[03.05.08] Ankunft am Bahnhof 2.07 Uhr

AW: 3.5.08 Ankunft am Bahnhof 2.07 Uhr

"Ah eine gute Frage" nickt Mertin zustimmend "meine Erzeugerin beispielsweise. Ich habe selten eine so faszinierende Kainitin kennengelernt. Die Politik ist interessant. Sowohl die der sterblichen als auch die der Unsterblichen. Es gibt ein paar schöne Flecken in dieser Stadt. Besonders angetan hat es mir die alte Mainbrücke. Sie ist wunderschön. Als Mensch hatte ich überhaupt keine Zeit dies zu bemerken doch als Kainit war ich gerne dort, wenn es sich erübrigen lies. Sie ist alt und doch so beeindrucked. Mit den vielen kleinen Statuen darauf. Und wenn der Main unter einem her fließt."
Mertin spricht nicht weiter sondern lächelt und lässt die Erinnerungen auf sich wirken.

"Emanzipation ist doch nur ein Schlagwort. Doch was versteckt sich wirklich dahinter? Sicher nicht, dass ich meine reizende Begleitung den Eimer tragen lasse" sofort ist wieder dieses neckische Lächeln auf seinen Lippen zu erkennen. Wie sie diese Bemerkung wohl auffassen würde?

"Ah aber immerhin hat sie ihr Erzeuger auserwählt. Sie waren also bestimmt dazu ein Kainit zu werden und nicht das Produkt eines Zufalls. Das ist doch etwas was sie nie vergessen sollten. Wie haben sie damals empfunden?"
Mertins Blick wird bei diesem Thema etwas ernster, auch wenn ein leichets Lächeln wohl nur ganz selten verschwinden mag.
Er selbst wurde ebenfalls auserwählt von seiner Erzeugerin. Für seine hervorragenden Leistungen in der Politik. Er kommt nicht umhin stolz auf das zu sein was er seitdem erreicht hat.
 
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"Die Brücke klingt auch als wäre sie einen Besuch wert.", sagte sie leise. Innerlich brachte er sie in der Situation mit dem Eimer tatsächlich zum Lachen, doch nichts davon drang nach aussen. Er erntete lediglich einen schrägen Seitenblick verbunden mit einem leichten Nicken, der alles und nichts bedeuten konnte.

Und dann lag er völlig falsch. Sie war ja selbst schuld. Sie hatte ihn auf den absurden Gedanken gebracht, Gülden hätte sie ausgewählt. "Sie sollten auf ihre Wortwahl achten. Auch wenn niemand hier zu sein scheint, ist die Straße sicher kein Ort für eine offene Unterhaltung. Aber sie haben recht. Meine Anstellung war kein Zufallsprodukt und die Erfahrung war zu nächst das süßeste, was ich je gekannt habe, vergleichbar nur damit,wenn wir wirklich frische Nahrung zu uns nehmen und doch noch ganz anders." Obwohl ihr dieses mal die Themenwahl auf das äußerste unangenehm war, war wieder weder an ihrem Tonfall noch an ihrer Mimik etwas entsprechendes abzuschätzen. "Wie war es denn bei ihnen?", versuchte sie abzulenken.
 
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"Vielleicht bekommen sie ja irgendwann einmal die Gelegenheit dazu" Mertin führt sie langsam wieder in Richtung des Gildenhauses zurück. Er nimmt nicht den direkten Weg. Kann es sein dass er ihn nicht weiß oder genießt er das Gespräch zu sehr um es alsbald abklingen zu lassen.

Getadelt ob seiner offenen Worte bringt Mertin ein "Oh entschuldigung" hervor.
Er war sich sicher nicht belauscht zu werden aber sie hat recht man kann nicht vorsichtig genug sein.
"Ihnen macht das jagen Spaß? Ich hab es immer als Mittel dazu gesehen nicht dem endgültigen Tod zu begegnen. Am liebsten bevorzuge ich es aus einem Becher zu trinken und nicht zu wissen woher es kommt. Wobei das auch gefährlich sein kann."
Er ist sich der Gefahr krankes oder giftiges Blut zu bekomen durchaus bewusst. Daher ist er umso mehr froh wenn tagsüber seine Gefäße ankommen werden. Sie hat er schon einige Zeit und weiß ihr Blut zu schätzen.
"Es war ungewohnt nicht mehr bei Tag vor die Menge zu treten und Reden zu halten. Aber ansonsten gewöhnt man sich schnell daran. Unsere Politik" diesmal wählt er ihre Worte "ist nicht so unähnlich von dem Was ich vorher gemacht habe. Nur die Gegner sind ein bißchen gefährlicher. Also habe ich einfach weiter gemacht" Er zuckt die Schultern aber lächelt dann doch wieder.
Die Vorstellung dass so alte Kainiten ihr Schicksal beherrschten wäre ihm als Sterblicher niemals gekommen.
 
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"Vielleicht. Dies hier ist ja wahrscheinlich nur die erste von unterschiedlichen Stationen, wenn man die Politik unseres Hauses in Betracht zieht. Es würde mich freuen."

Auf die Frage nach der Jagd schüttelte sie ihren Kopf leicht. "Nein, die Jagd selbst ist für mich auch nur ein Mittel zum Zweck. Als Konserven nutze ich allerdings höchstens mein eigenes. Ich ziehe es vor, die Kontrolle über die Herkunft zu haben. Zusätzlich finde ich den Geschmack von normalen Konserven nicht wirklich appetitlich. Aber wenn die Flüssigkeit warm die Kehle herab rinnt... ja, das empfinde ich als Genuss."

Als sie sich von ihm unbeobachtet fühlte, schloss sie ihre Augen, nur drei oder vier Schritte weit ließ sie sich führen. Ihr Gehör reagierte sensibel, für die wenigen Sekunden nahm sie die Nacht noch intensiver wahr. Der Wind strich durch ihren Nacken und hob die Haare wieder etwas an, Sie spürte Mertins Arm an ihrer Seite und wo ihrer auf seinem lag. Sie spürte den Asphalt und wie ihre Füße abrollten, sie roch die Luft der Stadt, die eine ganz andere Würze hatte als Hamburg. Ihre Augen öffneten sich wieder. Was tat sie hier? Ein paar freundliche Worte und sie sprang sofort darauf an? Sie würde mehr auf sich acht geben müssen. Freundschaft. In ihrem Clan. Ja sicher. Träum weiter, Mädchen.

"Ich fürchte auch in unserer Gesellschaft gehöre ich eher zu den unpolitischen bisher. Bei meiner arbeit musste ich mich mit diesen Ränken nur wenig auseinander setzen."
 
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"Das hängt davon ab wie sie sich entwickeln. Aber mir wurde bereits gesagt, dass hier in der Stadt immer viel los sei. Es ist hier etwas spannender in vielen anderen Städten. Wer weiß also ob wir so bald hier verschwinden werden?" Er lächelt bei dem Gedanken. Er hat sich mittlerweile ein wenig mit dem Thema beschäftigt so, dass seine Gesichtszüge ihm nicht herunterhängen bei dem Gedanken an unkontrollierbare, unplanbare Ereignisse.

"Sie konservieren ihr eigenes Blut? Das ist interessant und höchst praktisch. Kann ich einmal sehen worin sie diese Konserven aufbewahren?" Die Bemerkung bezügliches des Genusses beim trinken ignoriert er völlig. Natürlich empfand er anfangs wie viele Kainiten auch die Extase beim trinken doch das hat sich gelegt. Außer es ist das Blut seiner Feinde.

"Ränke sollten sie lieber bald lernen. Vermutlich wird von uns beiden erwartet dass wir uns ein wenig bekriegen um zu gucken wer den anderen eher unterwerfen kann. Zumindest denke ich die Regentin wird so etwas erwarten. Nichtsdestoweniger sollten sie Hilfe bei Plänen benötigen die nicht gegen mich gerichtet sind dürfen sie sich natürlich gerne einen Rat von mir einholen" bei den Worten lächelt Mertin Anna ziemlich direkt an. Er scheint diese Worte ernst zu meinen aber große Sorgen bereitet ihm diese Vorstellung offenbar nicht.
Vielleicht unterschätzt er Anna oder scheint sich bereits im Hinterkopf auf einen echten Feind zu konzentrieren.
 
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"Meine Entwicklung, nun um die mache ich mir wenig Sorgen. Abgesehen von der Tatsache, dass diese Stadt ein recht heisses Pflaster sein soll und nicht nur einfach viel los. Aber das kommt, wie es kommt. Ich bin froh über die Gelegenheit hier zu sein, auch wenn es ein kleines Haus ist."

Nach seinen weiteren Fragen und Bemerkungen blieb sie stehen und zwang ihn damit, ebenfalls stehen zu bleiben, wollte er nicht unhöflich werden. Ihre Mimik blieb weiter neutral, doch ihre Augen suchten die seinen sehr direkt. "Was in dieser Hinsicht von mir erwartet wird, ist mir ziemlich egal. Sollten sie versuchen mir Steine in den Weg zu legen, werden sie natürlich mit den Konsequenzen leben müssen. Das Angebot zum gegenseitigen von einander Lernen habe ich bereits an sie gerichtet. Ob sie darauf eingehen ist ihre Entscheidung. Zur Zeit hege ich weder Pläne für noch gegen sie und nur sehr wenige mit ihnen. Welche Richtung es einschlagen wird, wird stark von ihrem Verhalten mit gegenüber abhängen, obwohl es wahrscheinlich ein Fehler ist, so offen mit ihnen darüber zu reden. Schließlich haben sie mich bereits gewarnt, dass sie Politiker sind. Ihr Angebot weiss ich zu schätzen." Anna war tatsächlich harmlos für ihn. So lang er sich ihr nicht in den Weg stellte, hatte sie es nicht nötig über seinen Rücken nach oben zu krabbeln. Dafür besaß sie entschieden ausreichend Selbstbewusstsein. Er würde sich schon sehr anstrengen müssen, wenn er ihr eine härtere Schule bereiten wollte als die, die sie bereits durchlaufen hatte. Sie hatte nicht vor sich von irgend jemanden von ihrem Ziel abbringen zu lassen.

"Da sie damit begonnen haben, die Karten auf den Tisch zu legen und wir es wahrscheinlich eh früher oder später voneinander erfahren... Ich bin Lehrling des fünften Grades... und sie?" Spätestens jetzt könnten damit Standesdünkel eingeführt werden. Ihr Arm lag die ganze Zeit weiter auf seinem und wurde nicht fort genommen, während ihre Worte ruhig, klar und leise erklangen.
 
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"Ich denke sie missverstehen mich. Es ist keineswegs mein Sinn so zu handeln solange ich dafür keine Notwendigkeit sehe. Nichtsdestoweniger ist es das wozu uns die Regentin bestimmt anstacheln wird. Sich dem zu entziehen wäre unhöflich. Ich denke nicht, dass sie dabei an ernsthafte Gefahren denkt. Einfach nur ein wenig Konkurenz die für beide Lehrlinge gut sein könnte."
Aus Mertins Gesicht ist das Lächeln verschwunden. Er wirkt ernst bei diesen Worten und hält Annas Blick problemlos stand.
"Vielleicht hofft sie auch dass wir uns so besser kennenlernen und gemeinsam einige nützliche Dinge für das Gildenhaus vollbringen. Sicher bin ich mir nicht aber irgendwie so etwas wird auf uns zukommen und bei allen nötigen Respekt ich bezweifel, dass sie sich dem vollständig werden entziehen können."

Nach dieser kleinen Ansprache kehrt das Lächeln auch alsbald wieder.
"Ich bin ebenfalls im fünften Zirkel. Und ich halte es keienswegs für falsch offen über solche Dinge zu reden. Warum sollten wir Dinge verheimlichen von denen wir davon ausgehen können dass sie sowieso bekannt sind. Ich bevorzuge die Offenheit in diesen Gesprächen."
Mertin vertritt diese Meinung sehr offenkundig. Er würde es wohl auch Anna wissen lassen sollte er etwas gegen sie unternehmen wollen. Das war zumindest der grundlegend notwendige Respekt den man sich untereinander schuldet.

Mertin ging langsam ein paar Schritte weiter in der Hoffnung Anna würde nun wieder mitkommen.
"Vielleicht wäre es gar nicht so eine schlechte Idee einander zu unterstützen. Das könnte für einige in dieser Stadt überraschend kommen und sie, wie sagen die Sterblichen so schön, auf dem falschen Fuß erwischen" ein leichtes Grinsen liegt auf seinen Lippen.
"Und ausserdem würde mir dies hin und wieder einen angenehmen Zeitvertreib ermöglichen" und auf einen Schlag war das charmante einnehmende Lächeln wieder da.
 
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Als Mertin die Schritte weiter lenkte, folgte sie ihm brav und ohne Zögern. Sie hörte ihm zu Ende zu, bevor sie ihm ihre Antwort gab.

"hmmmh.. Angenehm? Wohl nur, wenn wir es schaffen einander zu vertrauen oder sanft genug umeinander herum zu tanzen. Den bisherigen Abend mit ihnen fand ich anregend und größtenteils angenehm. Ich stehe einer Wiederholung offen gegenüber. Aber welche Personen in der Stadt meinen sie, die durch eine Allianz innerhalb unserer Familie überrascht sein könnten? Abgesehen natürlich von Mitgliedern unserer Familie.

So lang sie innerhalb des üblichen Konkurrenzkampfes gewisse Grenzen nicht überschreiten, werden sie feststellen, dass sie wenig von mir befürchten müssen. Zusätzlich werden sie vielleicht die eine oder andere Eigenschaft von mir noch schätzen lernen. Erwarten sie jedoch kein Pardon von mir, sollten sie sich anders entscheiden.
 
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Mertin nickt zustimmend.
"Natürlich nicht. Aber ehrlich gesagt bevorzuge ich es mir keine Feinde zu machen oder es erst dann zu offenbahren wenn diese in einer Situation stecken die sie nicht oder zumindest nicht ohne eine Lebensschuld bei mir einzugehen überleben werden."
Für ihn ist dies einfachste Politik. Er hat nicht vor Anna in diese Situation zu bringen außer es sollte sich irgendwann als nützlich erweisen. Was er ob das netten Gespräches aber so bald nicht hofft.

"Man sagt unserem Clan einen engen Zusammenhalt nach. Dennoch wird es Gespräche geben, dass ein Tremere aus Würzburg und einer aus Hamburg hier angekommen ist. Sicher wird nicht nur die Regentin erwarten, dass wir herausfinden wer der besser ist" bei diesen Worten verzieht er leicht das Gesicht. "Ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht. Ein komischer Zufall, dass gleich 2 Tremere an einem Tag hier auftauchen. Vielleicht steckt ja ein Plan dahinter" seine Augen wirken ernst und auf seinem Gesicht findet sich auch kein verschwörerisches Grinsen. Es sind tatsächlich Gedanken die ihn plagen.

"Ja das können wir gerne wiederholen" mein Mertin dann nach einer kurzen nachdenklichen Pause und nun hat er wieder sein Lächeln auf den Lippen.
 
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"Dies scheint mir ein selten offenes Gespräch zu sein für Vertreter unserer Familie. Wir werden sehen, was sich daraus entwickelt. Und unsere gleichzeitige Ankunft hier... Manchmal macht man sich zu viele Gedanken. Vieles offenbart sich mit der Zeit, wenn man die Augen und Ohren offen hält. Das Gildenhaus ist klein. In der Stadt ist Gefahr in Verzug. Manchmal ist die offensichtliche Erklärung auch die richtige. Natürlich kann es auch sein, dass man durch uns die Regentin unter Druck setzen will. Sie kann uns nur bedingt trauen.

In einem bin ich mir allerdings fast sicher. Wenn wir unsere Fähigkeiten einem direkten Vergleich unterziehen würden, würden wir wahrscheinlich unterschiedliche Fachgebiete erkennen. Ich vermute, es gibt Bereiche, in denen ich ihnen nicht annähernd das Wasser reichen kann und umgekehrt. Eine andere Auswahl wäre unklug. Des weiteren glaube ich nicht, das man unfähige Leute an diesem Ort haben wollte. Dafür ist er zu unsicher. Wir sollen wohl beide die Möglichkeit zur Bewährung erhalten, in welcher Form auch immer."
 
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"Davon ist zumindest auszugehen ja. Ich habe für meinen Teil keinerlei Wissen über Archäologie. Wir werden wohl bald herausfinden was von uns erwartet wird. Ich hoffe die Regentin ist morgen wieder da."
Bei diesen Worte gleiten Mertins Gedanken zu dem Brief in seinem Jacket. Er hofft diesen bald überbringen zu können doch dafür würde er wohl vorher mit der Regentin sprechen müssen.

"Sprechen wir aber über etwas erfreulicheres" eröffnet Mertin ein neues Gespräch, um dann von diesem Thema vollkommen abzulenken "ist dies nicht eine wundervolle Nacht? Sein Blick wandert in Richtung des Himmels. Man könnte fast schon romantische Züge aus dieser Situation lesen. Wenn man sich nicht dessen bewusst ist wer dort durch die Straßen zieht.
 
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Anna folgte seinem Blick in den sternenklaren Himmel. "Ja, das ist sie wirklich.", sagte sie leise und streckte ihre Hand aus. "Sehen sie dort Cassiopeia? Das Himmels-W? Der mittlere der drei oberen zeigt und den Weg zum Nordstern..." Ihr Zeigefinger fuhr eine Linie im Himmel nach und deutete auf den Nordstern. "Ungefähr dort", sagte sie und deutete an eine andere Stelle. "dürfte vorhin die Venus untergegangen sein. Zur Zeit begleitet sie uns als Abendstern. Beim deuten auf die Sterne kam sie Mertin etwas näher, damit er an ihrem Arm entlang besser sehen konnte, wohin sie deutete um die Sterne zu finden. Es ging einfach besser, wenn man ungefähr den gleichen Winkel hatte.
 
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Zuerst folgt Mertin Annas Finger und versucht die Sterne zu erkennen die sie ihm zeigt.
Nicht bei jedem gelingt ihm dies wirklich gut. Den ein oder anderen Stern übersieht er einfach und überhaupt hat er von diesem ganzen thema keine Ahnung.
Der Moment in dem Anna etwas näher kommt irritiert ihn etwas. Im ersten Moment ist er gewillt zurückzuweichen beherrscht sich dann jedoch und folgt ihrem Blick.
Als dann ein leichter Duft von Vanille seine Geruchssinne umspielt scheint er abgelenkt und merkt sich nichts von den Dingen die sie ihm erzählt.
Um diese Situation ein wenig zu überspielen fragt er Anna schließlich.
"Sie wissen so einiges über die Astronomie, doch glauben sie auch an die Lehren der Astrologie? Würden sie aus den Sternen nun versuchen ihre Zukunft zu deuten oder halten se dies für Humbug?"
 
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Anna schien nichts davon zu bemerken in welche Situation sie Mertin brachte. Nachdem sie ihm die Sterne im Himmel gezeigt hatte, ging sie auch wieder auf ihren 'normalen' Abstand zurück, der an betracht dessen, dass ihr Arm immer noch auf seinem lag, immer noch recht dicht war. Dieser leichte Hauch nach Vanille war etwas, was sie sich aus ihrer menschlichen Zeit bewahrt hatte oder viel mehr wieder entdeckt, seid sie von ihrem Erzeuger frei gesprochen war. Auch, wenn sie es nicht immer benutzte, fühlte sie sich damit wohl.

"hmmmh, das ist eine schwierige Frage. Sicherlich nicht im üblichen Sinne, also dem der Horoskope. Dennoch scheint es so zu sein, dass bestimmte Schauspiele im Himmel mit Ereignissen auf der Erde korrelieren. Ob es Zufall ist oder nicht vermag ich nicht abschließend zu beurteilen. Mir fehlte bisher die Zeit mich intensiver mit dieser Thematik auseinander zu setzen."
 
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Mertin wirkt sichtlich interessiert. Er glaub nicht an solche Dinge aber die Erzählung darüber konnte ihn schon faszinieren.
"Was sind dies denn für Ereignisse auf der Erde? Und was für Schauspiele am Himmel?"
Mertin sucht den Himmel nach auffälligen Erscheinungen ab kann aber gerade keine finden.

"Sind sie eigentlich gläubig?"
Die Frage kommt sehr verblüffend.
 
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"Ich habe wirklich nicht viel Erfahrung in diesem Bereich. Die Schauspiele im Himmel können verschiedene sein. Wiederkehrende Meteoritenschwärme, Sonnen- und Mondfinsternis oder der so genannte rote Mond. Ich habe einmal andeutungsweise davon gehört, dass der Tag, an dem der Mond rot scheint und die Sonne schwarz bleibt für uns Bedeutung haben soll. Aber es ist schwierig, darüber auch nur Fragmente in Erfahrung zu bringen. Bisher ließ meine Arbeit mir keine Zeit genauer in diese Richtungen zu suchen. Hätten sie mich nach Astrologie gefragt zu der Zeit als ich studierte, ich hätte nur gelacht und es für Humbug abgetan. Aber seid dem ich selbst erlebt habe, was hinter manchen Legenden steckt, bin ich da vorsichtiger geworden. Ich bin nicht mehr bereit es vorschnell als unwichtig und Firlefanz ab zu tun, wenn es sich doch als Fehler erweisen könnte."

Anna bemerkte Mertins suchenden Blick. Ihre Augen betrachtete den Himmel ruhiger, aber auch sie nahm nichts aussergewöhnlicheres war als das diamantbesetzte Gewand der Nacht. Auch zeigte sich keine vorwitzige Sternschnuppe.

"Ob ich gläubig bin? Was für eine Frage. Sie stecken voller merkwürdiger Fragen. Aber auch diese Frage kann ich ihnen nicht so einfach beantworten. Schon früher bin ich nicht sonderlich häufig in die Kirche gegangen. Heute ist es mir immer noch möglich, aber ich sehe wenig Grund dafür. Manchmal sende ich wohl ein so genanntes Stoßgebet zu Gott oder was auch immer. Aber ob das wahrer Glaube ist, wage ich zu bezweifeln. Eher ist es wie eine Gewohnheit. Wenn es einen Gott gibt... was sind dann wir? Die Verdammten? Ich sehe mich nicht in dieser Kategorie. Ich kann es ihnen nicht sagen, weil ich es von mir selbst nicht weiss."
 
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Diesmal war Mertin es der sie zum anhalten Zwang.
Er stellt sich hier gegenüber hält aber den Arm sanft fest. Langsam nähert er sich mit den Lippen ihrem Gesicht.
Wer sie beobachten würde denken er will ihr einen Kuss geben. Vielleicht würde sie dies sogar selber denken.
Doch er nähert sich ihrem Ohr und berührt sie dabei fast.
"Sie sprechen von Gehenna? Ich denke das ist kein Thema das irgendjemand hören sollte."
Weiter führt er fort in dieser Haltung verbleibend
"Es muss einen Gott geben. Jemand hat uns für das bestraft was Kain getan hat und sein Fluch geht an seine Kinder über. Sie sind eine Tremere, ein jeder von uns kennt diese Geschichte. Denkt darüber nach wir können nicht bei Tag wandeln sonst verbrennen wir. Wir trinken das Blut der Menschen. Und zu guter letzte hat jeder von uns das Tier in sich. Wie kann es keinen Gott geben wenn uns diese Bestrafung zuteil wurden?"
Er rührt sich nicht. Seine Stimme klingt sanft und ruhig. Dennoch ist ein gewisser Nachdruck nicht zu verkennen.
 
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Anna ließ sich sehr leicht führen. Natürlich blieb sie stehen und sah ihn an. Sie war verwirrt darüber, was er jetzt wollen könnte. Er würde doch nicht etwa... nein, er würde nicht. Sein Mund kam ihrem Ohr so nah, dass sie den Luftstrom spürte, während er leise sprach. So nah war sie noch nie einem kainitschen Hals gewesen. Sie brauchte ihr Gesicht nur leicht heben um ihre Lippen ähnlich dicht an sein Ohr zu bringen. Während dieser kurzen Bewegung streifte ihre Wange sacht die seine. War es überhaupt eine Berührung gewesen? Oder nur die Luft, die durch die Nähe in Bewegung geraten war? Oder waren es nur die feinen Härchen gewesen, die den Gesichtern von Frauen eigen sind, dieser samtige, kaum wahrnehmbare Flaum? Es war auch schon vorüber. Ihre Stimme erklang so ruhig wie immer, nur leiser dieses mal.

"Wenn es also Gott gibt, wie kann ich dann zagen und verzweifeln? Wenn Gott Kain durch seinen Fluch geschaffen, dann werde ich am Tag des Jüngsten Gerichtes erlöst. Denn auch ich war einst ein Mensch. Und sein Sohn Jesus hat sein Blut für mich vergossen wie für jeden anderen auf dass ich rein gewaschen werde von meiner Schuld. Es wäre Frevel etwas anderes anzunehmen, selbst wenn wir jetzt verflucht sind."
 
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Mertin war erstaunt über diese Meinung unterdrückte dies jedoch vollkommen sondern versucht den eher diplomatischen Ansatz.
"Sie erzählen mir von den Zeichen die die Ankunft Gehennas ankündigen und gleichzeitig glauben sie an das jüngste Gericht? Gott bot Kain an um Vergebung zu bitten und es wäre ihm gewährt worden. Er lehnte dies ab und bevorzugte den Fluch der Kainiten auf sich zu nehmen. Was veranlasst sie zu denken, dass Gott mit Kains Kinder gändig sein wird? Wir alle tragen diesen Fluch in uns. Sie sagten sogar sie genießen es wenn das Blut ihre Kehle herunterläuft. Was denken sie wird Gott davon halten wenn wir seine Kinder töten um zu überleben."
Er verharrt weiterhin in dieser Position und spricht so leise wie möglich, auf keinen Fall möchte er bei diesem Gespräch belauscht werden.
Den sanften Duft von Vanille hat vollkommen unterdrückt nur Anna sanfte Haut lenkt ihn noch ein wenig ab, doch er kontrolliert seinen Atem und ist ruhig.
 
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"Sind sie aus freiem Willen ein Kind Kains geworden? Ich bin es nicht...", flüsterte sie leise, fast tonlos in sein Ohr. Man gestatte es mir nicht endgültig zu sterben und ich war gezwungen zu trinken. Warum hat Gott den Wolf erschaffen? Warum schuf er Pest und Cholera? Was unterscheidet uns von ihnen? Gott hat uns mit seinem Fluch selbst erschaffen. Der Gott des alten Testamentes war voller Rachsucht. Er war kein gütiger Gott. Er hat sich in der Zeit gewandelt. Was denkt ihr, warum hat er seinen Sohn geschickt um die Schulden der Menschheit zu tilgen?"

Während Mertins Konzentration bei dem Gespräch lag, nahm sie ihn sehr intensiv wahr. Es lag ihr fern die Situation auszunutzen. Sein eigener Geruch stieg ihr zart in die Nase. Er roch ebenso angenehm, wie seine Gesellschaft war. Nein, er roch besser, denn der Geruch seines Blutes versprach einen Genuss, den ihr sonst nur ihr eigenes gab. Nur hier wäre es fließend... nicht warm, aber fließend und reichhaltiger als das Blut eines Sethkindes. Sie harrte seiner Antwort.
 
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