Rund um Filme/Serien Zum Sinn und Unsinn von Filmkritiken (ausgelagert aus dem Aquaman-Thread)

Für mich ist es noch mal ein wichtiger Unterschied, ob es "professionelle" Kritiker sind oder einfach Leute, die ihre Meinung zu einem Medium ausdrücken. Ich finde, dass die professionellen Kritiker zunehmend nutzlosere Kritiken schreiben, wen sie zu sehr auf der Mainstream-Schiene festhängen. Man muss sich ja nur die teilweise extremen Abweichungen zwischen Zuschauermeinung und Kritikern ansehen, bei zum Beispiel der 11. Staffel von Doctor Who (Kritiker: 94% Fresh, Zuschauer: 23% Fresh auf Rotten Tomatoes).
 
Ich persönlich halte beispielsweise RLM für dumme Assi-Prolls deren Dumm-Laberei ich keine 10 Minuten ertrage.
Dafür konsumiere ich Escapist, Feminist Frequency, MovieBob, CinemaSins, ShatteredFrequencys, Nostalga Critic, Lindsay Ellis, New Rockstars und mehr. Die sich mitunter noch nicht einmal gegenseitig unbedingt leiden mögen.
Wenn ich noch eine Empfehlung geben darf, die ich neulich entdeckt habe und sehr cool finde (wegen Feminist Frequeny):
Der Bechdelcast bespricht Filme auch aus einer dezidiert linken, feministischen und anti []-istischen Perspektive. Der Bechdeltest ist dabei gewissermaßen die Rahmung, aber die eigentliche Analyse ist das viel spannendere.
 
Was mich interessieren würde, wie stehen die Experten hier eigentlich zu (Edit: sorry Wolfgang) Michael M. Schmidt von Filmanalyse?
https:// www.youtube.com/user/Filmanalyse

ich halte den ja für einen Poser, weil er meist über Buzzwords arbeitet. Aber ich denke, er weiß auch genau, dass er damit durchkommt, denn in Podcasts hört er sich schlauer an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss sich ja nur die teilweise extremen Abweichungen zwischen Zuschauermeinung und Kritikern ansehen, bei zum Beispiel der 11. Staffel von Doctor Who (Kritiker: 94% Fresh, Zuschauer: 23% Fresh auf Rotten Tomatoes).
Wobei ich auch glaube, dass RT da gewaltig überschätzt wird. Bzw. das Mitteilungsbedürfnis von offendierten Internetnerds (und deren Butt ist ja wegen jeder lächerlichen Kleinigkeit sehr schnell hurt) unterschätzt. Das fällt mir immer bei Star Wars sehr deutlich auf, wo ich die vernichtenden Kritiken, die jeder neue Film bekommt, nur staunend zur Kenntnis nehmen, aber überhaupt nicht nachvollziehen kann. Aber ich bin halt auch kein Fanboi. Weder habe ich eine nostalgisch-verklärende Liebe für die ersten drei Filme, gegen die die neuen nur verlieren können, noch kann ich allgemein besondere emotionale Energie gegenüber Star Wars aufbringen. Bei Doctor Who ist das auch so. Da ist seit mindestens 11 Staffeln die jeweils neueste Staffel eine riesige Katastrophe, wenn man dem Internet glauben möchte. Wenn ich sie dann selber gucke, kann ich das regelmäßig nicht nachvollziehen. Ich hab so meine Vermutung, woran das liegt. Und die Vermutung schließt keine nüchterne Analyse des Gegenstandes auf Seiten der Fanbois ein.

Was mich interessieren würde, wie stehen die Experten hier eigentlich zu Michael M. Schmidt von Filmanalyse?
https:// www.youtube.com/user/Filmanalyse

ich halte den ja für einen Poser, weil er meist über Buzzwords arbeitet. Aber ich denke, er weiß auch genau, dass er damit durchkommt, denn in Podcasts hört er sich schlauer an.
Na sein Mis-en-scene mit dem Anzug, der Bücherwand, der Schreibtischlampe und dem gegelten Haar ist schon ziemich eklig und wirkt posermäßig.
Aber zumindest sein Video zu The Last Jedi hat mir ziemich gut gefallen. Das war tiefer, interessanter und reflektierter als 99% des Internetfanboi-hategbrubbels. Inklusive Show Me The Meaning.
Ich würde ihm bei seiner Beurteilung der Luke Skywalker-Figur zwar widersprechen, aber das macht ja nix. Es könnte tiefer gehen. In 12 Minuten kann er nicht viel machen. Dann könnte er seine Punkte tiefer ausführen und würde sich damit den Buzzword-Vorwurf ersparen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich will ihn auch gar nicht übermäßig kritisieren, denke, er verfolgt mit seiner "Ideologiekritik von Filmen" hehre Ziele. Aber wie er das präsentiert, kommt mir selbst vor wie ein Film oder eine Simulation, halt unnatürlich. Kann das gar nicht erklären. Also anstatt jemand der Filmkritik übt kommt es so herüber wie jemand, der jemanden spielt, der Filmkritik übt.
Und damit flasht er halt die jüngeren YT Zuschauer total, was ja auch entsprechend einfach ist.

Aber ich kenne halt auch noch Photos von ihm mit weiß gebleichtem Igelhaarschnitt und Hipsterklamotten, die er mittlerweile scheinbar alle aus dem Netz entfernt hat! Deswegen bin ich mir absolut sicher, dass er das halt nur spielt, auch wenn er privat vermutlich hinter dem steht, was er sagt. Aber es wertet das Ganze schon ziemlich ab, leider.
 
Ich bin in der Vergangenheit schon ein paar Mal über ihn gestolpert und jedes Mal mit dem selben Urteil weitergezogen: Inhaltlich ganz gut, wenn auch zu flach (reißt gute Punkte an, ohne sie adäquat auszuführen), aber die Präsentation ist eklig. Deshalb verfolge ich ihn auch nicht regelmäßig.
 
Ich hatte ja schonmal angesprochen, dass bei modernen Produktionen der soziale Aspekt eine immer wichtigere Rolle spielt. Das geht sogar soweit, dass man gezielt widersprüchliche Dinge zu vereinen sucht - einerseits die Community besänftigt und sie auf der anderen Seite schockiert, indem man deren Produktverständnis stört. Ein modernes Produkt soll polarisieren, um eine möglichst große Gruppe einzufangen - egal, ob sie das Produkt schlecht oder gut findet. Es soll keine Erklärungen liefern, sondern Verklärungen - Ausreden sich wohl zu fühlen. Man kokettiert wie in der Politik ganz bewusst mit dem Sündenbockschema und dem Konkurrenzverhalten. Und das scheint zumindest im Hinblick auf Geld zu funktionieren, denn damit kann man in jedem Fall weitermachen.
Deshalb gehen die Eindrücke der Kritiker und die der Zuschauer in vielen Fällen auseinander. Die Kritiker suchen eine inhärente Logik oder Aussage und schließen aufgrund des Fehlens dieser auf einen schlechten Film, während gerade dieser Unsinn dem normalen Zuschauer genug Freiraum bietet, für seine eigene Rolle ein positives Feedback zu erhalten.

Deshalb mag ich generell die Sichtweise von Kritikern; aber die der einfachen "Proleten" noch lieber, weil die "Steroidintellektuellen" sehr häufig über das Ziel hinaus schießen. Sie sehen Botschaften, die zwar belegbar sind, die jedoch für deren "Entdecker" selten eine echte Rolle spielen. Sie verbleiben in ihrem Symbolismuskäfig, wollen garnicht zum Abschluss kommen, sondern sind von der Industrie in vielerlei Hinsicht abhängiger als der einfache "Prol-Konsument".

Es ist wahrscheinlich ein Haltungsding. Wenn jemand sich einzuschleimen versucht, ist mir das Suspekt. Deshalb mag ich die unverblümte, alberne Art von RLM. Sie sind vielleicht keine Intelligenzbestien, stehen mir jedoch dadurch deutlich näher.

Vielleicht noch ein Erklärungsversuch. Nehmen wir an, ich gehe in den Supermarkt und jemand spricht mich an, will mir etwas als gut verkaufen, dann vertraue ich eher dem Supermarktangestellten - dem Proleten, der mir in einem persönlichen Gespräch seine Meinung mitteilt, als irgendeinem, der meint die Allgemeinheit mit seiner Meinung bereichern zu können. Hängt mit dem Bauchgefühl zusammen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten