Moralische Bewertung im Rollenspiel

AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Ja, deswegen finde ich es schwierig, ein mögliches SL-/SC-Verhältnis auf Mit- oder Gegeneinander zu reduzieren...klar, man spielt miteinander, weil man (i.d.R. beim PuP) gemeinsam um einen Tisch hockt, aber es gibt im Spiel genug NSCs, die gegen die Gruppe, sowie einige, die mit der Gruppe agieren...und das alles betrifft mMn nicht das Spieler-/Leiter-Verhältnis.

@Blut_und_Glas: JA, wie ich bereits schrieb. Selten kommen mal Diskussionen auf und die arten noch seltener wirklich aus. Aber ich habe das Glück, mit sehr erfahrenen RPGlern zusammen (oder miteinander :) ) zu spielen. Die würden mir aufs Dach steigen, wenn man im Stockfinsteren ohne Mali schießen könnte...;)
Bzw. weiß ich nicht, was deine "verregelten Umsetzungen" jetzt anderes sein sollen, als Würfelmodifikationen...
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Ah, jetzt schnall ich, worauf du hinaus willst :rolleyes:

Ne, das sind weder Modifikationen noch verregelte Umsetzungen, die sind die Gnade, die ich meinen Spielern zuteil werden lasse :D
Ernsthaft:
Darüber diskutier ich nicht, die vergebe ich. Etwa alle drei-vier Sitzungen. Ohne Diskussion über die Höhe (ist den Spielern ja grundsätzlich zu wenig :) ) und ohne Abhängigkeit vom Spieler-/SC-Verhalten für alle gleichviel.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Ich stimme Sycorax voll zu, was ihre Metapher angeht...und noch weiter:

beim Leiten bin ich nicht nur GOTT; vielmehr bin ich das Sehen, das Hören, das Riechen meiner Mitspieler. Denn nur was ich beschreibe bietet ihnen überhaupt einen Handlungsraum, zeigt ihnen die Welt, in der sie sich befinden.
Wenn man die Möglichkeiten des Internets, über Pornos und Blödsinn in Foren zu schreiben, nutzen würde, hättest auch du erkennen können, wie altbacken dieser Mist ist.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Oh vergib mir, ich bin ja so jung und such Erleuchtung bei den alten Hasen hier im Forum (allerdings schreiben die manchmal echt grammatisch seltsame Sätze, um andere anzukacken. Das geht auch leichter!)
...und altbacken meint ja nicht unbedingt, daß es Mist ist.

Aber ich meinte, (vllt ist das aber auch so klar, weil alter Hut für alle und so...), dass der SL so oder so im wesentlichen die Verantwortung für die präsentierte Spielwelt besitzt; und dabei (back to topic) sich den Schuh der moralischen Bewertung der SC-handlungen nicht unbedingt auch noch anziehen muss.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Aber ich meinte, (vllt ist das aber auch so klar, weil alter Hut für alle und so...), dass der SL so oder so im wesentlichen die Verantwortung für die präsentierte Spielwelt besitzt [...]
Irendwie komisch. Wenn ich mir meine letzten Spielsitzungen ins Gedächtnis rufe und die Ausführungen von The Saint lese, ist das anscheinend kein Muß. Meine Spieler gestalten ihre Umwelt größtenteils selbst. Aber gut, ich bin auch nicht mit Idioten gestraft (wobei ich in dem Fall gar nicht spielen würde, aber das nur am Rande).
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Jedweder strukturelle Unterschied, der es einer Seite schwerer macht zu gewinnen, führt also dazu, dass ein gewinnen per se gar nicht mehr in Frage kommt?
Nein, jedes in der Natur des Spiels angelegte gravierende Ungleichgewicht.

Wenn ich in einem Onlinespiel hinter der schlechteren Verbindung sitze...
ist das schade, aber Dein Problem. Das Onlinespiel geht erstmal von gleichen Voraussetzungen aus, deshalb wird ja auch viel Wert auf Balancing und dergleichen gelegt. Die Online-Spieleentwickler sind nicht gegen die Spieler (in dem Wortsinn, den ich meine ;D), sonst würden sie die Welt nicht so anlegen, dass die Charaktere darin bestehen könnten. Eigentlich eine ganz gute Analogie.
Wenn ich im Schach ohne Bauer auf f7 spielt, dann kann icht nicht mehr gegen meinen Gegner gewinnen?
Wenn mein Gegner zwei Minuten weniger Zeit auf der Uhr hat, dann kann ich ihn nicht Matt setzen?
Wenn ich bei Fulda mit überlegenen Kräften einen Durchbruch durch die NATO-Linien erzwinge, dann ist das kein Sieg in diesem Kriegsspiel-Szenario?
...?
Ist doch alles nicht im Spielsinn angelegt. Ich meine Spiele, in denen eine Seite so gnadenlos unterlegen ist, dass sie nichtmal einen Zug tun kann, ohne direkt verloren zu haben. Denn wenn man es wirklich wollte, könnte man als SL seine Spieler so leicht "besiegen". Dass das nicht der Sinn des Spiels ist und dass es wohl auch niemand so spielt, liegt auf der Hand.

Viel interessanter ist doch die Frage was wir hier überhaupt unter "Gegeneinander" und "Miteinander" verstehen wollen.
Sehr guter Punkt.


Miteinander (im Sinne von gemeinsam, einvernehmlich, freundschaftlich, ... einer Aktivität (Spielen) nachgehen) übrigens auch nicht mit Gegeneinander (im Sinne von den Anderen übertrumpfen oder besiegen zu wollen).
Sehe ist auch so. Wenn ich Schach spiele, will ich zwar gewinnen, aber nicht um jeden Preis oder auf Kosten meiner Freundschaft zu meinem Gegner. Ich spiele gemeinsam mit ihm, aber ich will ihn auch besiegen.

Wenn ich in ernsteren Situationen gegen jemanden antrete, zum Beispiel in einem Wettkampf oder weiß der Geier, will ich immer noch gewinnen, das freundschaftliche verringert sich aber bzw. fällt weg. (Man denke an den Profisport oder zum Beispiel ein Vortanzen, um eine Anstellung zu bekommen oder so)

Wenn ich ein Rollenspiel leite oder spiele, ist der gemeinschaftliche Aspekt sehr stark - aber ich muss mich doch mal fragen, wogegen ich da eigentlich gewinnen will. Beim Schach gegen meinen Gegner, beim Rollnspiel aber nicht. Da höchstens gegen die Probleme der Spielwelt, die er mir (als Spieler) vorsetzt. Und als Spielleiter? Will ich da auch "gewinnen", indem meine Spieler die Hürden nicht überwinden und scheitern?
Beim freundschaftlichen Schach haben beide Seiten Spaß, auch wenn eine verlieren muss.
Beim Rollenspiel freuen sich doch eigentlich beide Seiten, wenn die Spieler gut vorankommen, Schwierigkeiten überwinden und die Rätsel lösen können. Ich sehe da kein Gegeneinander.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Meine Spieler gestalten ihre Umwelt größtenteils selbst. Aber gut, ich bin auch nicht mit Idioten gestraft (wobei ich in dem Fall gar nicht spielen würde, aber das nur am Rande).

Gut, ich ignorier mal, dass der Post impliziert, meine Spieler seien Idioten...

Wie gestalten denn deine Spieler ihre Umwelt? Sagt dann z.B. bei einer Kampfsituation der SC an, er verstecke sich hinter dem Holzstapel, der da in der Ecke steht oder jagt eine Kugel in die Treibstofftanks, damit sie hochgehen BEVOR du das beschrieben hast? Dann Respekt, dass eure Runden funktionieren...
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Oh, sowas funktioniert überraschend gut, wenn man eben miteinander spielt. ;)
Testen lohnt sich.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Wie gestalten denn deine Spieler ihre Umwelt? Sagt dann z.B. bei einer Kampfsituation der SC an, er verstecke sich hinter dem Holzstapel, der da in der Ecke steht oder jagt eine Kugel in die Treibstofftanks, damit sie hochgehen BEVOR du das beschrieben hast? Dann Respekt, dass eure Runden funktionieren...

Eine Standardmöglichkeit des Spielers selbst in solchen, eher begrenzten Situationen gestaltend auf die Spielwelt einzuwirken ist schlicht nachzufragen ob das und das da sei. In einer Höhle z.B. große Tropfsteine oder ein Überhang den man mit etwas Mühe vielleicht auf den Kopf des Gegners applizieren kann, in der Schießerei z.B. die Frage nach Deckung. Auf diesem Wege signalisiert der Spieler dem Spielleiter meist schon einen möglichen Handlungsplan seines Charakters. Natürlich liegt die Entscheidung ob entsprechendes vorhanden ist letztlich beim Spielleiter, aber der gestalterische Vorschlag stammt vom Spieler.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Bei dem Punkt gehts mMn nicht nach Mit-oder Gegeneinander, sondern um Vorhandensein oder nicht (ähnlich Visions Frage, wer denn entscheidet, ob es dunkel ist und wie sehr das erschwert)

Wenn ein SC fragt, was alles so an Deckung vorhanden ist, wenn er den glorreichen Satz "Ich schau mich mal um, was die Umgebung so hergibt" bringt, lass ich die Zufallswürfel entscheiden, wie viel die Umgebung so hergibt, sprich wie nützlich* es sein könnte (es sei denn natürlich, es ist ein "Plot"-Setting, welches ich im Voraus designed habe, dann ist die Umgebung bereits feststehend).

Wenn mein Spieler mir erklären würde, (um bei dem Beispiel zu bleiben) er schieße jetzt auf den vollgefüllten Kerosintank direkt neben dem Gegner, würde ich ihn erstmal fragen, wie hoch denn sein Entropie-Wert sei ;)

@Pacifist: Jip!

*ich weiß, dass "nützlich" da ein schwieriger Begriff ist, weil die Entscheidung ja eine subjektiv von mir als SL getroffene ist. Aber das hat auch den Vorteil, dass, ich als SL entscheide, was da rumsteht, wenn die Zufallswürfel mir die Richtung (gut für SC/schlecht für SC als Extreme) gewiesen haben. Wenn der Wurf dann mies (nicht verpatzt o.ä.) war, lass ich einfach irgendwas da rumstehen, was meiner subjektiven SL-Meinung nach völlig nutzlos für die Situation scheint; und in solchen Situationen überraschen die SCs meist mit den genialsten Ideen, dieses irgendwas dann doch irgendwie brauchbar zu machen :D
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Gut, ich ignorier mal, dass der Post impliziert, meine Spieler seien Idioten...
Da hast du mich mißverstanden - was vielleicht auch an mir lag. Ich bezog mich auf die Ausführungen Visions bezüglich des Spielers, der bescheißt.

Wie gestalten denn deine Spieler ihre Umwelt? Sagt dann z.B. bei einer Kampfsituation der SC an, er verstecke sich hinter dem Holzstapel, der da in der Ecke steht oder jagt eine Kugel in die Treibstofftanks, damit sie hochgehen BEVOR du das beschrieben hast? Dann Respekt, dass eure Runden funktionieren...
Ja, so ungefähr kann man sich das vorstellen. Wenn alle am Tisch an einer interessanten, spannenden Handlung interessiert sind, klappt das sogar ganz ausgezeichnet. Wenn ich jetzt noch sage, daß wir alle unterschiedliche Spielertypen (lt. Laws) sind, fallen die ganzen Hardliner, die (pauschal) der Meinung sind, bestimmte Spiel"stile" wären nicht kompatibel, wahrscheinlich ganz vom Hocker.

Aber natürlich kenne ich auch das Spielgeschehen, wie du es beschreibst. Es ging mir mehr darum aufzuzeigen, daß (mittlerweile) eine Entwicklung stattgefunden hat und Spielrunden auch ganz anders ablaufen können - ohne es zu bewerten. Ich gebe aber zu, daß das sicherlich nicht jeden Geschmack trifft - sowohl auf SL-, als auch auf Spielerseite; es gib genügend Spieler, die mit der gewonnenen Freiheit völlig überfordert sind oder es anscheinend als Bestrafung auffassen, wenn sie selbst aktiv werden müssen/sollen.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Da hast du mich mißverstanden - was vielleicht auch an mir lag. Ich bezog mich auf die Ausführungen Visions bezüglich des Spielers, der bescheißt.
Ja, war n Missverständnis. Sorry.

Ja, so ungefähr kann man sich das vorstellen. Wenn alle am Tisch an einer interessanten, spannenden Handlung interessiert sind, klappt das sogar ganz ausgezeichnet.
Mhmm...in der speziellen Situation (Kampf) auch? Wollen die SCs da nicht vor allem Überleben? (Wenn es hart auf hart kommt?) Da fänd ich es nach wie vor unpassend, die SCs frei entscheiden zu lasssen, ob da nun Kerosintanks rumstehen oder gerade der nahegelegende Militärstützpunkt just in diesem Moment ein Manöver im Wald durchführt und zufällig direkt auf den Gegener ballert (klingt abstrus, aber wenn eine Gruppe Vampire bspw. gegen einen Werwolf in Crinos steht,dann schießen die harten Jungs vom Militär vllt wirklich auf die Bestie, als im Delirium davonzurennen)
Also nein, ich finde, es gibt Situationen, in den Setting (also Umgebung; ich glaub, ich gebrauche den Begriff nicht richtig...:nixwissen:) in SL-Hand liegen sollte.

Ansonsten ist das, was du beschreibst, so ne Art Playerempowerment (nennt man das so?), oder?

Das findet bei mir (glaub ich, wenn es das ist, was du meinst) dahingehend statt, dass bspw. in einer Vampire-Runde das Frühstück (sprich die Jagd) einzelner Charakter von den Spielern ausgespielt wird, während die SL mit dem Char, der als erstes aufgewacht ist, quasi "weitermacht"...
oder z.B. dass wenn die Gruppe sich trifft und ein Char "länger" unterwegs ist (sprich auch die SL quasi "belegt"), weitere Entwicklungen am Treffpunkt von den wartenden Spielern selbst gefüllt wird und sie sich das dabei gegenseitig beschreiben (sprich,wenn Spieler A eine Frau anbaggern oder eine Schägerei anzetteln will, dann beschreibt Spieler B die Szene und wird meist von C dabei unterstützt (der dann spontan die Dame oder den Typen, um den es sich handelt, darstellt))


gruß
das Schnabeltier

P.S.: das Wiki hat mich aufgeklärt...daher nochmal kurz: PlayerEmpowerment in Kampfszenen halte ich für schwierig (wobei sicher spannend, abhängig von Gruppe und Leiter).
Und ich muss unbedingt mal Wushu spielem :)
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Ich komm euch eh nicht hinterher, bei eurer Post geschwindigkeit....

Anstand schließt sich zumindest für mich nicht mit Siegeswillen aus.
Miteinander (im Sinne von gemeinsam, einvernehmlich, freundschaftlich, ... einer Aktivität (Spielen) nachgehen) übrigens auch nicht mit Gegeneinander (im Sinne von den Anderen übertrumpfen oder besiegen zu wollen).

QFT

Eigentlich der ganze Absatz, aber ich mach das mal stellvertretend.

Als ich von Fair sprach, meinte ich in der Tat nicht jedes register zu ziehen um ein möglichst schönes Spiel zu haben. Bei Starcraft/Surpreme Commander und Co haben wir auch schon immer, in LAN spielen, erstmal eine Basis gebaut, eine 15-20 Minuten Friedenszeit und nicht dadurch dadurch per Zergrusch oder eine ATU in die Gegenerische Basis zu teleportieren zu gewinnen. Fair spielen bedeutet für mich durchaus das Spiel in den Fordergrund zu stellen. Das bedeutet nicht das ich nicht gewinnen will, nur nicht um jeden Preis.

beim Leiten bin ich nicht nur GOTT; vielmehr bin ich das Sehen, das Hören, das Riechen meiner Mitspieler. Denn nur was ich beschreibe bietet ihnen überhaupt einen Handlungsraum, zeigt ihnen die Welt, in der sie sich befinden.

Und? Wenn du Fair spielst beschreibst du ihnen das trotzdem so genau wie möglich das sie alle chancen haben zu gewinnen. Nicht nur die welche du ihnen geben willst. Bedeutet noch lange nicht das sie dann nicht trotzdem gegen dich spielen können.

Ist es wirklich so abwegig für dich einzusehen das jemand der Gewinnenwill das nicht um jeden Preis tun will?

Wieviele Filme gibt es eigentlich über irgendwelche Wettkämpfe in denen der Held umdreht um jemandem zu Helfen, nur weil er sagt: Gewinnen ja, aber nicht um jeden preis? Gestern abend kam wieder so einer. Nennt sich Hidalgo.

Gewinnen ist nicht alles.

Und ich kann gegen meine Spieler spielen, ohne unfair zu werden und ihnen Chancen zu verbauen, sei es aktiv oder einfach durch vorenthalt von Informationen. Mir gehts in erster Linie darum gemeinsam mit Freunden zu spielen und erst in zweiter Linie darum zu gewinnen.

Trotzdem kann ich gegen sie spielen.

Diese Rolle ist aber nunmal eine, die man bewusst einnimmt, um überhaupt ein PuP-RPG auf die Beine zu stellen und über die sich alle Anwesenden bewusst sind.

Ich wollte nicht bei jemandem Mitspielen der so eine Einstellung hat. Diese "Ich spiele nicht gegen meine Spieler weil ich sie so fertig machen würde" Einstellung. Ich will vom Rollenspiel ein stückweit Wettstreit. Ich will das Gefühl haben tatsächlich hin und wieder mal meinen Gegenspieler (den SL) outsmarted zu haben. Es bereitet mir vergnügen wenn ich mit Lösungen aufwarte an die der SL nicht dachte.

Und ich spiele garantiert nicht mit einem SL der dann blockt, weil er gewinnen will. Und ich spiele ganz sicher auch nicht gegen einen SL der nicht aktiv versucht, innerhalb fairer grenzen, uns ein Gegenspieler zu sein. Bauchpinzeln kann ich auch alleine zuhause machen.

Ja, deswegen finde ich es schwierig, ein mögliches SL-/SC-Verhältnis auf Mit- oder Gegeneinander zu reduzieren...

Oh das geht sehrwohl... besonders wenns um die Aussage geht das der SL niemals gegen die Spieler spielt.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Ich wollte nicht bei jemandem Mitspielen der so eine Einstellung hat. Diese "Ich spiele nicht gegen meine Spieler weil ich sie so fertig machen würde" Einstellung. Ich will vom Rollenspiel ein stückweit Wettstreit. Ich will das Gefühl haben tatsächlich hin und wieder mal meinen Gegenspieler (den SL) outsmarted zu haben. Es bereitet mir vergnügen wenn ich mit Lösungen aufwarte an die der SL nicht dachte.

Und ich spiele garantiert nicht mit einem SL der dann blockt, weil er gewinnen will. Und ich spiele ganz sicher auch nicht gegen einen SL der nicht aktiv versucht, innerhalb fairer grenzen, uns ein Gegenspieler zu sein. Bauchpinzeln kann ich auch alleine zuhause machen.

Ja, ich glaub, da liegt der Unterschied in unseren Runden.
Ich bin (weder als SL noch als SC) auf das wettkampforientierte Gewinnen aus. Bei manchen Spielen wie Cthullu ist das Überleben ja schon ein Gewinn, aber grundsätzlich sollte es ja allen (also SL und SC) um den Spaß gehen (das sagst du ja auch). Und ich hab wenig Spaß an Wettkampf, trotzdem bin ich (glaub ich) in der Lage, den SCs, die den Wettkampf suchen, zu leiten, ohne ihnen den Spaß zu verderben.

Diese ganze Gewinnen-Sache hab ich bei Mensch-ärgere-dich-nicht oder Monopoly, aber ich such sie nicht im RPG. Und wenn dass die Gruppen stört, die ich leite, dann habe ich davon noch nichts mitbekommen (aber vllt ist es ja so, ich werd mal nachfragen)
Danke fürs drauf Aufmerksam machen :)

Gruß
das Schnabeltier, das jetzt Magus-Spielen geht und gespannt ist, was heut abend noch für Posts dazugekommen sein werden :D

P.S.: Ich glaube übrigens nicht, dass meine Gruppen von meinen Gegenern oder den Gefahrensituationen, in die sie kommen, unterfordert sind, aber ich werd mal, wie gesagt, direkt nachfragen :)
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Ja, war n Missverständnis. Sorry.
Kein Problem, ich hätte es auch gleich anständig formulieren können.

Mhmm...in der speziellen Situation (Kampf) auch? Wollen die SCs da nicht vor allem Überleben?
Auch, aber in erster Linie geht es darum eine interessante, spannende Geschichte zu erleben und dazu gehört für meiner Spieler eben auch das Bestehen von Herausforderungen, mit der Gefahr, daß der Charakter sterben kann. Von daher kann ich deine Befürchtungen zwar verstehen, aber sie haben sich - in meiner Gruppe - noch nicht bewahrheitet.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Ich bin (weder als SL noch als SC) auf das wettkampforientierte Gewinnen aus.

Ich sehe es nicht als Wettkampf an. Wenn ich Shadowrun spiele bei dem es darum geht einen Industriespion zu spielen der die Sicherheit überwindet, dann ist es halt ich gegen den SL. Der SL erstellt die Sicherheit und ich überlege mir einen Plan da durch. Das ist kein Wettkampf im eigentlichen Sinne auch wenn ich mich freue wenn ich die Sicherheit und damit die Überlegungen des Spielleiters austrickse, diese Freude steigt um ein vielfaches wenn ich merke das ich den Spielleiter damit überrascht habe (sprich der Plan besonders gut ist).

Ähnlich sieht es in einem Dungeon spiel aus. Der SL überlegt sich Fallen und anderes und ich als Spieler überlege mir wegen hindurch. Da spiele ich gegen den Spielleiter, aber auch da ists kein Wettstreit für mich.

Oder in einem eher sozialen Spiel bei dem der Spielleiter einen Mörder miemt den wir Spieler finden müssen. Da spielen wir dann auch gegen den Spielleiter. (Auch kein Wettstreit für mich)

Es ist alles kein Wettkampf, trotzdem ist der SL unser Gegenspieler.

Auch in einer Intriegenkampange... ist der SL gewöhnlich der Gegenspieler meines Charakters.
 
AW: Moralische Bewertung im Rollenspiel

Also erstes kenn ich durch eigene Erfshrung mit meinem Kater genügend Fälle, in denen die Maus gewonnen hat, indem sie a) abhauen konnte oder sich (im Fall von Spitzmäusen) b) so fest in die Nase meines Katers verbissen hat, dass dem erstmal eine Weile lang nicht mehr nach Jagen war.
Und dann würde ich die Spielleiter-Spieler-Beziehung auch nicht als Katz-und-Maus-Beziehung sehen.
Jetzt passt die Metapher tatsächlich noch besser.
Den der Spieler und der Spielleiter sind ja verbunden.
Der SL möge versuchen den Spieler zu railroaden, zu schubsen, zu tritzen, eben weil er das Kräfteungleichgewicht auf seiner Seite hat.
Der Spieler kann aber eben einfach abhauen, oder sich eben Intime oder auch outtime in der Nase des SLs verbeissen.
Ich kann nur noch mal auf den Critical Miss-Artikel hinweisen:
Wenn der SL seine SPieler nicht spielen lässt, hat er kein SPiel, und wenn er sie spielen lässt haben sie unendlich viele Möglichkeiten ihren Willen durchzusetzen oder das Spiel zu sabotieren. Man kille NSCs, man brennt und plündert sich durch die Spielwelt oder ignoriert einfach das riesige Schild auf dem 'Hier zum Plot' steht.
Gegen den Widerstand der Spieler, oder sogar gegen den Widerstand eines Spielers, wird der SL seinen PLot nicht durchsetzen können.
Und deswegen würde ich Ioelets Aussage unterstützen:
In einer funktionalen Rollenspielrunde spielt man niemals gegen den SL, genausowenig wie man im Fußball gegen den Schiedsrichter spielt, man spielt mit ihm, kooperativ, nicht konfrontativ.

Um noch weiter auszuholen:
Der SL erhält seine 'göttlichen' Rechte (so er denn welche besitzt) unter Vorbehalt. Er behält sie solange wie die Gruppe der Meinung ist, dass er sie gut unterhält und/oder niemand anders als SL zur Verfügung steht.
Auch an dieser Stelle gibt es also wieder viele Gründe warum ein SL sich nur ungern oder unbedacht auf ein 'gegen die Gruppe' spielen einlassen wird:
Es schmälert seine Chancen SL zu bleiben (wenn er es nie werden wollte, ist das natürlich wieder eine andere Sache).
 
Zurück
Oben Unten