Moralische Bewertung im Rollenspiel

AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Smokey schrieb:
Andererseits kommt es natürlich darauf an, was man mit 'gegen den GM spielen' meint.
Eben.

Ich finde, wenn man absichtlich mit angezogener Handbremse spielt, stets mit dem Ziel, die Spieler zu fordern, aber nie zu besiegen - dann kann man nicht sagen, dass der SL gegen die Spieler spielt.
Und wenn die Spieler eben dies begriffen haben, dann wissen sie, dass zwar ihre SCs gegen die NSCs spielen, der SL jedoch auf der selben Seite steht wie sie.

Er ist eher wie ein Trainer, der ihnen stets neue Aufgaben stellt und sie unterstützt an ihre Grenzen zu gehen, als ein echter Gegner.

Und wenn sie diesen durch mogeln überlisten, überlisten sie ihre eigene Partei - nicht die gegnerische. Denn die gegnerische existiert nur in der Spielwelt. Und in der Spielwelt existieren wiederrum nicht Attribute, Fähigkeiten und Würfel.
Die Spielweltgegner hingegen zu überlisten, ist in der Regel etwas, bei dem der SL begeistert mitmacht.


Vision schrieb:
Oder in einem eher sozialen Spiel bei dem der Spielleiter einen Mörder miemt den wir Spieler finden müssen. Da spielen wir dann auch gegen den Spielleiter. (Auch kein Wettstreit für mich)
Entweder ist das Unsinn oder der SL ein Idiot. Ein SL der gewinnen will, wird immer gewinnen. Er ist es ja, der die Ausgangssituation konstruiert und somit auch den Schwierigkeitsgrad festlegt.
Er erschafft den Widerstand - ja. Aber doch nicht mit dem Ziel, dass dieser tatsächlich nicht überwunden wird.
 
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Wotans Faust schrieb:
aber anmaßung wäre es doch auch dem spieler der deiner meinung nach seine rolle besser gespielt hat und sich besser ins abenteuer eingebracht "nur" die gleiche anzahl an punkten zu geben wie dem spieler der das nicht getan hat oder? da würde ich mich als spieler der sich angestrengt hat auch etwas verarscht fühlen du etwa nicht? meiner meinung wäre das eine strafe für den spieler der sich angestrengt hat und ein freilos für den spieler der sich weniger eingebracht hat bzw. seine rolle evtl nicht so gut gespielt hat.die spieler die sich angestrengt haben quasi so zu bestrafen ist auch verabscheuenswert.
Nein. Die Anmaßung liegt darin, überhaupt der Ansicht zu sein, öffentlich und im spielrelevanten Rahmen, bewerten zu dürfen, wer besser und wer schlechter spielt. Lass doch mal deine Spieler selbst die XP festlegen. Mal gucken was passiert.

Ioelet schrieb:
Den SL zu bescheißen (wie Würfelwürfe zu manipulieren) ist wie bei einem Solo-PC-Spiel zu cheaten. Natürlich kann man sagen "Ich schaff das nicht, aber ich würde gerne sehen wies weiter geht, wenn ich das schaffen könnte." Oder: "Im God-Mode durch den Level rennen ist viel kewler."
Aber letztendlich ist es eben doch nur Beschiss - und das was der SC erlebt hat nicht das, was eigentlich geschehen sein sollte.
Naja ganz das gleiche ist es ja nicht. Im PC-Spiel bedeutet ein Scheitern in der Regel, dass man den Level von vorne spielen muss. Und das Spiel ist auch nicht im Stande, sich auf die Besonderheiten des Spielers einzulassen. So hat man bei besonders kackschweren Spielen manchmal nur die Wahl zwischen "cheaten" und "tausend mal von vorne anfangen".
Beim Rollenspiel ist auch ein Scheitern nur eine andere Abzweigung in der Story, und der SL (zumindest die, mit denen ich spiele) lässt sich auf die Wünsche und Besonderheiten der Spieler ein.

BuG schrieb:
Viel interessanter ist doch die Frage was wir hier überhaupt unter "Gegeneinander" und "Miteinander" verstehen wollen. Teilweise liest sich das so, als ob das Spiel gegeneinander als verbissen und mit allen Mitteln geführter Kampf zwischen Todfeinden betrachtet werden würde. Mit jemandem eine freundschaftliche Partie gegeneinander zu spielen scheint in dieser Vorstellung unmöglich. Ebenso wird es als absurd hingestellt, im Angesicht ehrlicher Gewinnabsicht auf schamlose Regelausnutzung oder besonders hinterhältige Spielzüge zu verzichten, oder schlicht auch nur ein wenig Kulanz dem Gegner und Mitspieler gegenüber zu zeigen.
Vielleicht bin ich ja eine schreckliche Ausnahme und mache alles falsch, aber mir bricht wirklich nichts ab, wenn ich einem Freund, der sich ob eines dummen Fehlers schon die Haare rauft, anbiete er könne den letzten Zug ja zurücknehmen, ich würde nicht auf "berührt geführt" bestehen. Genauso muss ich auch gestehen, dass ich überhaupt nichts dabei finde, bei einem langwierigen Spiel mit mehreren Teilnehmern, für das sich eigens verabredet wurde, einen Mitspieler nicht in der ersten Runde aus dem Spiel zu katapultieren obwohl ich könnte und es mir Vorteile bringen würde - gewinnen will ich das Spiel trotzdem.
Anstand schließt sich zumindest für mich nicht mit Siegeswillen aus.
Miteinander (im Sinne von gemeinsam, einvernehmlich, freundschaftlich, ... einer Aktivität (Spielen) nachgehen) übrigens auch nicht mit Gegeneinander (im Sinne von den Anderen übertrumpfen oder besiegen zu wollen).
Da hast du völlig recht aber...
ich sehe den Zusammenhang mit dem Thema nicht. Bitte elaboriere.
Oder sind wir schon in einem anderen Thema und haben nur den Threadwechsel nicht geschafft?

Wereplatypus schrieb:
Mhmm...in der speziellen Situation (Kampf) auch? Wollen die SCs da nicht vor allem Überleben?
Natürlich. Aber wollen die Spieler das auch unbedingt? Haben sie auch solche Verlustängste? Vielleicht weil sie danach wieder mit einem Startcharakter anfangen oder die Situation nochmal spielen müssen?
Meine Spieler und ich nicht. Meine Spieler und ich wollen nur eine spannende Geschichte. Und mehr Explosionen sind da meist eher besser als schlechter. ;)
Man will doch als SL letztlich immer, dass sich die Spieler einbringen. Da sollte man schon gut überlegen, bevor man eine Einbringung zurückweist.
 
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Auch wahr. Da hat Savage Worlds eine eigene Hindrance für. Die ich auch hin und wieder nehme.
 
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Eben.

@Helloween Jack:
Wenn du z.b. SavaWorlds spielst benutzt du doch nicht das Erfahrungssystem um Einsatz oder was auch immer zu belohnen, sondern Bennies, oder?

Das Erfahrungssystem ist DEFINITIV nicht zum belohnen von Einzelleistungen da! Wer das so nutzt macht etwas falsch !!!

Um noch mal auf die Bennies zurrück zu kommen, das schöne daran ist,
1. das sich jeder dafür aussprechen kann das etwas jetzt nen bennie Wert war! Und nicht nur der allmächtige SL
2. das die Belohnung zeitlich nicht von der Leistung getrennt ist, das verstärkt den Trainingseffekt(eigentlich ein Suchteffekt :) ).
 
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Ist auch so.

Was würdest du zu dem ehrgeizigen Spieler sagen, der sich den ganzen Abend krummbuckelt und am Ende nicht einsieht, dass der andere Typ, der bloß die Limo geschlürft und sich stundenlang am Arsch gekratzt hat, die gleiche Menge an Erfahrungspunkten bekommt?

@Helloween Jack:
Wenn du z.b. SavaWorlds spielst benutzt du doch nicht das Erfahrungssystem um Einsatz oder was auch immer zu belohnen, sondern Bennies, oder?

Öhm....ok?
 
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Ist auch so.

Was würdest du zu dem ehrgeizigen Spieler sagen, der sich den ganzen Abend krummbuckelt und am Ende nicht einsieht, dass der andere Typ, der bloß die Limo geschlürft und sich stundenlang am Arsch gekratzt hat, die gleiche Menge an Erfahrungspunkten bekommt?
Vermutlich würde ich erst mich selbst fragen, warum ich den eingeladen habe, und dann ihn ob er im ernst meint, sich beim Rollenspielen krummgebuckelt zu haben. Wo er doch auch so ein vorzüglicher Arschkratzer war.
 
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Und was machste, wenn der ehrgeizige Spieler dann entscheidet, dass er sich ja auch nicht mehr anstrengen muss, weil sein Spielleiter das nicht im mindesten anerkennt? Und du dann halt sechs Stunden mit zwei Spielern im Zimmer hockst, die beide Limo schlürfen, sich am Arsch kratzen und dich erwartungsvoll anglotzen?
 
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Neue Spieler suchen?

Regel Nr. 1 - "Spiel nicht mit Idioten!" wird offensichtlich nicht mehr so hochgehalten, oder?
 
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HJ schrieb:
Und was machste, wenn der ehrgeizige Spieler dann entscheidet, dass er sich ja auch nicht mehr anstrengen muss, weil sein Spielleiter das nicht im mindesten anerkennt? Und du dann halt sechs Stunden mit zwei Spielern im Zimmer hockst, die beide Limo schlürfen, sich am Arsch kratzen und dich erwartungsvoll anglotzen?

Ich halte das für unrealistisch und unwahrscheinlich.
Aber nehmen wir an, es gäbe solche Spieler: Meine restliche Runde und ich würden sie durch gutes Beispiel zu vernünftigem Rollenspiel motivieren. Und wenn das nicht klappt.... siehe das, was schon mehrmals gesagt wurde.
Hast du den Thread eigentlich nicht gelesen? Solltest du mal. Dann müsste ich nicht alles von vorn erzählen.
*seufz*
 
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Meinst du Ehrgeiz ist eine passende Antriebsfeder für Rollenspiel?
 
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Passt er ins Rollenspiel? Vor allem auf der Metaebene?
 
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Wo is'n das Ehrgeiz wenn man viele EP will? Du kennst nicht viele ehrgeizige Leute, oder?
 
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Wo is'n das Ehrgeiz wenn man viele EP will? Du kennst nicht viele ehrgeizige Leute, oder?
Vor allem wie sähe das aus??? Ich will nicht mit Schleimern spielen!

Eine Runde wird für ihre Gruppenleistung mit XP versehen. Schweiger bringen extra Chips mit.

Wer sich rollenspielerisch den Arsch aufreißt ... sollte vielleicht mal darüber nachdenken ein bisschen entspannter zu spielen....das spielen selbst...die Screentime....ist doch die "Belohnung".
 
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Viele EPs haben zu wollen und unzufrieden damit zu sein, dass ein anderer Spieler für's Nichtstun genausoviel bekommt wie man selbst ist für euch also prinzipiell dasselbe?

Wer sich rollenspielerisch den Arsch aufreißt ... sollte vielleicht mal darüber nachdenken ein bisschen entspannter zu spielen....das spielen selbst...die Screentime....ist doch die "Belohnung".

Ist alles, was über Limo saufen und am Arsch kratzen hinausgeht, für dich dann demnach "sich den Arsch aufreissen"?

Raucht ihr bei euch viel Dope über den Abend verteilt?
 
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