AW: Was ist das am meisten gehasste Charakterkonzept?
Die flachen Menschen der Realität sind aber zuweilen Langweiler, und nicht einfach von einem lustlosen außerweltlichen Wesen mit mangelnder Kreativität erschaffen worden.
Religiöse Überzeugungen sind nicht Thema dieses Threads...
Und ein Charakter muss Tiefe haben, sonst brauch ich ihn nicht in meiner Runde.
Ich auch nicht. Zumindest in meine derzeitige Runde würde er nicht hineinpassen, da ich dort Wert auf Tiefe lege.
Aber in eine Action-Runde könnte er gut passen.
Also ist das Konzept nicht grundsätzlich "Scheiße", sondern höchstens unpassend.
Das ist doch ein Beispiel das nichts mit der Minmaxing-Debatte zu tun hat. Wenn jemand fragt, warum Batman Körperkraft 5 hat, dann kann man sagen "weil er ein fucking psychotischer Selbstjustizfan ist, der wenig anderes macht, als Ninja-Chokeslams zu trainieren und permanent in gewiss nicht ganz leichter Körperpanzerung rumrennt".
Kann man sagen, muss man aber nicht. Batman ist nicht erst cool, wenn man das weiß. Aber es macht ihn nachvollziehbarer und lebendiger. Ich würde solche Begründungen in meiner Runde ebenfalls fordern. Aber das Konzept ist trotzdem "verbrecherjagender Fledermaus-Mann".
Zudem ist Batman mal gewiss kein Startcharakter.
Macht doch mit euren Regeln, was ihr wollt. Wenn in meiner Gruppe einer Batman spielen will und er in die Chronik passt, bekommt der von mir so viele zusätzliche Erfahrungspunkte, dass der den bis zum Mond hochskillen kann. Die Werte sollten an das Konzept angepasst werden (oder umgekehrt, im oben diskutierten Beispiel), nicht an die Erschaffungsregeln. Wenn Spieler A gern Batman wär und der SL ihn gern als Batman will, soll er doch auch Batman sein dürfen...
Und wenn Spieler A einfach mal den einen tollen Kämpfer spielen will, soll er doch. Natürlich ist der Charakter ohne Hintergrund sehr flach. Aber wenn es nur um Action geht, braucht der keine Tiefe. Wenn ich ein Streetfighter-RPG erstelle in dem die kleine Chun-Li alle verhaut, brauch ich keine Begründung dafür, warum die Körperkraft auf 5 hat und sich nicht auch mit einem hohen Kampskill zufrieden gibt. In einer auf Realismus wert legenden Chronik sieht das anders aus. Da wäre ein kleines Mädchen mit massig Körperkraft absolut albern.
Bei Kafka beschwer ich mich doch auch nicht, dass da garnicht erklärt wird, warum der Kerl auf einmal ein Käfer ist. Muss es aber nicht - ist halt Kafka. Bei GZSZ würde so eine Käfer-Verwandlung natürlich nicht reinpassen...
Nur ist das genau die Begründung die ich haben will und von der du behauptest, dass man sie nicht bräuchte - obwohl du sie hier doch schon gegeben hast.
Es geht mir um die Reihenfolge. Wenn jemand KK 5 hat und das erklärt mit "Der Kerl ist ein verdammtes Monster. Ein Mutant. Eine Laune der Natur. Keiner weiß, warum der so stark ist. Nicht einmal er selbst, aber das ist ihm auch egal.", dann denk ich mir "Mann ist der Charakter doof - ich würd mich dafür schon interessieren."
Möglicherweise (=höchstwahrscheinlich) passt der nicht in meine Chronik, weil ich dort gerne Charaktere habe, die sich ihre Attribute und Fähigkeiten verdient haben, was ihnen Tiefe und Leben verleiht und sie nachvollziehbarer macht.
Aber das Konzept ist nicht grundsätzlich... (das hatten wir ja schon mehrfach)
Aber das ist mein persönlicher Geschmack für exakt diese eine Chronik.