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Och nö. Ich mag nicht mit Dir über solche Bagatellen streiten. Geht halt in Richtung: Die Ossis sind die Diktatur gewöhnt und lassen sich alles bieten, während die Wessis ständig was auszusetzen haben - was natürlich auch nicht stimmt.
Eigentlich ist es umgekehrt.
Ossis sind sensibler dafür wenn sie von offizieller Stelle hinter die Fichte geführt werden.
Was Ossis am Anfang nicht erwartet haben das sie von den Wessis und den ausländischen Unternehmern ausgenommen werden würden.
Dadurch sind sie heute viel skeptischer gegenüber Demokratie und den Versprechen des Kapitalismus.
Doch, Kowalski. Das kannst du getrost mir überlassen. Suspension of Disbelief ist 'ne reichlich subjektive Geschichte. Anderen anhand der eigenen Auffassungsgaben erklären zu wollen, wie falsch deren Subjektivität ist, erscheint mir reichlich ignorant.
Wenn dir das alles logisch und wasserdicht vorkommt, kann ich dir nur erneut gratulieren dazu. Ist es aber nicht. Du konstruierst einfach nur. Klar, dass dir das dann alles logisch vorkommt, du hast es schließlich auch konstruiert. So funktioniert Logik aber nicht. Und es spricht auch nicht für qualitatives Storytelling, wenn eine Voraussetzung für das Machwerk ist, dass man im Kopf der Macher oder eines Kowalskis stecken muss, um den Plot und die Handlungen und Reaktionen der Protagonisten nachvollziehen zu können. Wenn ich dem Zuschauer 'nen genialen Plot immer wieder moderieren muss, bedeutet das nicht immer, dass die Zuschauer dumm sind. Das kann auch daran liegen, dass der Plot nicht so clever ist, wie angenommen.
Naja, wenn man die Erklärung nicht lesen will dann zeigt das starke Überzeugung.....
Ist aber okay behalt Deine Wahrheit ruhig bei.
Wenn einem die Serie nicht gefällt, More Power to you!
Wenn man sich irgendwelche Argumente an den Haaren herbeizieht damit man es anderen "objektiv" zeigen kann das etwas Blödsinn ist hat das einfach ein Geschmäckle.
Schau einfach weiter Soaps wo man Dir jeden Punkt drei- oder viermal erklärt, wirst glücklicher mit.
Wenn man sich irgendwelche Argumente an den Haaren herbeizieht damit man es anderen "objektiv" zeigen kann das etwas Blödsinn ist hat das einfach ein Geschmäckle.
Dann lass es doch einfach. Ich hab die meiste Zeit subjektiv argumentiert, vor allem die Schauspielkunst der Hauptfigur kritisiert und ansonsten angemerkt, dass es sich nicht automatisch um einen cleveren Plot handelt, wenn man ihn an allen Enden erklären muss.
Du bist derjenige von uns beiden, der hier mit angeblich objektiven Argumenten um sich wirft um subjektiven Eindrücken die Berechtigung abzusprechen, dabei eigentlich nur konstruiert und anderen anschließend vorwirft, nicht nachzudenken, wenn sie dein Gedankenbaby nicht nachvollziehbar finden. Du projizierst, das ist alles. Classic Blutschwerter.
Dass du mir vorwirfst, die Serie würde mir nicht gefallen, ist nur das i-Tüpfelchen. Ich hab mehrfach geschrieben, dass ich die Serie ok finde, und ich würde die mir auch gar nicht bis zum Ende anschauen, wenn's anders wäre. Die Informationen hast du. Trotzdem jede Form von Kritik als komplette Ablehnung des Gesamtprodukts zu definieren zeigt mir eigentlich nur, wie gut dir die Serie gefällt und wie emotional du da eigentlich investiert hast. Deshalb mauerst du hier auch wie Manuel Neuer, sobald jemand Kritik übt.
Lies zum Kuckuck einfach nicht, was ich hier schreibe, wenn du die Kritik nicht ertragen kannst. Oder denk halt, ich bin ein Idiot, der die moderate Genialität des Plots nur nicht zu würdigen weiß und auch nicht versteht und move on. Ist mir beides recht. Und dir wird's dann auch besser gehen.
Jetzt hab ich alle zehn Folgen gesehen und fand das Ende ganz cool, genau wie die Serie insgesamt. Von der bereits erwähnten Schauspielkunst des Protagonisten und der Art und Weise, wie bestimmte Dinge in Szene gesetzt wurden - wodurch sich oft der unfreiwillig komische 80er Jahre Effekt bei mir eingestellt hat -, ist das solider Cyberpunk. Hat auch mein WoD Gefühl angenehm getriggert. Könnte definitiv was für Leute sein, die mit dem Charme von Blade Runner und SciFi Filmen aus den 80ern was anfangen können. Intrigen, Action und Gewalt war auch dabei. Und die Liebesgeschichte zwischen der Prinzessin und ihrem Bauernjungen hat mich auch abgeholt.
Wenn Kovacs jetzt Ryker noch seinen Sleeve wieder gibt und er in der nächsten Staffel von jemand anderem dargestellt wird - was wie ich gelesen haben will aufgrund der Abwesenheit des Schauspielers durchaus möglich ist -, dann freue ich mich ohne Frage auf die zweite Staffel.
Hat mich unterhalten. Manchmal gequält, aber auch das verbuche ich mal positiv. Immerhin hat's mich gedanklich zu beschäftigen gewusst.
Bei mir war es seltsamerweise umgekehrt. Ich habe mich am Anfang etwas geschleppt und am Ende auch wieder.
Das die Schwester keinen Plan hat, ohne ihn über 250 Jahre zum Obermotz wird und sich dann an ihrem Bruder vergeht, kapier wer will.
Mir hätte eine gradlinige Intrige "Alt gegen Jung" total genügt.
Als Manga genial, aber als Realverfilmung fehlt die menschliche Interaktion, eine echte Unterhaltung. So kann man nur erraten, was die Figuren zu ihren Taten motiviert. Dadurch schwächelt die ganze Serie. Keine echten Überzeugungen, nur halbgare Konstrukte oder Wahnsinn mit Methode. In keinen Charakter konnte ich mich so einfühlen, dass ich Freude an ihm gehabt hätte.
Lohnt sicher, den Roman mal zu lesen. Da wird bestimmt ausführlicher erläutert und man ist nicht auf Schauspieler und Regie angewiesen. Werde mir das mal anschauen.
Die Schwester liebt ihren Bruder, ggf. auch mehr als nur schwesterlich, auf jeden Fall SEHR eifersüchtig.
Da sie so lange ohne ihn war idealisiert sich sein Bild in ihr und deswegen versteht sie auch nicht wieso er nicht auf ihre Seite wechselt.
Reileen ist in den 240 Jahren abgehärtet.
Im Gegensatz zu Tak, der eher auf der Seite von "Recht und Ordnung" unterwegs war ist sie die überwiegende Zeit in Yakuza Gefilden unterwegs.
Da kennt sie sich aus.
Und ob sie wirklich keinen Plan hat?
Ich bezweifle das mal ganz stark.
Dazu ist sie in der Ninja-Szene mehr BadAss unterwegs als es Tak zu seinen besten Zeiten war.
Wer sagt das sie nicht drei Sleeves gleichzeitig hatte oder einen zweiten Ort mit einem Backup samt Sleeve?
Sie braucht einen glaubwürdigen Tod um untertauchen zu können.
Vielleicht war dieses Untertauchen ihr Plan von Anfang an?
`
Tak zunächst:
Trotz! Fuck You World!
dann:
Interesse am Rätsel und die Möglichkeit sein Schicksal (auch Freitod) frei wählen zu können. Aber eigentlich um den Meth zu ficken der ihn benutzt. Also immer noch Trotz. Und Fuck You Bancrofts
dann:
Die Perspektive mit seiner Schwester vereint was unternehmen zu können. Da fängt der Lebenswille an zu glimmen.
dann:
Die Erkenntnis das wenn man Reileen wiederbelebt hat, dann könnte das auch mit Falconer passiert sein.
Um sie zu finden braucht er Reileen oder die Möglichkeit ihre Spuren zu verfolgen. Und dazu muss er frei sein.
Reileen: Mit ihrem Bruder vereint sein und das System ficken
Ortege: Mit Ryker vereint sein. Seinen Sleeve freikaufen. Entlastungsbeweise suchen. Ryker freibekommen (danach sieht es am Ende aus). Oder einfach LAAAANGE warten.
Elliots: Frau und Tochter freibekommen, bzw. Tochter therapieren und Frau freibekommen
Poe: seine Ethik beweisen, eine humanistische KI sein
Falconer: eine Geißel die sie/er geschaffen hat zu vernichten
Bei Reileen sieht man halt den Zynismus der sich in 240 Jahren aufgebaut hat. Da sie illegal arbeiten muss sieht sie fast zwangsläufig nur das schlechte im Menschen und das verstärkt ihre zynische Haltung.
Und der Glaube daran Tak zu befreien, der hält sie aufrecht, ist er doch einer der Menschen der sie nie hintergangen hat.
Sie blickt zu ihm auf, will ihn aber auch vor seinem Idealismus schützen.
Ohne Tak hat die nichts, vor allem keine Hoffnung auf jemanden der sie unterstützt und dem sie vertrauen kann.
Und nur weil Tak sie nie enttäuscht hat und sie ihn, auch wegen der langen Abwesenheit idealisieren kann ist er eine Triebfeder für sie.
Also ich finde die Motive jetzt nicht kompliziert und durchaus nachvollziehbar und auch ziemlich stimmig.
@HJ: Poe war nachvollziehbar, aber durch seine distinguierte Art mir zu devot. Aber so ist das halt als normale KI, man dient den Menschen.
@Kowalski Es ist ja nicht so, dass ich nicht verstanden hätte, wie die gestrickt sind. Aber es war mir zu konstruiert und oberflächlich.
Ich denke der Twist am Ende fordert halt seinen Tribut. Wenn man die ganze Zeit nix erzählen darf über die Chars, damit der Zuschauer/Leser überrascht aus der Wäsche schaut, darf man die Tiefen der Figur auch nicht erklären, und nimmt einem damit die Möglichkeit, ihn zu verstehen und mitzufühlen.
Besser wäre es vielleicht sogar gewesen, wenn man garnichts über die Schwester erzählt hätte, sondern er - vielleicht sogar im Nachhinein - erst erkennt, dass das Monster, dass ihn vergewaltigt, seine Schwester war. Die Perspektive bleibt die ganze Zeit bei dem Ermittler - so wie im Buch ja auch in der Ich-Form geschrieben wird. Denn die Motivation eines Monsters zu erklären, ist sowieso müssig.
Tak ist ein Schwamm der Eindrücke sammelt und das ausdrückt das sein Gegenüber in einen "Follower" zu verwandeln in der Lage ist.
Natürlich ist er, wenn man ihn in Interaktion mit verschiedenen Personen sieht, inkonsistent.
Und von den anderen sieht man bis auf Ortega nur kurze Ausschnitte.
Die ändert zwar ihre Einstellung zu Tak, behält aber ihre Grundmotivation.
Die einzige die sich fundamental ändert ist Lizzie Elliot, die verbringt aber auch viel Zeit in der Zeitkompression die ihr Poe anbietet.
Bei Poe ergibt sich seine Änderung aus der Interaktion mit Lizzie, die macht ihn menschlicher.
Die anderen machen keine Entwicklung durch. Dazu passiert das ganze innerhalb einer Woche? Oder an 3-4 Tagen?
Es ist klar das hier nur die Oberfläche angekratzt wird.
Trotzdem sehe ich in Tak, Poe, Ortega, Tanakawa, Reileen, den Bancrofts Tiefe.
Auch die Familie von Ortega und die Elliots sind glaubhaft.
Mir zumindest.
Einen Unterschied macht ggf. aus ob man von Folge zu Folge wartet.
Das hätte sicher die Vorfreude auf bestimmte Charaktere verstärkt.
Wie arrogant muss man sein, um sich selber und seine engsten Verwandten nach über mehreren hundert Jahren nicht einschätzen zu können. Solche "Kinderreien" sind doch schnell langweilig und gedeihen nicht erst im hohen Alter. Das ist eine Annahme, die ich nicht teile. Vor allen Dingen bei den Möglichkeiten, die die moderne Technik bietet. Da bleiben keine Triebe unerfüllt. Das in der Realität zu tun, ist ein Fakt, der für diesen Roman fundamental wichtig ist - es bleibt jedoch eine Konstruktion, ein - wenn auch witziges - Gedankenexperiment.
Nach meiner Meinung müssten solche superreichen, superalten Leute im Verborgenem agieren, so wie Millionäre und Milliardäre es heute auch schon tun. Wenn dieses Geheimnis heraus käme, würde eine Explosion der Eifersucht stattfinden, die im Mindesten in einen Boykott mündet.
In dieses Gefäß - das Universum - werden jetzt die Chars gesetzt. Kämpfer ihrer Natur nach, die nach Gerechtigkeit, im Mindesten nach Respekt suchen bzw. Schutz und Geborgenheit. Sie werden beide getrennt von einander und erleben beide eine "kriminologische" Ausbildung. Die Motivation der beiden Seiten ist ja erstmal die Selbe. Sie wollen ein gutes Leben führen. Dann treffen sie wieder aufeinander und töten ihre Parteien, um dann zusammen an einer Flucht zu arbeiten. An dieser Stelle nun kann man nur noch spekulieren, was genau die Frau umtreibt. Die Kontruktionen sind nicht mehr voll nachvollziehbar und könnten in alle Richtungen verlaufen. Sie verheimlicht ihren Verrat an die Obrigkeit und erhält - obwohl sie eine "Yakuza" ist, einen Deal, der ihren Bruder nicht mit einschließt. Und nach 250 Jahren bekommt sie ihn mit Mühe frei, nachdem sie ihren Deal erhalten hatte? Ich meine da stimmt doch irgendwas nicht. Und das kann man auch nicht mehr erklären. Es ist einfach total charakterlos. Und was will sie dann von ihm? Sex? Eine Familie? Häh? Wie lange waren die beiden zusammen? Wie lange war sie allein? Wie oft hätte sie einen guten Partner treffen können.
Tak ist ein schwacher Charakter, der ganz einfach beeinflusst hätte werden können. Warum muss er ein Ergebnis liefern, wenn er sowieso unverfolgbar seinen Sleeve hätte abstreifen können und mit seiner Schwester irgendein Leben führen. Was hätte der Bancroft machen sollen?
Die innere Zerrissenheit von Tak auch total unglaubwürdig. Er liebt eine Frau, die der Unsterblichkeit den Kampf angesagt hatte. Warum kann er nicht einfach gehen, oder im Kampf gegen das System drauf gehen? Ein Kopierer war da. Die Möglichkeit irgendwelche Synths zu nehmen, um irgendwann irgendwo wieder zuzuschlagen. Stattdessen buckelt er vor dem System und wünscht sich was? Eine Liebesaffäre?
Ortega ist noch Oke, obwohl sie 'ne ziemlich aggressive Schlampe ist.
Konstruiert und wenn nicht oberflächlich, dann zumindest kleingeistig. Das Ding hätten Dir die Spieler in Null-Komma-Nix zerlegt und auf nimmer Wiedersehen.
Ja, das Gesellschaftsbild ist der Erzählung geschuldet.
Erwarte da bitte nicht allzu viel Logik.
Ich erwarte da halt keine ausgearbeitete Gesellschaftskritik oder eine ausgefeilte sozioökonomische Struktur.
Es ist, wenn wir mal die Zukunft weglassen eine Extrapolatiom eines Steinzeitkapitalismus wie er in Russland und Amerika oder auch in Lateinamerika wütet.
Wenn Du genug Geld und Beziehungen hast, hast Du Macht und ein gutes Leben.
Hast Du weder das eine noch das andere, na dann darfst Du fröhlich im Hamsterrad rackern bist Du umfällst um aus dieser Misere zu entkommen.
Erwarte kein Mitleid von der Haute-Vollè, erwarte einen bis zur Schwindsucht geschwächten Staat bis auf dessen Repressionsinstrumente, die, um den Status Quo zu erhalten, jegliche Umstürze und Veränderungsbestrebungen unterdrücken. Gesetze gelten nur für die Schwachen. Die Mächtigen machen ihre eigenen Regeln.
Wer nicht mitspielt oder aufmuckt hat Pech gehabt und wird entweder marginalisiert, kriminalisier, in Sippenhaft genommen oder gleich umgebracht.
Paare das mit der Karotte des grenzenlosen Konsums und des "American Dream" das Schicksale immer zu Erfolg oder Mißerfolg des einzelnen stilisierst und Du kriegst eine Ayn Randsche Utopie die für jeden vernünftigen und sozial erzogenen Menschen eine Hölle auf Erden ist.
tl;dr:
Die Erde in Altered Carbon ist einfach die USA, Brasilien oder Russland auf Speed/LSD
Erstens ohne diese gezeigte Einstellung von Reileen funktioniert die Erzählung nicht
Zweitens werden sie im Alter von 7 oder so getrennt, d.h. reileen KENNT den erwachsenen Tak NULL.
Im Alter von fünf oder sieben sind die Eltern für Kinder wie Götter. Unfehlbar und mächtig.
Tak nimmt bei ihr diesen Part ein, der Vater ist zu brutal.
Sie kennt ihn nur als denjenigen der sie vor dem Bösen Vater beschützt.
Sie wird in der Welt der Yakuza sozialisiert wo Loyalität zum jeweils Mächtigen aber auch Paranoia vor inneren Machtkämpfen zum Überlebensrüstzeug gehört.
Eine Prägung im Kindesalter streifst Du nicht so einfach ab.
Als sich Reileen und Tak das nächste Mal wieder treffen, auf den unterschiedlichen Seiten zweier sich bekämpfenden Gruppen da hat sich die Stellung der beiden gewendet.
Tak ist immer noch der idealisitische Naivling.
Alles was seine Einheit tut sieht er in der Rechtschaffenheit der Gesellschaft begründet.
Er denkt er ist der Good- Guy.
Dabei ist er nur ein weiteres Werkzeug der Mächtigen. Und ein williges.
Hier ist Reileen deutlich reifer. Sie kennt die Kollaboration der Mächtigen mit der Unterwelt und weiss das hier einfach grau auf grau trifft.
Deswegen ist sie auch gegen Quell SEHR misstrauisch. Sie vermutet, nicht ganz zu unrecht, das die Widerständler nur ein Mittel sind um Quells persönliche Ziele zu verfolgen.
Und das Tak deren Ideen "Hook & Sinker" verinnerlicht, das macht ihr Sorge. Sie versucht ihn erst heraus zu ziehen.
Das klappt aber nicht.
Und dann reift halt der Plan wie sie Tak von Quell befreien kann.
Das geht nur durch Verrat an Quell, es ist für sie selbst ein Beschützen von Tak.
Die Rollen haben sich um 180° gedreht.
Dann geht alles mögliche schief und der Plan misslingt.
Als Ergebnis verbringt Tak VIEL Zeit auf Eis
In die 240 Jahre kannst Du jetzt Schuld, Hoffnung, Verzweiflung und einen zunehmenden Zynismus bei Reileen hineininterpretieren.
Plus den Plan sowohl unabhängig zu sein, als auch Tak zu befreien.
Gegen Ende hinterfragt Reileen ihre eigenen Motive und Pläne nicht mehr.
Da sie inzwischen zu den Meths gehört dreht sich alles nur noch um ihre Vorstellungen.
In der Nische die sie bedient ist kein Platz mehr für Menschlichkeit.
Aus Reileen wird eine Göttin des Todes und der Wolkenschweber ist ihr Tempel in dem die Gläubigen ihr, gegen entsprechende Geldspenden, Menschenopfer darbringen.
Deswegen auch dieser Typ mit dem nervigen "Bist du ein Gläubiger?" gefrage....
Reileen ist am Ende total verrückt wie andere Meths auch.
Maß und Mitte oder der gleichmachende Tod sind verloren.
Ob und wie natürlich die Charaktere agieren, muss jeder selbst sehen.
Für mich funktioniert das durchaus. Nicht alles ist 100%-ig logisch, aber das ist auch im realen Leben nicht so.
Wie gesagt, Altered Carbon ist einfach eine Dystopie die auch für US-Amerikaner als Zerrbild des Kapitalismus erkennbar ist.
Dabei ist es gar nicht so weit weg von der traurigen Wahrheit.
Was Altered Carbon fehlt ist ein Mechanismus der die gesellschaftlichen Auswüchse dämpft.
Eine frühere, ähnliche Geschichte ist das von David Brin geschriebene "Kiln People"
Der Unterschied ist da die "Green Wage" ein Grundeinkommen auf hohem Niveau.
Weitestgehende totale Transparenz (ausser im Privatraum) und Überwachung
Selbtsoptimierung der Bürger.
Das verschwinden der Gewaltkriminalität durch stetige Nutzung von Nanokeramikgolems in der Öffentlichkeit statt der biologischen Körper der Menschen.
Keine Unsterblichkeit.
Das was Du da forderst will Tak ja auch.
Vor seinem auf Eis legen ist er auf der Flucht, das ist aber eher seinem immer noch vorhandenen Überlebenswillen als irgendwelchen Plänen geschuldet.
Da ist er wie Al Pacino in Scarfce. Er kann nicht gewinnen aber er nimmt noch so viele mit wie er kann.
NAch dem Erwachen aus dem aufs Eis legen ist er am Anfang bei "Fuck you system"
Erst als er Bancroft so unangenehm findet das er sich bereit erklärt seinen Tod aufzuklären ändert sich das.
Da will er Bancroft eines Auswischen. Poppt auch dessen Frau, wohl wissend das das Bancroft nicht mag.
Bis zu der Situation wo er seine Schwester wieder sieht ist er auf einem Selbstmord oder "Wieder auf Eis legen" Trip
Erst die Hoffnung die das Wiedersehen bietet macht ihm unterbewusst klar das wenn Reileen lebt, dann kann das Quell ggf. auch.
Ich finde jetzt keinen der Charaktere schwer nachvollziehbar.
Kein Buch ist je zu einem Rollenspiel geeignet.
So viel Railroading verträgt keine Spielergruppe.
Wie gesagt, Tak ist nachvollziehbar, wenn auch schwach. Dass er sich an dem Meth rächt, finde ich plausibel, aber eine Erklärung habe ich dafür nicht, außer Obsession. Unklar ist mir die Konstruktion der Schwester um ihren Bruder. Sie sagt zwar, dass sie nicht wusste, wie er reagieren würde, aber das wäre ja kein Problem gewesen, bei den Möglichkeiten, die sie in der Hand hatte, hätte sie ihn locker auf eine andere Spur bringen können.
Es bleibt für mich doch ziemlich konstruiert und - bis auf die Oberflächlichkeiten - wenig nachvollziehbar. Mal abgesehen davon, dass ich kein Krieger/Soldat bin und noch niemanden umgebracht hatte, einen Teufel tun werde, mich in Gefahr zu bringen ^^
Hä? Tak will sich nicht rumschubsen und kontrollieren lassen. Das wurde er praktisch sein Leben lang.
Schnauze voll!
Aber sowas von!
Wenn Dich der Bully schubst und drangsaliert, macht es nicht Spaß ihm so RICHTIG eins auszuwischen?
Einen Bully zu bullien und einen Dieb zu bestehlen sind doch besondere Vergnügen.
Oder sehe ich das falsch???
Hmm.
Sie sieht sich als Bechützerin ihres Bruders.
Sie will ihn vor dummem Handeln schützen.
War bei Quell so.
Sie kann nicht wissen wie er reagiert, schliesslich hat sie ihn verraten.
Das Tak sich von Bancroft loseisen will ist klar. Da will sie ihm helfen (was ja in der Vorletzten Episode klappt).
Sie möchte ebenso frei sein, solange sie ihren Bruder loseisen will, ist sie gebunden.
Das tut sie jetzt aus Liebe zu ihrem Bruder, es bringt ihr keinen Vorteil.
Sie hofft auf einen Ausgleich.
Da sie sich aber inzwischen zu etwas entwickelt hat das Tak verabscheut (die Meths) gibt es diesen Ausgleich nicht.
Als Verhandlungspfand hat sie die Karotte den Aufenthalt von Quells Sicherheitskopie zu kennen.
Das ist für Tak zwar verlockend, aber am Ende entscheidet er sich dagegen von seiner Schwester manipuliert zu werden.
Reileen bemerkt in ihrer Hybris nicht das ihr Angebot an Tak Quell wieder zu finden wieder ein Kontrollversuch ist.
Und zwar eines dem Tak auf Dauer nicht widerstehen würde.
Das ist einer der Gründe wieso Tak nicht mit seiner Schwester gemeinsam das Weite sucht.
So sehr die Verbrechen derer Reileen schuldig war schrecklich sind, und die uns als Zuschauer empören, so egal sind die Tak am Ende.
Er hat oft schlimmeres gesehen und hat nicht die Macht alle Menschen zu retten.
Wenn man so will ist Reileen ziemlich tragisch als Figur, sie kriegt das was sie sich am meisten wünscht und zerstört dabei ihre und eine gemeinsame Zukunft durch die Veränderungen die sich bei ihr in den 240 Jahren manifestiert haben.
Sie wurde zu einem Monster, schlimmer als die Monster die sie in ihrer Jugend bekämpft hatten.
Reileen der Patchwork Man vor dem alle Kinder fliehen sollten.
Mit Reileen passiert genau das was Quell befürchtet.
Alle Menschlichkeit geht flöten und nur noch das Ego regiert, kann aber nie den Hunger befriedigen.
... ist neugierig, hätte sich durchaus leicht ködern lassen; allemal mit den Infos, die Reileen hatte.
Mir ist schon klar, was der Autor für ein Bild erzeugen wollte.
Nimm Dir doch einfach mal ein Tier vor, dass lange lebt oder sogar unsterblich ist - es ändert seine Verhaltensweise trotzdem nicht. Warum sollte der Mensch sich also ändern? Nur weil er länger lebt? Das ist reine Spekulation. Viele Milliardäre leben teilweise ein völlig normales Leben, teilweise sogar in relativer Armut. Hast Du schon mal von einem Millionär oder Milliardär gehört, der sich die "Finger schmutzig" macht. Das ist ziemlich selten. Letztlich sind die Beziehungskisten genau, die selben wie bei jedem anderen Menschen. Dieser Roman lebt von dem Feindbild des Pöbels von "denen da oben".
Das Einzige was man sagen kann, der Roman funktioniert für Leute, die sich vom Kapitalismus ausgenutzt fühlen und sich für Verschwörungstheorien der Reichen (Juden) gegen das gemeine Volk öffnen. Er ist nicht mal brisant neu, sondern lediglich verführerisch.
Nein Hare, das ist nicht der Punkt. Das Buch geht davon aus, dass sich die Psyche des Menschen insofern verändert, dass es für ihn keine Grenze mehr gibt. Die Angst vor einer möglichen Abrechnung am Ende fällt weg, es gibt nämlich kein Ende mehr. Dazu kommt, dass das Dasein mit der Zeit langsam langweilig wird und sie, die Meths, den neuen kick suchen.