AW: Was zahlt Johnson denn so?
Erst mal zu Mr. Johnson und seinen Motivation. Zunächst bekommt er ein Etat um Probleme zu lösen. Eigentlich könnte er den mit beiden Händen an die Charaktere verteilen – tut er aber nicht. Zunächst hat er andere Ausgaben. Er muss Hintergrundinformationen und Kontakte bezahlen, ausserdem hält er im Rahmen seines Risikomanagement immer einen Teil zurück. Falls etwas Falsch läuft muss genügend Geld da sein, um Bestechungen zu zahlen, Ersatz anzuheuern usw. Und es sieht schlecht aus, wenn er zu seinem Boss muss um zusätzliches Geld zu beantragen. Aber die Reserve hält er natürlich nicht jedes Mal, sondern bei jedem Auftrag ein wenig, damit er über das Jahr genügend hat.
Nun zu seinen wirklichen Interessen: In seinem jährlichen Feedback-Gespräch mit seinen Vorgesetzten wird entschieden ob er weiter in dem Bereich arbeitet, wie hoch sein Bonus ist und wie sein
career development aussieht.
Der letzte Punkt ist auch wiederum für die Charaktere interessant. Mit einer guten Einstufung bekommt er die Verantwortung für grössere Projekte oder rückt irgendwann mal ins mittlere Management auf. Das kann sehr nützlich sein – wenn er seine Runner dann noch mag.
Sein Erfolgseinschätzung hängt natürlich vor allem davon ab, ob seine Projekte mit Erfolg abgeschlossen sind, ob er die Projektetats einhält, wie weit er im Jahr unter seinem Gesamtjahresetat liegt und auch in wie weit die Sachen unauffällig über die Bühnen gegangen sind.
Ein weiterer Punkt ist Zeitmanagement. Er muss seinen Job erledigen, in der Zeit die ihm zur Verfügung steht und wenn etwas Freizeit herausspringt, um so besser. Er will möglichst grob planen und möglichst wenig besorgen.
Zu seinem Job: Seine Aufgabe ist natürlich nicht ausschliesslich mit Leuten rum zu hängen, die schlechte Hygienevorstellungen und illegale SIMs haben. Er hält eine ganze Reihe Kontakte ausserhalb des Konzerns. Er
löst Probleme, lässt Technologie testen, betreibt Aufklärung, organisiert Personalwechsel, macht Situationseinschätzungen usw. Er steht zwischen den Konzernabteilungen und der Straße, wenn der Bedarf besteht.
Gut, zu den Leuten auf der anderen Seite, die neu sind. Kommt ein Konzernangestellter vorbei, um ihnen ein paar Tausend ¥ in Hand zu drücken – eher nicht. Wenn er Messenger (der nicht auf einem Fahrrad fährt) braucht, beauftragt er einen spezialisierten
Unternehmer oder Agenten. Der spricht mit den entsprechenden Runnern.
Wenn es um eine komplexere Sachen geht, so übernehmen sie mit diesem Status nur eine Teilaufgabe. Sie werden also von anderen Runnern oder einen Organisator angeworben, um einen Teilaufgabe für einen Job zu erledigen. Oder aber sie arbeiten mit einem kleinen Fisch von Johnson zusammen, der entweder noch ganz unten auf der Leiter steht oder halt für keinen richtigen Konzern arbeitet – oder noch schlimmer, Privatpersonen ohne Aufklärung und Vorstellung, was zu erwarten ist.
Wenn der Char etwas älter geworden ist, fängt das Leben erst an. Wetwork dürfte das billigste sein, also eigentlich kein Job für ein ganzes Team. Ausserhalb von Konzernen kann das eine Gang besser übernehmen oder halt ansonsten Spezialisten. Interessant sind Einbrüche/Diebstähle, Extraktionen usw. – Jobs also bei denen Planung, Kontakte, soziale Interaktion notwendig sind und auch das Risiko grösser ist.
Warum zahl Mr. Johnson in Naturalien wie Hardware? Er könnte an die Sachen zum Einkaufspreis kommen, aber er marschiert nicht in irgendeine Fabrik und lässt etwas vom Fließband fallen. Er stellt intern eine Anforderung, füllt Formulare aus und begründen, was er da warum haben möchte. Hardware lässt sich unter Umständen zurückverfolgen und Material, das einer Sicherheitsrelevant ist möchte der Konzern auch nicht unbedingt auf der Straße sehen.
Also gibt es zwei Gründe warum er dies tun sollte. Der Konzern hat Interesse, etwas auf dem anderen Seite zu bekommen: Feldtest, Markteinführungsmaßnahmen, Marketing … Unter diesen Umständen bietet Mr Johnson gerne etwas an, günstig. Als zweite Möglichkeit ist, das er etwas über seine Kontakte bekommt und es weiter gibt. Er hat viele Kontakte zu Schiebern und schwarzen Kliniken, oder er nimmt auch die Reste von einem Auftrag. Entweder beauftragt er seine Leute alles mitzubringen, was sie finden oder er nimmt ein paar Teile mit in Kommission. Auf jeden Fall schafft er dadurch seine Etatausgaben niedrig zu halten und bindet seine Auftragnehmer und Kontakte mehr an sich.
Das Erklärt auch, warum die Chars nicht das schicke Board mit dem Verkaufswert von 50K einsacken. Ihr Freund Johnson möchte den Klienten und sein Arbeitswerkzeug haben – eventuell gegen eine kleine Erfolgsprämie.
Zu den Spesen. Natürlich zahlt er keine Spesen. Runner wollen in seinem "Büro" sitzen und ein Formular ausfüllen, wie viel Munition sie verballert haben? Natürlich nicht, vor allem wenn es sauberer ohne wildes rumgeballere geht. Und es sind keine Aussendienstmitarbeiter, sondern selbstständige Subkontraktoren. Und was kommt als nächstes, der Geldeintreiber, der sich beschwert wenn sein Baseballschläger splittert.
Was möglich sein sollte sind im Rahmen der Auftragsvergabe verschiedene Dinge mitanzubieten, an die die Chars nicht kurzfristig kommen: SIMs, Transport, spezielle Geräte … Aber die Frage dabei ist natürlich, wie der SL die Entscheidungsmöglichkeiten der Charaktere einschränken möchte.
Aber das klärt auch, ob er Einzelangeboten oder ähnliche Scherze macht. Er will mit einem "Unternehmen" zusammenarbeiten, der unabhängig planen kann. Der die notwendigen Kontakte, Ausrüsten und Intelligenz besitzt, um sein Ziel zu erreichen. Ms Johnson will abends zurück sein, ein Bier trinken und seine Kinder noch mal sehen. Er arbeitet nicht ohne Grund für die Konzerne.
Im Zweifelsfall noch mal Biochips durchlesen, wenn man wissen möchte wie es aussehen soll
Zu den Preisen sag ich mal nichts, dazu gab es schon genügend Beiträge um eine Vorstellung zu bekommen. Im Endeffekt muss man schauen, dass die Spieler nach den Ausgaben mit dem Beitrag glücklich sind.