DC Wonder Woman

Lou Ferrigno hat nur dann eine Superman-Figur, wenn Superman von Rob Liefeld gezeichnet wird:

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Der schon. Aber der CGI Hulk halt nicht.
Was mir auffällt das Lou gerne für Satiren und C-Movies bereit ist.
Whatever pays the rent, man.
 
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Aber um CGI Hulk gehts doch gar nicht. Sondern um den merkwürdigen Doppelstandard bei Superheldenschauspielerfiguren.
 
Henry Caville ist auch ziemlich nah am Comic-Superman (zumindest körperlich) und Reeves war es (für die damalige Darstellung der Figur in den Comics) auch.

Gal Gadot mag für einige Inkarnationen von WW nicht passen, aber zum Glück gibt es da Auswahl (und wenn man sich die New 52-Version anschaut, dann ist sie da doch sehr nah an der Vorlage).
 
Das mit den Versionen ist ja auch so ein Ding, das alles komplizierter macht... Wenn ich da an das Geweine beim Ledger-Joker damals denke.^^
"Das ist nicht der Joker! Der Joker ist eigentlich ganz anders!" *buhbuhbuhrotzheul*
Als ob es nur einen Joker gäbe. Oder nur eine Wonder Woman. Oder nur einen Superman.

Nerds können echt affig sein.

 
Wie immer bin ich spät dran wenn es darum geht Filme zu sehen aber lieber spät als gar nicht.

Wonder Woman: Gesehen und für sehr gut befunden ! Vielleicht nicht perfekt aber ich gebe ihm dennoch locker 5 von 5 Griechischen Göttern.
 
Ich hab den Film gestern dann auch endlich mal gesehen.

Dank BvS und SuicideSquad bin ich ja schon mit sehr niedrigen Erwartungen an die Sache heran gegangen. Doch auch ohne diese pessimistische Grundhaltung würde ich dem Film, denke ich, zunächst einmal zugestehen, dass er handwerklich so ziemlich alles besser macht als seine Vorgänger. Die Handlung läuft schlüssig ihren Kurs ab, der Schnitt massakriert das Ganze nicht zu einem Trailer in Spielfilmlänge und es sind einige wirklich schöne, stimmungsvolle Aufnahmen dabei. Auch die Ästhetik gefällt mir in weiten Teilen sehr gut, ich mag die Amazonen-Insel und auch die meisten Designs der Damen.
Gadot als WW gefällt mir per se, auch wenn ich - und ich fasse es kaum, dass das MICH einmal treffen sollte - finde, dass der Rock irgendwie ein bisschen zu kurz geraten ist. Irgendwie hätte ich da im Design ein paar Zentimeter mehr oder halt gleich Höschen statt Röckchen optisch hübscher gefunden.
Weiterhin zeigt der Film für mich auch ganz klar, dass die Prämisse einfach deutlich besser aufgeht, wenn man nicht - wie bei DC zuletzt üblich - einfach ne gute Hand voll Hauptcharaktere reinpackt und am Ende damit alle zu kurz kommen.

Trotzdem halte ich den Hype um Wonder Woman irgendwie für überbewertet, finde nicht, dass es ein wirklich guter Film ist, nur weil er nicht dieselbe Katastrophe ist, wie die Vergleichsgruppe und der weibliche Lead ne solide Leistung abgibt.

Meines Erachtens nach hat man im WW 1 Setting sehr viel Potenzial verschenkt. Da wäre einfach mehr, wirklich treffender Horror möglich gewesen um die Konfrontation mit der grausamen Realität des Krieges vs. der idealisierten Vorstellung der im Geiste noch ziemlich infantilen Diana zu inszenieren, wenigstens mehr als das, was man draus gemacht hat.
Auch fand ich die Kaiserlichen eigentlich nicht sonderlich stimmungsvoll inszeniert. Ich hatte eher das Gefühl, dass man das Nazi-Comic-Klischee genommen und ihm einfach andere Uniformen angezogen hat. Dass Senfgas hier jetzt scheinbar ein Druck-Gas (? oder hab ich den Plot da missverstanden?) ist, hat meinen inneren Historiker derweil mehr zum Grummeln gebracht, als es vielleicht gesollt hätte. Dennoch verstehe ich nicht, warum man da dann nicht auch einfach nen Phantasie-Namen hätte nehmen können. Da ist DC doch eigentlich recht groß drin. oO
Ansonsten wirft die Story-Line natürlich die interessante Frage auf, was in diesem DC jetzt eigentlich mit den Nazis war. Nen Hitler-Ludendorf-Putsch wird's schonmal nicht gegeben haben. :'')

Ares war mir jetzt auch nicht sonderlich gefällig. Da steckte für mich zu viel Magneto (+ etwaige weitere Popcultura-References) drin. Zumal ich die Idee, Ares einfach gleich ganz rauszulassen und das Monstrum Mensch zu inszenieren ebenfalls schöner gefunden hätte, gerade in einem WW1 Umfeld, gerade wenn es irgendwo eine Geschichte sein soll, die eine behütete, kleine Träumerin mit der kalten Realität konfrontiert. Zumal das ja auch irgendwo DAS große Thema der Erfahrung "Erster Weltkrieg" für eine Vielzahl der Teilnehmer war. In England haben sich 12jährige Kinder eingeschrieben, weil sie unbedingt Helden werden wollten, unwissend was sie da erwartet. Und sie sind an die Front gekommen, weil die Rekrutierungsbüros nach Quote bezahlt wurden und jeder Mann/jedes Kanonenfutter dringend gebraucht wurde...

Den Gasanschlag auf die OHL fand ich ansonsten auch relativ random, irgendwie unnötig 'Nazi-böse'. Da hätte ich mir auch eher eine organischere Erklärung gewünscht, wie beispielsweise, dass Willi 2, der auch als historische Figur jetzt nicht unbedingt für seine kompetente Kriegsführung bekannt war, einfach aus na Laune/Ares/hier Plotpoint-einfügen heraus bewusst beschließt, dass das mit den Friedensverhandlungen nichts wird... oder dass man die Verhandlungen als Ablenkung für nen massiven Schlag gegen die Briten nutzt... oder was auch immer. Einfach etwas Düstereres, etwas Komplexeres.

Gut fand ich, dass ihr Love Interest nicht lebend aus der Sache herausgekommen ist. Und wirklich schlecht waren auch die Nebenrollen eigentlich alle nicht. Tatsächlich fand ich das Ensemble sogar recht solide.

Nur Diana hat mich mitunter mehr als bloß etwas genervt. Aber krankhaft naive Charaktere triggern bei mir auf die Dauer meistens einfach unterschwellige Aggressionen beim Zuschauen. :'')

Dass die Dialoge teilweise ziemlich Platt waren, mag ich derweil aber auch nicht bestreiten, sondern eher unterschreiben. Da wäre auch mehr drin gewesen.

Alles in allem glaube ich, dass weniger Kindheits-Exposition, weniger CGI-Spektakel im Endkampf und ev ne FSK 16 oder 18 statt 12 mit einem unverwechselbarerem WW1-Feeling der Sache wohl recht zuträglich gewesen wäre.
So ist es zwar ok, aber ich seh trotzdem ne Menge verschenktes Potenzial, und wundere mich tatsächlich, dass bei so viel Naivitäts-Klischee diese Wonder Woman nun als so hervorragendes Beispiel einer starken Frau gefeiert wird.
Da hat das Kino doch ein paar toughere, bemerkenswertere Damen zu bieten, finde ich. oO
 
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Mir persönlich gefällt bei Wonder Woman unter anderen das man auf die Grim/Darkness der anderen Linien verzichtet hat.
Das heißt das er deutlich mehr den Fokus darauf hat die Charakterentwicklung und Geschichte zu zeigen ohne sich in Blut, Gedärme zu pseudo-tiefsinnierende Anti-Helden zu suhlen. Hinsichtlich der allgemeinen Grausamkeit gab es immerhin Ex-Soldaten im Shell-Shock, Leute die am Rand halt einfach so sterben und einen Giftgas Angriff. Das Gas wiederum war kein Senfgas oder Druckgas, sondern ein Fantasy-Gas, welches Gasmasken zersetzt. Wobei man den Gas keinen Namen gegeben hat.

Wegen der historischen Genauigkeit, dürfte es den zweiten Weltkrieg wohl so gegeben haben (und Wonder Woman hat den ausgesessen XD).
Wobei man es wohl nicht in den zweiten Weltkrieg gelegt hat, weil es da schwieriger ist die Deutschen als eigentlich nicht böse zu verkaufen.
Mangels jüdischen Hintergrund oder Metal-Fetish sehe ich keine Verbindung von Ares zu Magneto. Zumal er auch keine Mutanten Befreiung will, sondern einfach alles und jeden umbringen und einen Neustart mit ihm selbst als neuen Gott.

Hinsichtlich der Naivität fand ich es passend für einen Charakter der auf einer Insel, ohne Kontakt zur Aussenwelt, mit einem Sack an Lügen, und weitestgehend ohne Konflikte aufgewachsen ist.
Wobei sich die Naivität dann auch so nach und nach legte respektive abgebaut wurde. Wofür dann wiederum auch der Start in der Kindheit sinnvoll ist.
 
Die Magneto-Assoziation basiert für mich natürlich zum Großteil aus der Kombination von irrational massiven Mengen fliegenden Metalls und dem Gerede von der inhärenten Boshaftigkeit, das man gemeinsam eine bessere Welt schaffen könnte... ich fühlte mich halt sehr an den ersten X-Men-Film erinnert.

Was jetzt mein Beharren auf die Düsternis angeht mag das auch wiederum massiv durch meinen inneren Historiker, der dazu massiv auf diese Zeit fokussiert ist, getriggert werden, aber der Erste Weltkrieg ist eben DIE Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Den kann man kaum dreckig und böse und traumatisierend genug darstellen. Selbst wirklich niedlich gewandete Point&Clicks wie "Valiant Hearts", die ihn aufgreifen, sind mitunter einfach herzzerreißend.
Und dazu kommt eben, dass Diana theoretisch einen Weg läuft, den britische Jugendliche so oder so ähnlich in erschreckenden Nummern durchliefen. Mit dieser so offensichtlichen Parallele so wenig eindrücklich zu arbeiten befremdet mich einfach.
Wenn man dieses Setting schon aufgreift, wäre es für mich einfach sympatischer gewesen, sie wenigstens auf der Ebene "eine von Vielen" sein zu lassen, einfach weil es eine massive Steilvorlage dafür gibt. Das nicht zu nutzen find ich bedauerlich verschenkt.
Und gerade weil dieses Unwissen den Kriegsfreiwilligen dieser Epoche ohnehin so massiv zu eigen war, braucht es für meinen Geschmack keine so derart lange Exposition, zumal wenn für mich die Katharsis einfach nicht hart genug als Pay-Off kommt.
Vielleicht, wenn sie sich in einem der Kindersoldaten -die der Film ja ausspart- wiedererkannt hätte... vielleicht hätte ich es dann gemocht. Vor allem, wenn er ihr so wahnsinnig ähnlich gewesen wäre, aber dann einfach im Krieg stirbt, weil er eben nicht ihre 'Cool Powerz' hat... das wäre einfach eine Art der Inszenierung, die mir, so glaube ich, besser gefallen hätte.
So gibt es ihr einfach eine Besonderheit, die gerade vor dem gewählten, realhistorischen Zugang einfach ein wenig sehr bemüht und lächerlich auf mich wirkt.
Niemand war auf diesen Krieg vorbereitet, sonst wäre man nicht mit Pferden gegen MGs angerannt...
Man hätte so schön gemeinsame Überforderung der gesamten Truppe, unabhängig ob behütete Insel-Jugend oder Kriegserfahrene Haudegen, im Angesicht der zunehmenden "Industrialisierung" dieses Krieges darstellen können... das ist einfach nicht passiert.

Aber vielleicht bin ich halt aufgrund meines Hintergrunds und meiner massiven Präferenz für glaubwürdig depressive Filmhintergründe schlicht nicht die Zielgruppe für das Ganze.
 
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Ich hab den Film gestern dann auch endlich mal gesehen.

Meines Erachtens nach hat man im WW 1 Setting sehr viel Potenzial verschenkt. Da wäre einfach mehr, wirklich treffender Horror möglich gewesen um die Konfrontation mit der grausamen Realität des Krieges vs. der idealisierten Vorstellung der im Geiste noch ziemlich infantilen Diana zu inszenieren, wenigstens mehr als das, was man draus gemacht hat.

Der Horror war ja schon vorbei. Es waren Waffenstillstandsverhandlungen im Gange und weder die Deutschen noch die Entente Soldaten waren besonders erpicht auf weitere Kämpfe.
Man hätte das schon in einen anderen zeitlichen Rahmen passen müssen. Dann hätte aber die Geschichte die erzählt wurde anders sein müssen.

Ich hatte eher das Gefühl, dass man das Nazi-Comic-Klischee genommen und ihm einfach andere Uniformen angezogen hat.
Fand ich jetzt nicht. Ist denke ich mal zum einen Ansichtssache, aber besonderen Fanatismus hatte ich nicht gesehen und auch keine besonderen Grausamkeiten die ich in den ersten Weltkrieg nicht verorten würde.

Dass Senfgas hier jetzt scheinbar ein Druck-Gas (? oder hab ich den Plot da missverstanden?) ist, hat meinen inneren Historiker derweil mehr zum Grummeln gebracht, als es vielleicht gesollt hätte. Dennoch verstehe ich nicht, warum man da dann nicht auch einfach nen Phantasie-Namen hätte nehmen können. Da ist DC doch eigentlich recht groß drin. oO

Weil das bis auf das McGuffin sein das dem Bösen Obermacker XYZ erlaubt sowohl geheim als auch nicht wirklich wichtig ist.

Ares war mir jetzt auch nicht sonderlich gefällig. Da steckte für mich zu viel Magneto (+ etwaige weitere Popcultura-References) drin. Zumal ich die Idee, Ares einfach gleich ganz rauszulassen und das Monstrum Mensch zu inszenieren ebenfalls schöner gefunden hätte, gerade in einem WW1 Umfeld, gerade wenn es irgendwo eine Geschichte sein soll, die eine behütete, kleine Träumerin mit der kalten Realität konfrontiert.


Also zum einen ist Wonder Woman keine Träumerin, sie ist naiv, aber sowohl mit Tod und mit Verlust bekannt. Und wurde Jahrhunderte ausgebildet.
Das sie Illusionen hatten und die Amazonen nicht auf dem neuesten Stand waren, das sollte allen klar sein hatten sie anscheinend keinen Kontakt nach außen.
Und Ares braucht man, sonst brauchst Du auch keine Wonder Woman.
Magneto Referenzen fand ich keine.
Eher umgekehrt. Magneto trägt einen Helm der eindeutig einem Griechischen Hoplitenhelm nachempfunden ist.
Das Prior Art ist bei Ares.

Den Gasanschlag auf die OHL fand ich ansonsten auch relativ random, irgendwie unnötig 'Nazi-böse'. Da hätte ich mir auch eher eine organischere Erklärung gewünscht, wie beispielsweise, dass Willi 2, der auch als historische Figur jetzt nicht unbedingt für seine kompetente Kriegsführung bekannt war, einfach aus na Laune/Ares/hier Plotpoint-einfügen heraus bewusst beschließt, dass das mit den Friedensverhandlungen nichts wird... oder dass man die Verhandlungen als Ablenkung für nen massiven Schlag gegen die Briten nutzt... oder was auch immer. Einfach etwas Düstereres, etwas Komplexeres.

Wenn man die umnietet und das dann der Entente in die Schuhe schieben kann ist das doch nicht random?
Und Willi 2 hatte NULL mit der Kriegsführung zu tun. Der hat nur Reden geschwungen war aber praktisch entmachtet. Oder was meinst Du wer ihn zum Rücktritt gedrängt hat?
Wäre er nicht zurückgetreten und hätte man damit nicht einen Pro-Forma Sündenbock gehabt wäre das Auge der Öffentlichkeit auf das Versagen des Generalsstabs gefallen. Und das wollte man verhindern.
Durch das Gas, wenn es massenhaft produziert wird, hat man tatsächlich eine Massenvernichtungswaffe in der Hand die den Gegner in die Knie zwingen kann.
Spätestens dann wenn man die eigenen Gasmasken so produzieren kann das sie dagegen immun sind.

Alles in allem glaube ich, dass weniger Kindheits-Exposition, weniger CGI-Spektakel im Endkampf und ev ne FSK 16 oder 18 statt 12 mit einem unverwechselbarerem WW1-Feeling der Sache wohl recht zuträglich gewesen wäre.
So ist es zwar ok, aber ich seh trotzdem ne Menge verschenktes Potenzial, und wundere mich tatsächlich, dass bei so viel Naivitäts-Klischee diese Wonder Woman nun als so hervorragendes Beispiel einer starken Frau gefeiert wird.
Da hat das Kino doch ein paar toughere, bemerkenswertere Damen zu bieten, finde ich. oO

Ich finde gerade das man eine starke Frau in einem FSK 12 Film zeigt absolut wichtig.
Und ob jetzt mehr Düsternis wie bei BvS z.B. vorhanden geholfen hätte, wage ich zu bezweifeln.
 
Die Magneto-Assoziation basiert für mich natürlich zum Großteil aus der Kombination von irrational massiven Mengen fliegenden Metalls und dem Gerede von der inhärenten Boshaftigkeit, das man gemeinsam eine bessere Welt schaffen könnte... ich fühlte mich halt sehr an den ersten X-Men-Film erinnert.

Was jetzt mein Beharren auf die Düsternis angeht mag das auch wiederum massiv durch meinen inneren Historiker, der dazu massiv auf diese Zeit fokussiert ist, getriggert werden, aber der Erste Weltkrieg ist eben DIE Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Den kann man kaum dreckig und böse und traumatisierend genug darstellen. Selbst wirklich niedlich gewandete Point&Clicks wie "Valiant Hearts", die ihn aufgreifen, sind mitunter einfach herzzerreißend.
Und dazu kommt eben, dass Diana theoretisch einen Weg läuft, den britische Jugendliche so oder so ähnlich in erschreckenden Nummern durchliefen. Mit dieser so offensichtlichen Parallele so wenig eindrücklich zu arbeiten befremdet mich einfach.
Wenn man dieses Setting schon aufgreift, wäre es für mich einfach sympatischer gewesen, sie wenigstens auf der Ebene "eine von Vielen" sein zu lassen, einfach weil es eine massive Steilvorlage dafür gibt. Das nicht zu nutzen find ich bedauerlich verschenkt.
Und gerade weil dieses Unwissen den Kriegsfreiwilligen dieser Epoche ohnehin so massiv zu eigen war, braucht es für meinen Geschmack keine so derart lange Exposition, zumal wenn für mich die Katharsis einfach nicht hart genug als Pay-Off kommt.
Vielleicht, wenn sie sich in einem der Kindersoldaten -die der Film ja ausspart- wiedererkannt hätte... vielleicht hätte ich es dann gemocht. Vor allem, wenn er ihr so wahnsinnig ähnlich gewesen wäre, aber dann einfach im Krieg stirbt, weil er eben nicht ihre 'Cool Powerz' hat... das wäre einfach eine Art der Inszenierung, die mir, so glaube ich, besser gefallen hätte.
So gibt es ihr einfach eine Besonderheit, die gerade vor dem gewählten, realhistorischen Zugang einfach ein wenig sehr bemüht und lächerlich auf mich wirkt.
Niemand war auf diesen Krieg vorbereitet, sonst wäre man nicht mit Pferden gegen MGs angerannt...

Die Generäle richten ihre Taktik darauf aus den vorherigen Krieg zu gewinnen. D.h. der Krieg von 1871 war denen ggf. ein Vorbild.
Und in Bereichen wo es keinen durchgehenden Grabenkrieg gab war Kavallerie im Vorteil. Also an der damaligen Ostfront wo sich die Kämpfe um befestigte Knotenpunkte drehten.

Man hätte so schön gemeinsame Überforderung der gesamten Truppe, unabhängig ob behütete Insel-Jugend oder Kriegserfahrene Haudegen, im Angesicht der zunehmenden "Industrialisierung" dieses Krieges darstellen können... das ist einfach nicht passiert.

Warum?
Das war weder das Ziel des Films noch paßt es zu Wonder Woman.
Du wünscht Dir einfach einen anderen Film, und den Themen nach zu Urteilen die Du betonst eher einen ohne Diana.
Ich fand zum Beispiel das Ares der Oberbösewicht war insofern doof weil das den Eindruck hinterläßt Menschen wären nicht 100% Schuld an dem Schlamassel das sie anrichten.
Aber dann darf man keine Superhelden Comics oder Movies sehen wenn einen das stört. (<--- Hmm. Wird einer der Gründe sein warum Superheldencomix eher an mir vorbei gehen ohne das sie mich interessieren)

Aber vielleicht bin ich halt aufgrund meines Hintergrunds und meiner massiven Präferenz für glaubwürdig depressive Filmhintergründe schlicht nicht die Zielgruppe für das Ganze.

Denke ich auch.
 
Ich fand zum Beispiel das Ares der Oberbösewicht war insofern doof weil das den Eindruck hinterläßt Menschen wären nicht 100% Schuld an dem Schlamassel das sie anrichten.
Na aber gerade nicht! Das war ja das coole an diesem Ares. Dass er kein Kriegsgott, sondern ein Wissensgott war. Und dehalb wusste er auch um die ontologische Schlechtheit der Menschen. Er meinte doch in dem Dialog mit Diana, dass er den Menschen Ideen für neue Waffen ins Ohr flüstert, aber dass er sie nicht dazu zwingt, diese Waffen zu benutzen. Im Gegenteil ist er ja immer an den Friedensverhandlungen beteiligt, weil er weiß, dass die Menschen nur auf eine Ausrede warten, um den nächsten, noch schrecklicheren Krieg anzufangen, der seinen Punkt immer und immer wieder beweist und immer unüberwindlichere Gräben zwischen den Völkern aufreißt.
 
.....
Aber vielleicht bin ich halt aufgrund meines Hintergrunds und meiner massiven Präferenz für glaubwürdig depressive Filmhintergründe schlicht nicht die Zielgruppe für das Ganze.


Klingt allgemein als hättest Du Dir einen semirealistischen, düsteren Erste-Weltkriegs-Film gewünscht.
Das ein Superheldenfilm, selbst wenn man bei DC bei der üblichen Grimdarkness geblieben wäre, das nicht sein wird war doch aber von vorne herein klar....

Oh, und welcher Hintergrund wäre das, wenn man fragen darf? :)
 
Na aber gerade nicht! Das war ja das coole an diesem Ares. Dass er kein Kriegsgott, sondern ein Wissensgott war. Und dehalb wusste er auch um die ontologische Schlechtheit der Menschen. Er meinte doch in dem Dialog mit Diana, dass er den Menschen Ideen für neue Waffen ins Ohr flüstert, aber dass er sie nicht dazu zwingt, diese Waffen zu benutzen. Im Gegenteil ist er ja immer an den Friedensverhandlungen beteiligt, weil er weiß, dass die Menschen nur auf eine Ausrede warten, um den nächsten, noch schrecklicheren Krieg anzufangen, der seinen Punkt immer und immer wieder beweist und immer unüberwindlichere Gräben zwischen den Völkern aufreißt.

Ich weiss wie das "gemeint" war.
Ich meine wie ICH das aufgenommen habe.
Das ist genauso wie Leute z.B. Religionen für Kriege und Konflikte verantwortlich machen. Zwar steht den Leuten frei die so zu interpretieren das sie keine Kriege führen, und viele tun das, aber es wird sowohl als Ausrede verwendet (Deus vult!) oder als Angriff auf die Religionen. Da die Superhelden das moderne Pantheon der USA sind, passt das schon durchaus.

Und, als er mit Wonder WOman spricht, erklärt er auch was er macht.
Er plädiert für Frieden. Und zwar so das sich der Frieden als "unhaltbar"/"unfair" erweist.
"Unsustainable Peace"

Also nicht das was die USA mit Deutschland nach WWII gemacht haben, sondern so wie es die Entente mit dem Kaiserreich gemacht haben.
Er ist nicht so unbeteiligt wie es nach seinen Worten scheint.

Und wer davon ausgeht das die Einflüsterungen eines Gottes nicht "mächtig" und "magisch" sowie "schwer zu widerstehen" sind, der übersieht das es die Willenskraft der Amazonen braucht um ihm zu widerstehen......

Also im Endeffekt, nein, @RockyRaccoon: Du folgst dem was Ares "sagt".
Ich folge dem was er "meint" und "beabsichtigt".
 
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