AW: Das waren die 00er
Ich glaube du hast nicht begriffen worauf Cry hinaus wollte. Er wollte dir keine Absolution zum Kasperade spielen geben sondern darauf hinweisen dass der eigene Spielstil nicht vom System abhängt. Erdrückende Metaplots und inkonsistente Settings an denen man noch selber nachbessern muss sind trotzdem scheiße. Das hat nur nichts mit der Frage zu tun ob man Storyteller oder Gamist ist.
Nunja, nach nochmaligen Lesen, hast du wohl recht. Da hatte ich in meinem ersten Freudentaumel wohl merh hineininterpretiert als da eigentlich stand...
Also Vision, tut mir leid, du bist es doch nicht wert als Gott verehrt zu werden, aber um dich einmal jährlich als Heiligen zu feiern reicht es trotzdem aus, denn der Grundkern von "Rollenspiel ist, was ihr daraus macht" ist wohl doch keine Einbildung gewesen.
(Vermutlich) Im Gegensatz zu Rocky hab ich nie Kasperade gespielt, sondern immer nur Maskerade. Wenn ein normales Vampire-Klüngel so viel mit dem Metaplot zu tun bekommt, dass der Probleme macht, stimmt da meistens mit dem Powerlevel was nicht (Spielt ihr alle Archonten?). Der Metaplot ist Inspirationshilfe (ich les von dem Zeug fast garnichts), das Regelsystem ein Vorschlag, der möglicherweise nicht alle Erwartungen abdeckt.
Aber nein, es ging mir auch nicht nur um "Kasperade" (wahnsinn, wie sich die ganzen kleinen Kinder immer wieder darüber freuen, wenn durch vertauschen eines Buchstabens ein total witziges Wort entsteht
), aber da ich dies derzeit leite und dort das Geheule besonders groß ist, viel es mir leicht dort Beispiele zu finden.
Für DSA3 hätte ich dasselbe über System und Metaplot schreiben können.
Man muss sich nur das beste rauspicken - mit meinen Hausregeln und meinem persönlichen "Metaplot" macht V:tM allen meinen Spielern Spaß. Das Requiem das bessere System ist, stellt keiner in Frage.
Zum eigentlichen Thema:
Ich denke aufgrund der wachsenden Bedeutung des Internets gibt es heute viel mehr Rollenspiele und auch sehr ungewöhnliche Konzepte können ihre (ebenfalls sehr ungewöhnliche
) Zielgruppe erreichen.
Die Kommunikation zwischen Spieleentwickler und Spielern wird einfacher, so dass Fragen schneller beantwortet werden können. Dies kann zu einer stark verbesserten Qualität zukünftiger Rollenspiele führen, könnte aber auch so einen überdrehten Mist wie Frostzone ("ihr wollt noch Engel spielen können? Ok - Roboter? Na klar - Echsenmenschen? Logisch") oder langweiligen Einheitsbrei zur Folge haben.
Heute ist es ohne allzugroßen Aufwand möglich ein Rollenspiel über das Internet unter die Leute zu bringen, aber ich denke der Haupttrend ist der zum modifizieren bestehender Systeme. Und da wohl die wenigsten komplett das Rad neu erfinden ist eigentlcih auch die Entwicklung eines neuen RPGs nichts anderes als das Verkneten einiger Systeme und Settings gewürzt mit ein paar frischen Ideen. Jeder kann in Zukunft genau das Rollenspiel spielen, das er möchte.
Und damit schließt sich der Kreis - denn, wie oben erwähnt, hab ich das sowieso schon immer gemacht, da ich nicht auf die nächste offizielle Überarbeitung warte, sondern permanent selbst am basteln bin.
Gott, bin ich kewl.