AW: Neue Clansschwäche
@ Phrixus
Das ist ein Zirkelschluss. Deine Quelle kann nicht sein, dass du keinen Widerspruch anerkennst.
Zwei Quellen können sich folgendermaßen vergleichen: Sie stellen ihre
Theorie auf. Dabei gilt es zuerst zu zeigen, dass die Theorie plausibel ist. Erst wenn eine Theorie plausibel ist, kann sie akzeptiert werden. Gibt es mehrere plausible Theorien, dann kann man darüber diskutieren. So lange für einen Diskussionsteilnehmer bislang nur eine Theorie plausibel ist, macht es für ihn keinen Sinn, den Standpunkt zu wechseln. Dies kann aber sehr wohl passieren, wenn er die andere Theorie versteht und sie ihm also plausibel erscheint. Und genau deshalb frage ich nach, um die andere Theorie zu verstehen. Ich frage nach den Stellen, dir mir nicht plausibel erscheinen. Sollten sie doch plausibel sein, dann ist die andere Theorie mit der Ersten zu vergleichen.
Wenn wir die Relativitäts- oder die Evolutionstheorie nehmen, ist es natürlich so, dass wir diese natürlich nicht beweisen können. Aber da es die zur Zeit jeweils einzige plausible Theorie in ihrem Bereich ist, gehen wir doch erstmal davon aus, dass es so ist.
Aber wie du sagst: Wenn man es böse formulieren will, ist es natürlich Selbstbetrug. Du warst ja beim Urknall nicht dabei (wenn man den jetzt mal dazunimmt). Trotzdem macht es Sinn, das, was einem plausibel ist, zu glauben, auch wenn man es nicht beweisen kann.
Betonen möchte ich hierbei nochmal, dass ich eine
Theorie über die Nosferatu aufgestellt habe. Eine andere Theorie hat z.B. der Kanon aufgestellt, der natürlich eine Tatsache ist. Die Frage ist nur, ob es auch plausibel ist, dass die Tatsachen so sind, wie sie sind. Und für diese Frage ist es unerheblich, ob diese Tasache in einem Buch auf Seite xx steht, denn dann könnte ich genausogut Zeuge Jehovas werden.
Und wenn du genau darlegen würdest, was überhaupt deine Kriterien sind, könnte man vielleicht auch sinnvoller über die ganze Sache diskutieren. Sich hier zu streiten, weil du den Kanon nicht toll findest, andere aber schon, hat erfahrungsgemäß mal überhaupt keinen Sinn, weil der Rest der Belegschaft den Kanon verteidigt.
Den Kanon verteidigen kann man allerdings nicht mit dem Kanon. Der Kanon ist nicht gut, weil es im Kanon steht. Sondern der Kanon ist dann gut, wenn er plausibel ist. Was er in Bezug auf die Nosferatu in Großstädten z.B. durchaus ist.
Ich finde das Spiel übrigens sehr gut, sonst würde ich mir wohl kaum die ganze Mühe machen. Aber auch wenn die goldene Regel natürlich nicht dem eigentlichen Kanon entspricht, ist es sinnvoll von den Autoren, Veränderungen zu erlauben, weil Menschen einfach unterschiedlich sind und ein Spiel nicht für alle ideal sein kann.
Eine Haltung, dass der Kanon
komplett verteidigt wird, halte ich übrigens für eine unkritische Haltung, denn allein auf Grund der Masse des Materials ist es höchst unwahrscheinlich, dass es nicht viele Fehler gibt. Weshalb der Kanon aber nicht objektiv schlecht wäre (wobei man sich da natürlich trotzdem drüber aufregen kann), sondern eben normal oder menschlich.
Vielleicht funktioniert das System ja besser als du denkst,
Das durchaus, nur sind ja bereits Unterschiede zwischen den Spielern deutlich geworden. Ich habe nichts dagegen, wenn das System für eure Spielweise gut funktioniert. Für meine Spielweise könnte man es aber noch optimieren. Meine Kriterien für gute Clansschwächen: Sie sollen im Spiel gut angespielt werden können, negative Auswirkungen haben, aber möglichst keine Charaktere vernichten. Und dann sollten sie natürlich noch was mit dem Clan zu tun haben.
wenn du mal für eine Sekunde einräumst, dass die anwesenden Kanonexperten vielleicht nicht alle völlig hirntot sind.
Ich dachte, wir sind bei Vampire?
Wenn du die WoD total ändern willst - und eine Änderung der Clansschwächen würde den größten Teil des Hintergrunds nichtig machen: Storylines müssten umgeändert werden, die Geschichte der WoD neu geschrieben, denn in der vampirischen "Frühgeschichte" (Buch Nod) finden sich die Ursprünge der Clansschwächen und diese Gründe hängen wiederum massiv mit der Mentalität der Clansgründer und Clans zusammen*, usw. - wirst du hier nicht auf viele Helfer stoßen, fürchte ich nach Lesen des Threads.
Das mag sein. Aber auch Vampire selbst empfiehlt Variationen, z.B. auch das Spielen ohne Clans, da gibt's ja aktuell nen Thread zu.
Zwei? Vielleicht waren es auch nur eine oder fünf, weiß ich nicht, aber was du bisher über Verhalten im Mittelalter (zum Beispiel Obrigkeit) und Vampire im Mittelalter (Stichwort Überleben: es ist bei allen Clans ein Wunder, dass sie überlebt haben.) geschrieben hast, kam mir ziemlich unreflektiert vor,
Stichwort überleben:
jemand anders schrieb:
Das ist ebend halt ein Problem der Nosferatu sie finden nur schwer einen Lebensraum und wenn dazu noch Nosferatubauten auf unerklärliche Weise ausgelöscht werden schrumpft dieser weiter.
Ancoron schrieb:
Erstaunlich, dass die das Mittelalter überhaupt überlebt haben.
So schlimm?
Stichwort Obrigkeit:
Ancoron schrieb:
Ja, das bedeutet natürlich, dass man sie höflich behandelt. (Falls man überhaupt was von Etikette versteht.) Aber das ist nur oberflächliches Verhalten und im Prinzip nichts wert. Schaut man nur auf den äußeren Schein, so sind die Ventrue natürlich respektiert, aber schaut man dahinter, dann sind sie offenbar noch ausgestoßener als die Nosferatu. Denn die hohen Clans mögen sie nicht und die niedrigen Clans meiden sie schon von sich aus.
Ancoron schrieb:
Ist aber die Frage, wieviel die Obrigkeit davon hat. Insbesondere, wenn sie die Informationen haben möchte.
Das ist natürlich bezogen auf die Vampire. Wenn ein Nosferatu nunmal die Informationen hat, dann muss er sich nicht besonders höflich verhalten. Beispielsweise ist es ja schlechtes Verhalten für einen Nosferatu, überhaupt sein wahres Aussehen zu zeigen. Trotzdem machen das aber viele, die also nichts von Etikette verstehen bzw. diese nicht anwenden. Und offenbar können sie es sich erlauben, sonst würde das ja keiner mehr machen. Wenn sie es sich aber erlauben können, bedeutet das offenbar, dass hohe Clans nicht immer gut behandelt werden.
Rollenspiele und das Internet sind die denkbar schlechteste Quelle für realistische Vorstellungen vom Mittelalter. Ich empfehle dir Peter Arens: "Wege aus der Finsternis", bevor du dich weiter bei Historikern/Archäologen ( -> Goldfinger) unbeliebt machst.
Ich dachte ich wäre schon unbeliebt...
Welche Stelle z.B. kritisierst du mit deiner Aussage „aber dann tu bitte nicht so, als wäre deine Lösung die eigentlich richtige“?
@ Goldfinger
Doch, sind sie. Weil a) alle anderen Vampire sie abstoßend finden und b) Nosferatu das wissen und sich bewusst abgrenzen.
Abstoßend gefunden werden auch die Kappadozianer, auch ältere Gangrel oder Tzimisce. Welcher Vampir möchte denn gerne daran erinnert werden, was er ist, indem er einen Kappadozianer sieht?
Ungemocht sind auch die Ventrue oder Assamiten. Deshalb sind die Nosferatu natürlich nicht weniger ausgegrenzt, aber eben auch nicht
besonders ausgegrenzt. Wenn alle ausgegrenzt sind, ist keiner mehr besonders ausgegrenzt.
Wenn jetzt manche Nosferatu sich selbst ausgrenzen (z.B. auch, indem sie direkt nach der Kanalisation Vampire treffen), dann natürlich schon, aber dann sind sie auch selbst schuld.
Doch, es ist uns allen aufgefallen, deswegen reite ich ja so drauf rum, dass wir nach dem Nosferatu-Clanbuch vorgehen.
Wüsste nicht, dass das eine Garantie auf unfehlbare Begründungen hätte.
Ach, begründen sollen wir, was wir sagen, aber dann bitte nicht mit Büchern, oder was?
Du darfst gerne Begründungen aus Büchern verwenden, mich interessiert lediglich nicht, ob sie aus einem Buch ist.
Ja, weil ja auch jeder Vampir diverse Kronleuchter oder einen Stab von Dienern hat, die ihm leuchten.
Nö, deshalb beginnt der Satz mit „Selten oder“.
Die Autoren haben sich was dabei gedacht, als sie das Rollenspiel entwickelt haben. Wir versuchen hier, dir Erklärungsansätze zu liefern, warum es sinnvoll ist, wie es ist.
Und wie gesagt, dürfen die gerne aus den Büchern sein, ich hatte nur den Eindruck, dass ich alles, was irgendwo schwarz auf weiß steht, unreflektiert übernehmen sollte und dagegen wehre ich mich mit Händen und Füßen.
@ Phrixus
Wenn du sowas schreibst, dann glaube ich dir nicht, dass du die Schwächen der Clans wirklich verstehen willst, wie du noch oben über Tzimisce, Kappadozianer, Gangrel und Setiten schreibst.
Ich hoffe, das erklärt sich durch die jetzt geschriebenen Sätze?
Und um zu wissen, ob der Kanon deine Fragen sinnvoll beantwortet, solltest du dir den kanon doch erstmal reinziehen.
Besteht der aus über oder unter hundert Büchern?
Ich frage nochmal: Wie sollen wir dir beim Verständnis der Clans helfen, wenn du zwar Begründungen willst, aber die Begründung "Die Autoren habe diese Frage bereits geklärt und zwar auf Seite X in Clanbuch Y!" nicht gelten lassen willst?
Ich dachte bisher eher, dass es ohne Begründung heißt, das ist so, weil es im Clanbuch steht. Den Satz „Genau die Frage, warum die Sozialisation der Nosis auch in kleinen Gruppen zum gleichen Resultat kommt, wird im Clanbuch Nosferatu beantwortet“ würde ich als durchaus hilfreich betrachten, auch wenn man mir die Begründung nicht nennen will, denn dann würde ich in der Tat vermuten, dass die Autoren sich etwas dabei gedacht haben. Ich erwarte von einem Clanbuch aber eigentlich nicht, dass es alle Fragen, die speziell
ich habe, mit Begründung beantwortet. Schließlich sind die Autoren Menschen und
dürfen Dinge auslassen. Insbesondere, wenn sie eine Zielsetzung haben, die sich von Meiner unterscheidet.
Du stellst dir die Clans (Beispiel Nosferatu) anscheinend völlig anders vor, als die Autoren sie ausgearbeitet haben, wahrscheinlich eben weil du mit den Ausarbeitungen nicht 100%ig vertraut bist. Gut. Aber dann können wir uns wahrscheinlich auch sparen, dir Kanoninformationen zu den anderen Clans zu liefern, weil du (so interpretiere ich das) nicht daran interessiert bist, sondern lieber gleich eine andere WoD konzipieren willst.
Es ist tatsächlich so, dass mich z.B. die Kanon-Information, warum welcher Clansgründer welche Schwäche bekam, nicht interessiert (hab ich zwar mal gelesen, aber teilweise wieder vergessen). Für die WOD sind das stilvolle Begründungen, die mit der Historie verflechtet sind und somit eine stimmige Welt bieten, in die die Charaktere eingebettet sind. Und das ist ne gute Sache, wenn euch das gefällt. Für mich sind aber andere Kriterien wichtig. Nämlich:
Der faire und leichte Einsatz der Clansschwächen zum Fördern des Spielens in der Gruppe. Hier kann der Kanonverfechter natürlich berechtigterweise sagen: Dieses Ziel hat die WOD überhaupt nicht, wenn sie es nicht erfüllt, ist sie also kein schlechtes Spiel. (Denn ein Spiel ist dann schlecht, wenn es seine eigene Zielsetzung nicht erfüllt. Im anderen Fall entspricht es nur nicht dem persönlichen Geschmack.) Und da muss ich ihm Recht geben.
Aber mich interessiert eben, inwieweit die WOD
meine Zielsetzung bereits verfolgt (in die Richtung ging das Tzimisce-mehrere-Behausungen-Erde-Klau-Abenteuer und hat noch Chancen auf Nichtänderung) und welche Änderungen
meiner Zielsetzung besser entsprechen würden.
Edit:
@ Sabbatgangrel
Gutes Beispiel des Zielsetzungskonflikts. Es passt natürlich sehr gut zur Stimmung der Sabbatgangrel, dass diese monströser sind und den Instinkt finde ich gut. Die Zielsetzung ist hier der Stil und die wird sehr gut erreicht.
Meine Zielsetzung wäre aber:
Der faire und leichte Einsatz der Clansschwächen zum Fördern des Spielens in der Gruppe. Und es ist weder fair, wenn der Gangrel bei jedem Anlass (kann ja nicht verhindert werden) zur Raserei ein Tiermerkmal bekommt und dann auch noch die Attributspunkte verliert, noch fördert es das Spiel, wenn der Spieler sich nicht mehr irgendwo hintrauen kann, noch fördert es das Spiel in der Gruppe, wenn der Gangrel auf allen gesellschaftlichen Attributen 0 Punkte hat. Für
meine Zielsetzung also eine
Katastrophe, auch wenn die Autoren sich dabei etwas gedacht haben und möglicherweise ihre eigene Zielsetzung erfüllt haben.