AW: Das waren die 00er
Interessanter finde ich den Rückblick auf das Jahrzehnt anhand von Skyrock - Zuerst der Shadowrunner der auf harte Waffen stand, dann der Erzählspieler der die Abkehr von D&D predigte, dann wurde aus Paulus wieder Saulus und die Forge wurde propagiert - dann eine kurze, aber lautstarke Phase als Prophet von Settembrini und zum Abschluss des Jahrzehnts der Retro Crack der gerne mal Nethack Ergebnisse postet als müsste das einen kümmern...
Ich habe zumindest die Paulus Saulus Geschichte nicht selbst mitbekommen, aber ich denke das ist schon ein ziemlich gutes Beispiel wie sich die Vorlieben innerhalb von 10 Jahren, was wohl so etwa 1/3 des Lebens von Sky sein dürften, doch verändert.
Zum einleitenden Text möchte ich gern sagen:
Wenn es stimmt, ich gehe mal als Basis für diesen Post aus das in dem Einleitungspost ein Körnchen Wahrheit steckt, dann ist es schön das ich nicht mehr im Trend liege.
Ich mag immer noch Erzählrollenspiel mehr als Figuren über ein Brett zu schieben. Das kann einem zwar spass machen, aber ich werde da lieber Retro und Packe mein Hero- oder Starquest wieder aus.
Retro spiele empfinde ich in der Theorie ganz nett, jedoch muss ich sagen das mir die meisten "Würfel deinen Charakter" Systeme mir einfach nicht das geben was ich vom Rollenspiel erwarte und das ist eine Interessante Geschichte zu erleben.
Ich geh schließelich auch nicht ins Kino und lass dann das Los entscheiden ob ich in das Piano, Saw, Harry Potter oder Ironman gehe. Sondern ich geh ins Kino weil ich Ironman (Oder meinetwegen was anderes) sehen will. Los-raten ist ja ganz nett wenn man schon alles gespielt hat oder mit einem System nichts anfangen kann. Oder auf einem Con für ein Oneshot, aber mit meiner Festen Gruppe will ich dann doch bestimmen was ich spiele.
Aber gut, gerade Retrospiele machen mir klar welche Verbesserungen in den letzten 30+ Jahren auf dem Rollenspielmarkt gegeben hat. Das nun ein Trend hin zum Mix aus MMO und Rollenspiel, um sich diesem Markt "anzubiedern" existiert, ist mir auch nicht entgangen. Gerade in den letzten Jahren scheint es mir so das Spiele einfach und schnell sein müssen.
Am liebsten WoW mit Würfeln. Keine Ecken, keine Kanten, einfach auf das minimum reduziert. Den kleinsten nötigen Nenner und damit jeden Charm entzogen. Aber ja, das ist durchaus ein Trend den ich sehe im Rollenspiel, zumindest in den Jahren nach WoW.
Aber gut, ich liege nicht im Trend und ich denke das ist auch gut so.
Ich glaube, wer auf Storytelling steht, hat das schon mit DSA betrieben, und sicher nicht mit dem Tod der oWoD damit aufgehört. Will sagen: Wer Geschichten erzählen wollte, statt Mensch Ärgere Dich Nicht in 'nem Kerker zu spielen, hat das vermutlich schon versucht, bevor White Wolf mit ihrer wunderbar versnobten Schreibe das ganze Konzept für sich in Anspruch genommen hat.
Während eben Leute die Scheiße kurz- und kleinhacken wollten, das in der WoD genauso gut können, wie in D20.
QFT.
Und ich denke ich werde auch weiterhin, egal was die Systemetüftler bringen, eher zum Storytelling tendieren als zum Hack&Slay.