Serie Altered Carbon

Nimm Dir doch einfach mal ein Tier vor, dass lange lebt oder sogar unsterblich ist - es ändert seine Verhaltensweise trotzdem nicht. Warum sollte der Mensch sich also ändern? Nur weil er länger lebt? Das ist reine Spekulation. Viele Milliardäre leben teilweise ein völlig normales Leben, teilweise sogar in relativer Armut. Hast Du schon mal von einem Millionär oder Milliardär gehört, der sich die "Finger schmutzig" macht. Das ist ziemlich selten. Letztlich sind die Beziehungskisten genau, die selben wie bei jedem anderen Menschen. Dieser Roman lebt von dem Feindbild des Pöbels von "denen da oben".

Schau Dir Großkotze wie Larry Ellison, meinen früheren Oberoberchef an oder die Koch Brüder in den USA die Trump und Co. an die Macht verhelfen, das Ekel Rupert Murdoch der den Brexit und FoxNews vorantrieb, Axel Springer mit seiner Bild Zeitung, die BMW Gesetzgebung damit die Quandts nicht so viel Steuern zahlen müssen.

Das ist Neo-Feudalismus was da abgeht.
Klar gibt es die netten Feudalherren, die gab es auch im Mittelalter.
Mit dem Zuwachs an Geld wächst die persönliche Macht.
Aber es wächst nicht die persönlich Moral.
Die hat der eine, der andere nicht.

Die Schere in den USA ist mit die größte auf der Welt.
Unten hast Du die Leute ohne Krankenversicherung die auf der Strasse leben. Oben die Milliardäre die um die Welt jetten können und überall, außer Kuba und Nordkorea leben könnten.
Und Altered Carbon schnappt sich das Bild, tut noch die Dekadenz der russischen Oligarchen reinmixen die sich ihr Vermögen ergaunert und erschlichen haben und übertreibt das noch ein wenig.

Das Einzige was man sagen kann, der Roman funktioniert für Leute, die sich vom Kapitalismus ausgenutzt fühlen und sich für Verschwörungstheorien der Reichen (Juden) gegen das gemeine Volk öffnen. Er ist nicht mal brisant neu, sondern lediglich verführerisch.

Es ist eine ziemlich exakte Beschreibung einer Welt die nach den Prinzipien von Ayn Rand funktionieren.
Wir sehen hier nur den unnetten Ausschnitt der Meths.
Die, wie man bei Bancroft sieht auch ihre philantrophischen Seiten haben.

Und der Witz ist das ein Staat nach Neo-Liberalem Strickmuster eben dieses Ausnutzen befördert.
Wer von uns ist so wohlhabend das er nicht mehr arbeiten muss????
Ich kenne niemanden in meinem Freundeskreis.

In meinem Job rationalisiere ich im Endeffekt einige Jobs jedes Jahr weg. Und ich habe Kollegen die machen das auch. In der ganzen Branche sind wir dabei jedes Jahr zehntausende Jobs überflüssig zu machen.
Entweder machen die was höherwertiges, nützlicheres, oder sind dann auf Jobsuche.

Das ist doch aber ein Krankheitsbild, dass es immer gab. Es nennt sich Wahn bzw. Wahnsinn und ist zeitunabhängig.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wahn

Jein.
Die Neureichen lernen noch nicht ihren Reichtum zu verstecken.
Die Altreichen leben einige ihrer Komplexe im verborgenen aus.
Und nicht jeder ist davon betroffen.

Das Buch geht jetzt davon aus das jeder der so lange lebt davon betroffen ist.
Der Punkt an dem das festgemacht wird ist die lange Lebensspanne und die fehlenden Reize.
Dafür habe wir weder bestätigende noch gegenteilige empirische Argumente.

Im Alter werden manche milde und manche starrsinnig bis wahnsinnig.
Also extrapolier selbst.

Es ist zumindest "möglich" das sich das so entwickeln könnte wie im Buch und Serie angedeutet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es besteht ein Unterschied darin, ob ich versuche, Geld zu machen und es zu sichern oder jemanden aus Lust umbringe. Sicherlich ist jedes Geschäft asozial - das gilt aber genauso für Tante Erna, die ihre Kröten zur Deutschen Bank bringt und mittels DWS ihre Rente zu sichern - mal abgesehen davon, dass die DBank nur noch Mist baut.

Sie vertreten ihre Interessen, ja, und das mit den Möglichkeiten, die die Gesetze bzw. die die sie machen ihnen bieten. Sie verhandeln darüber. Aber sie sind keine Killer oder Soziopathen deshalb. Dann würden sie auch ganz schnell verurteilt werden. Das würde nämlich den gesamten Reichtum treffen, der nur bestehen bleibt, wenn die Leute die "Währung" akzeptieren, also eine friedliche Interaktion unter einander.

Die Schere zwischen arm und reich war im Ostblock auch da. Sie war niemals weg. Nur das es halt häufig um Berechtigungen ging. Also noch feudaler als im rechtsstaatlichen Liberalismus, der jedem erlauben würde zB. ein bestimmtes Grundstück zu erwerben.

Der Ostblock musste harsch gegen das eigene Volk vorgehen, um diese Privilegien zu erhalten. Das wirst Du in den USA so nicht finden.
 
Es besteht ein Unterschied darin, ob ich versuche, Geld zu machen und es zu sichern oder jemanden aus Lust umbringe. Sicherlich ist jedes Geschäft asozial - das gilt aber genauso für Tante Erna, die ihre Kröten zur Deutschen Bank bringt und mittels DWS ihre Rente zu sichern - mal abgesehen davon, dass die DBank nur noch Mist baut.

Das ist ja gar nicht der Punkt.
Folgt man dem Author könnte das Wirtschaftssystem auch kommunistisch sein.
Dann würden die Gerontokraten halt nicht sterben sondern eben ewig ihre aufmuckenden Untertanen unterdrücken.

Stell Dir einfach vor Hitler und Stalin könnten ewig leben?
Dann gibt es keinen "natürlichen" Abgang der Idioten oben, nur "unnatürliche" und auf die eine oder andere Weise gewaltsam.

Sie vertreten ihre Interessen, ja, und das mit den Möglichkeiten, die die Gesetze bzw. die die sie machen ihnen bieten. Sie verhandeln darüber. Aber sie sind keine Killer oder Soziopathen deshalb

Wie gesagt, es geht nicht um die "normalos" unter den Methusalems (es scheint nicht so als wären alle verrückt, aber die, die im Buch beschrieben werden sind es halt alle, auf die eine oder andere Weise.)

. Dann würden sie auch ganz schnell verurteilt werden. Das würde nämlich den gesamten Reichtum treffen, der nur bestehen bleibt, wenn die Leute die "Währung" akzeptieren, also eine friedliche Interaktion unter einander.

?
Folgsamkeit und sich Fügen in die Notwendigkeit sind doch genügend.
Unterdrückungsregimes funktionieren erstaunlich gut.
Zuckerbrot und Peitsche oder Brot und Spiele sowie eine klitzekleine Chance es auch nach oben zu schaffen können die Leute dazu bringen sich in ihr Schicksal zu fügen.
Der Mensch passt sich an, auch an unmenschliche Regimes.

Erst wenn es vollständig willkürlich ist und einen unmittelbar bedroht wird zur Gewalt gegriffen.

.
Die Schere zwischen arm und reich war im Ostblock auch da. Sie war niemals weg. Nur das es halt häufig um Berechtigungen ging. Also noch feudaler als im rechtsstaatlichen Liberalismus, der jedem erlauben würde zB. ein bestimmtes Grundstück zu erwerben..

Es vererbt da aber keiner.
Alle Grundstücke sind schon erworben.
Willst Du was, musst Du es für einen höheren Preis erwerben.
Die Schere wird durch Tod und Erbschaftssteuern nicht mehr kleiner.
Der Unterschied wird immer größer.
Der Abstand der Reichen und Armen ist hundertmal, tausendmal größer als heute.

.
Der Ostblock musste harsch gegen das eigene Volk vorgehen, um diese Privilegien zu erhalten. Das wirst Du in den USA so nicht finden.

hahahhahahahahha.

Die USA in den MEHR Menschen im Kittchen sitzen als in Russland.
Knapp über 4% der männlichen Schwarzen
Knapp über 1,5% der männlichen Latinos
Knapp über 0,5% der männlichen Weissen

In Russland sind unter 1% der männlichen Bevölkerung im Kittchen.

Da man Drogenkonsum kriminalisiert (die Mengen die strafbar sind, sind auch bei Eigenkonsum gängig) werden die, die vom Wirtschaftssystem ausgespuckt werden oft weggesperrt.
Oder, da es keine staatlich organisierte Gesundheitsversorgung gibt, versterben einfach früher.

Schau Dir die Rassenunruhen an die bei Skandalurteilen auflodern an. Es brodelt an allen Ecken und Enden.
Oder die Gewaltkriminalität.

Bist Du in den USA weiss und gesund, kriegst Du eine Chance auf dem Arbetsmarkt, und sei es im McDoof um die Ecke.
Aber wehe Du bist Latino oder gar Schwarz, oder ernsthaft krank. Dann fickt Dich das amerikanische System.

Nicht umsonst ist Breaking Bad so ein guter Spiegel der amerikanischen Gesellschaft.
Bestimmte Schicksalsschläge die in anderen Ländern mit staatlichem Gesundheitssystem abgefedert werden, treffen Dich in den USA mit vollster Wucht.

Und jetzt stell Dir einfach vor diese Wucht wird noch erhöht auch weil das Recht nicht mehr allen dient sondern eher Erfüllungsgehilfe derer ist die gute und teure Anwälte bezahlen können (wie in den USA).
UND weil der Reichtum NOCH UNGLEICHER verteilt ist als in den USA.
--> Die Welt von Altered Carbon

Klar, es ist ein Gedankenexperiment, aber die Probleme die es aufzeigt existieren schon heute., wenn auch nicht so krass.
 
Wir reden ja nicht vom Russland von heute, das überall mit der Mafia zu kämpfen hat und garnicht mit den Ermittlungen und Verhaftungen hinterherkommt. Ich rede von der Zeit vor dem Eisernen Vorhang. Das System der USA ist keines der Unterdrückung der Mächtigen, sondern es unterdrückt der Markt, die Konkurrenz unter einander. Das ist im Zweifel die Bevölkerung oder ein großer Teil dieser. Es gibt keine Institution, wie in der Carthy-Ära, die das Volk bespitzelt und Dissidenten in den Knast schickt. Das sind alles Opfer der Justiz bzw. des strukturellen Rassismus, der ja auch von der Bevölkerung ausgeht und keine Doktrin ist - ganz im Gegenteil.

Zudem sind die Zahlen der Statistik absolut - Russland hat lediglich 144 Millionen Einwohner, die Staaten haben 323 Millionen, China sogar 1,3 Milliarden Einwohner.

So gesehen deuten die Zahlen immer noch signifikant auf einen Systemfehler, relativieren sich insbesondere für China:

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Mir ging es jedoch mehr um die Tyrannei, nicht um die Inhaftierungen. In der DDR sind ja auch nicht alle gleich gefangen genommen worden - aber Du wurdest bedrängt, peinlich befragt, festgehalten usw. Und Leute sind einfach verschwunden. Dort herrschte ein kaltes Klima der Angst vor gegenseitiger Denunziation. Und das erinnert mich eher ein die alte Feudalstruktur als in den liberalen Ländern.

Ganz interessant in diesem Zusammenhang ist vielleicht der Blick auf Kuba, dort sitzen noch immer relativ viele Leute im Knast. Das wusste ich garnicht.

Auf die Geschichte angewendet, erkenne ich schon diese alten Strukturen wieder. Tyrannen, die sich alles nehmen. ABER das ist nicht neu und es ist nicht zeitabhängig. Ein Soziopath wird geboren und lernt sich in der Gemeinschaft zu verstecken, erst wenn er einen "Kontrollverlust" erleidet, besinnt er sich auf seine Charakterschwäche zurück. Ein Dieb wird nicht stehlen, solange er bekommt was er will, genauso ist es mit einem Mörder. Nach meiner Meinung siebt die Zeit auch gerade solche Individuen aus und lässt nur die Gemeinschaftsverträglichen weiter am normalen Leben teilhaben. Die Versuchung kommt nicht erst im Alter, egal wie reich und mächtig Du bist, sie erwischt Dich immer, wenn es am wenigsten passt.
Zudem ist die Medizinwissenschaft bestimmt soweit, fast alle solcher insbesondere hormonell bedingten Krankheiten zu behandeln. Zumal man ja direkt am Sleeve arbeiten und ihn "lammfrom" machen könnte.

Wenn Du unter den richtigen Drogen stehst, in der Medizin heißt das "eingestellt" bist, dann können sich selbst extreme Verhaltensweisen beherrschen lassen.

Von der rein psychologischen Sichtweise, gäbe es genug Freiräume in der VR - die ja auch in der Geschichte genau für so eine Behandlung angewendet wird - um solche Fantasien zur absoluten Befriedigung zu erleben. Dass man plötzlich mit seinem Unterbewusstsein zu kämpfen hat, ist bei solch hohem Alter eher unwahrscheinlich. Man kennt sich und man kennt auch sein Umfeld.

Ich meine, ja, es gibt gute SciFiction. Die gab es auch schon früher. Aber es gibt auch die billige, die nach ein paar Jahrzehnten überholt ist. An Peterchens Mondfahrt ist vielleicht was dran, aber nicht viel. Der Aktionheld von heute ist wahrscheinlich in der Zukunft längst passe. Es sind mehr die "langweiligen" Bürokraten alla Star Trek, die dann die Abenteuer erleben.

Von unserer Zeit aus betrachtet, hat die Geschichte etwas Anziehendes, insofern wir in einer Zeit leben, die versucht, ihre Unterhaltungsprodukte nach zu äffen, also das zu erleben, was dort gezeigt wird, mangels einer selbstreflektierten Jugend oder Zeit für sich selber. Man sucht den Kick, das kurze Vergnügen, die gewagte Erfahrung. Diese Geschichte zeigt halt etwas auf, was die Menschen niemals haben werden, wonach sie sich jedoch, weil es so simpel ist, sehnen. So wie die Götter in der Antike oder ähnliches. Und da sehe ich halt auch den Ursprung dieser Geschichte. Es ist eine Göttergeschichte aus der Antike, die auf die vermeintliche Zukunft projiziert wurde. Insofern glaubhaft, weil sie diesen alten Geschichten so ähnlich ist. Im Unterschied zu denen, wird der aufstrebende Halbgott nicht unsterblicher Göttervater nachdem er sie zu Fall gebracht hatte. Und das wurmt ein wenig, wirkt "unglaubwürdig". Wer wird jetzt diese Nische übernehmen in dieser "gottlosen Welt". Es bleibt alles wage, halt- und charakterlos. Wollen wir den "Helden" nochmal sehen? Kann auch jeder andere sein. Was macht ihn aus? Wer ist er? Ich habe keine Antwort darauf gefunden. Strukturiert ja, aber ohne neue Botschaft, wie ein Muster, dass sich auf einem See bildet und man denkt sich, werfen wir noch etwas hinein, um noch mehr Muster zu erzeugen. Evident. Komplex. Aber den Verursacher und seinen Stein nicht erwähnend.
 
Wir reden ja nicht vom Russland von heute, das überall mit der Mafia zu kämpfen hat und garnicht mit den Ermittlungen und Verhaftungen hinterherkommt. Ich rede von der Zeit vor dem Eisernen Vorhang.

Falls Di Dir das hier mal anschaust wirst Du sehen das die Zahlen damals und heute ziemlich vergleichbar sind.
https://rsf.uni-greifswald.de/filea...s-harrendorf/Seiten_aus_BewHi_2-16_Inhalt.pdf
Seite 180 Westeuropa und Seite 181 Osteuropa.

Da eigentlich niemand in der UdSSR am Bettelstab hing, jeder hatte ein Anrecht auf Arbeit, gab es in der UdSSR nie Kriminalität die durch ARMUT ausgelöst wurde.
Das ist in den USA fundamental anders.
Und wenn Du Dir die Grafik auf Seite 181 anschaust wirst Du sehen das gerade in der postkommunistischen Zeit eine Erhöhung der Inhaftierungen eintritt.
Der Staat hat sich de-legitimiert, die Ungleichheit wächst, Menschen versuchen auch mit illegalen Methoden an Geld zu kommen.

Schaut man sich die Inhaftiertenzahlen weiter an dann sinkt die Zahl von einem Höchststand 1999 seit 2000 (Putin wurde Präsident) immer weiter.
Jetzt stagniert sie.


Das System der USA ist keines der Unterdrückung der Mächtigen, sondern es unterdrückt der Markt, die Konkurrenz unter einander.Das ist im Zweifel die Bevölkerung oder ein großer Teil dieser.

Die Nutzniesser des Wirtschaftssystems sind die oberen 1-2%
Alle anderen sind schlechter dran.
Durch massive Indoktrination "American Dream", kontinuierliche Diskreditierung, auch per Fake News, von sozialdemokratischen Vorzeigestaaten wie z.B. Schweden, ist links und liberal ein weitgehend anerkanntes Schimpfwort.
Kommunismus ist gleich der Anti-Christ.

Es gibt keine Institution, wie in der Carthy-Ära, die das Volk bespitzelt und Dissidenten in den Knast schickt. Das sind alles Opfer der Justiz bzw. des strukturellen Rassismus, der ja auch von der Bevölkerung ausgeht und keine Doktrin ist - ganz im Gegenteil.

Aha. Also es ist gut das es keine Institution die Menschen mit illegalen Mitteln unterdrückt, aber "legale" Unterdrückung ist okay????????
Was ist denn struktureller Rassismus großartig anders als ein anonymisierter Ku-Klux-Klan?
Du hälst die Leute vom Arbeitsmarkt fern weil sie in einer schlechten Wohngegend leben.
Da es in den USA fast nichts umsonst gibt und um ihre Hoffnungslosigkeit zu betäuben verdingen sich einige der dortigen Einwohner als Drogendealer.
Drogenkonsum und Drogendealen wird deutlich stärker bestraft als in Europa.
Der "Rating-Score" der Gegend sinkt, noch weniger Leute finden Arbeit.
2 Schritte zurück und wieder los.

Armut vererbt sich in den USA deutlich öfters als in Europa.
Um eine einigermaßen gute Ausbildung zu kriegen muss man sich verschulden. Oder die Eltern verschulden sich.
Und wehe Du wirst krank und kannst Deine Rechnungen und deine Kassenbeiträge und Eigenkosten nicht mehr tragen.

So wie das System in den USA aufgebaut ist beschleunigt es die Ungleichheit.

Zudem sind die Zahlen der Statistik absolut - Russland hat lediglich 144 Millionen Einwohner, die Staaten haben 323 Millionen, China sogar 1,3 Milliarden Einwohner.

Die Prozente sind relativ!
Aber egal. Selbst Deine Grafik zeigt das ich mit der Aussage unterstützt werde.

Mir ging es jedoch mehr um die Tyrannei, nicht um die Inhaftierungen. In der DDR sind ja auch nicht alle gleich gefangen genommen worden - aber Du wurdest bedrängt, peinlich befragt, festgehalten usw. Und Leute sind einfach verschwunden.

Die wenigsten wurden verfolgt. Man wusste in der Regel was man sagen durfte und was nicht.
Das ist so wie "Political Correctness"
Parteilinie und alles drumrum waren unproblematisch.
Aber wehe Du verstößt gegen die Etikette.
Aber da wurde man dann von Freunden darauf hingewiesen das man das bitte nicht öffentlich sagen soll.
Schau Dir den Radikalenerlass an, als Kommunist durftest Du zum Teil nicht Lehrer werden, das ist auch nicht so weit weg von dem was in den kommunistischen Ländern praktiziert wurde.
Oder schau Dir mal an was bei Protesten gegen G20 und gegen die EZB so auf Seiten der Ordnungshüter teilweise los ist.
Wir kritisieren die "bösen" Chinesen wenn die "friedliche" Demonstranten mit Polizisten einkesseln.
Und die "gewaltbereiten" Occupy Demonstranten landen rechtmäßig im Kessel???
Und wieso wird eine Bank besser geschützt als Leute die zu einem Fussballspiel gehen?
Es ist schon klar wer hier MEHR Macht und Einfluss hat.
Der grosse Unterschied ist das wir zur Wahl gehen können.
Aber Repressionsmechanismen gibt es in jedem Staat der Welt.

Bei Altered Carbon sehe ich jetzt auch nicht eine große Unterdrückung von "Meinung".
Ich sehe eine wirtschaftliche Ungleichheit deutlich stärker als in den USA.
Und die sind recht weit an der Spitze auf der Welt was Ungleichheit angeht.


Dort herrschte ein kaltes Klima der Angst vor gegenseitiger Denunziation. Und das erinnert mich eher ein die alte Feudalstruktur als in den liberalen Ländern.

Es ist eine Oligarchie der Parteiführung.
So wie im Iran, China, Vatikan und so weiter auch.
Schau Dir die Geldgeber der Parteien in den USA an.
Das sind die Feudalherren dort.
Banken und Industrie.

Dass man plötzlich mit seinem Unterbewusstsein zu kämpfen hat, ist bei solch hohem Alter eher unwahrscheinlich. Man kennt sich und man kennt auch sein Umfeld.

Du übersiehst das Wirtschaft/Kapitalismus eine Art Krieg geringer Intensität ist.
Man muss und will seine Konkurrenten schlagen und größer werden.
Man konkurriert bis zum Monopol.
Und wenn man dann den Staat überzeugen kann das dieses Monopol für die Sicherheit des Staates gut ist, darf man den Goldesel behalten.
Wenn jetzt die Gates, Leonardos, Daimler, Hitler, Neros, Curies etc. SEHR lange leben können dann können sie mehr AUSRICHTEN.
Einige der Firmenzusammenbrüche/Übernahmen treten auf wenn die Gründer an ihre Erben weitergeben.
Dieses Szenario fiele weg.
Du vererbst auch nicht und musst keine Erbschaftssteuer zahlen.
Du akkumulierst Reichtum noch schneller und vor allem LÄNGER als das heute möglich ist.

Von unserer Zeit aus betrachtet, hat die Geschichte etwas Anziehendes, insofern wir in einer Zeit leben, die versucht, ihre Unterhaltungsprodukte nach zu äffen, also das zu erleben, was dort gezeigt wird, mangels einer selbstreflektierten Jugend oder Zeit für sich selber. Man sucht den Kick, das kurze Vergnügen, die gewagte Erfahrung. Diese Geschichte zeigt halt etwas auf, was die Menschen niemals haben werden, wonach sie sich jedoch, weil es so simpel ist, sehnen. So wie die Götter in der Antike oder ähnliches

Unsterblichkeit werden wir wahrscheinlich noch erleben. Ob wir die uns werden leisten können?
Keine Ahnung.
Vielleicht, je nachdem wer die anbietet....

. Und da sehe ich halt auch den Ursprung dieser Geschichte. Es ist eine Göttergeschichte aus der Antike, die auf die vermeintliche Zukunft projiziert wurde. Insofern glaubhaft, weil sie diesen alten Geschichten so ähnlich ist. Im Unterschied zu denen, wird der aufstrebende Halbgott nicht unsterblicher Göttervater nachdem er sie zu Fall gebracht hatte. Und das wurmt ein wenig, wirkt "unglaubwürdig". Wer wird jetzt diese Nische übernehmen in dieser "gottlosen Welt". Es bleibt alles wage, halt- und charakterlos. Wollen wir den "Helden" nochmal sehen? Kann auch jeder andere sein. Was macht ihn aus? Wer ist er? Ich habe keine Antwort darauf gefunden. Strukturiert ja, aber ohne neue Botschaft, wie ein Muster, dass sich auf einem See bildet und man denkt sich, werfen wir noch etwas hinein, um noch mehr Muster zu erzeugen. Evident. Komplex. Aber den Verursacher und seinen Stein nicht erwähnend.

Doch, die Botschaft ist, hört auf Geld und Macht bei den oberen 1% anzuhäufen.
Sorgt dafür das es gerechter zugeht.

Dafür muss man die reichen nicht viel ärmer, aber die armen deutlich reicher machen.
Dann haben alle was davon.

Wirtschaft ist ein Gleichgewichtssystem.
Da gibt es stabile Zustände auf verschieden hohen Ebenen.
Es ist kein Naturgesetz das man als Putzmann/frau nicht in einer Großstadt über die Runden kommen kann.
Es ist kein Naturgesetz das Kapital schwächer besteuert wird als menschliche Arbeit.
Es ist kein Naturgesetz das man sich als reicher aus der Finanzierung der Gesellschaft heraus stehlen kann in dem man sich arm rechnen lässt.
 
Ich habe mir jetzt einmal das Buch durchgelesen und muss sagen, wer immer die Vorlage für den Film geschrieben hat, der gehört erschossen. Ich finde die Serie gut, ohne Frage. Allerdings hätte man sich entweder weiter vom Buch abwenden oder aber genauer daran halten sollen. Das, was hier vielen aufstößt ist meiner Meinung nach einem Klammern an das Buch geschuldet, das einen Konflikt mit den Teilen auslöst, wo man vom Buch abgewichen ist.
 
Nehmen wir den Hintergrund des Helden. Im Film sind die Envoys eine Gruppe von Terroristen. Im Buch hingegen war oder ist das Envoycorps eine Art "Regierungsorganisation" für BlackOps. Man nahm Kandidaten mit speziellen psychologischen Eigenschaften und machte den perfekten Killer/Agenten aus ihnen. So wurden sie zum schwarzen Mann. Da macht es Sinn, wenn jemand anfängt zu schwitzen, wenn es heißt, da hat einer einen Envoy angeheuert. Dann erklärt das Buch, dass der jeweilige Sleeve das Paarungsverhalten mitbestimmt. Sprich Rykers Körper reagiert auf die Polizistin. Im Buch benutzt unser Held dann zwischenzeitlich einen anderen Sleeve und diese Anziehungskraft ist nur noch eine abstrakte Erinnerung.
 
Mein Problem mit der serie war, ohne das ich jetzt alles hier gelesen habe, die Idee der leichten Verfügbarkjeit von Ersatz Sleeves.
Im Ernst, es wird immer gezeigt das e, wenn man es sich halbwegs leisten kann, es leicht ist einen Ersatzkörper zu bekommen.
Aber es sind keine Klone, das machen nur die Superreichen und ist illegal. Es gibt Body-printer aber das ist illegal.
Woker kommen die ganzen Körper. Ganz am Anfang wird in einer Nebenszene gezeigt wie ein Mädchen das wohl einen Unfall hatte im Körper einer alten, verlebten Frau ihren Eltern vorgestellt wird. Was ist mit der der alten verlebten Frau passiert. Warum war dieser Körper "leer"?
Sie konnte sich einen beseren leisten? aber woher kam der. Es macht keinen Sinn das nur natürlich biologisch erzeugte Körper verfügbar sind, gleichzeitig aber genug leere Körper vorhanden sind das es Standard ist sich zu upgraden.
 
Mein Problem mit der serie war, ohne das ich jetzt alles hier gelesen habe, die Idee der leichten Verfügbarkjeit von Ersatz Sleeves.
Im Ernst, es wird immer gezeigt das e, wenn man es sich halbwegs leisten kann, es leicht ist einen Ersatzkörper zu bekommen.

Die armen "Normalos" können sich nur einen Sleeve leisten, ihren eigenen.

Aber es sind keine Klone, das machen nur die Superreichen und ist illegal.

Wie kommst Du darauf?
Doppel-Sleeving ist illegal.
Die Sleeves anderer Personen zu nutzen scheint zumindest nicht üblich zu sein und wenn man sich vorstellt das die Tochter im Sleeve ihrer Mutter ggf. mit Papi poppt kann man schon überlegen ob das moralisch nicht ziemlich seltsamt ist.

Es gibt Body-printer aber das ist illegal.

Ja, weil man dann keine Kontrolle als Regierung darüber hat.
Damit kann man eine Armee printen und in Null-Komma-Nichts einsatzbereit haben.
Deswegen sind die illegal.
Ggf. auch wegen der Rohmaterialien.

Woker kommen die ganzen Körper
.

Sie werden von darauf spezialisierten Firmen in Nährlösungen "angebaut". Das scheint recht teuer zu sein. Ich stelle mir die Kosten eines Einfamilienhäuschens vor.
Sich einen neuen Körper zu leisten, das können nur wenige.

Ganz am Anfang wird in einer Nebenszene gezeigt wie ein Mädchen das wohl einen Unfall hatte im Körper einer alten, verlebten Frau ihren Eltern vorgestellt wird. Was ist mit der der alten verlebten Frau passiert. Warum war dieser Körper "leer"?

Hmm.
Das wurde doch erklärt.
Verbrecher werden bestraft indem man ihnen die Benutzung ihrer Sleeves entzieht.
Damit ist der Sleeve leer.
Die einzulagern ist nicht billig.
Statt die rumliegen zu lassen führt man sie einer Zweitverwendung zu.
Eine davon ist Opfern von Unfällen Ersatzkörper zu stellen.
Hat man eine billige Versicherung dann kriegt man nur das was übrig bleibt.
Deswegen landet das Mädchen im Körper einer Oma die eingebuchtet wurde.

Sie konnte sich einen beseren leisten? aber woher kam der. Es macht keinen Sinn das nur natürlich biologisch erzeugte Körper verfügbar sind, gleichzeitig aber genug leere Körper vorhanden sind das es Standard ist sich zu upgraden.

Was mir nicht ganz klar ist wie die Gedanken von Kindern in die Stacks kommen.
Werden den Babies/Kindern Stacks eingepflanzt und die speichern dann das Bewusstsein?
Oder kriegt man "Sleeve" Babies die den Stack schon integriert haben???

Was wohl klar ist das man einen Sleeve mit einem Upgrade versehen kann oder einen neuen Sleeve mit eben Verbesserungen kauft.
Aus psychologischer Sicht ist es wohl ratsam die Sleeves ähnlich oder besser noch gleich aussehen zu lassen.
Wenn das dem eigenen genetischen Code entspricht weil man in einem Bio-Körper aufwuchs, dann erklärt das auch warum nicht alle gleich aussehen.
 
Gucke die Serie auch gerade. Das Buch kenne ich (noch) nicht, aber die Serie gefällt mir wirklich gut.

Ein seltsamer Punkt fiel mir allerdings gerade auf: Die Polizistin verteidigt ja die ganze Technologie vor ihrer Familie mit dem Argument das man den Toten damit eine Stimme geben kann um deren Mörder zu fassen... aber normalerweise wird doch jeder Wissen das man das einfach verhindern kann indem man den Stack zerstört. D.H. wer einen Mord begeht wird ja normalerweise noch einmal in den Nacken feuern eben um sicherzugehen das er nicht identifiziert werden kann. Ihre Argumente machen also nicht allzuviel Sinn... oder habe ich da was übersehen ?
 
Ich glaube die Bücher haben das etwas besser erklärt. Wenn ich mich recht erinnere steht auf die Zerstörung des Stacks automatisch der endgültige Tod, sprich die Zerstörung des eigenen Stacks.
 
Alles andere ist Sachbeschädigung.
Kannst in einem anderen, ggf. besseren, Sleeve aufwachen.
 
So, habe fertig.

Geniale Serie ! Hat mir sehr sehr gut gefallen. 5 von 5, wobei hier und dort noch ein bißchen Luft nach oben war.

Laurens wird jetzt wegen Mordes angeklagt (bzw Stag-Vernichtung). Wir wissen aber das er zum Tatzeitpunkt gar nicht Herr seiner Sinne war sondern dank seiner Frau unter Drogen stand die ihn übermäßig aggressiv machten. Hat Kovacs das vergessen zu erwähnen (unwahrscheinlich) ist Kovacs ein Arsch der Laurens einfach eine Reinwürgen will weil der Typ reich ist (mag sein, paßt aber auch nicht recht zu seinem Charakter wie ich finde) oder wurde das schlichtweg von den Autoren so gestrickt damit die Sache sauberer zu Ende kommt ? (erscheint mir am Wahrscheinlichsten, aber ist auch irgendwie doof)

PS: Ich sehe die "Moral" der Serie übrigens nicht so das Unsterblichkeit automatisch den Charakter verdirbt. Ich interpretiere es eher so das in diesem Setting nur die Superreichen/-mächtigen wahre Unsterblichkeit erlangen können und die größte Chance Superreich zu werden hat man nur wenn man ein skrupelloses Arschloch ist. Und wenn solch ein Tyrann hier erstmal an der Macht ist, so wird er eben nicht automatisch nach ca. 50 Jahren Regierungszeit vom Tod entmachtet sondern kann ewig weitermachen. Das (so lege ich es aus) ist der Grund dafür das ein Großteil der Reichen und Mächtigen dieses Universums so neben der Spur sind.
 
Altered Carbon
Cyber-Faust "Der Teufel scheißt auf den größten Misthaufen."
"Wer hat dem wird gegeben, und wer nicht hat, dem wird auch noch genommen."
  1. Je älter man wird, solange das Hirn mitmacht, desto effektiver wird man.
  2. Die talentierten und von "Natur" aus effektiven werden mehr aus ihren Talenten machen als die andereren.
  3. Je mehr Zeit man hat, desto perfekter kann man die Talente ausbilden.
  4. Je effektiver man ist, desto mehr vom Kuchen kriegt man.
  5. Wenn man seine Gefühle im Zaum hat und um eine Ecke mehr denken kann als die eigenen Gegner/Freunde/Mitmenschen kann man sie für seine Zwecke nutzen.
  6. Ältere Menschen haben ein größeres Geflecht an Beziehungen und Macht und Einfluss kommen viel mehr aus dieser Ecke (Ich kann andere für mich agieren lassen) als eigene Fähigkeiten.
  7. Da das "selbst" potentiell ewig ist und angesichts der Tatsache das es so viel Konkurrenz gibt ist Selbstlosigkeit eine Schwäche. Milde Gaben, Gefallen die man gibt und die man wieder einfordern kann, das ist keine Selbstlosigkeit, das ist Berechnung.

Schaut man sich die Welt von Altered Carbon an, dann ist das eine Welt des Mangels (das könnte der eigentliche Kritikpunkt sein, das die Welt wie ein in die Zukunft transportiertes Chicago der 1930-er ist)
Bei einem Kuchen der nicht mitwächst oder nicht stärker wächst als die Anzahl der Menschen, ergibt es sich das die Neuankömmlinge immer viel schlechtere Chancen haben als die, die schon Jahrhunderte an Erfahrung haben.

So wie das Setting aufgebaut ist macht die Geschichte schon Sinn.

Und auch das hier das "Arschloch" scheitert macht auch Sinn.
Skrupellos sein hilft, nur sollte man sich in einem langen Leben genau überlegen wen man sich zum Feind macht.

Und die Frage ob Laurens objektiv ein Arschloch ist kann man schwer beantworten.
Schließlich spielen hier andere Manipulatoren mit die Kovacs von Anfang an zu manipulieren versuchen.
Laurens Frau, Laurens Kinder, Laurens Anwältin, Kovacs Schwester.

tl;dr:
Ein durchaus interessanter Blick auf eine Gesellschaft wo nur die oben auf der Leiter stehenden eine Chance auf ein Leben ohne Existenzängste haben.
Wobei mir auch das schon als psychologisches Problem, also durchaus als Wahl, erscheint.
 
Und es passt.
Hindert ja keiner einen Rückblick auf Geschehnisse der ersten Staffel auch zu machen.
Hier jetzt nur rein finanzielle Gründe zu vermuten geht an der Story vorbei, oder nicht?
 
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