AW: Maskerade vs. Requiem
Unterschiede:
Metaplot - kein Metaplot
Maskerade tendiert eher dazu, dass Vampire in Wahrheit die Welt beherrschen.
In Requiem beherrschen Vampire kleine Stücke der Welt.
In Maskerade gibt es definitiv uralte (1000+ Jahre) Vampire, die verdammt mächtig sind. In Requiem eher nicht, aber es bleibt möglich.
Vampire in Requiem fallen nach 500 Jahren wachzeit in Starre. In Starre haben Vampire verwirrende Träume und die Realität und der Traum vermischen sich. Kein (Ausnahmen theoretisch möglich, laut Buch) älterer Vampir kann sich nicht mit Sicherheit an lang zurück liegende Zeiten erinnern vor seiner Starre.
In Maskerade gibt es einen Schöpfungsmythos. In Requiem bleibt es offen und es gibt diverse Vorschläge und Ansätze.
In Maskerade gibt es weltumspannende Organisationen und Personen, die alles beherrschen. Das gibt es in Requiem nicht.
In Maskerade gibt es festgeschriebene 3 (+1 oder 2) Fraktionen + Independent Clans, im Requiem GRW sind 6 Fraktionen beschrieben, die zusammen bespielbar sind ohne Verrenkungen, mit der Option in jeder Stadt beliebige andere Bünde oder Zirkel zu erfinden.
In Maskerade gibt es 13 Clans und einige Blutlinien. In Requiem gibt es 5 Clans und mittlerweile 40 Blutlinien (oder so).
In Requiem wird explizit gesagt, dass das Spiel als ein Spiel um Moral konzipiert ist (wie auch immer man es spielen mag, dafür ist es gedacht). Requiem ist ein Spiel um modernen Gothic Horror. Maskerade (3ed) beschreibt sich selbst als Gothic Punk Spiel.
Die gesellschaftlichen Strukturen innerhalb einer Domäne sind in Maskerade strikter vorgegeben. Camarilla Domäne -> bestimmte Ämter, Hierarchie usw.. In Requiem Domänen ist laut Buch die Struktur unterschiedlicher von Domäne zu Domäne - es gibt Ämter, die aber von Domäne zu Domäne unterschiedliche Bedeutungen haben können und unterschiedlich heißen.
In Maskerade gelangt man durch das Trinken von Vampirblut in ein Blutsband. In Requiem kommt hier noch hinzu, dass man vitasüchtig oder diableriesüchtig werden kann.
In Maskerade brauchen Ghule nur Blut. In Requiem auch Willenskraft.
In Maskerade braucht man für den Kuß nur das Blut. In Requiem auch die Absicht des Erzeugers (sprich auch WK)
Maskerade macht es eher möglich heute in London, morgen in Paris und übermorgen in New York zu sein. In Requiem braucht es wirklich gute Gründe dafür.
Die Traditionen in Maskerade sind gesellschaftlich verankerte und von den Alten und Mächtigen durchgesetzte Regeln. In Requiem wird der traditionelle Aspekt abgeschwächt, auf drei Haupttraditionen verkürzt und diese besitzen einen physiologischen Ausdruck im Vampirdasein.
In Requiem erkennen sich Vampire "automatisch" und das Tier gibt den ERSTEN Impuls den anderen zu hasse/vertreiben/töten oder zu fürchten und flüchten.
Statt Wesen und Verhalten, jetzt Tugenden und Laster.
In Requiem gibt es Regeln zu Erschaffung von Blutlinien und Disziplinen und Verquickungen aka Kombidiszis.
VtM Vampire können Drogen nicht direkt aufnehmen (oder?), Requiem Vampire können sich Heroin spritzen und es unter Blutaufwand aufnehmen.
In Requiem zählt die Blutszugehörigkeit zu einem Clan nicht mehr soviel wie in Maskerade. Statt dessen zählen eher der gewählte Bund und die nahen Blutsverwandtschaften (+- 2 Schritte).
Gelagertes Blut ist in Requiem viel weniger nahrhaft (7 l Blutplasma = 1 BP, statt VtM 1 Blutbeutel = 1 BP)
Es gibt keinen soak mehr. Zähigkeit/Resilence aka Seelenstärke gibt in Requiem zusätzliche Gesundheitsstufen.
Das Regelsystem ist überhaupt anders.
Darauf geh ich jetzt aber nicht näher ein ... das ist erst mal alles was mir so an Unterschieden eingefallen ist. Es entwickelt sich auch ein ganz anderes Bild von Spiel, wenn man die beiden GRW 3ed VtM und VR liest.
Was ich sagen möchte: VtM und VR sind vom Aufbau, dem Hintergrund und den Regeln verschieden, aber es gibt natürlich auch viele Ähnlichkeiten. DSA 3 und DSA 4 unterscheidet nur das Regelsystem, DnD 3 und DnD 3.5 unterscheidet fast nichts. Wo ist da jetzt der Punkt sich gerade bei VtR darüber aufzuregen? Es wurde mehr verändert und neues geboten als bei den meisten anderen RPGs aus einem Verlag - wer das Alte besser findet darfs ja trotzdem behalten.
Um meine Erfahrungen kurz zu erwähnen. Ich hab vor ein paar Jahren mit VtM 3ed oder 2ed (weiß ich nich genau) angefangen, kannte 1ed nicht. Zuanfang war ich auch skeptisch gegenüber Requiem. Die Namensgleichheiten waren bei mir auch ein gefühlsmäßiger abtörner. Hab mich dann aber doch mal genauer mit VR auseinandergesetzt und finde es mittlerweile für MICH besser