man eine Frau befriedigte! Madame Nyx war es schleierhaft, wie es kam, dass die Rhunirer bei diesen dilettantischen Liebeskünsten noch nicht ausgestorben waren!
Ein anderer Nekromant hatte Madame Nyx gesagt, dass die Menschen in dieser Stadt unfruchtbar wurden, wegen des Nebels. Und zudem war es Nekromanten und Nekromantinnen unmöglich, Kinder zu zeugen. Diese Gerüchte hatte Madame Nyx entscheiden zurück gewiesen. Das würde ja bedeuten, sie sei unfruchtbar! Und das war sie ganz entschieden nicht!Davon war sie überzeugt. Lächerlich, dieser Gedanke! Pff! Madame Nyx schüttelte verächtlich den Kopf. Sie würde Kinder bekommen, egal, was diese Schwachköpfe von den Gildenversammlungen sagten. Sie wusste, dass andere Gildenmitglieder sich über sie lustig machten. Denen würde sie es schon zeigen. Wenn sie erst schwanger wäre, würden die platzen vor Neid.
Aber heute wollte sie sich etwas Gutes tun. Heute würde sie sich auf dem Knochenmarkt einen neuen Lustsklaven kaufen. Das war auch bitter nötig nach dem Reinfall mit dem Mann aus Rhunir. Sie war ja ohnehin auf dem Weg dorthin. Madame Nyx brauchte neues Sezierbesteck und diverse Zutaten für ihre Tränke. Quartus würde dann alles für sie tragen. Ihre Laune besserte sich etwas.
Auf dem Knochenmarkt herrschte die übliche Betriebsamkeit. Sehr rasch hatte Madame Nyx alles, was sie brauchte, zusammen und Quartus wankte beladen hinter ihr her. Jetzt kam der vergnügliche Teil: der Sklavenkauf. Beschwingt lief Madame Nyx zum Sklavenmarkt. Dort boten diverse Händler ihre Waren an. Die Auswahl war groß. Es gab Männer aus Gwynor (nein, danke), Vargoth (na ja), Veruna (nett) und Mordain (hm), die Frauen interessierten Madame Nyx nicht. Zufrieden drehte sie ihre Runde über den Markt. Da hinten fand gerade eine Auktion statt. Neugierig ging Madame Nyx hin um sich die Ware anzusehen. Der Sklavenhändler pries lautstark seine Ware an:
„Und nun, meine Damen und Herren: Sklaven aus Khem! Echte Sklaven aus Khem, keine drakischen Zigeuner! Alle sehr gesund und jede einzelne Kupfermünze, die Ihr, verehrte Damen und Herren, auszugeben gedenkt, auch wert! Wir fangen mit diesem Kind an, es ist das einzige Kind, was ich noch habe, es ist kaum drei Jahre alt, ganz frisch! Welche Gebote höre ich?“
Währen der Händler sprach, wurde ein kleines Kind auf ein Podest gehoben. Sofort setzte Raunen ein. Es war hübsch und niedlich, mit großen Augen, rundem Gesicht und dunklen, halblangen Haaren. Die Schergen des Händlers waren nicht gerade sanft zu dem Kind. Zudem fror es ganz erbärmlich in seinem dünnen Hemdchen. Die groben Schergen hielten es fest, damit es nicht weg lief. Es winselte weinerlich, verzog das Gesicht und sah sich ängstlich um. Als es Madame nyx ansah, traf sie sein Blick tief ins Herz. Genauso Hilfe suchend sah ein Kind seine Mutter an. In diesem Moment wurde ihr klar: Da stand ihr Kind
„Es ist ein Mädchen, meine Damen und Herren, was bietet Ihr?“
„80 Goldmünzen!“, rief Madame Nyx.
Andere Interessenten sahen erstaunt und auch beleidigt in ihre Richtung. Keiner überbot sie. Der Händler fing sich am schnellstem wieder:
„Das Kind geht für 80 Goldmünzen an die Dame von den Seuchentötern!“
„Macht mir Platz!“ Dank ihres großen Kriegszombies wurde ihrer Forderung Folge geleistet. Zielstrebig ging Madame Nyx auf das Podest zu und warf dem Händler einen Beutel voller Goldmünzen vor die Füße. Sie hob das Kind hoch, das sich zu beruhigen schien. Sie nahm es in die Arme und barg es unter ihrem Umhang.
Zärtlich wog sie es hin und her und sagte: „Gehen wir nach Hause, meine kleine Oreios.“
 
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Geschrieben habe ich schon einige, ein paar davon sind auch online. Die anderen habe ich für mich behalten oder noch nicht abgetippt. Ich bin halt so ein Collegeblock-Zugfahrten- und- Univorlesungs-Schreiberling.^^

Kommt mir irgendwie bekannt vor....habe noch Tonnen an Zeugs, was abgetippt werden muss...
 
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Dann tippt das mal ab, damit wir neuen Stoff aus unseren Lieblingsfantasiereichen bekommen. ;)
Diese Art von Gehässigkeit, ist der genau der Grund, weshalb ich mich bei den Blutschwertern nicht mehr an solchen Threads beteilige, obwohl ich es könnte und prinzipiell Lust dazu hätte.

:(
 
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? Ich hätte angenommen, RagnaOrk würde sich wirklich freuen, was Neues aus AC zu lesen bekommen. Ich denke der Zwinkersmiley sollte eher mal das "Dann tipp das mal ab" entschärfen, als die ganze Aussage in Ironie zu verkehren... Bin mal gespannt, was er selber dazu sagt, aber ich fürchte, du hast diese Aussage missverstanden...
 
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Jep, das denke ich auch...RagnarOrk ist - wenn es um Kreatives beim Hobby geht - immer sehr neugierig und aufgeschlossen.

Momentan sitze ich an meiner 2. Goremounder Stadtgeschichte. ich weiß noch nicht, ob sich alle Stadtgeschichten um die durchgeknallte Nekromantin mit dem Kinderwunsch (und keiner Ahnung von Kindern) und meinen Charakter drehen werden. Wohl eher nicht....:nixwissen:
 
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Viorel schrieb:
? Ich hätte angenommen, RagnaOrk würde sich wirklich freuen, was Neues aus AC zu lesen bekommen. Ich denke der Zwinkersmiley sollte eher mal das "Dann tipp das mal ab" entschärfen, als die ganze Aussage in Ironie zu verkehren... Bin mal gespannt, was er selber dazu sagt, aber ich fürchte, du hast diese Aussage missverstanden...
Sollte ich das missverstanden haben, tut es mir dann natürlich leid. Ich hatte nur zunächst diesen Beitrag von RagnaOrk aus dem Nachbarthread gelesen... :

RagnaOrk schrieb:
Oder man klaut einfach bei anderen Systemen. Ha! :nana:

... und dann diesen hier:

RagnaOrk schrieb:
[...] damit wir neuen Stoff aus unseren Lieblingsfantasiereichen bekommen. ;)

Damit bekam ich den Eindruck das Letzteres sarkastisch, und nicht positiv, gemeint war.

@RagnaOrk:
Ist das er Fall oder nicht? Wie hast Du es gemeint? Bitte eine klare Antwort.
 
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Ojemine.
Es war wirklich positiv gemeint. Ich wollte die Autoren augenzwinkernd ermutigen, noch mehr Geschichten aufzuschreiben, damit sie gelesen werden können. Und das sollten Geschichten ja auch.
 
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Gut, dann mal was von mir:


Tyraldas Lügen

Alles war eine Lüge.
Meine stolzen Worte, als ich meinen neugierigen Schwestern davon berichtete, wie angenehm die Empfängnis gewesen war. Die neidischen Blicke der Närrinnen waren mir ein Genuss. Ihre Gesichter zeigten, wie jede von ihnen gerne an meiner Stelle gewesen wäre. Und ich verbarg hinter meiner Fassade, wie sehr ich mir doch wünschte, dass es so wäre, dass dieses dämonische Scheusal eine von ihnen, und nicht mich, begattet hätte.
Einzig Braexxa, meine älteste Schwester und Zweite in der Rangordnung, durchschaute mich. Ich hätte dem hohen Hause Ben Ator zwar ein vielversprechendes Kind geschenkt, sagte sie mir offen ins Gesicht, aber an meiner Stelle hätte sie es nicht ertragen können, sich dermaßen zu beschmutzen. Letzteres sprach sie mit einem spöttischem Lächeln aus, welches ich ihr am liebsten aus dem Gesicht geschnitten hätte.
Die Bemühungen mich zu verstellen und damit die Wunden, die ich während des Aktes erlitten hatte, zu verbergen waren ebenfalls Lügen. Die Heilung erfolgte langsam, doch mein Körper hat sich nicht wieder richtig erholen können. Meine Kraft Strapazen zu erdulden, ist beschnitten.
Selbst meine Gedanken waren Lügen, mit denen ich mir selbst einredete, dass ich wieder Ruhe finden würde. Doch dieses Ungeheuer besucht mich in meinen Träumen und läßt mich nicht rasten. Manchmal ist es so grauenvoll, dass ich erwache und mich übergebe.
Als ich das Kind, sein Kind, zur Welt brachte, sah ich es genau an. Ich wußte das es ein Monstrum war. Doch wie sehr es seinem Vater ähnlich sein wird, kann nur die Zeit zeigen.
Ich war nicht die Einzige die log. Braexxa sah meinen Ehrgeiz als Bedrohung an. Eine süß-giftige Zunge gebrauchend, überzeugte sie Hexenmutter Lorikrielle dass eine Reise, um die geschäftlichen Interessen des Hauses Ben Ator zu verstärken, besonders lohnend sein würde.
Die Wahrheit war, dass sich meine große Schwester besser fühlte, wenn sie mich in den Ländern jenseits der Grenzen Xirr Nageshs wußte. Nach ihrem Glauben, würde ich mich dort nicht zu einer Gefahr für ihre Stellung entwickeln können.
Unglücklicherweise folgte Lorikrielle der Intrige und entsandte mich, um Handelsvertraute zu besuchen.
Ich dankte Lorikrielle zwar förmlich für diese große Aufgabe, aber meine Worte waren blanke Lügen. Und ich verfluchte und bewunderte zugleich Braexxas Ränkespiel. Doch nun besaß ich die Möglichkeit, auch außerhalb von Xirr Nagesh nach Heilung für mein Gebrechen zu suchen.
Kurz bevor ich fortging, wünschte ich dem Halbblut das Beste.
Natürlich war auch das eine Lüge.
 
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Prisma, das geht ja wohl gar nicht. Das ist ja viel zu kurz! ;)
Ich konzipiere meine Charaktergeschichten so, dass sie auf eine A4-Seite passen. Um lesefaule Spieler und SLs nicht zu sehr zu belästigen.
Früher gehörte so eine Beschäftigung des Spielers mit dem Charakter zum guten Ton. Heute eher nicht. Sehr bedauerlich.
Wenn ich SL bin, gebe ich für eine gute Charaktervorgeschichte auch einmalig Erfahrungspunkte.
 
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Ich schreibe auch gerne Charaktergeschichten, fülle damit aber auch selten weniger als eine Word-Seite, weil es sonst für den SL zuviel zu lesen ist und ich denke, dass man auf dieser einen Seite gut alles notwendige sagen kann und dabei noch eine gewisse Stimmung verbreitet. Leider finde ich auf die Schnelle keine meiner Charaktergeschichten.

Werd mir mal die Zeit nehmen eure Texte hier durch zu lesen.
 
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@ Prisma:
Yay, EP für eine gute Geschichte ist eine tolle Idee! Werde ich in Zukunft auch machen. Deine Geschichte fand ich toll. Kannst du mir etwas über den betreffenden SC schreiben? War es eine Vorgeschichte oder eine Kurzgeschichte zu einem Abenteuer?

Mittlerweile habe ich meine dritte Goremounder Stadtgeschichte fertig, muss sie nur noch abtippen, und bin gerade dabei, eine Erzählung zu oWoD: Changeling zu schreiben.

Generell begrüße ich es, wenn sich die Spieler auch außerhalb der Spielsitzuntgen mit ihren Charas beschäftigen und dabei kreativ werden (das ist viel zu selten). Macht weiter so!
 
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Kannst du mir etwas über den betreffenden SC schreiben? War es eine Vorgeschichte oder eine Kurzgeschichte zu einem Abenteuer?
Die Geschichte ist die Vorgeschichte eines Charakters. Sie zeigt den Background und die Kernmotivation des Charakters.

Hier sind einige spielrelevante Kerndaten des Charakters:

Tyralda Ben Ator

Volk
Morai

Schulen
Anaranth Priesterschaft: 3 (Startcharakter)

Vorzüge
Blutamulett
Blitzpeitsche
Wahres Heiliges Symbol
Reichtümer (500 GM)
Krichenrang: Vikarin
Adel

Schwächen
Feind: Älteste Schwester (will den Charakter umbringen)
Alpträume
Pflichtgefühl: Haus Ben Ator
Stigma (Blutige Tränen)
Phobie: Schmutz
Überempfindlich

Andere interessante Dinge im Inventar
-Jede Menge verschiedener Gifte (mit denen ich auch SCs für meine Zwecke "einkaufen" konnte. :D ).
-Krondiadem einer Prinzessin Haus Ben Ators, welches ihren Stand verdeutlicht und exzellente Kleidung.
-Mehrere Peitschenarten (Sammlung, Klischees müssen sein! :D ) (neben der Blitzpeitsche auch ein Lieblingsstück, die sirrische Klingenpeitsche, welche zur Drohung und Bestrafung diente)

Spielart
Tyralda ist herrisch-bestimmend, aber fair. Nicht arrogant, dafür rational und berechnend. Freundlich ist sie zu Geschäftspartnern und Figuren die es verdienen. Standesbewußtes Auftreten ist Pflicht – Für Tyralda ist das Beste gerade gut genug und sie läßt sich immer mit „Erhabene Vikarin” ansprechen.
Sie trat als Anführerin einer „bösen” Gruppe auf und hat die SC-Assassinen der Gruppe (1 Schattenhand (Mensch) und 1 Nachtgeist (Morai) ) Mordaufträge und andere Aufgaben erteilt, die erfolgreich ausgeübt wurden. Ein entsprechend „sexistischer” Umgang mit dem Nachtgeist (Tyralda verteilt an sich gerne Klapse auf den Hintern und ähnliches, „Dienst im Schlafzimmer” = sozialer Aufstieg des Nachtgeists stünde bevor, wenn sich dieser beweisen würde) war geplant, aber aus Zeitgründen nicht voll ausgeschöpft. Schaaaaade... :D
Welche Agenda der SC-Nachtgeist hatte, wußte nur dieser selbst (und der SL). Es gab die übliche Paranoia, dass er ein Spion der Ältesten Schwester war.
Nachdem wir ein paar feindliche Priester überwältigt und „angemessen verhört” (Tyralda ist keine Freundin übergroßer Folterungen – im Gegensatz zu dem SC-Nekromanten, der in der Gruppe dabei war - diese sind viel zu zeitraubend und arbeitsintensiv. Rechnen muss es sich, Haus Ben Ator halt ( :D ), da macht man dem Gefangenen einfach, ein für allemal klar, was es ihn kostet wenn er schweigt.) hatten, wurden sie in einem ordnungsgemäßen Ritual Anaranth geopfert. Es war übrigens ein Höhepunkt des Abends, an dem alle Charaktere teilnehmen „mussten” und ein paar von ihnen echte Angst hatten, irgendwie verhext oder vergiftet zu werden. „Trinkt das jetzt!” (guckt streng) Hihi...
 
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Gestern habe ich es endlich geschafft, die zweite Geschichte abzutippen:

Goremounder Stadtgeschichten:....Mutter sein....

Madame Nyx wusste nicht mehr, was sie noch tun sollte. Oreios war nun schon seit zwei Wochen bei ihr und kränkelte. Sie hatte leichtes Fieber und schrie die Nächte durch. Die Zombiediener machten ihr Angst. Madame Nyx sorgte dafür, dass ihre Kleine die Diener nicht sah, trotzdem schrie sie weiter.
Madame Nyx machte sich Sorgen. Sie wusste einfach nicht, was ihrem Mädchen fehlte. Mit Medizin, Anatomie, Alchemie und Nekromantie kannte sie sich aus, aber nicht mit kleinen Kindern und deren Krankheiten. Madame Nyx seufzte kummervoll. Es half alles nichts, sie musste ein Kindermädchen kaufen, oder einen Sklaven, der sich mit Kindern auskannte.
Sie ging von ihrem Arbeitszimmer in das liebevoll eingerichtete Kinderzimmer. Die Wände waren in freundlichen Farben gestrichen, überall lagen Spielzeuge herum – große Kuscheltiere und Puppen. Über dem Kinderbettchen hing ein Mobilee mit Figuren aus Buntglas, eine Anschaffung aus Aquitaine. Oreios lag da und weinte. Ihr Weinen beunruhigte Madame Nyx. Sie nahm ihre kleine Oreios hoch und wog sie sanft hin und her. Das schien das Baby zu beruhigen.
Madame Nyx fasste sich ein Herz. Sie würde jetzt zum Knochenmarkt gehen und ein Kindermädchen kaufen. Jetzt gleich! Entschlossen packte sie Oreios in wärmere Sachen – sie konnte sie ja nicht allein lassen - und legte sie in einen extra angefertigten Kinderwagen mit viel Rüschen und Spitze. In Begleitung von Quartus verließen sie das Haus in Richtung Knochenmarkt. Oreios beruhigte sich zwischendurch, aber als sie den Knochenmarkt erreichten, fing sie wieder an zu schreien. Das machte Madame Nyx wütend, doch nie würde sie ihrem Baby etwas tun! Äußerst barsch suchte sie nach einer Sklavin, die sich mit Kindern auskannte. Hatte ein Händler nicht, was Madame Nyx brauchte, ging sie sofort weiter. Nach einer Stunde Suchen wurde Madame Nyx endlich fündig und erstand eine Vargotherin, die schon zwei Kinder zur Welt gebracht hatte, ihr Letztes erst vor wenigen Wochen. Persephone Nyx nahm sie mit, gab ihr etwas zu essen und ließ sie sich waschen.
Die Vargotherin wurde zu Oreios Kindermädchen und das tat ihr gut.
Nach einer Woche hatte Oreios kein Fieber mehr und schlief die Nacht durch. Die Vargotherin schlief bei ihr im Zimmer. Zudem hatte sie noch Milch und säugte Oreios. Dieser Anblick versetzte Persephone Nyx jedes mal einen Stich ins Herz. Auch, dass die Sklavin im Kinderzimmer schlief, machte sie wütend. Aber sie konnte auf die Vargotherin nicht verzichten. Zumindest noch nicht. Auf Anraten der Sklavin redete Madame Nyx mit Oreios und spielte mit ihr. Teilweise nahm sie Oreios auch mit zu sich ins Bett. Oreios' kleiner Körper fühlte sich warm an in ihren Armen.
Nach einer weiteren Woche lächelte Oreios ihre Mutter endlich an.

18/09/08
 
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