Nostalgie Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Ich empfehle wie vorgesehen mit Arcana-Karten zu spielen.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Das Arkana System ist Hammer, aber man braucht dann auch sechs Leute, die damit vernünftig umgehen können und daran scheitert es ja schon...leider...
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Das Arkana System ist Hammer, aber man braucht dann auch sechs Leute, die damit vernünftig umgehen können und daran scheitert es ja schon...leider...
Das Arkana-"System" ist eben KEINERLEI Regelsystem, das die übliche Vermittlungsfunktion von Spielregeln übernehmen kann.

Also sitzt man bei Arkana-Verwendung mit einem "Spielzeug", den Arkana-Karten, und OHNE REGELN, diese Karten anzuwenden, da.

Wenn man eine funktionierende Engel-Runde anschaut, dann ist das eine Runde, in welcher die "Gruppen-Chemie" stimmt. Die Gruppe selbst ist eine funktionierende, gesunde Gruppe. Und dann spielt man miteinander TROTZ der Regellosigkeit des Arkana-"Systems" die tollsten Abenteuer.

Aber wenn die Gruppe NICHT ausgesprochen harmoniert, dann bekommt man u.a. WEGEN der Regellosigkeit, d.h. wegen des Fehlens einer gemeinsamen Basis für das Spiel, die SCHRECKLICHSTEN Spielsitzungen, die man sich vorstellen kann. - Nein, noch schlimmer, als Ihr das jetzt vielleicht glaubt. Wirklich.

Ich habe bei Engel von den besten und beeindruckendsten Rollenspielrunden bis zu den abscheulichsten und am liebsten aus meinem Gedächtnis zu tilgenden Runden sehr unterschiedliche Spielerfahrungen gemacht.

Erkenntnis daraus: Der kritische Faktor ist die Gruppenchemie. Alles andere spielt KEINE Rolle!

Das ist bei anderen, bei ECHTEN Regelsystemen anders: diese kann man immer noch mit wildfremden Leuten spielen, mit denen man nicht so ideal kann, und man kann in dieser Zusammensetzung der Gruppe immer noch befriedigende Spielerlebnisse bekommen. - Bei Arkana FEHLT eben diese Basis für gemeinsames Spiel und muß anderweitig ersetzt werden.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Na ja das sind ja vielleicht schon die sehr eingeengten Charakterkonzepte und Gruppenkonstellationen (zumindest wenn man wirklich eine Engelsschar spielt). Also ich hatte bisher eigentlich nur gute Runden, auch auf Cons.
 
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Um mal wieder zum Ursprungsthema zurückzukommen,

ja, die "Eingeengtheit" von Engel ist sicherlich auch ein Grund des Niederganges.

Desweiteren kann ich Zornhau nur zustimmen. Diese Regelinterpretationsvarianz ist schon grauslig. Ich war ziemlich froh in einer Spielrunde Engel zu spielen in der die SL die Welt fast ausschließlich dargestellt hat. Die Idee Spielern ein Mitspracherecht einzuräumen ist zwar nett, aber es hakt doch gewaltig wenn man sich nicht auf einen gemeinsamen Nenner einigen kann. Ein gutes Beispiel waren auf einem Con fallende Steine. Der eine Engel zuckte mit den Schultern und kratzte sich wo ihn der Stein getroffen hatte. Ein anderer Engel lag halbtot am Boden (ich glaub es waren Ramaelit und Raphaelit).
 
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Mit mittlerweile genügend Abstand kann ich zu Engel nur noch sagen, dass ich mich köstlich amüsiere, wenn ich diesen Thread alle paar Monate verfolge. Aber auch andere Engelthreads. Dinge kommen nicht voran, weil die Publikationen fehlen, Mysterien werden (vielleicht, wenn genügend Leute die Romane bestellen!) in krude zusammengeschusterten Literaturergüssen erklärt. Vorher müssen aber bitte schön die treusten Spieler den Gang nach Canossa antreten. Alles, um zu erfahren, wo das Schicksal der Welt hinführt, in der man gepimpte afrikanische ... äh ... angelitische Kindersoldaten spielt. Keine Kampagnen werden veröffentlicht. Vielmehr wird mit zunehmenden Verve auch aus der Spielerfraktion die These vertreten, Engel sei durch die Verwendung von Arkanakarten ein Spiel für erwachsene Spieler, die endlich ein Werkzeug an die Hand gegeben erhalten, mit dem ihre unerschöpflichen Laienschauspielergelüste in epischer Breite auslassen können. Wow. Respekt. Die Spieler anderer Systeme sind ja solche Amateure! Würfelbastarde, solche!

Fünf Archetypen, die an sich immer gleiche Geschichte, abgesehen von einigen neuen Nuancen. Und am Ende immer die Frage hinsichtlich der Kirchentreue: should I stay or should I go?
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Uh, da hast du aber erfreulich "viel" positiv Gemeintes im Internet gefunden. Hier wirst du dieses Glück nicht haben, die Front hat die Härte von Adamantium und kämpft bis zum Blutrausch, wenn nötig. Oder bis zum pdf. Oder mindestens bis zur völligen Ignoranz der Umwelt.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Also wenn Engel aus irgendeinem Grunde den Bach runtergegangen ist, dann
a)weil es zu wenige gespielt/gekauft haben und das größtenteils
b)daran lag, weil F&S gefühlte Ewigkeiten brauchten, um mal was neues rauszubringen vor allem
c)wichtige Bestandteile die den Metaplot weiterbringen, welcher
d)von Buch zu Buch immer schwächer wurde.

Das Setting und die ersten Bücher waren wirklich toll (Regelwerk und Traumsaat) und danach gings leider steil Bergab. Ich bin mir sicher, daß ein Verlag mit mehr Manpower und größeren Budget wie White Wolf weit mehr aus dem Setting rausgeholt hätte. Das Potential war definitiv da.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Ich bin mir sicher, daß ein Verlag mit besserem Design und vor allem fundierterer d20 Regelkenntnis und stringenterem Kampagnenaufbau weit mehr aus dem Setting rausgeholt hätte. Das Potential war definitiv da.

Corrupted your post. Sorry.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

ch bin mir sicher, daß ein Verlag mit besserem Design und vor allem fundierterer d20 Regelkenntnis und stringenterem Kampagnenaufbau weit mehr aus dem Setting rausgeholt hätte. Das Potential war definitiv da.
Corrupted your post. Sorry.
Also wenn der D20-Regelteil der Qualität der Umsetzung von anderen D20-Lizenzprodukten gleichgekommen wäre, idealerweise auf Basis D20 Modern mit einer "fluffigen" Möglichkeit dazu auch noch die Arkana-Karten einzusetzen, dann wäre Engel (insbesondere auch in der englischsprachigen Fassung) schon deutlich besser aufgenommen worden.

So war die D20-Umsetzung unbrauchbar und - sehr wichtig - völlig KONTRÄR zu den im Setting-Fluff beschriebenen Qualitäten und Quantitäten, damit also eine SCHLECHTE Umsetzung. - Die Chance auf eine gute Umsetzung wäre ja da gewesen. Dann hätten vor allem Engel nicht nur Leute für sich entdeckt, die am liebsten völlig regellos spielen wollen, sondern auch diejenigen, die GERNE ein Regelgerüst als Stütze für das gemeinsame Spiel verwenden würden, hätten mit einer passenden D20-Adaption ihre Bedürfnisse erfüllt finden können.

Diese Chance wurde durch die eher halblebige und - wie gesagt - dem Setting-Fluff WIDERSPRECHENDE Umsetzung vergeben.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Ich hab Engel exakt einmal auf dem Teck-Con gespielt... nachdem ich mich zuvor durch ein paar neutrale bis postive "Rezensionen" erkundigt hatte, ob das was taugen könnte.
Und obwohl ich etwas skeptisch war, sagte ich zu, als mich eine Bekannte dann fragte, ob ichs nicht mal Probespielen würde...

Die SLin liess mich einen Blick auf die Charaktergenerierung des d20-Systems werfen, und es wirkte schon beim Durchblättern etwas "seltsam". Darum würde man nach dem "Arkana-System, das mit den tollen Hellseherkarten" spielen... denn d20 sei ja "eh Scheisse", und dass das nur Powergamer spielen und man damit "keine tolle Geschichte" hinbekomme und allerlei andere Dinge.
Und ich wusste nicht, ob ich lauthals lachen, kotzen oder schreien sollte, als sie mir dieses "System" erklärte. Aber ich schluckte kurz, schwieg, und dachte mir "So schlimm kanns NICHT im Spiel nicht werden..." Doch, wurde es.
Vor allem wars deswegen etwas traumatisch, weil sie die harte Railroading-Schiene fuhr, und alle auch nur halbwegs kreativen Versuche von mir, aus dieser "Oh, wir sind ja soooo depri und angsty and destined to fail!"-Schiene auszubrechen, auf geradezu lavierende Art und Weise ins Leere gehn liess.
Ich hab dann nach einer halben Stunde und teils grauenhaft schlechtem Laienschauspiel aller anderen Beteiligten hingeschmissen (Einer der "Mitengel" war z.B. der Ansicht, dass er/sie nicht gegen die designierte Gegnerschaft kämpfen könne&solle, weil "Ich kann ja nicht kämpfen", lustigerweise war das aber gerade der Teil der Gruppe, der dafür eigentlich ausgelegt worden war... Und der Anführerengel war eine Torfnase mit Führungsqualitäten und RPG-Skills von "untrained". Stellte sich hinterher raus, dass das ein DSAler war... Well, hat mich überrascht, ich hätte gedacht, dass er D&Dler gewesen wäre.), kurz den Kopf geschüttelt und mit dem Kommentar "Viel Spaß noch beim "Wirklichkeit veredeln"..." die Runde verlassen und mir eine andere Runde gesucht...


Damit war dann das Thema Engel für mich endgültig durch.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Hättest Du Lust mal bei mir auf dem nächsten Teck-Con eine Engel-Runde mit Arkana-"System" in dem Stil, wie ich über Jahre hinweg gleich mehrere Runden parallel geleitet hatte, zu spielen?

Ich treibe auch weitere Spieler dafür auf, die KEINE Jammer-Emo-Weinkrampf-Engelein oder Flammenschwert-Fallenlasser sind.

Es kann nur sein, daß es dort nicht ganz so weichgespült harmlos zugeht, wie bei der Penitenzler-Runde in Necropolis.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Auf keinen Fall.
Nicht mal gegen Geld und einen Kaffee.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Woran liegt's? - Zu schwach auf den Flugmuskeln? Höhenangst? Flugangst? Allergisch gegen die samtigweichen Engelfedern?

Mal im Ernst: Nach nur EINER Runde mit absoluten Jammer-Engel-Gestalten und "Eisenbahnfahrt" durch den "Erzähler" hast Du natürlich KEIN STÜCK des, wie ich finde, hochinteressanten Spiels bei Engel kennenlernen können.

Daher war mein Angebot durchaus ernst gemeint. - Ich habe zwar mit Necropolis "mein Engel" gefunden, wo sowohl das Regelwerk stimmt, als auch der Spielleiter ALLE Informationen zum Hintergrund mitgeteilt bekommt, und was auch die Kindersoldaten-Thematik komplett vermeidet, aber Engel hat - gerade mit Einsatz der Arkana-Karten - einen wirklich eigenen Charme, den ich auch bei Conversions auf SW (gleich mehrere verschiedene) oder HeroWars nicht wirklich wiedergefunden habe. - Auf zeitlicher "Sparflamme" steht noch eine Engel-auf-Deadlands:Hell on Earth-Conversion an, von der ich mir Engel mir SEHR VIEL CRUNCH verspreche. Wieder was anderes - mal sehen, wie sich das dann so spielen wird.

Ich sagte ja schon: Beim Arkana-"System" zählt NUR die Gruppenchemie. Und wenn man eine Gruppe hat, die miteinander gut klarkommt, dann ROCKT Engel wirklich sehr. - So habe ich die "Urfassung" meines Necropolis-Apocalypse-Now!-Szenarios Jahre zuvor mit Engel gespielt. Und das war KEINE leichte Kost!

Wenn ich zurückblicke auf meine diversen Engel-Runden, dann sind mir bis auf die wenigen, aber SEHR ÜBLEN Ausreißer nach unten (alles Con-Runden übrigens!), diese Runden eher in positiver bis SEHR positiver Erinnerung verblieben.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Das ist aber auch schon schwierig, wenn Engel KEIN Con-System ist. Niemand geht doch daher und kauft sich etwas was schon auf der Con blöd lief.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Ich fand Engel mit dem Arkana-System bei meinem ersten Spieltest auf einem kleinen Con sehr gelungen. Lag vielleicht aber auch an der guten Spielleiterin und der guten Gruppe.

Als ich einer ersten Blick auf die D20-Sachen geworfen habe, war ich dann doch eher entsetzt. Wenn ich so spielen will, dann spiel ich AD&D, da passen die Werte dann auch zur Geschichte. Ich bin da aber wohl weniger repräsentativ, da ich auch die D20-Umsetzung für 7te See grausam fand.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Die Quali von Arkana steht und fällt mit der Kompetenz der SL und der Gruppe, also sollte Gnocchi ernsthaft über Zornhaus Angebot nachdenken...einmal testen und gleich so eine Meinung halte ich auch für fragwürdig.
 
AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?

Die Quali von Arkana steht und fällt mit der Kompetenz der SL und der Gruppe,

Damit lässt sich also die Güte oder Minderwertigkeit nicht dem "System Arkana" zuschreiben, sondern hängt an den äußeren Faktoren.
Ergo ist das "System Arkana" wertlos.

Grüße
Hasran
 
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