Verlage/Händler Hobby- vs Business-Markt

Skar

Dr. Spiele
#StandWithUkraine
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Im Rollenspielbereich kann ein Fan recht einfach für Verlage tätig werden. Sollte dieser Hobbymarkt sich mehr in einen Businessmarkt verwandeln?

Sollten lieber "echte" Autoren die Arbeit machen und professionelle Arbeitsbedingungen (Verträge, Instruktionen, NDAs, Deadlines) vorherrschen?

Das eine schließt das andere nicht unbedingt aus. Aber was ist besser? Professionelles Business oder ein von Hobbyanstrengungen durchzogener Rollenspielmarkt?
 
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Einfach beides lassen. Den Stand haben wir doch heute schon. Die riesige Wizards-Maschinerie auf der einen Seite und das komische Gewusel von Kleinstverlagen auf der anderen.
Den Unterschied macht am Ende die Qualität... (Achtung, überspitzt) wenn ich die haben will, dann kaufe ich bei den Zauberern und wenn ich Regelpatchwork suche, dann bediene ich mich bei den gerade aktuellen DSA-Machern.
Business bringt Struktur mit sich und das merkt man (in der Regel) auch den Büchern/Werken an. Da gibt es dann regelmäßig aktualisierte Errata, kostenlosen Support und Ergänzungen, Werbung und all die andereren kleinen Sachen die zur Kundenbindung beitragen. Das soll nicht heißen dass kleinere (Hobby-)Verlage das nicht machen aber ehrlich gesagt ist das eher eine Frage des Geldes und nicht des Wollens.

Die "Hobby-Verlage" dagegen besitzen im Moment und naher Zukunft den Vorteil des Social Networkings. Es ist heutzutage um vieles einfacher geworden gleichgesinnte Spieler zu finden oder auch mal Kontakt mit den Verlagen und Autoren aufzunehmen. Hier hat man als Kunde/Fan das Gefühl noch Einfluss auf die Produkte nehmen zu können und am Ende "sein" System in der Hand zu halten. Die "Szene" ist recht familiär und wie man an den diversen Foren sieht auch nicht wirklich klein.
 
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Ich denke, die Verlage sollten sich auf jeden Fall professionalisieren. Dies würde dem Markt gut tun, da dann Aufgaben besser an Spezialisten ausgelagert werden können - gerade die professionellen Arbeitsbedingungen wären positiv und dürften mehr Klarheit schaffen. Erfahrene Autoren werden einfach wesentlich schneller und besser eine Auftragsarbeit fertigstellen als unerfahrene Autoren.

Gleichzeitig müssen die Verlage aber auch darauf achten, Nachwuchs heranzuziehen - sei es über Kurzgeschichten, Wettbewerbe für Bestandteile von Regelwerken, Zusammenarbeit mit Fanprojekten usw.

Ich wünsche mir im Grunde also einen "Profiring" ganz oben, der die teuren Druckwerke herstellt, einen "Nachwuchsring" in der Mitte, der an den Profiwerken mitarbeitet und für Nebenwerke zuständig ist und einem "Fanring", der auf eigene Kosten (oder kostenlos) veröffentlicht und aus dem der Nachwuchs rekrutiert wird.
 
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Meiner beruflichen Erfahrung nach findet man in Unternehmen mit riesigem Umsatz und ggf. sogar Gewinn teilweise erstaunlich unprofessionelles Verhalten, und bei Kleinstbetrieben teilweise erstaunlich professionelles Verhalten. Professionalität ist aber zunächst mal eine Frage der Einstellung und nicht von Verträgen. Die Frage ist, wie gut ist man organisiert, wie zuverlässig, wie sorgfältig arbeitet man.

Meine persönliche Meinung: Deadlines sind kein Zeichen von Professionalität. Ich habe mir jetzt für BARBAREN! eine setzen lassen, weil ich ohne Zeitdruck einfach nicht zu Potte komme. Aber Professionalität zeigt sich daran, dass man anderen gegenüber gemachte Zusagen einhält, und nicht daran, welche Art von Zusagen man macht. Und vor allem zeigt sich Professionalität an der Qualität des fertigen Produktes.

Ein nicht hinreichend getestetes Abenteuer zu veröffentlichen, ein nicht hinreichend lektoriertes Buch zu drucken, das finde ich viel unprofessioneller, als den Veröffentlichungstermin nicht einzuhalten.
 
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Ausserdem: Wer soll da Professionelle denn bezahlen? Wo sollen denn die Profiautoren herkommen? Es gibt Gründe warum es im Grunde keine großen Rollenspielverlage in Deutschland mehr gibt: Der Markt in D trägt kein White Wolf oder WotC. Da kann man sich wünschen was man will.
 
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Im Rollenspielbereich kann ein Fan recht einfach für Verlage tätig werden. Sollte dieser Hobbymarkt sich mehr in einen Businessmarkt verwandeln?
Sollten lieber "echte" Autoren die Arbeit machen und professionelle Arbeitsbedingungen (Verträge, Instruktionen, NDAs, Deadlines) vorherrschen?

Ich bin für: Rettet bzw. bewahrt den Hobby- und Fanmarkt. Professionelle Verlage engen ein. Müssen sie auch.

Im Fanbereich kann man öfters was machen was ein Verlag aus Rentabilitätsgründen ablehnen könnte, und es ist IMHO mehr Kreativität zu erwarten wenn ein Fanautor losschreibt ohne Deadlines, Richtlinien, Strukturen oder Vorgaben.
 
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Ausserdem: Wer soll da Professionelle denn bezahlen? Wo sollen denn die Profiautoren herkommen? Es gibt Gründe warum es im Grunde keine großen Rollenspielverlage in Deutschland mehr gibt: Der Markt in D trägt kein White Wolf oder WotC. Da kann man sich wünschen was man will.
Die Stimme der Vernunft.
 
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Die Frage ist halt: Was will der Verlag mit den Veröffentlichungen erreichen? Es gibt oft Leuet (in allen Sparten), die zwar viel von ihrem Bereich (Rollenspiele, Schreiben, Kochen, Computer usw.) verstehen, aber nichts von Wirtschaften und Marketing. Für den Vertrieb brauche ich aber Leute, die das können.

Wenn es für die Leute nur eine Art "professionelles Hobby" ist, dann ist es okay. Wollen sie aber davon Leben, dann ghet es nicht um eine Professionalisierung herum.

Hat weniger mit der Qualität zu tun (die ist ja inzwischen oft auch bei "Hobby"-Verlagen recht bis sehr hoch), als mit der Arbeitsweise des Vertriebs.
 
AW: Hobby- vs Business-Markt

Ich denke, es braucht einen Mix. Kreatives Arbeiten gehört in die Hände von engagierten Fans und Freelancern, denn Ideen lassen sich nicht herbeikommandieren. Die Verlegerarbeit (Von Organisation & Koordination bis Vertrieb) gehört in professionelle Hand (und daran hakts meiner Meinung nach. Ach was, ich weiss es teilweise...) Die Weiterführung und der Ausbau einer Linie, das "Handwerk" wiederum verträgt zumindest semiprofessionelle Kräfte.
 
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