AW: Was zahlt Johnson denn so?
In aller Kürze:
a) Huren ja: aber man kann Edelhuren nicht mit der Bezahlung vom Straßenstrich ködern. Es muss Team, Auftrag und Bezahlung zusammenpassen und das plant der Johnson, also der SL.
b) 1-3 Tage? Liefert euch der Johnson schon alle Wachpläne, Baupläne, Uniformen, etc. mit? Unser Team ist darauf ausgelegt, reinzugehen, rauszukommen und dazwischen keinen Alarm auszulösen. Da braucht es etwas an Planung, Observation und viel Beinarbeit. Pläne kann man ja noch schnell bekommen, besonders mit einem fähigen Decker in der Gruppe, aber Personal unauffällig auszuhorchen funktioniert leider nicht im Matrixtempo.
Klar gibt es auch Missionen unter Zeitdruck, aber da wird dann auch härter verhandelt.
Also 1 - 3 Tage halte ich tatsächlich auch für zu kurz, das sind eher kurzfristige Runs. Die bringen, wie gesagt, dann auch wirklich mehr Geld, weil eben weniger Möglichkeiten zum Planen bestehen. Ich persönlich halte ca. eine Woche für einen Run eher für "normal".
Ansonsten sollte man schon davon ausgehen, dass einem der Johnson alle ihm zur Verfügung stehenden Informationen über den Run, welche seinen Auftraggeber und dessen Motivationen nicht preisgeben, den Runnern übergibt. Warum?
Zum einen drückt es wieder den Preis (weniger Arbeit für die Runner), zum anderen wollen Johnsons ja irgendwo auch, dass der Run gelingt, daher werden sie dafür auch die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen.
c) Fantastischer Realismus: Das wichtigste überhaupt: die Welt muss konsistent bleiben. Der Markt funktioniert nach Angebot und Nachfrage. Das Angebot ist groß, deshalb riskieren Runner ständig ihr leben. Wenn ich aber bei einem Run ein gesteigertes Risiko habe, mehr zu verlieren als zu gewinnen, dann bleibe ich zu Hause. Wenn der Johnson dann rumzickt, weil ich das nicht mache, ist das der falsche Johnson. Ein _Geschäftsmann_ wird dann nicht trotzig. Entweder war man bisher kompetent, dann wird man halt für kleinere Aufträge angefragt, oder man war es nicht, dann verliert man die Connection, hat aber nix mit der Bezahlung zu tun.
Ein Runner hat immer mehr zu verlieren als zu gewinnen. Er arbeitet in einem tödlichen Geschäft, um sich durch's Leben zu schlagen. Und das nicht im Sinne eines Polizisten oder Feuerwehrmann, die ihr Leben aus ideologischen Gründen zu Gunsten anderer einsetzen.
Man sollte versuchen sich an den Gehältern zu orientieren, die man auch so verdienen könnte. Ein Decker kann auch frei programmieren gehen, was deutlich sicherer ist. Nimm mal das Matrixbuch in die Hand, schreib ein paar Programme und verkaufe die für 30% + Verhandeln an deinen Schieber. Vergleiche das mit der Bezahlung deines Johnson. Wenn es da erklatente Unterschiede gibt, sollte der Charakter schon eine Todessehnsucht oder Adrinalinsucht haben, um seine Jobwahl zu rechtfertigen!
Gleiches für Magier: Preise eines Straßendocs nachgucken, 50% an Abgaben (Gang/Mafia) abziehen und gucken, ob das Runnerdarsein noch Sinn macht.
Schwieriger Punkt, ganz klar. Zu erst ist es natürlich die Sache der Spieler, ihren Charakter so zu bauen, dass er einen Grund hat, in den Straßen zu leben. Jedoch liegt dieser Grund normalerweise außerhalb der Kontrolle der Charaktere. Oder es war sein Fehler, der jedoch nicht mehr auszugleichen ist.
Als nächstes sollte der Hintergrund eines Charakters dazu führen, dass der Runner auch wirklich keine andere Wahl mehr hat (derzeit), als ein Runnerleben zu führen. Schließlich ist man kriminell, da wird jede legale Anstellung schonmal unwahrscheinlich.
Was soll nun den Decker vom Programmieren abhalten? Nun ja, zunächst einmal braucht mana uch dafür einiges an Ausrüstung, die wieder Geld kostet. Zum anderen kann man gut davon ausgehen, dass der Schattenmarkt an Matrixprogrammen mittlerweile gut aufgeteilt, wenn nicht sogar weitgehend monopolisiert sein wird.
Also könnte der Decker auf eigene Faust recht schnell Probleme kriegen, wenn die Martkführer anfangen, ihn mit 9-Milimeter-Argumenten klar zu machen, dass er sich nicht in ihren Markt drängen soll.
Beim Straßendoc sehe ich allerdings keine großen Verdienstmöglichkeiten. Wirklioches Geld amchen sie nur durch langfristige Betreung, aber davon müssen sie ihre Räumlichkeiten finanzieren, sowie die Beschaffung udn wartung von medizinischer Ausrüstung, vermutlich kommen noch ein oder zwei Krankenschwestern (oder äquivalentes) hinzu, die auch bezahlt werden möchten. Mal abgesehen daovn, dass er auch selbst davon leben möchte.
Und um ein guter Straßendoc zu sein, bruacht man mehr als magisches Talent. die Möglichkeiten magischer Heilung sind begrenzt, ab einem gewissen verletzungsgrad kommt man um mundane Behandlung nicht mehr herum.
Allerdings möchte ich damit nicht sagen, dass es für Runner unmöglich ist, in solchen Branchen Fuß zu fassen. Auf lange Sicht kann es sogar sehr erstrebenswert sein. Man braucht aber eben ein gewisses Startkapital, und einen guten Ruf in den Schatten. Und natürlich die entsprechenden Connections, zum einen, um an Kunden zu kommen, zum anderen, um auch einen ausreichenden Schutz vor der Konkurrenz zu haben.
Das ganze kann also ein interessanter Teil des Spiels sein, aber es sollte nicht damit anfangen. Außer, man findet einen Grund, dennoch Runs machen zu müssen/wollen. Zugegeben, es gibt einen minimalen Anteil verrückter Adrenalinjunkies in den Schatten. Aber die leben normalerweise nicht lange.
Und wenn nur Bodyguards pro Tag bezahlt werden, dann hat der Johnson ein Problem bei folgendem Auftrag:
Ein Typ soll extrahiert/ein Teil beschafft werden, dass irgendwann innerhalb der nächsten 30 Tage an Punkt X übergeben wird. Kein Runnerteam macht das für einen Tag Bezahlung (was die wirkliche Arbeit ist), weil man 29 Tage nix verdient, aber trotzdem (wenn auch leicht arbeitet). Gerade die Low-Cost-Runner können sich diesen "Urlaub" einfach nicht leisten. Man wird nicht so viel bekommen, wie für 30 Tage "echte", weil das Risiko geringer ist, aber die verlorene Zeit muss schon kompensiert werden, wenn man nicht die lokalen Penner anheuern will. Es macht für die Runner finanziell einfach keinen Sinn!
Und ein Johnson, der mit Auftragssperre droht, wenn man kein Minusgeschäft mitmacht... wer braucht den schon? Der wird seinen Ruf selber weg haben und damit ist sein Wort auf der Straße nicht mal die Luft wert, die den Schall transportiert.
Also ein Runner kriegt eh nur alle 1 - 2 Monate einen Job...
Aber abgesehen davon ist das eidneutig ein kombinierter Auftrag, zum einen eine Extraktion bzw. ein Diebstahl, verbunden mit anschließenden Wachservice. Vorausgesetzt, es besteht wirklich keine andere Wahl, als an einem bestimmten Tag das Ziel zu beschaffen, und dann vier Wochen lang zu bewachen. Dann dürfte die Bezahlung auch entsprechend höher ausfallen.