[12.05.2008] Die Party geht weiter

So kalt und hart Iain's Gesicht wurde, so enttäuscht und traurig wurde Amanda's. So dumm hatte sie ihren Erzeuger nicht in Erinnerung. Was war bloß hier mit ihm geschehen ? War das ein Teil dieses Fluches, die Verblödung ? Damit hatte keiner rechnen können.
Oder doch ?
Man hatte sie ja gewarnt.
"Finstertal ? Wo soll das denn sein ?"
"Irgendwo bei den Krautfressern, hab ich gehört."
"Es soll mal ein Bus hingefahren sein. Er kam nicht zurück, aber er fuhr hin. Ehrlich !"
So hatte man in London geredet.
Egal ! Jetzt hatte sie hier begonnen und wollte verflucht sein, wenn sie sich nun von Iain's eisernem Nichtkapieren behindern lassen würde. Es mochte sowieso alles autentischer wirken, wenn er in seiner Säuernis vor sich hinblubberte.
Armer alter Iain.
"Das merke ich. Aber es hat sich wohl eh erledigt," nickte sie Richtung malkavianischer Knüppelgarde, die gerade das Lokal betrat.
 
Nun von außen war die Tür zu öffnen, das hatte Sophie so eingestellt.

"Guten Abend, Herr Trapper, es gab hier Ärger mit dem Duke und Amanda Peel", sagte sie. "Sie haben den Alarm ausgelöst, weil sie in der Toilette randalliert haben." Sie zuckte die Schultern. "Reden sie einfach mal mit ihnen, also der letzte, der laut Helena es geschafft hat, den Alarm auszulösen, war in Raserei."
 
Iain lehnte sich zurück.

"Was auch immer Du beabsichtigst, Amanda, ich hätte gedacht, Du hast das Vertrauen, Deinen Erzeuger darin einzuweihen. Ich hätte Dir gerne die Rückendeckung für was auch immer Du planst, gegeben.
Warum Du so sorgfältig darauf verzichtest... nun, ich habe meine Vermutungen, warum. Dass Du es dennoch so theatralisch tust, beleidigt eigentlich meinen guten Geschmack, aber vielleicht ist es ja auch für plumbere Augen bestimmt."

Einiges von dem, was du die letzten beiden Tage getan hast, war plumb...

"Nun, du scheinst ja bereits beschlossen zu haben, dass dieser Dein Weg ein steiniger sein muss und Du keinerlei Hilfe anzunehmen gedenkst. Ich wünsche Dir jedenfalls bei Deinen Plänen wie immer sie auch aussehen mögen Glück - und dass Du nur soweit vom Weg abkommst, wie für die Erfüllung dieser Pläne notwendig ist. Ich hoffe, Du findest irgendwann zurück."

Iains kalte Miene weichte auf und zeigte nun ein melancholisches Lächeln.
 
Als Malik hörte, warum er gerufen war, musste er sich schwer beherrschen die Ghulin nicht an der Kehle zu packen.
"Sie rufen mich, weil jemand auf den Toiletten randaliert hat und dabei der Alarm ausgelöst wurde?" die Stimme des Malkavianers war kalt und schneidend. "Habe sie überhaupt eine Ahnung, was mein Position in dieser Stadt ist? Wenn ich gerufen werde gibt es tote Kleine..."Maliks Augen fixierte die Ghulin und sie sah seine Wut darin blitzen. "Man schickt keine Nachricht an die Geißel einer Stadt, weil jemand ein wenig die Wände der Toiletten zum Wackeln gebracht hat. Darum kümmert sich die Hüterin und nicht ich."

Malik schaute sich um. "Schicken sie mir die beiden in die hinteren Räume, heute werde ich mal die Aufgabe der Hüterin und des Sheriffs übernehmen. Das nächste mal aber rufen sie mich nicht wegen solcher Bagatellen." Darauf ging Malik in die hinteren Räume...wegen wackelnden Wänden gerufen...so was habe ich auch noch nie erlebt...
 
"Ja, sicher, ihnen kann man es doch sowieso nicht recht machen, wenn ich es selber geregelt hätte, hätten sie gesagt, daß ich sie übergangen habe. Es war im Interesse von Clan Ventrue." Sophia blickte kalt und ungerührt zurück. Er war der, der für den Müll in der Stadt zuständig war, dazu gehörte eben auch sowas.

Dann ging sie zu erst zu Iain und Amanda.
"Der Herr läßt bitten", sagte sie. "Sie auch Duke."

Dann machte sie eine Bewegung in Richtung auf den hinteren Raum, in dem vorhin Moishe und Co gewesen waren.
 
Er hatte keinen blassen Schimmer, was bzw. wo hier ein Traditionsbruch oder Maskeradebruch oder was auch immer vorlag und was viel wichtiger war warum er und Amy was damit zu tun haben sollte. Und womit hatte Amy die Clansehre verletzt? Bevor aber alle Gedanken wohlsortiert und bewertet in seinem Großhirn ankamen antwortete Jack und blies quasi ins gleiche Horn, wenn auch von einem anderen, ein wenig nachvollziehbareren Blickwinkel aus. Auch hier wollte er gerade etwas sagen, als Malik das Café betrat und alle Blicke polarisierte.

Der Duke machte sich plötzlich Sorgen. Nicht um sich oder so, sondern um Amanda. Ihr Clan hatte die Geissel gerufen und in deren Schlepptau kamen immer Tod und Verwüstung,… oder nicht? Jenny hatte so was erwähnt, vielleicht verwechselte er aber auch was. Fest stand für ihn: mach du Amy kaputt und ich mach dich putt. Nein, besser: versuche du Amy kaputt zu machen und ich mach dich kaputt. So passte es. Er beobachtete also den Schwarzen, der ging aber zur Theke. Also doch blos hier um auch was zu Trinken.

„Naja, …“ wandte er sich an Jack „... der Duke is´ es imma wert!“ sprachs und paffte ein, zwei Qualmringe in den Raum.

Nur um dannn von Sophia wieder auf das Thema gebracht zu werden. Schon alleine aus Neugierde ging er mit. Nicht ohne Amy den Vortritt zu lasssen und ihr ein Rothändle zu verpassen.
 
Out of Character
Mir geht das hier viel zu schnell. Wie schnell will Malik denn von der Akademie hergekommen sein? Das war doch ingame noch keine 2 Minuten und er ist schon da... Zumal Malik ja auch bei der Primogenssitzung nicht sofort reagiert und an sein Handy geht.

Ich hätte gerne noch Amandas Antwort gehört und mit ihr geklärt, ob Iain jetzt mitkommt oder nicht zur Verteidigung.
 
Out of Character

Mh...waren zwei Tage vergangen, daher dachte ich ihr seid schon weiter^^. Dann macht ruhig noch etwas euer Gespräch weiter und kommt dann ;). Kein Problem für mich!
 
Moishe hatte bei Trappers Erscheinen kurz aufgesachaut, wandte aber dann seinen Aufmerksamkeit wieder Jack zu.

"Du musst verstehen das gewisse Verhaltensvorschriften bei den Ventrue nicht optional sind. Wenn Amanda das anders sieht und glaubt einfach im Elysium randalieren zu können, beschämt sie damit uns alle. Unsere Ehre ist, wie ich vorhin schon sagte der Kern unserer Existenz und unseres Zusammenlebens im Clan. Daher fällt es mir schwer dieses VFehlvverhalten auch nur im Ansatz zu tolerieren."
 
So, es war also soweit. Herr Geissel ließ bitten. Dann sollte man ihn nicht warten lassen, nicht wahr ? Amanda ging also der kainitischen Exekutive nach und ließ Iain in seiner Sitzecke zurück. Der Klatscher des Duke auf ihren Hintern quittierte sie mit einem Grinsen. Ein I-Tüpfelchen, mehr nicht.
 
Out of Character
Danke für Warten, RV, kann weitergehen...


Iain blickte seinem Nachwuchs hinterher. Gut. Sie wollte ihm keine Informationen geben, also wollte sie auch nicht seine Unterstützung. So einfach war das.

Der Schotte wartete einige Augenblicke, dann erhob er sich und trat zu Moishe und Jack an die Bar. Er fischte in seinem Jacket nach zwei kleinen Samtbeutelchen, entnahm dem einen eine filigrane Pfeife und stopfte sie mit dem Tabak aus dem anderen Beutelchen. Dann drehte er dem Thresen den Rücken zu und besh sich, was Malik mit den beiden Störenfrieden machen - und wie oder ob sich Amanda verteidigen würde.
 
"Ich stimme dir teilweise zu. Ich fand das Verhalten der beiden auch nicht gut. Immerhin sind sie hier zu Gast bei der Hüterin des Elysiums und ein guter Gast tut so etwas nicht. Aber wenn wir diese Tatsache einmal ausblenden: Wo ist das Problem? Nur weil Ventrue ein und das selbe Blut teilen dürfen sie nicht sie selbst sein? Wie du schon richtig erkannt hast kann ich das als Außenstehender nur schlecht beurteilen, aber irgendwie klingt das für mich nach Bevormundung, Gehirnwäsche, Sklaverei und Herrschsucht. Versteh dies bitte nicht als Beleidigung, aber es kommt im ersten Moment einfach so bei mir an. Wieso darf Amanda nicht anders denken? Wieso muss sie trotz ihrer Freiheit alles gut finden was ihr Erzeuger sagt?"

Jack versuchte wie der Duke Rauchringe zu paffen, scheiterte dabei jedoch kläglich.

"Meine Erzeugerin würde mich wahrscheinlich auch lieber in einer Urne sehen, weil ich mich nicht auf die Spielchen der Camarilla eingelassen habe und sofort nach meiner Freisprechung auf Nimmerwiedersehen gen Westküste geflüchtet bin. Ich brauchte damals dringend Zeit und Ruhe um meine Gedanken zu sortieren. Ich habe dies schon zu Malik gesagt und werde es auch vor dir nicht verheimlichen. Für mich gab es an der Westküste kaum Unterschiede zu den Camarillastädten. Man nannte die Domänen Baronien, statt Prinzen gab es Barone, man erhielt die Maskerade aufrecht... Schön war jedoch die persönliche Freiheit und so blieb ich dort länger als geplant. Ich wollte zu der Zeit neue Musik aufnehmen und niemand hat mich daran gehindert. Im Gegenteil: Man bot mir viele Auftritte an und für meinen eigenwilligen Beruf wurde ich durchaus respektiert. Aber auf ewig wollte ich dort auch nicht bleiben. Mich zog es wieder in Richtung Heimat und so tourte ich durch alle Südstaaten hindurch bis ich mich von der Ostküste aus nach Europa aufmachte. Jemand wie ich hat aber keine echte Heimat, keine Wurzeln. Jemand wie ich passt sich einfach nur den Gegebenheiten an. Es gibt so viel zu sehen auf der Welt..."

Jack aschte die Zigarre ab und trank einen weiteren Schluck. Ob es der Alkohol oder seine Aufrichtigkeit war, der ihn zu seinen wagemutigen Aussagen verleitete?

"Das war wie damals in 'Nam. Dort habe ich auch einen Krieg gekämpft mit dem ich eigentlich nichts zu tun hatte. Ich war nur das Kanonenfutter, das ängstliche alte Männer aus egoistischen Gründen ihren Feinden zum Fraß vorwarfen. Und als ich mit allen Ehren dekoriert nach Hause kam, war die Welt nicht mehr die Selbe für mich. Nach den Vorfällen in My Lai war ich schwer geschunden, meine Psyche war ein Trümmerhaufen und ohne Geld und schwer abhängig schlug ich mich irgendwie durchs Leben. Zum Dank dafür warf man mich ins Gefängnis. Spätestens zu dem Zeitpunkt stand für mich fest, dass ich mich nie wieder von Anderen für ihre Zwecke missbrauchen lasse. Das gilt auch nach meinem Tod bis zum heutigen Tag. Und deswegen kann ich Amandas Streben nach Unabhängigkeit vielleicht ganz gut nachvollziehen..."
 
Zur Westküste geflohen? In die Freestates? Na Dich brauchen wir hier wie ein Loch im Kopf.

"Amanda trägt unser Blut in sich. Damit ist eine Verpflichtung verbunden und dazu gehört die Einhaltung der Regeln die unsere Art sich vor über 500 Jahren gegeben hat und die uns alle am Leben erhalten und vor den augen der Sterblichen verbergen. Amanda weiss das sie nur freigesprochen wurde weil sie diese Spielregeln kannte und eigentlich verinnerlicht haben sollte. Das mag nach Konformität klingen aber so stehen die Dinge nun ma, wir haben Wurzeln und die sind älter als die Camarilla. Solche Verhaltensweisen werden bei uns nicht geduldet."
 
"Interessant, dass du das so strikt sagst. In L.A. sind mir gelegentlich auch ein paar Ventrue über den Weg gelaufen. Die waren ähnlich unterwegs wie du oder dein Kollege. Aber irgendwie hatten sie es satt, sich andauernd herum schubsen zu lassen. Es ist ja nicht so, als würde ich die Camarilla verteufeln. In vielerlei Hinsicht macht die Organisation sogar sehr viel Sinn, aber manchmal habe ich in den heutigen Nächten das Gefühl als wenn diese harte Struktur gar nicht mehr so notwendig wäre wie zu früheren Zeiten. Die Individuen sind viel aufgeklärter als früher. Nimm doch einfach mich als Beispiel. Ich bin Musiker und alles was ich möchte ist meine Musik mit anderen zu teilen. In Europa wurde es mir aber wesentlich schwerer gemacht als damals in den Staaten. Hier werde ich immer direkt als Bösewicht gesehen obwohl ich im Normalfall keiner Fliege etwas zu Leide täte. Und in die Angelegenheiten anderer mische ich mich schon gar nicht ein, wenn nicht Laib und Leben von Unschuldigen bedroht sind. Warum also dieser ganze Aufwand mir in der Ausübung meiner Berufung in die Quere zu kommen? So lange ich niemandem Schaden zufüge ist doch alles gut. Oder etwa nicht? Sogar Malik teilte meine Auffassung. Das hat mich garantiert genau so überrascht wie dich, aber so geschah es eben. Ich möchte einfach nur noch denen etwas zurück geben, die es verdienen. Eigentlich ist es sehr schade, dass niemand Geld in meinen Hut geworfen hat - immerhin wäre dies für einen guten Zweck gewesen..."

Jack schien tatsächlich betrübt über die fehlenden Spendengelder zu sein - er hatte schließlich gute Dinge damit geplant.
 
Iain hatte weiter sein Gesicht der Szene von Geissel und den beiden Delinquenten zugewandt. Trotzdem spitzte er das Gehör.

Also ein kleiner Anarch, der sich hier in Finstertal eingefunden hatte. Und der noch dumm genug war, das offen auszusprechen. Und sich schon auf Amandas Seite stellte, die sich plötzlich so dumm verh...
Hm... interessanter Aspekt. Er würde das im Hinterkopf behalten. Er würde sich auch mit Moishe unterhalten müssen.
Warum aber hatte ihn Amanda nicht ins Vertrauen gezogen, wenn dem so war? Nun... vielleicht schlichtweg aus Machtgier, wenn sie den ganzen Ruhm für sich selbst wollte. Vorausgesetzt, sie plante wirklich, was Iain vermutete...

Scheinbar desinteressiert verfolgte er weiter die Unterhaltung zwischen Jack und Moishe.
 
"So, Du glaubst es geht mit Milde? Tja, Du bist eine Nacht hier und wendest versehentlich eine Disziplin im Elysium an. Mal darüber nachgedacht ob wir hier in Europa vielleicht deshalb älter und strenger sind weil wir auf die harte Tour gelernt haben das es nur mit rigiden Regeln funktioniert. Jetzt sei mir mal nicht böse, aber in den meisten Domänen in Übersee herrschen Prinzen die hier in Europa nur gerade mal als Ahnen durchgehen würden. Deshalb ist der Sabbat in Amerika auch so stark. Außerdem ist es ja nicht wirklich so das es in Amerika nur weltoffene und liberale Prinzen gibt. Die stabilsten Domänen dort werden von konservativen Kainskindern regiert, die unsere Traditionen knallhart umsetzen und deshalb für Stabilität und Sicherheit für uns in Ihren Domänen sorgen. Freiheit und Liberalismus funktionieren nicht, sie unterhöhlen nur die Ordnung der Dinge und machen die Nächte für uns alle gefährlicher."
 
"Wieder gebe ich dir nur teilweise Recht. Es bedarf einer guten und vorbildlichen Führung einer Stadt um sie am Leben zu erhalten. Das unterschreibe ich sofort mit Brief und Siegel. Aber ob dies immer mit Gewalt einhergehen muss..? Ich weiß nicht... Ich persönlich glaube an das Gute in jedem Individuum und an den gesunden Menschenverstand. Du sollst nicht stehlen, du sollst nicht vergewaltigen, du sollst nicht töten... Das sind alles gute Grundsätze an die sich jeder halten sollte. Wenn jemand dies nicht respektiert, gehört er bestraft - keine Frage. Aber genau so sollte es jeder Person frei stehen sich selbst so auszuleben, wie er oder sie es für richtig hält. Das ist jedenfalls meine Meinung. Ich habe unzählige Songs darüber geschrieben. Langsam stört es mich, dass weder wir noch die Menschen klug genug sind um die einfachsten Grundsätze des Lebens zu respektieren. Wir sind immer nur gierig und genau davon habe ich langsam aber sicher endgültig genug. Besonders wir können so viel Positives für uns und die Menschen erreichen, wenn wir dies denn nur energisch genug versuchen würden. Malik ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass ich dies gerade in dieser Stadt erkannt habe und es nun auch in die Tat umsetzen möchte. In einigen Nächten werde ich ein Benefiz-Konzert im Black Hammer geben. Natürlich informiere ich vorher die Presse, mache Werbung, preise die Idee an... Den Menschen muss es endlich besser gehen. Finstertal scheint sehr hart mit den Lebenden umzuspringen. Wo wenn nicht hier soll ich Gutes tun können?"

Natürlich bekam Jack nicht mit, dass Iain die beiden belauschte. Jack achtete immer nur auf das Wesentliche und blendete alles andere vollständig aus.
 
"Wenn man davon ausgeht das die Individuen alle nach ihrer Vernunft handeln vielleicht, aber meine Erfahrung sagt das tun sie nicht, deshalb führen wir ja die Diskussion. Außerdem mag es zwar sein das die Friedfertigen selig sind, aber wer glaubt das die Sanftmütigen den Erdball besitzen werden ist einfach nur naiv. Man kann Milde walten lassen wenn man in einer sicheren Umgebung ist und die Mehrheit der Untergebenen die eigene Agenda unterstützt, aber nicht in einer Domäne in der der Prinz verschwunden, die Maskerade dünn wie Papier ist und fast jede Nacht neue Katastrophen geschehen. Wir sind eine Rasse von egozentrischen Raubtieren, denen kann man nicht mit Liebe und Verständnis kommen."
 
Auch Maya und Sophia bekamen natürlich das eine oder andere mit, der Kerl war also wirklich der Meinung, daß wenn die Hüterin nicht da war, jeder tun und lassen durfte, was er wollte, Hauptsache, sie hatte Kohle und konnte andere dafür bezahlen, daß man ihr ihren Arsch hinterher trug.
Das würde ihre Chefin bestimmt interessieren. Und egal, was Malik entscheiden würde, die entgültige Strafe würde vermutlich folgen.

Was die Spionin von Buchet sonst noch schließen würde, stand dabei auf einem ganz anderen Blatt.
 
"Du spielst auf diese Domäne an, nicht wahr? Gut, da weißt du wesentlich besser Bescheid als ich. Auf der anderen Seite habe ich schon Orte gesehen, die zwar auch von Krisen geplagt waren und dennoch ihren positiven Einfluss aufrecht erhalten konnten. Orte an denen Anführer nicht als solche bezeichnet werden wollten. Orte, an denen Anführer sich die Zeit nahmen mit jedem Neuling zu plaudern, Ideen auszutauschen und über allgemeine Ziele zu sinnieren. Wie hieß denn noch gleich dieser Typ aus Los Angeles..."

Jack dachte angestrengt nach. Sein Namensgedächtnis war wirklich nicht das Beste. Ständig lernte er neue Leute kennen. So schnell sie kamen, so schnell verschwanden sie auch wieder aus seinem Leben.

"Ja, genau! Jeremy MacNeil war sein Name. Ein Prachtkerl von Vorbild. Nach meiner Ankunft an der Westküste machte er mich mit all seinen Freunden und Gefolgsleuten bekannt. Wahrscheinlich konnte er schon in meinem Gesicht lesen was ich hinter mir hatte. Ohne zu zögern bot er mir eine Unterkunft an und engagierte mich als exklusiven Musiker für seine Kneipe. Immer wenn ich die Schulden begleichen wollte wirkte er empört und verlangte lediglich ein gutes neues Lied auf der Gitarre, die er mir damals schenkte..."

Jack blickte hell auf begeistert zu der Thinline mit der Bigsby-Installation. Eigentlich wollte er damit Iain eins auf die Mütze zimmern, aber die Thekenfrau sorgte dafür, dass dies nicht mehr notwendig war. Ja, die Thinline war ein wahrhaftig großes Geschenk zu der damaligen Zeit gewesen. Andererseits hätte MacNeil es sicherlich amüsant gefunden, wenn ihre Zerstörung mit Kopfschmerzen eines Camarilla-Ventrue einher gehen würde.

"Tut mir Leid, ich schweife schon wieder ab... Du sagst, dass ich ein Träumer bin? Damit magst du Recht haben. Aber ich bin nicht der Einzige. Und wenn mein Traum auch immer einer bleiben sollte, so kann er doch mein Leben, dein Leben und das Leben der Menschen verbessern."
 
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