Was kommt als nächstes frage ich mich irgendwo, wollen wir komplette Handlungsstränge einfach umschreiben nur damit der Leser glücklich bleibt, weil eine seiner Lieblingsfiguren eventuell in der Originalversion stirbt?
ist da wirklich ein "währet den anfängen" von nöten wenn aus einer beleidigung, die nicht als solche gemeit war, nun die beleidigung durch den eigentlichen sinn ersetzt wird? ich meine ich bin z.b. absolut für eine unzenzierte und unkommentierte ausgabe von "mein kampf", aber das ist eben auch ein buch für erwachsene die wissen warum sie das lesen wollen.
und natürlich sage ich offen das ich mit meinem 5 jährigen (er liebt pipi) nicht anhand von überkommenen zuordnungen in kinderbüchern über rassismus rede, denn ich halte das thema für deutlich komplexer als "das hatte früher eine andere bedeutung". ich gehe da so kindgerecht drauf ein wie ich das kann, aber ich gestehe ihm auch zu das er sein lieblingsbuch vorgelesen bekommt ohne das gefühl zu haben das hier - leider - auch bullshit drin steht den ich absolut ablehne.
und ich finde es geht nicht um in "watte packen", sondern es geht auch darum was für eine welt wir kindern zeigen wollen. es hat ja auch seinen grund warum ich kinder nicht jeden mist vorsetze, sondern kindgerechte medien verwende in denen es natürlich um probleme gehen darf, aber eben auch darum geht was so alles tolles geht. "pipi" darf ruhig eine echte heldin sein. es macht die figur nicht
glaubwürdiger wenn sie "negerprinzessin" sagt, und damit ein fass aufmacht um das es in dem buch eigentlich garnicht geht. die soll das garnicht sagen (müssen) - weil die eben einfach toll sein soll und darf - so wie sie gedacht war.
ich bin ja sofort für ein gutes kinderbuch zu rassismus - da wär ich gleich dabei (gibt es aber kaum deutschsprachig). tatsächlich ist es mitunter nicht ganz leicht ein kinderbuch ohne versteckten rassismus zu finden ... .
aber zu sagen man müsse (gerade) in kinderbüchern wie "die kleine hexe" oder "pipi" diskussionsprozesse einfordern, wärend die ganze öffentliche integrationsdebatte und/oder rassismusdiskurs hier ein weitestgehend scheinheiliges lippenbekenntniss ist, finde ich gelinde gesagt absurd. und nein, ich bin nicht der meinung das das weglassen von begrifflichkeiten wie "neger" oder "zigeuner" unsere kultur weniger rassistisch macht, aber ich finde das ist auch wieder eine andere diskussion.
Nee, jetzt nicht ernstlich, oder? Wer sagt denn, daß du dazu die Geschichte unterbrechen mußt? Das klingt jetzt für mich arg nach Wattepackung und "Ich hab keinen Bock, meinen Kindern was zu erklären". Kann ich mir jetzt bei dir schwer vorstellen. Die Konfrontation damit wird nicht ausbleiben, und dann ist es doch besser, die Eltern übernehmen die Erklärung statt Fernsehen oder Mitschüler (wobei oft noch größerer Müll rauskommt...)
ich habe den eindruck das ich die antwort darauf bereits in besagtem post gegeben hab. ... aber nein, ich bin ein grosser freund davon schwierige themen mit kindern zu erörtern.
Ich sehe keine Geschädigten. Die Bücher gibt es seit Jahrzehnten, ohne dass sich jemand darüber aufgeregt hat. Warum sollte es da einen Geschädigten geben? Das sehe ich in unserer Gesellschaft auch als Problem: Es muss immer einen Schuldigen und einen Geschädigten geben - egal ob das sinnvoll ist oder nicht.
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ich glaube der punkt ist der das es "die geschädigten" gibt, auch wenn man vielleicht findete das die sich jetzt mal nicht so haben sollen.
das ist der punkt mit der entwicklung. da fällt den leuten dann irgendwann auf das sklaverei, folterung, faschismus, homophobie, rassismus etc. pp. irgendwie doch nicht so ganz ohne ist, und sie nehmen das dann auch nicht mehr weiter einfach so hin.
schade das uns weissen das immer erst von aussen gesagt werden muss das etwas mal so gar nicht geht.