Nostalgie Das waren die 00er

AW: Das waren die 00er

Was für Anmerkungen, Ergänzungen und Korrekturen habt ihr?

Du benennst einige Phänomene des letzte Jahrzehnts, ziehst Du aber einige falsche Schlüsse. Außerdem gewichtest Du die viele Strömungen, wahrscheinlich wegen eigener Vorlieben und dem daraus resultierenden perönlichen Erlebnis, falsch.



Hauptverantwortlich für die (scheinbaren?) Veränderungen der letzten 10 Jahre, waren nicht irgendwelche ideologischen Umwälzungen unter den Spielern, sondern der technische Fortschritt, den Du ja mehrfach ansprichst.

Die enorm verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten haben wesentlich zur Bildung von Communities wie der Forge beigetragen und ermöglichen es heute wenigen hundert Menschen ihre Begeisterung für die Rollenspiele der 70er Jahre als "Renaissance" zu erleben.
Dazu ist es immer leichter geworden, geschaffene Inhalte zu verbreiten, was uns mehrere Dutzend im Umfeld der Forge entstandene Spiele brachte und bringt und uns im Moment fast jeden Monat einen neuen Retroklon beschert.

Immerhin hat aber das erfolgreichste Rollenspiel den Retro-Trend vorweggenommen, in dem es vom überfrachteten D&D3 zum Bier, Brezel und Miniaturen Spiel zurückgefunden hat. Ebenso finden Inhalte aus dem Forge-Umfeld ihren Weg in Mainstream-Rollenspiele, überhaupt verschwimmt die Grenze zwischen Indie- und "normalen" Rollenspielen immer mehr.

Im Bereich der professionellen Verlage geht es weiter wie immer, einige Rollenspiele warten mit neuen Editionen fortgeführt, andere werden eingestellt, weil sich die Verlage anderen Spielen oder gleich anderen Märkten widmen. Wenn es einen verlagsseitigen Trend gibt, wäre das in der Tat die Hinwendung vieler mittelgroßer Rollenspielverlage zum Brett- und Kartenspielmarkt.
 
AW: Das waren die 00er

...wäre das in der Tat die Hinwendung vieler mittelgroßer Rollenspielverlage zum Brett- und Kartenspielmarkt.
Aber nicht Kartenspiel wie in TCG oder? Die sind meiner Erfahrung nach in den 00ern nämlich fast völlig ausgestorben. Wobei ich natürlich auch bei mir eine gewisse Selektivität der Wahrnehmung nicht ausschließen mag.^^
 
AW: Das waren die 00er

Aber nicht Kartenspiel wie in TCG oder? Die sind meiner Erfahrung nach in den 00ern nämlich fast völlig ausgestorben. Wobei ich natürlich auch bei mir eine gewisse Selektivität der Wahrnehmung nicht ausschließen mag.^^
entweder versteh ich dich falsch oder widerspreche vehement. pokemon, yugi-O etc. blühen auf wie nichts gutes und auch magic ist quicklebendig. die haben ihre zielgruppe nur etwas verjüngt und halten trotzdem noch so manchen alten hasen. der tcg markt sollte eigentlich zugenommen haben, selbst wenn es unter RPGler abnehmen mag...
 
AW: Das waren die 00er

. pokemon, yugi-O etc. blühen auf wie nichts gutes und auch magic ist quicklebendig.
Ist das so? Ich war schon seit Jahren in keinem Fantasyladen mehr. Mir fällt nur auf dass die Omnipräsenz von TCGs abgenommen hat. Was widerum mit meiner Abkehr von LFGS zu tun haben kann.
Gibt es dazu Zahlen? Vor allem im Vergleich zu 2000? Der Vergleich zu RPGs ist denke ich nicht besonders interessant.
Anfang des Jahrzehnts waren TCGs vielfältig und Omnipräsent. Heute scheint es deiner Aussage nach wohl nur noch drei zu geben (wobei mich schon überrascht dass Pokémon noch existiert. Das war doch zu meiner FLGS Zeit, bis 2005, schon fast tot). Und die drei laufen einem zumindest nicht mehr ständig über den Weg. Ich kenne keinen aktiven TCG-Spieler mehr.
 
AW: Das waren die 00er

Anfang des Jahrzehnts waren TCGs vielfältig und Omnipräsent. Heute scheint es deiner Aussage nach wohl nur noch drei zu geben (wobei mich schon überrascht dass Pokémon noch existiert. Das war doch zu meiner FLGS Zeit, bis 2005, schon fast tot). Und die drei laufen einem zumindest nicht mehr ständig über den Weg. Ich kenne keinen aktiven TCG-Spieler mehr.
nun es geht ja um einen rückblick durch die 00er. und das war ja gerade die zeit der tcgs. und zumindest vor einigen jahren war yugi und pokemon ein großer markt und auch magic spieler treffe ich immer wieder.
ich würde behaupten das hier gen ende der dekade hauptsächlich eine verjüngung stattgefunden hat. der neue magic style nähert sich stark der ganzen comic/manga etc. nummer an. und gerade die jüngeren spiele sind halt dominant. ich denke das die zielgruppe eher von den rollenspielfreaks hin zu anime, manga etc. geht.

an vielfalt dürfte es auch nicht mangeln. zwar sind die meisten systeme recht fix wieder tot oder dümpeln eher so vor sich hin, aber ich denke da an warlords, one piece, digimon(?), wow (und diverses was ich gerade ergoogelt habe... naruto z.B.) etc. und viel anders war es doch 'damals' auch nicht. das simpsons tcg, das mausetote deadlands: doomtown, rage, sim city, mittelerde, lotR, Starwars, Young Jedi etc.

zugegeben, mein überblick über die jetzige szene ist auch eher spärlich, zumal mir auch ein repräsentativer fantasyladen fehlt um solche entwicklungen zu überblicken. was ich aber aus schule und von 'unseren jüngeren' mitkriege ist tcg quicklebendig.
 
AW: Das waren die 00er

Ich glaube du hast nicht begriffen worauf Cry hinaus wollte. Er wollte dir keine Absolution zum Kasperade spielen geben sondern darauf hinweisen dass der eigene Spielstil nicht vom System abhängt. Erdrückende Metaplots und inkonsistente Settings an denen man noch selber nachbessern muss sind trotzdem scheiße. Das hat nur nichts mit der Frage zu tun ob man Storyteller oder Gamist ist.

Nunja, nach nochmaligen Lesen, hast du wohl recht. Da hatte ich in meinem ersten Freudentaumel wohl merh hineininterpretiert als da eigentlich stand...
Also Vision, tut mir leid, du bist es doch nicht wert als Gott verehrt zu werden, aber um dich einmal jährlich als Heiligen zu feiern reicht es trotzdem aus, denn der Grundkern von "Rollenspiel ist, was ihr daraus macht" ist wohl doch keine Einbildung gewesen.
(Vermutlich) Im Gegensatz zu Rocky hab ich nie Kasperade gespielt, sondern immer nur Maskerade. Wenn ein normales Vampire-Klüngel so viel mit dem Metaplot zu tun bekommt, dass der Probleme macht, stimmt da meistens mit dem Powerlevel was nicht (Spielt ihr alle Archonten?). Der Metaplot ist Inspirationshilfe (ich les von dem Zeug fast garnichts), das Regelsystem ein Vorschlag, der möglicherweise nicht alle Erwartungen abdeckt.

Aber nein, es ging mir auch nicht nur um "Kasperade" (wahnsinn, wie sich die ganzen kleinen Kinder immer wieder darüber freuen, wenn durch vertauschen eines Buchstabens ein total witziges Wort entsteht :rolleyes:), aber da ich dies derzeit leite und dort das Geheule besonders groß ist, viel es mir leicht dort Beispiele zu finden.
Für DSA3 hätte ich dasselbe über System und Metaplot schreiben können.

Man muss sich nur das beste rauspicken - mit meinen Hausregeln und meinem persönlichen "Metaplot" macht V:tM allen meinen Spielern Spaß. Das Requiem das bessere System ist, stellt keiner in Frage.


Zum eigentlichen Thema:

Ich denke aufgrund der wachsenden Bedeutung des Internets gibt es heute viel mehr Rollenspiele und auch sehr ungewöhnliche Konzepte können ihre (ebenfalls sehr ungewöhnliche ;) ) Zielgruppe erreichen.
Die Kommunikation zwischen Spieleentwickler und Spielern wird einfacher, so dass Fragen schneller beantwortet werden können. Dies kann zu einer stark verbesserten Qualität zukünftiger Rollenspiele führen, könnte aber auch so einen überdrehten Mist wie Frostzone ("ihr wollt noch Engel spielen können? Ok - Roboter? Na klar - Echsenmenschen? Logisch") oder langweiligen Einheitsbrei zur Folge haben.

Heute ist es ohne allzugroßen Aufwand möglich ein Rollenspiel über das Internet unter die Leute zu bringen, aber ich denke der Haupttrend ist der zum modifizieren bestehender Systeme. Und da wohl die wenigsten komplett das Rad neu erfinden ist eigentlcih auch die Entwicklung eines neuen RPGs nichts anderes als das Verkneten einiger Systeme und Settings gewürzt mit ein paar frischen Ideen. Jeder kann in Zukunft genau das Rollenspiel spielen, das er möchte.

Und damit schließt sich der Kreis - denn, wie oben erwähnt, hab ich das sowieso schon immer gemacht, da ich nicht auf die nächste offizielle Überarbeitung warte, sondern permanent selbst am basteln bin.
Gott, bin ich kewl.:cool:
 
AW: Das waren die 00er

Heute ist es ohne allzugroßen Aufwand möglich ein Rollenspiel über das Internet unter die Leute zu bringen,
Das ist denke ich auch einer der Gründe für den Trend zu einfachen und generischen Regelsystemen. Wer bei dem großen Angebot Erfolg haben will muss den Spieler auf der ersten Seite anfixen. Da hilft es viel weiter wenn der Spieler schon vorher weiss dass er sich nicht durch einen unhandlichen Regelklops beissen muss.

zugegeben, mein überblick über die jetzige szene ist auch eher spärlich, zumal mir auch ein repräsentativer fantasyladen fehlt um solche entwicklungen zu überblicken. was ich aber aus schule und von 'unseren jüngeren' mitkriege ist tcg quicklebendig.
Ja da reden wohl zwei Blinde über Farben.^^
 
AW: Das waren die 00er

Aus Erfahrung:
Fast jedes Kiddy hat im Schrank noch 1-2 Decks aus verschiedenen TCGs. Nicht alle spielen noch, aber sie fast alle haben mal. Da die immer noch nicht so alt sind, waren das wohl definitiv STARKE Strömungen in den 00ern.
 
AW: Das waren die 00er

Kein Zweifel. Ich selbst habe auch noch einige Schuhkartons...
Dennoch meine ich dass die TCG-Welle in den frühen 00ern einen Höhepunkt hatte und dann enorm verebbt ist.
 
AW: Das waren die 00er

Von welcher Altersgruppe redet ihr denn genau ? Ich hab hier zwar irgendwo noch ein paar Karten rumfliegen, gespielt/getauscht wird aber seit Jahren nicht mehr. Ich kann das aufblühen der TCG nicht wirklich bestätigen auch wenn ich keine Vergleichsmöglichkeiten habe ('94). In der Grundschule wurde zwar einiges getauscht und gespielt, allerdings flaute das sehr schnell ab und außer ein paar "Freaks" hat sich niemand mehr damit beschäftigt.(Aber die würden sowieso solche komischen Sachen wie TCQ oder gar RPG's spielen, egal ob Mainstream oder nicht). "Gesellschaftsfähig" sind die TCG nicht geworden, jedenfalls nicht in meiner Altersstufe.
 
AW: Das waren die 00er

Übrigens braucht man eine Karosserie beim Auto sehr wohl...

Das die Karosserie ihren Zweck hat ist mir durchaus bewusst. Aber wenn du mal in der DomRep oder ähnlich armen Ländern warst, dann weißt du das Autos die nicht zum Fahren braucht und genau das war mein Argument. Man braucht die Karosserie nicht zum fahren. Das man damit den Fahrer schützt, Luftwiederstandbricht womit das Auto effizienter funktioniert und so weiter und so fort, habe ich nie bestritten, aber das war auch nie der Punkt den ich machen wollte.

Rollenspiele kann man runter reduzieren auf 5-6 Werte. Vor einigen Jahren habe ich zusammen mit einem anderen FSCT von AOL ein Rollenspiel geschaffen und geleitet. Namentlich: Elfenfeuer. Das kam mit 12 Werten aus und 1w20 als Wurf. Es war als schnelles Chatrpg konzipiert und ich hatte jahre Lang eine Menge Spass mit den Spielern und dem System. Um genau zu sein hatte ich einige der besten Sitzungen über TS mit ein paar der Leute dort.

Es stellt niemand in Frage das man mit 12 Werten und einem Würfel nicht ein wunderbares spiel betreiben kann. Tatsache ist jedoch das es mehr Pi mal Daumen geregelt wird und damit meist einfach nur Unfair und Willkürlich ist. Funktionieren tut es trotzdem.

Stelle ich dagegen ein System wie GURPS, bei dem man sogar Regeln für Niederschlag pro Meter finden kann, wenn man sie denn braucht, dann hat GURPS sicher auch seine Unschärfen und Schwächen, jedoch ist es kein Ringelpiets mit Anfassen im dunklen Tunnel. Das kann, je nach Mitspielern, funktionieren oder auch nicht. In der Mehrheit der Fälle, meiner Erfahrung nach, funktioniert es nicht, weil Spieler und/oder SL das Fehlen von Regeln auszunutzen zu beginnen.

Wie gesagt: Zum Fahren braucht man keine Karosserie, aber es ist doch besser das es eine gibt.

Also Vision, tut mir leid, du bist es doch nicht wert als Gott verehrt zu werden, aber um dich einmal jährlich als Heiligen zu feiern reicht es trotzdem aus, denn der Grundkern von "Rollenspiel ist, was ihr daraus macht" ist wohl doch keine Einbildung gewesen.

Hmm... danke ?

(Vermutlich) Im Gegensatz zu Rocky hab ich nie Kasperade gespielt, sondern immer nur Maskerade. Wenn ein normales Vampire-Klüngel so viel mit dem Metaplot zu tun bekommt, dass der Probleme macht, stimmt da meistens mit dem Powerlevel was nicht (Spielt ihr alle Archonten?).

Eher mit dem Spielleiter - und "Kasperade" haben wir auch nie gespielt. Höchstens OOC rumgekaspert.

Das Requiem das bessere System ist, stellt keiner in Frage.

Besser? Anders, ja. Besser? Ich weiß nicht. Auch das Requiem hat Punkte die man verhausregeln muss. Letztendlich ist es wohl eher die Frage wo man mit seinem Spielstil eher an Punkte stößt die man Hausregeln muss.

Und damit schließt sich der Kreis - denn, wie oben erwähnt, hab ich das sowieso schon immer gemacht, da ich nicht auf die nächste offizielle Überarbeitung warte, sondern permanent selbst am basteln bin.

Also ich kenne keine Runde die ohne Hausregeln spielt.

Gott, bin ich kewl.:cool:

:respekt:
 
AW: Das waren die 00er

"Gesellschaftsfähig" sind die TCG nicht geworden, jedenfalls nicht in meiner Altersstufe.
zwar beschränken sich tcgs wie alle hobbys auf bestimmte gruppen und es ist sicherlich nciht so mainstream sich zum magic-zocken zu treffen wie zum saufen in die disco zu gehen oder fußball zu spielen, aber ich denke dass es unter teenagern (gefühlt hauptsächlich zwischen 15-20) durchaus akzeptiert und wohlbekannt ist. vllt. müsste man wirklich mal ein paar verkaufszahlen ergooglen.
 
AW: Das waren die 00er

@ Akkarin: Ich rede von Jugendlichen, die jetzt zwischen 14 und 18 sind. Zumindest, die dich ich namentlich kenne, haben alle mal gespielt. Das diese TCG Welle aber schon wieder abgeflaut ist, bestreite ich nicht. Es geht ja um einen Rückblick auf die letzten 10 Jahre und da war TCG zwischenzeitlich sehr stark.
 
AW: Das waren die 00er

Von welcher Altersgruppe redet ihr denn genau ?
Ja das wissen wir ja auch nicht so genau.^^
Ich rede von TCG allgemein. Also als Teil der Fantasy- und Gamerszene. Altersgruppenunabhängig.
 
AW: Das waren die 00er

Also ich kenne keine Runde die ohne Hausregeln spielt.

Das bedeuet allerdings nicht, dass ALLE Spiele minderwertige Regeln aufweisen.
Die zu treffende Unterscheidung an dieser Stelle ist in meinen Augen vergleichsweise einfach: Entweder benutzen Spielrunden Regelflicken ("patches"), um das Spiel einem bestimmten Spielgefühl anzupassen oder, weil das Spiel mit seinen RAW UNSPIELBAR ist.
Nur weil ich gerne ein Auto mit iPod-Adapter hätte, bedeutet es nicht, dass der Citreon C5 ein schlechtes Auto ist, weil er es nicht besitzt.
Wenn aber der Motor nichteinmal startet und die Batterie sich ständig entleert, ist wohl grundlegend etwas schief gelaufen.

Grüße
Hasran
 
AW: Das waren die 00er

Die TCG Welle war auch in dem vorletzten Jahrzehnt zeitlich sehr stark. So 92-96 hat Gott und die Welt Magic the Gathering gespielt.

03-07 etwa... wohl jeder Yu-Gi-Oh.


Edit:

@Hasran

Da hast du vollkommen recht. Aber das Problem mit dem anspringenden Motor haben auch diese neuen reduzierten Systeme, der Vorteil ist jedoch bei denen sieht mans schneller und wird nicht von den ganzen tollen Extras abgelenkt :)
 
AW: Das waren die 00er

Duel Masters & World of Warcraft Trading Card Game sind wohl recht aktuell
 
Zurück
Oben Unten