Wulf schrieb:
Es ist ein Unterschied ob Du einen Schacherjuden gibst oder König Salomon.
Natürlich. So wie es ein Unterschied ist, ob du einen Zulukrieger (oder Baumwollpflücker) gibst oder Martin Luther King. Und so wie es ein Unterschied ist, ob du einen Taxifahrerinder gibst oder Gandhi.
Der Unterschied liegt darin, dass das eine die Karikatur einer definierten Person ist, mit der diese als Person der Öffentlichkeit einfach leben muss bzw. als mythische Figur sowieso keine Probleme hat, und das andere eine auf ein (meist auch noch konstruiertes) Merkmal reduzierte Karikatur einer ganzen Ethnie/Religion.
Und ebenso würde ich unterscheiden zwischen Zulukrieger und Baumwollpflückerbimbo. Sobald es abwertend wird kommt die rassistische Komponente zum tragen.
Erst dann? Ich würde sie ja schon beim Zulukrieger sehen. Wie auch immer das so im Einzelnen aussieht. Noble Savage, Urtümlicher Potenzprotz, Lustiger Neger mit bunter Kriegsbemalung: Die "Charakterkonzepte" können unterschiedlich sein. Und vom "Spieler" beleidigend gemeint sein, oder nicht. Aber stets wird eine deutsches Stereotyp einer fremden Ethnie wiedergegeben. Die sehr wahrscheinlich so ziemlich das Gegenteil einer behutsamen Auseinandersetzung mit etwas ist, was einer behutsamen Auseinandersetzung bedarf: Der Identität eines Menschen. Und zwar des innersten, nicht veränderbaren Kerns dieser Identität.
Wenn man sich daran stört, dass Bänker stets als gierige Raffzähne dargestellt werden, dann kann man sich in sein Haus auf den Bahamas zurückziehen und sich die Trauer mit Koks und Nutten versüßen. Oder den Beruf wechseln und Kindergärtner werden.
Daran, dass man Schwarz ist und Zulu kann man nichts ändern. Oder Jude. Oder Inder.
Auch nicht mit einem deutschen Pass. Das geht an den Kern der Identität.