Kurzgeschichten Arcane Codex

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Mehr existiert schon. Ich kann es nur noch nicht posten, weil ich sonst einigen meiner Spieler etwas vom Plot vorweg nehmen täte.
 
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Ein großes Opfer


..... Kälte ..... Finsternis ..... Nacht .....

Fahles Mondlicht fällt auf eine kleine Lichtung,
taucht die mit Tierhäuten bespannten Hütten in ein silbergraues Zwielicht.

Plötzlich ..... ein grauenerregender Schrei zerreist die Stille der Nacht.

..... unmenschlich ..... guttural ..... zornerfüllt .....

Ein Schrei voll unbändiger Wut und Raserei ..... und dennoch ausgebrannt und erschöpft.

Stille .....

Ein schemenhafter Schatten bewegt sich zielstrebig zwischen den Hütten hindurch.
Sein Ziel ist die kleine, schwach erleuchtete Hütte am nördlichen Rand der Lichtung.

Am Eingang der kleinen Hütte hält er einen kurzen Moment inne.
Leises klirren von Ketten dringt an seine Ohren, schwerer erschöpfter Atem und ein leises kehliges knurren.

„Er“ hat in bemerkt ..... gewittert ..... gespürt ?

Ein weiteres kurzes Zögern, ausgelöst von Trauer und Sorge, hält ihn zurück.
Dutzende Gedanken und Gefühle durchfluten ihn ..... er betritt das Innere der kleinen Hütte.

Salziger Geruch von Schweiß liegt in der Luft.
Explosionsartig spannen sich die Ketten, die „Ihn“ in der Mitte der kleinen Hütte am Boden halten.

Wieder dieser animalische Schrei ..... gewaltig ..... brutal ..... erschöpft.

Gewaltige Muskeln zum zerreisen gespannt.
Starke Hände zu Klauen geformt, bereit sich um den Hals jener zu legen die in ihre Reichweite gelangen.
Ein wutverzerrtes Gesicht mit verklärtem suchendem Blick.
Einem Blick voll Hass, Wut und Blutdurst .
Ein Blick der einen in seinen Alpträumen aufsucht.
Sein Geist beherrscht von etwas altem, gewalttätigem und todbringendem.

Es gibt viele Namen für diesen Zustand – Berserkerrausch, Blutwahn oder wie sie es nannte „den Rausch“.

Die Frage die im auf den Lippen lag war fast unnötig, dennoch richtete er sie an den Wächter.

„Wie geht es ihm ?“

„Unverändert, großer Torquemada.“
„Aber er ist nun schon 2 Tagen im Rausch gefangen und wenn er es nicht bald schafft seinen Geist zu befreien,
wird in der Rausch verschlingen und Lorn den Blutigen von uns nehmen.“

„Ich weis Marek ..... ich weis“
„Wenn bis morgen keine Veränderung eintritt, hat Lorn nur noch eine Chance – die alte Morrah“

„Aber der Preis ist hoch Herr“
„Wer wird ihn für Lorn bezahlen, er und Taela haben keine Kinder ?“


Tiefe Trauer senkt sich in Torquemada`s Stimme als sein verbliebenes Auge auf Lorn ruht,
der unter heiserem Stöhnen weiter gegen die Ketten ankämpft.

„Er ist mein Bruder“
„Ich werde den Preis für ihn bezahlen“

„Aber Herr ..... die kleine Varuna sie ist eure einzige Tochter !“

.....

„Ich weis Marek .... ich weis....“


Und Torquemada verlässt die schwach erleuchtete Hütte am nördlichen Rand der Lichtung .....
 
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Jaja, ich schon wieder.
Hmm, irgendwie gefällt mir die Szene nicht so. Vielleicht weil ich sie einfach nur der Fälligkeit wegen geschrieben habe. :nixwissen:
Naja, lest selbst.
Kurz zum Hintergrund: Die Gruppe will verhindern, dass Königin Alyra an der Macht bleibt und einen Krieg gegen Xirr beginnt, anstatt ihre Truppen gegen ein heraufziehendes, wirklich übles Böses zu mobilisieren. Prinz Dandril sah darin seine Chance und hat sich zu Legitimation für die Krone die vom Schicksal auserwählte Sidhe Sarakene zur Braut ausgesucht. Vorerst hat sie ihm nur sieben Jahre versprochen, aber sie wird sich schon an ihn gewöhnen.
Sieben Jahre
 
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Mal wieder cool, Lynx!

@Fiddelschnarf: Könntest du ein wenig zum Hintergrund deiner Geschichte erklären?
 
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Nun, hin und wieder schreib ich für mich so zur Einstimmung auf ein Abenteuer Kurzgeschichten wie diese.
Soll heisen das es in dieser Form meine Spieler nicht unbedingt zu Gehör bekommen.
Aber zum Hintergrund:

Kurz und knapp - es geht um einen kleinen Menschen-Stamm irgendwo in einem kleinen Wäldchen auf Kreijorn.
Einer ihrer Stammeskrieger (Berserker) hat es leider bei der letzten Stammesfehde nicht geschaft die Berserkerwut abzulegen weshalb er von seinen Stammesfreunden angekettet wird.
Ausgezehrt und halb Wahnsinnig geht er seinem Ende entgegen wenn er den Rausch nicht bald ablegen kann.
Der Hauptling sind nur noch einen Ausweg - die alte Morrah (eine alte Rihastrad die in der Nähe als Einsiedlerin lebt), sie hat ein uraltes "Bündnis" (muss/kann noch ausgearbeitet werden) mit dem Stamm.
Sie kann den Wahn beenden doch der Preis ist ein Kind (Mädchen - logisch) das sie nach ihren Ansichten erziehen und ausbilden kann.

Die Geschichte ist für ein Kurzabenteuer gedacht in dem die Spieler das Kind der Alten bringen oder vielleicht eine andere Lösung finden. Auserdem eignet es sich auch dazu einen neuen SC in die Gruppe einzuführen.
 
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Kälte 2

Karolinas Welt badete im Blut. Ihre Kameraden fielen scharenweise unter den Klingen ihrer Feinde. Boris, Anton, Olga – alle tot. Von der Gräfin keine Spur. Erfolgreich waren sie gewesen. Sie hatten das Schloss in Brand gesteckt. Aber zu welchem Preis? Karolina stand im Hof und sah sich um. Die Ställe brannten, die Scheune auch. Gut, sehr gut.
Ein Knecht griff sie an, aber sie machte ihn allein durch die Kraft ihres glühenden Hasses nieder. Dann kamen vier auf einmal, denen sie nicht gewachsen war. Ein stumpfer Gegenstand traf sie hart am Hinterkopf. Ihre Umgebung wurde unscharf und verschwand.
Brüllender Schmerz in ihrem Kopf weckte sie. Ihre Hände waren so straff auf ihren Rücken gedreht und gefesselt, dass ihre Schultern schmerzten. Auch ihre Füße waren gefesselt. Karolina schüttelte sich um einen klaren Gedanken fassen zu können. Alles drehte sich, aber als die Welt aufgehört hatte, sich zu drehen, sah Karolina, dass sie sich in einem dunklen Raum befand, einer Zelle. Sie lag auf dem feuchten Boden, umgeben von schimmeligem Stroh. Die Luft roch muffig. Der Raum war sehr klein.
Probehalber ruckelte Karolina an ihren Fesseln. Sie saßen fest, da war nichts zu machen. Ihre Waffen waren selbstverständlich nicht hier. Karolina biss die Zähne zusammen, um die pochenden Schmerzen in Kopf und Schultern zu ignorieren und hielt nach etwas, das ihr helfen konnte, ihre Fesseln loszuwerden, Ausschau. Einen Nagel, oder eine scharfe Kante, aber sie fand nichts. Es blieb Karolina also nichts anderes übrig als zu warten.
Nach Stunden verlor Karolina jegliches Zeitgefühl. Ihre Zelle hatte kein Fenster. Sie wusste nicht, wie lange sie schon in diesem elenden Loch gefangen gehalten wurde. Waren es fünf Stunden? Ein Tag? Oder zwei Tage? Karolina konnte es nicht sagen. Anfangs war sie unruhig gewesen, aber jetzt war sie nur noch lethargisch. Das Pochen in ihrem Kopf war dumpfer geworden, weniger stechend.
Karolina lag da und harrte der Dinge, die noch kommen mochten, als sie Schritte hörte. Ein Schlüssel wurde im Türschloss umgedreht, dann schwang die Tür mit einem Quietschen auf. Herein trat eine Frau in guter Abendgarderobe. Ihre Haare waren zu einer kunstvollen Frisur aufgetürmt, das Gesicht elegant geschminkt. Sie war wunderschön. Die Gräfin sah Karolina an, als sei sie nichts weiter als ein Wurm. Sie trat ein paar Schritte vor und ihr folgte ein junger Mann, bei dessen Anblick Karolina das Herz in der Brust zersprang. Laszlo! Karolinas verschwundener Geliebter.
Die Gräfin musterte Karolina.
„Die letzte Überlebende, sagst du?“, fragte die Gräfin an Laszlo gewandt.
„Ja, Herrin.“
Diese zwei Worte ließen Karolinas Herz endgültig zu Eis erstarren. Dieser Verräter! Lügner! Diese Worte durchzuckten Karolinas Gedanken wie Blitze, blieben jedoch unausgesprochen. Sie konnte Laszlo nur hasserfüllt anstarren.
„Aufstände werden nicht geduldet. Gnade wird nicht gewährt. Laszlo, kümmere dich um diese lästige Angelegenheit!“
Die Gräfin gestikulierte abfällig in Karolinas Richtung, drehte sich um und ging. Karolina war nun allein mit Laszlo in der Zelle. Er kniete sich neben Karolinas Füßen hin und schnitt die Fesseln durch. Ihre Tritte fing er mühelos ab. Er griff so hart zu, er hätte mit diesem Griff auch einen Bären niederringen können.
„Lass‘ das, du tust dir noch weh!“, sagte er vollkommen emotionslos. Dann zerrte er die sich wehrende Karolina unsanft auf die Beine und schubste sie vor sich her zur Tür hinaus. Vor der Zelle packte er sie an ihren Handfesseln und schob sie vor sich her aus dem Schloss hinaus. Karolina zweifelte nicht daran, dass er sie töten wollte, daher wehrte sie sich nach Leibeskräften. Es brachte nichts. Es war, als würde man mir einem Sieb Wasser schöpfen. Am Rande bemerkte sie, dass Laszlo sie aus dem Burghof heraus brachte. Vielleicht wollte er noch mit ihr spielen, sie jagen wie ein Tier? Karolina fühle Verzweiflung. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Es konnte nicht wahr sein, dass Laszlo ein Verräter war! Das würde ja bedeuten, dass er….die ganze Zeit…
Ein seltsames Geräusch erklang, dann wurden Karolinas Hände frei. Verwirrt, aber dennoch wütend, starrte Karolina Laszlo an, als sie ihre aufgescheuerten Handgelenke befühlte. Sie straffte ihre Gestalt und sah ihn stolz an.
„Worauf wartest du? Bringen wir es hinter uns!“
Laszlos Gesicht verlor seine Emotionslosigkeit und wurde weich. Schnell überwand er die Distanz zwischen sich und Karolina und zog sie in seine Arme. Überrascht schrie sie auf. Er hielt sie fest und Karolina kam sich vor, als wäre sie von Stein umschlossen. Sie fühlte kalte Lippen auf ihrer Stirn. Dann ließ er sie überraschend los und griff in seine Tasche um einen Geldbeutel hervorzuholen. Diesen gab er, zusammen mit einem Dolch, der verwirrten Karolina. Zärtlich strich er ihr ein letztes Mal über die vernarbte Wange.
„Lauf weg. Flieh aus Drakia, solange du noch kannst!“
Abrupt drehte Laszlo sich um und ging fort. Karolina blieb allein in der Dunkelheit und der Kälte zurück.

22/10/08
 
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Die Jagd

Una zitterte vor Aufregung. Jeder Muskel war angespannt und ihre Sinne geschärft, als sie zusammen mit ihren Schwestern durchs Unterholz kroch. Viel zu lange war sie mit ihren Schwestern nicht auf Jagd gewesen, seit sie von Connor vom Wolfsstamm ein Kind empfangen hatte. Una fühlte, wie sich das Ungeborene in ihrem Leib bewegte. Sanft strich die Riastradh über ihren gerundeten Bauch. Seit Beginn ihrer Schwangerschaft lebte sie mit Connor beim Wolfsstamm. Dies war das letzte Mal, dass Una mit ihren Schwestern jagen würde, danach wollte sie, zusammen mit ihrem neuen Gefährten Connor, mit den Wölfen laufen.
Schon seit zwei Tagen schlichen sie dem Hexer und seinem kleinen Gefolge aus bezahlten Söldnern hinterher. Mit ihren Schwestern zusammen würde sie ihre Beute im Morgengrauen angreifen. Una konnte den Sieg förmlich riechen. Der Hexer lagerte auf eine kleinen Lichtung. Die Söldner schliefen im Freien – sie hatten nur eine Wache aufgestellt - nur der Hexer schlief in seinem überdachten Wagen.
Der Wurfspeer fühlte sich gut an in ihrer Hand. Es dämmerte. Endlich! Una zielte auf einen schlafenden Söldner, warf...und traf! Der Mann konnte nur noch röcheln. Eine andere warf gleichzeitig mit Una ihren Speer und tötete die Wache. Mit einem wilden Heulen riss sich Una ihren Fellumhang vom Leib und stürzte aus ihrer Deckung heraus. Sie kämpfte mit Feuer in ihren Adern und Wildheit in ihrem Herzen. Bald schon war sie in einem Blutrausch. Ein Söldner nach dem andern fiel unter den wilden Angriffen der Riastradh. Die oberflächlichen Verletzungen spürten ihre Schwestern nicht. Als sich der rote Schleier des Blutrausches vor ihren Augen wieder hob bemerkte Una eine Bewegung. Der Hexer hatte sich unbemerkt durch den Kampf eines der Pferde , welche seinen Wagen gezogen hatten, genommen und floh.
Una stieß ein Spottgeheul aus. Sollte er nur fliehen, entkommen würde er ihnen nicht!
Die Jagd hatte gerade erst begonnen.

06/10/08

Mademoiselle Gerardi kann es nicht fassen

Mademoiselle Gerardi lag in ihrem Bett und konnte es nicht lassen. Ihre einstmals so kunstvoll auf getürmten Locken waren nun völlig durcheinander geraten und glichen nun einem Vogelnest. Sie trug nur noch einen ihrer cremefarbenen Seidenstrümpfe, ihr Korsett war gelockert worden und gab nun ihre Brüste frei.
Am Vorabend war sie mit einer Freundin auf eine Soiree von Madame Barbour gegangen. Madame Barbour war trotz ihres fortgeschrittenen Alters immer noch DIE Primadonna der Oper von Brionesse und ihre Soirees waren äußerst beliebt unter den wohlhabenden Bürgerlichen.
Yvette Gerardi und Silvie Nandon hatten also Stunden um Stunden auf Schminke, Kleidung und Frisuren verwendet um so anziehend wie möglich zu erscheinen, in der Hoffnung, einen galanten Kavalier zu ergattern.
Die Soiree war auch gelungen, die Freundinnen tanzten, hatten amüsante Gespräche und Silvie fand auch ein, zwei interessierte Kavaliere. Yvette Gerardi jedoch ging leer aus. Am späteren Abend stand Yvette zunehmend alleine da und fühlte sich von allen vergessen. Da erschien er: remy de la Florette.
Remy de la Florette war einer der besten Fechter von Aquitaine. In Duellen neigt er dazu, seine Gegner zu entmannen. Er galt zudem als waghalsiger Abenteurer und - so munkelten viel Damen – sehr guter Liebhaber.
Es amüsierte Yvette, dass dieser modisch gekleidete, gut aussehende, gepflegte Mann auf sie zu kam und gepflegte Konversation begann. Im Laufe dieser amüsanten Konversation machte er ihr verschiedene Komplimente und – später - dezente, aber eindeutige Einladungen. Aus Neugier ging Yvette auf diese Einladungen ein und nahm ihn mit zu sich nach Hause, ohne allzu viel zu erwarten.
Nun war die Nacht vorbei. Es war die beste Liebesnacht gewesen, die Mademoiselle Gerardi in ihrem Leben erlebt hatte. Und Mademoiselle Gerardi konnte es aus einem einzigen Grund nicht fassen:
Remy de la Florette war ein Halbling.

12/11/08
 
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Bei mir liegt noch vieles rum, was noch abgetippt werden muss. Wenn ich mal endlich hinterher komme, poste ich es wieder.
 
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hallo ! Auch ich will mal eine meiner selbts gebastelten Geschichten hier reinstellen. Die Geschichte ist ein Teil des Hintergrundes meines Nachtgeist- Assassinen.


Liebste Moira,

verzeih das ich mich erst jetzt melde, doch bisher hatte ich nicht die Möglichkeit dazu. Ich sehne mich danach dich endlich wieder in meine Arme zu schließen!
Ich hoffe du bist wohlauf, denn ich fürchte um dein Leben. Unseren neuesten Feinde sind ein Illusionist und ein Dämon. Der Illusionist entführte Sarakene und machte uns die Nächte zur Hölle! Er kennt nun unsere schlimmsten Befürchtungen! Mir zeigte er im Traum, dass ich unser Volk verraten würde und du dich deshalb von mir abwendest. Dieser Gedanke ist wirklich unerträglich, da du der wichtigste Halt in meinem Leben bist!
Ein anderes Mal zeigte er mir, wie ich meine Gefährten töte.Damals dachte ich, dass es mir nichts ausmacht- heute weiß ich, ich mir so was nie verzeihen könnte. Erst jüngst hatte Nafaryn beschlossen diese Welt zu verlassen und ihre Aufgabe als Auserwählte abzugeben, da sie an unserer Gemeinschaft zweifelte. Kannst du dir da vorstellen? Nafaryn, die immer Stärke gezeigt und Schwäche nie zugelassen hat, wollte aufgeben! Und ich war der Einzige von uns, der ohne zu zögern dazu bereit war ein unschuldiges Leben dafür zu opfern, um die Gemeinschaft zu retten.
Moira, ich fürchte diese Aufgabe wird schwieriger als alles was ich bisher erlebt habe! Denn Nafaryn ist nicht die Einzige, die jetzt offen Schwäche zeigt. Selbst Sarakene und Karghol zweifeln an sich! Ausgerechnet jetzt, da unsere Feinde erstarken! Sarakene konnte es bisher verbergen, doch seitdem sie von dem Dämon entführt wurde, ergreifen die Schatten immer mehr von ihr Besitz.
Karghol zögerte Nafaryn zu retten, weil er ihr misstraut und er dafür jemand unschuldiges opfern würde.
Ich wollte es mir zunächst nicht eingestehen, doch nach Nafaryns Entscheidung und ihrer Rückkehr ist mir erst klar geworden, wie viel mir meine Gefährten bedeuten. Ich würde jederzeit für sie sterben, nur um sie zu retten!
Doch das ist nicht die einzige Veränderung die mir momentan widerfährt. Ich kann es weder in Worte fassen, noch kann ich es selbst so recht ergründen – aber irgendetwas passiert mit mir. Ich erzähle dir das, weil ich in dieser schwierigen Zeit nur dir gegenüber Schwäche zeigen kann.
Jetzt, da mehr Feinde und verborgene Gegner auf uns warten, drohen die Anderen zu versagen!
Täte ich es ihnen gleich , so würden wir an unserer Mission wohl scheitern. Es ist wirklich merkwürdig. Noch vor wenigen Wochen hätte jeder einen zerfleischt und sich auf einen gestürzt, sobald man Schwäche gezeigt hätte. Doch jetzt zeigt sie jeder so offen.....

Ich wünschte nur, ich könnte jetzt bei dir sein!
Jeder Tag ohne dich schlägt tiefe Wunden in mir
und die Zeit lässt mich langsam daran verbluten.
Meine Sehnsucht nach dir brennt wie ein Feuer in meiner Brust,
eine Flamme die alles zu verzehren droht.
Ich liebe dich so sehr, dass selbst die Finsternis in meinem Herzen
kein Schutz mehr vor meinen Schmerzen ist.

Und so verbleibe ich, einsam bei Nacht und rastlos am Tag, in der Hoffnung, dich alsbald wieder in meine Arme schließen zu können,

Zamisor
 
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Och mensch fnarf. Selbst hier sagt kiner was dazu. Na dann lasse ich noch mal los, dass ich toll finde, dass du aus unserem poetischen Brainstorming ein Gedicht gemacht hast, welches dein Elf wohl genauso formuliert hätte. Wir müssen an weiteren solchen Dingen arbeiten, sobald du Zeit hast. ;)

So, meine geneigten Spieler sind endlich so weit vorangekommen, dass ich den zweiten/dritten Regen-Text posten kann. Hier also:
Regen 2
 
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Hier eine Kurzgeschichte zum Hintergrund eines NSCs aus meiner Piratenrunde.


Brigs Wut

Nie wieder...

Brig saß in einer Taverne auf Aviandor. Gerade war die junge Frau mit ihrem Mentor, einem Gwynorer und altem Seebär namens McNally, von Gwynor nach Aviandor gekommen. In den nächsten Tagen würde sie wieder in See stechen. Auf der „Ottvas Tochter“. Die Kapitänin war eine Trollin. Sie ließ nur Frauen auf ihrem Schiff anheuern, da sie der Meinung war, dass nur Frauen Ottva dienen und die See richtig befahren konnten. McNally dachte, es würde der jungen Frau nach einem Leben voller Misshandlungen in Rhunir gut tun, nicht gleich unter einem Mann zu segeln, der ihre mühsam verheilten Wunden wieder aufreißen würde. Nach der Ermordung ihres Mannes war Brig mit McNallys Hilfe nach Gwynor geflohen und hatte dort einige Jahre verbracht. Dort war aus der schmächtigen stillen Frau eine starke Frau geworden. Mittlerweile war sie stärker als die meisten Männer und an sämtlichen Hieb-und Stichwaffen geschult. Ihre Trauer und Angst war einer wilden Wut gewichen. Nie wieder sollte jemand in der Lage sein, sie zu quälen. Sie hasste solche Wesen, die Schwächeren schikanierten – Männer wie Frauen gleichermaßen. Jene, die im Kielwasser von den Unterdrückern schwammen, konnte sie auch nicht leiden. Das waren Frauen, die sich in eine Ehe mit einem prügelnden Mann begaben um versorgt zu sein. Brig war wütend auf viele Dinge.
Gerade sprach sie mit McNally über ihre erste Heuer ohne ihn, als etwas ihren Unmut erregte. Drei Tische weiter zogen drei Seemänner eine Schankmeid zu sich und schäkerten mit ihr. Die Frau ersuchte loszukommen und wehrte sich. Vergeblich. Einer der Männer schlug sie und seine Freunde lachten darüber. Gleich würden sie nichts mehr zu lachen haben! Noch bevor McNally reagieren konnte, sprang Brig auf und überwand mit zwei Sätzen die Distanz zwischen sich und den Männern. Noch im Rennen holte sie zum Schlag aus. Krachend landete die Faust mitten im Gesicht des ersten Mannes. Mit einem widerlichen Knacken gab die Nase nach. Mit ihrer linken Hand warf sie den Tisch in Richtung des zweiten Mannes um.

„Was fällt die ein, du dämliche Schlampe!“, brüllte der dritte. Er stieß das Mädchen weg und zog ein Messer.
„Komm schon, ich werde auch nett zu dir sein!“

Er holte mit dem Messer aus. Er hielt es wie ein Anfänger. Mit Leichtigkeit fing Brig den Waffenarm ab und entwaffnete ihn, indem sie ihm die Hand so lange verdrehte, bis er, vor Schmerzen jaulend, das Messer fallen ließ. Dann trat Brig ihm in den Schritt. Jetzt hatte er endgültig die Nase voll. Brig wandte sich dem Mann zu, dem sie den Tisch entgegen geworfen hatte. Brig kassierte einen Hieb in den Magen, als sie sich umdrehte, aber der Schmerz machte sie nur noch wütender. Ein roter Schleier senkte sich über ihre Augen, als Bilder aus der Vergangenheit aufstiegen.

Sie sah ihre Tochter, die in einer Blutlache lag.

Nie wieder.

Ihre tote Tochter auf ihrem Arm.

Nie wieder.

Der Mörder, der sie im Suff anlacht.

Nie wieder!

Wie sie ein Küchenmesser nimmt und ihrem Mann damit den Hals durchschneidet.

Nie wieder!

NIE WIEDER!!!

„Hör auf! Oder willst du ihn totschlagen?!“

McNallys Stimme drang zu ihr durch. Sie fand sich über einem Mann kniend wieder. Mit erhobener Faust und Blut an ihren Fingerknöcheln. Das Gesicht des Mannes war vor lauter Blut nicht mehr richtig zu erkennen. Ihre Fingerknöchel waren aufgeschrammt . McNally hielt ihren Arm fest.

„Alles ist gut, Mädchen.“, redete er auf sie ein. „Komm.“

Brig sah noch einmal auf den Mann herab, als McNally sie auf die Beine zog.
Nie wieder.

27.04.09
 
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