Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Spieler: Ich mache dem Samurai klar, daß er unehrenhaft gehandelt und den Namen seines Herrn befleckt hat. Mein Charakter schaut ihn an und sagt: "Schön sin die Kirchblüten in der Mittagssonne, doch die Schwalbe zieht weiter." Ja, das ist absoluter Quatsch. Rollenspiel ist halt So-tun-als-ob. Aber für die Atmosphäre ist es wichtig, das der Spieler jetzt irgendetwas Pseudo-Japanisches gesagt hat.

Hagakure I schrieb:
Solche Bermerkungen, nach denen niemand verlangt hat, können im schlimmsten Fall den sorglosen Sprecher, der seine Zunge nicht im Zaum hält, das Leben kosten.

Kazuja, tut nicht so als ob...
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Was für Regeln könnt ihr nicht mehr sehen?
Die "Goldene Regel".

Die Zeiten, so war ich aus meinem eigenen Umfeld gewohnt, sind lange vorbei. Und "good riddance"!

Aber halt!

Wohl doch nicht.

Ich möchte in keinem Rollenspiel jemals mehr die "Goldene Regel" sehen.

Und das verlogene "Na, aber Dir hat's ja auch Spaß gemacht.", oder "Du wolltest es ja auch!", oder "Du brauchtest das so." finde ich ehrlich gesagt zum Kotzen.

Wer aus welchen Motiven auch immer seine Mitspieler BESCHEISST, indem er ihnen die einzige belastbare Grundlage für faires Miteinanderspielen nach Belieben gewähren oder vorenthalten möchte, der stellt sich über seine Mitspieler, der respektiert sie nicht, sondern gängelt sie.

Und dieses Verhalten möchte ich nicht mehr im Rollenspiel sehen.
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Und das verlogene "Na, aber Dir hat's ja auch Spaß gemacht.", oder "Du wolltest es ja auch!", oder "Du brauchtest das so." finde ich ehrlich gesagt zum Kotzen.

Wer aus welchen Motiven auch immer seine Mitspieler BESCHEISST, indem er ihnen die einzige belastbare Grundlage für faires Miteinanderspielen nach Belieben gewähren oder vorenthalten möchte, der stellt sich über seine Mitspieler, der respektiert sie nicht, sondern gängelt sie.
Wow. Ich Bescheisse also meine Spieler?

Arroganz und Ignoranz finde ich zum Kotzen.


Tybalt
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

[edit] Nicht unwichtig ist auch die Frage: Welches Ergebnis führt die Geschichte interessant weiter? Wo soll der Schwerpunkt liegen? "Reinkommen" oder "Drinnen Aktionen machen"? [/edit]
Warum entscheidet denn bei dir allein der SL welche Richtung die "Geschichte" interessant weiterführt und welche nicht?

Klingt so, als müsstest du mal dringend wieder hinter dem SL-Schirm hervorkommen und Spieler sein...
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Warum entscheidet denn bei dir allein der SL welche Richtung die "Geschichte" interessant weiterführt und welche nicht?

Wenn die Spieler ihm diese Kompetenz zugestehen weil sie diese Entscheidungen gar nicht fällen wollen was spricht dagegen?
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Warum entscheidet denn bei dir allein der SL welche Richtung die "Geschichte" interessant weiterführt und welche nicht?
Weil ich der SL bin? Weil ich z.B. sehe, daß sich Langeweile breit macht? Oder Frust? "Warum kommen wir denn da nicht rein!" Oder wiel ich im Gebäude ein tolle Szene geplant habe, von der ich weiß, daß sie den Spielern gefallen wird? Oder weil ich den Zeitplan im Hinterkopf habe und die SCs zur richtigen Zeit an interessante Orte bringen möchte?

Such dir was aus.

Und ja, im Zweifelsfall :Weil ich der SL bin, und weil ich mich als Dienstleister-SL sehe: ich steuere die Geschichte nach besten Wissen so, daß sie möglichst allen Spaß macht.
Klingt so, als müsstest du mal dringend wieder hinter dem SL-Schirm hervorkommen und Spieler sein...

Keine Angst, ich mache beides.



Tybalt

[edit]
Aber mal ehrlich, welcher SL entscheidet denn nicht an der einen oder anderen Stelle, wie es weitergeht. Ein NSC taucht auf. Irgendwo ist ein Hinweis versteckt. Der Sturm hält die Gruppe auf. Da sind Monster in der Höhle. Usw, usw. Ständig greift der Sl in die Geschichte ein, und warum: es ist sein Job.

Um auf das Beispiel zurückzukommen: Die Würfel sind dem Spieler nicht gerade hold, er spielt auch nicht überdurchschnittlich, es sollte nicht klappen. Der SL will die Geschichte innen weiter voran bringen. Er kann jetzt den Wächter trotz Mißerfolg nachgeben lassen (SL-Willkür) oder er blockt, und 5 Minuten später passiert zufällig irgendwas, so daß die SCs sich reinschleichen können. (SL-Willkür) Im ersten Fall gab es ein Erfolgserlebnis, im zweiten Fall nicht, in beiden Fällen sind sie dort, wo der SL sie hinhaben möchte. Warum den Spielern also nicht ein Erfolgserlebis gönnen?
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Wenn die Spieler ihm diese Kompetenz zugestehen weil sie diese Entscheidungen gar nicht fällen wollen was spricht dagegen?

Ja, stimmt hatte ich vergessen. Stichpunkt Gruppenvertrag. Und unser (unausgesprochener) Gruppenvertrag weist dem SL sowohl relativ viel Macht, aber auch viel Verantwortung zu.


Tybalt
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

... Oder weil ich den Zeitplan im Hinterkopf habe und die SCs zur richtigen Zeit an interessante Orte bringen möchte?...

Interessant... also der Lauf der Geschichte wird geändert, nur das die Spieler ja alles mitkriegen, weil sie selbst nicht [insert verb] genug sind, es selbst zu schaffen..?

Interessant.
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Warum entscheidet denn bei dir allein der SL welche Richtung die "Geschichte" interessant weiterführt und welche nicht?

Klingt so, als müsstest du mal dringend wieder hinter dem SL-Schirm hervorkommen und Spieler sein...
Es gibt Spieler, die mögen diese Art der Spielleitung: im Zweifelsfall wird der SL sich schon um mich/die Gruppe kümmern. Reagieren, nicht agieren.
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Ich bin zwar kein Verfechter des Attributes Charisma, aber ich kann Tybalt nur zustimmen zu sagen, dass Attribute das Handeln der Charaktere auch ohne zu würfeln unterstützen.
Und genau das wird von jeder Rollenspielgruppe ebenfalls so gemacht, denn alles andere wäre Kniffel. Und ähnlich verhält es sich mit solchen sozialen Fertigkeiten/Attributen wie Charisma, wobei hier der Unterschied in der Anwendung ist.
Meiner Meinung nach beschreibt Charisma lediglich die Präsenz des Charakters (weswegen ich es gerne durch andere Attribute ersetze), weshalb es viele Rollenspieler schwer nachempfinden können diese/s Fähigkeit/Attribut adäquat einzusetzen. Und hier liegt das eigentliche Problem des Attributes, nicht in dem entsprechenden Wert, nicht in der Höhe der Schwierigkeit der möglichen Probe: sondern in der Auslegung. Charisma ist nicht dermaßen gefixt wie alle anderen Attribute/Fähigkeit. Überreden, Handeln, Einschüchtern etc. sind alles selbsterklärende Tätigkeiten, die von allen Spielern mit einer gewissen Schwieirgkeit in der Handlung selbst abgewogen werden können. Charisma (genau wie Empathie) besitzt diese direkte, logische Ableitbarkeit nicht.
Doch ist es in den meisten Proben immer ein Abwiegen der Schwierigkeit (die schließlich aufgrund von bestimmten Handlungen bestimmt werden müssen): Ein Charakter, der eine Stärke von 20 (von möglichen 30) beispielsweise besitzt ist sicherlich in der Lage 20 Kilo mit sich auf dem Rücken über 3 Kilometer zu tragen; demnach keine Probe.
Ein Charakter mit einer Stärke von 5 jedoch, würde wahrscheinlích bei den meisten SLs für die selbe Sache würfeln müssen; demnach wird eine Probe fällig.
Ohne eine exakte Tabelle, wie lange man mit welcher Stärke was in welcher Geschwindigkeit über eine bestimmte Strecke transportieren kann, wird eben genau dieses Attribut Stärke hier zum selben Phänomen wie Charisma.
Damit will ich nur unterstreichen das Attribute/Fähigkeiten nicht gefixt sein müssen, um eine Existenzberechtigung zu besitzen und dennoch im Spiel für diejenigen, die es für sich adäquat verwenden können, bereichernd und interessant sind/sein können.
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Interessant... also der Lauf der Geschichte wird geändert, nur das die Spieler ja alles mitkriegen, weil sie selbst nicht [insert verb] genug sind, es selbst zu schaffen..?
Das ist der Punkt, wo sich die Spieler vom Tisch verabschieden, heimfahren und sich bei WoW wiedertreffen können, während der "Spielleiter" SEINE tolle Geschichte zu Papier bringt und sie ihnen dann nächste Woche vorlesen wird, damit sie auch ja alles mitbekommen haben, was er sich so ausgedacht hat.

Ich für meinen Teil warte bei so etwas lieber die Verfilmung ab.
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Tybalt schrieb:
Ich mochte die Darstellung der Rolle sehen
Und wenn du sie nicht siehst, z.B. weil deine Mitspieler halt keine begnadeten Laienschauspieler sind (Wie etwa 90% der Spieler die ich kenne)

die leiden dann doch darunter, dass du die regeln brichst, was muss der bekloppte Jonas mit seiner kack Stotterei auch einen redegewandten Char spielen, selber schuld, zu beschreiben, was er macht reicht halt nicht aus :rolleyes:

Das hört sich nicht nur nach inakzeptabler Regelbrecher an, das klingt für mich wie... :motz:

Aber seinen wir nett und gestehen dir zu, dass du diesem Spieler dann das Würfeln erlaubst, dann ist es immer noch inakzeptabler Regelbrecherei! Warum? Weil du die Spieler bevorzugt behandelst, die besser Laienschauspielern können.

EDIT: Hui seids ihr flink
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Das ist der Punkt, wo sich die Spieler vom Tisch verabschieden, heimfahren und sich bei WoW wiedertreffen können, während der "Spielleiter" SEINE tolle Geschichte zu Papier bringt und sie ihnen dann nächste Woche vorlesen wird, damit sie auch ja alles mitbekommen haben, was er sich so ausgedacht hat.

Ich für meinen Teil warte bei so etwas lieber die Verfilmung ab.

Und wieder jemand, der den Begriff "Geschichte" in den falschen Hals bekommen hat.

Die "Geschichte" entsteht erst beim Spielen, und zwar durch das Zusammenspiel zwischen Spielern und SL. Der SL erzählt nicht "seine tolle Geschichte", sondern die Spieler schaffen "ihre tolle Geschichte" mit Unterstützung des SLs.

@ Zornhau, Niedertracht, Ardettes, blut und glas

Es ist ja OK, ein andere Meinung zu haben, aber dann den anderen so sehr mißverstehen zu wollen finde ich kindisch.

Man muß ja nicht so spielen, es gibt viele Varianten. Das hier ist die von unserer Gruppe bevorzugte.

Tybalt
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Weil ich der SL bin? Weil ich z.B. sehe, daß sich Langeweile breit macht? Oder Frust?
Und das merkst du besser und schneller als die Spieler selbst?

Oder wiel ich im Gebäude ein tolle Szene geplant habe, von der ich weiß, daß sie den Spielern gefallen wird?
"Nein, du kannst jetzt nicht diesen NSC beeinflussen obwohl die Regeln es erlauben, den brauch ich noch für die nächste Szene... Du willst es doch auch!"

Oder weil ich den Zeitplan im Hinterkopf habe und die SCs zur richtigen Zeit an interessante Orte bringen möchte?
Die Spieler können bei dir also nicht Zeitplan und Abfolge der Ereignisse verändern?

Keine Angst, ich mache beides.
Offenbar spielst du nicht genug. Ordne dich mal einem "eine gute Geschichte erzählenden" "Dienstleistungs-SL" unter, der die Handlung in eine ganze andere Richtung als du bringen will und die besonderen Eigenschaften deines Charakters dazu ignorieren muss, "weil es die folgende interessante Szene stört" und bei dem du nur noch hohle, triviale Entscheidungen treffen darfst, weil "die gute Geschichte" schon feststeht...

Das ist genau die finstere, häßliche Fratze des Stimmungsspiels die ich und andere immer wieder anprangern.

Um auf das Beispiel zurückzukommen: Die Würfel sind dem Spieler nicht gerade hold, er spielt auch nicht überdurchschnittlich, es sollte nicht klappen. Der SL will die Geschichte innen weiter voran bringen.
Du willst knirschende Handlung verhindern? Dann spielst du wohl das falsche System, es gibt nämlich genug Spiele die dafür sorgen dass es immer weitergeht (z.B. mit [wiki]Stakes[/wiki]).
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

Ich würde es trotzdem mit Lesen versuchen, bevor du mir etwas unterstellst, was ich nicht geschriebn habe.

Geschrieben hast du (unter anderem, aber ich beschränke mich einmal auf den Teil, der mich letztlich zu der dich so irritierenden Aussage verleitet hat):

Tybalt schrieb:
Kampf muß den Regeln überlassen werden, es kann am Tisch schlecht ausgespielt werden, aber reden und gestikulieren kann man am Spieltisch

Reden und gestikulieren aber hast du zwar auf das Ausspielen (Darstellen!) sozialer Interaktion gemünzt, aber mit reden und gestikulieren kann man auch noch sehr viel mehr darstellen.
Die plastische Darstellbarkeit des Kampfes (und ähnlicher Vorgänge) nur mit diesen Mitteln bezweifelst du.
Wie verhält sich das nun aber bei anderen Dingen, die sich - wie soziale Interaktion, nich wie Kampf - sehr gut und präzise mittels reden und gestikulieren darstellen lassen?
Der Schluss liegt ziemlich nahe - da ja die grosse Schwierigkeit des Darstellens von Kämpfen dein Argument für die Anwendung von Regeln (die Abwicklung mittels Regeln) beim Kampf war - dass diese auch nicht mit Regeln zu unterfüttert werden brauchen (den Werten also allenfalls die von dir erwähnte unterstützende Funktion zukommt).
In letzter Konsequenz führt das dann aber dazu das Spielteilnehmer, die in der Lage sind eine Tätigkeit kurz(?) und genau zu beschreiben, (vermutlich also "Fachleute") für ihr jeweiliges Fachgebiet nicht mehr den üblichen Regeln unterliegen, in der Gesamtheit (einer Runde) also ein breites Feld (vielleicht sogar alle) der üblichen Regelfelder ausgehebelt werden.

Und wie man am Ursprungsbeitrag sieht, lässt sich das alles auch viel kürzer beschreiben. :p

mfG
hbv
 
AW: Was könnt ihr nicht mehr in Rollenspielen sehen?

@ Zornhau, Niedertracht, Ardettes, blut und glas

Es ist ja OK, ein andere Meinung zu haben, aber dann den anderen so sehr mißverstehen zu wollen finde ich kindisch.

Man muß ja nicht so spielen, es gibt viele Varianten. Das hier ist die von unserer Gruppe bevorzugte.

Tybalt
Das war nicht auf dich gemünzt, sondern eine generelle Feststellung. Glaub' mir, ich würde mich nicht auf so tumpe "Argumente" stützen, hätte ich diese Diskussion nicht schon zu oft geführt, daß sie mich langweilt.
Kannst du übrigens gut hier nachlesen, falls du etwas Zeit aufwenden kannst. ;)
 
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