AW: Wie ist "Engel" eigentlich untergegangen?
Warum nie wieder spielen?
Den Metaplot mal außen vor gelassen - "Engel" ist einfach zu langweilig: Es gibt zu wenige Möglichkeiten. Die Leute denen man begegnet, müssen einen anbeten - oder sind Ketzer, denen man den Garaus machen muss. Die wenigen Unabhängigen (Diadochen), reichen für interessante Begegnungen einfach nicht aus (und sind ja auch schon wieder Ketzer).
Die Gruppe muss also immer sehr eng innerhalb ihrer eigenen Parameter arbeiten - Auftrag von oben, und kaum Interaktion mit der Welt - das ist einfach nicht genug!
Die Charaktere haben viel zu wenig Potential, sich zu entwickeln - es gibt ein paar Powers mehr, und aus. Aber man bleibt immer der Michaelit etc. - es sein denn man wendet isch von der Kirche ab und spielt sein eigenes "Engel" - sei dahin gestellt, macht vielleicht einmal Spaß und aus.
Und dem Arkana System muss man einfach eine Chance geben (konnte auf der Fee mal wieder wen vom System überzeugen
)
Das Arkana System ist soweit vom Rahmen gängiger System weg, dass es sehr schwer ist Leute dafür zu finden. Und auch dann ist es nicht der Weisheit letzter Schluss - manchmal sollte man auch Spaß am würfeln haben.
Die d20 Umsetzung ist dermaßen lieblos und ohne Mühe hingeklatscht, dass es eine Frechheit ist.
Und damit scheitert "Engel" bei mir schon mal, wie "Degenesis" auch am eigenen Regelsystem.
Wenn ich Arbeit in ein unfertiges Regelsystem stecken muss, dann sollte wenigstens auch das System dazu passen (Beispiel Mage: The Ascension), bei "Engel" steht viel weniger auf der "Haben"-Seite als bei "Degenesis";
dort habe ich genauso eine interessante Welt, die exzellent ausgearbeitet ist und wesentlich spielbarere Figuren -
der Aufwand für die mangelnden Regeln lohnt bei "Engel" einfach nicht.
Ich mag die Publikationen und deren Inhalt - die Ordensbücher sind die interessantesten Regionalbeschreibungen die ich je gelesen hab.
Es stört mich auch nicht, dass es ein großes Geheimnis gibt (solange es aufgelöst wird) - Vampire hatte auch nen Metaplot dessen Ende erst nach Jahren aufgelöst wurde und da hat auch keiner so viel WInd drum gemacht.
Die Ordensbücher (zumindest die ersten beiden) sind sehr viel "blabla" und wenig Info - naja. Das Traumsaatbuch war toll - aber es hat mich nicht interessiert, mehr zu kaufen - dazu war die Enttäuschung zu groß und das Interesse eher gering. Es gibt ad hoc ein Dutzend Systeme, die ich nicht habe, mich mehr interessieren und die ich im Gegensatz zu "Engel" auch spielen wollen würde, dass ich mir eine "Engel" Publikation leisten könnte.
Und ich habe viel Vampire gespielt - der Metaplot war mir dort eigentlich immer absolut egal - bei "Engel", dass so wenig im Gepäck hatte, war dieser Metaplot ein viel essentiellerer Bestandteil - zumindest, die Auflösung - damit man als SL mal damit arbeiten kann.