Rund um Bücher "Sprachzensur" und Rassismus in Literatur und der Umgang damit.

Unter einem Rechtsstaat verstehe ich, dass dieser sich an Recht also auch Völkerrecht hält, wenn nicht spreche ich ihm die Rechtsstaatlichkeit ab. Als Terrororganisation muss man sich an nichts halten.

Wenn man Gleiches mit Gleichem vergilt, ist man nicht besser als der Angreifer

Unterschied jetzt verständlich ??
 
Ja, ich verstehe jetzt was Du meintest. Was aber nicht heißt, dass ich es für richtig erachte. Und wo bricht bitte Israel Völkerrecht?
 
Ich halte einen Abriss von Gehäuden im eigenen Gebiet schon nicht für statthaft geschweigende, wo man nichts zu suchen habe. Die Belgier kämen auch nicht einfach auf die Idee, der Attentäter kommt aus Frankreich, also gehen sie nach Frankreich und reißen dort sein Haus ein.

oder Raketenangriffe auf fremdes Gebiet. Besteht nur die leisteste Möglichkeit, dass dort Ungeteiligte zu Schaden kommen können, nenne ich so was Terrorakt und dies hat für mich nichts mit Rechtsstaat zu tun.
 
Allerdings hat Israel nach humanitärem Völkerrecht die Möglichkeit einen feindlichen Kombattanten anzugreifen. Wenn es nun zu Angriffen aus dem Gaza-Streifen kommt, dann haben sie jedes Recht zurückzuschlagen. Und seit dem Rückzug aus dem Gaza-Streifen wurden über 7000 Raketenangriffe auf Israel durchgeführt. Die Pflicht Israels bezüglich des HVR besteht darin, dass die Gefährdung von Nichtkombattanten im Verhältnis zu dem erwarteten milit. Nutzen stehen muss. Und das tut es für gewöhnlich. Und was das dort nichts zu suchen angeht, klar ist ja auch kein Gebiet, in dem jemals Juden gelebt hätten, weder in der jüngeren noch in der älteren Geschichte. Aber warum zum Henker haben da Landstriche so schöne Namen wie zB Judea?
 
Der Rassismus ist die Gleichsetzung von schlechtem Verhalten mit Herkunft oder Kultur.

Beim Deutschen: "Familiendrama!". Beim Türken: "Ehrenmord!". Beim Deutschen: "Arschgeige der seine Frau schlägt!". Beim Iraner: "Patriarchalischer Moslem!".
Machst Du es Dir hier nicht etwas zu einfach? Wenn eine türkische Frau mit einem anderen Kerl in die Kiste steigt, ihr Ehemann bekommt das mit und tötet sie, dann würde das unter Familiendrama fallen. Wenn die Tochter aber nicht mit den Heiratsplänen der Familie für sie übereinstimmt und wegläuft und Angehörige der Familie sie deswegen töten, um die Schande zu tilgen, die sie auf sie geladen hat, dann ist das etwas anderes. Und wenn das Umfeld es auch noch als richtig erachtet und nicht verstehen kann, weshalb die Täter dann zur Verantwortung gezogen werden, dann liegt da einiges im Argen. Und das hat wenig mit Rassismus zu tun. Evtl schon, wenn das Mädel abgestochen wird, weil der Freund Bio-Deutscher war.
Wenn ein Mann seine Frau verprügelt ist das ohne Frage schlimm. Wenn besagter Mann aber der herbeigeeilten Polizei erklärt, es ginge sie nichts an, wie er sie behandle, da sie seine Ehefrau sei und besagter Mann dann ein Imam einer Münchener islam Gemeinde ist, dann stellt sich schon die Frage, ob da zwischen dem Glauben und der Handlung nicht ein Zusammenhang besteht. Wobei ich es für schwierig halte Glaubensablehnung mit Rassismus zu verbinden. Unsere foreneigenen Christentumsabneiger sind ja nun auch nicht deswegen nun gleich Rassisten.
 
milit. Nutzen hat überhaupt für mich nicht mit Rechtsstaat zu tun. Militärische Handlungen und rechtsstaatlichen Handeln schließen sich fast grundsätzlich aus. Ich stelle an einen Rechtsstaat höhere Ansprüche. Sobald Unbeteiligte, wie Kinder betroffen sind, ist ein Rechstaatliche handeln nie vorhanden.
 
Ich rechne nicht auf. Das ist es ja gerade, was ich mokiere. Dieses Rechnen... dieses Bewerten, 'was schlimmer ist' oder die Tragweite, von Geschehnissen, die in unserer Wahrnehmung fast ausschließlich von der Berichterstattung abhängig ist. [...]
9/11 - jeden Tag verrecken mehr Kinder an Hunger als an dem Tag durch die Twin Towers. Nur haben die kaum eine Lobby.
"Kinder die jeden Tag an Hunger verrecken" > "an dem Tag durch die Twin Towers"

Sieht für mich irgendwie aus wie "rechnen und bewerten was schlimmer ist".
Was denn nun?
 
Ne. Da ist einfach nur Ärger darüber, wie Leid und Leid unterschiedlich bewertet und gewertet werden, wenigstens auf meiner Seite.

Mir geht das Vermögen ab, das entsetzen unbeteiligter an 9/11, also jenen ohne persönlichen Bezug dazu, zu verstehen, so fern nicht ähnliches Entsetzen bei anderen Dingen empfunden wird. Bei mir gibt es da iwie keine Gewöhnung und ich empfinde es als... falsch
 
Ne. Da ist einfach nur Ärger darüber, wie Leid und Leid unterschiedlich bewertet und gewertet werden, wenigstens auf meiner Seite.
Du wertest doch selbst.
Du ärgerst dich darüber, dass doofe Leute 9/11 schlimmer werten als Dinge, die du gleich oder schlimmer wertest.
Würdest du selbst nicht werten, vergleichen und verrechnen, dann könntest du ja garnicht be- bzw. verurteilen, wie falsch diese Leute werten.

Wie können die nur über 9/11 entsetzt sein, wenn täglich Kinder sterben?
Diese Aussage ergibt nur dann überhaupt Sinn, wenn du selbst einen Bezug zwischen den Opferzahlen konstruierst. Irgendwie scheint die Berechtigung über 9/11 zu Recht entsetzt sein zu dürfen, davon abzuhängen, wie sensibel man mit anderen Themen umgeht, denn DU hast schließlich festgestellt, dass das tägliche Sterben von Kindern ja mindestens eben so schlimm, wenn nicht schlimmer, ist.
Wer 9/11 betrauert, aber nicht die Kindern, trauert falsch.

Du konstruierst einen Zusammenhang, wo keiner ist.
2 schlimme Sachen passieren und du sagst "trauer um beides, trauer um das schlimmere (nach meiner Definition) oder um gar keins - aber wenn du nur um das für mich weniger schlimme trauerst, ärgere ich mich über dich."

Die Leute sollen gefälligst erst mal um die Kinder trauern, bevor sie über 9/11 trauern dürfen.
Die Juden sollen gefälligst erst mal die Palästinenser akzeptieren, bevor sie über die Nachwirkungen des Holocausts reden dürfen.

Warum?
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Mir geht das Vermögen ab, das entsetzen unbeteiligter an 9/11, also jenen ohne persönlichen Bezug dazu, zu verstehen, so fern nicht ähnliches Entsetzen bei anderen Dingen empfunden wird. Bei mir gibt es da iwie keine Gewöhnung und ich empfinde es als... falsch
Und ich empfinde es als falsch, dass Dortmundfans über eine Niederlage ihres Vereins traurig sind, aber nicht darüber, dass die Fernsehserie "Jericho" keine dritte Staffel bekommen hatte.
Die sollten mal dringend ihre Prioritäten klären.
Außerdem finde ich es falsch, dass sich meine Katzen daran stören, wenn ihnen das Futter im Napf nicht schmeckt. Haben die schonmal an die Katzen in Afrika gedacht? Die haben es viel schlimmer.
Und natürlich finde ich es falsch, dass sich hier Leute über "Neger" in Pippi Langstrumpf beschweren, aber nicht über die Wahlprognosen der AfD.

Ich ärgere mich so sehr über diese verachtenswerten Menschen, die über andere Dinge entsetzt sind als ich, ohne mich vorher um Erlaubnis zu fragen.

Ich bin entsetzt darüber, was in diesem Thread steht - und natürlich auch entsetzt darüber, was in der Biographie von Dieter Bohlen so stand.
 
Es gibt Vorurteile die
  • stimmen häufig, dann ist das für den Teil der Zielgruppe auf die sie nicht zutreffen, diskriminierend, und, auch wenn wir es nicht zugeben, sind solche Vorurteile individuell und gesellschaftlich nützlich
    • fallen mir keine ein die in diese Kategorie fallen, oder
      • Krokodile sind nicht als Haustiere geeignet
  • stimmen selten, dann ist das für die Zielgruppe diskriminierend, im Einzelnen aber auch mal treffend. Solche Vorurteile können schaden wie nutzen.
    • z.B. Polen klauen Autos.
    • Banker und Manager sind unehrliche Schmarotzer, etc.
  • stimmen eigentlich nie. Die Schaden uns, weil wir in der Welt als dumm, ignorant und häßlich erkannt werden, außer von den Anhängern dieses Vorurteilsglaubenssatzes. z.B.:
    • man muß nur genug Geld drucken, dann wird alles gut
    • Demokratie tut jedem Land immer gut
    • Waffen und Militär sind schlecht
    • Anarchie ist super
Das redigieren alter Texte nach Gesichtspunkten des Vermeidens von Vorurteilen, zumal rassistischen, ist dumm, denn es unterschlägt die Diskussion über diese Vorurteile. Besser ist es wenn man ein Vorwort verfasst das genau darauf eingeht und das Problem benennt das man erkannt hat.

Man schafft nicht alle Kriege ab wenn man Jungs verbietet sich auch mal im Kindergarten zu Raufen.

Schlechtes Benehmen unserer ausländischen Mitbürger ist denn auch häufig in Vorurteilen begründet die sie gegenüber uns hegen
  • deutsche Frauen sind den feuchten Träumen der Männer entsprungen und sehr entgegenkommend und sexuell freizügig (Too much Pr0n würde ich attestieren....)
  • die westlichen Gesellschaften sind verdorben und hier treibt es jeder mit jedem (Fernsehen bildet halt. Je verschlossener dein Heimatland, desto bunter malst Du Dir das hier aus...)
  • die Europäer sind alle furchtbar Reich und dumm genug mit uns zu teilen
  • die Deutschen sind alle verkappte Nazis, Atheisten und Rassisten
  • die Deutschen lieben Ordnung (der war noch nie in der Schweiz, es scheint)
 
Ah jo... haben sie...

In genau so einer kranken Art und Weise wir wir das Schlankheitsideal... dort werden junge Mädchen auf Mästurlaub geschickt... und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Ist also auch nicht das Gelbe vom Ei.

Diskriminierung ist einfach verflixt vielfältig und fällt selbst den Betroffenen häufig gar nicht als solche auf, unabhängig davon in welchem Bereich diskriminiert wird. Mir wurde da selbst erst vor kurzem noch mal ein wenig die augen geöffnet, bei einem vortrag, bei dem es über etwas ganz anderes ging. Professor Peters aus Lübeck hielt einen Vortrag zum Thema selfish brain

Fast jeder von euch wird mit mir überein stimmen, dass Personen mit Übergewicht Diskriminierung ausgesetzt sind.

Findet ihr die Werbung mit den Vorher-Nacher Bildern diskriminierend?

Ganz ehrlich? Ich bis vor kurzem nicht. Diese Werbung und Darstellung habe ich nicht als diskriminierend empfunden.

Bis zu jenem Vortrag.

Professor Peters zäumte das Pferd von einer etwas anderen Seite aus. Diskriminierung von dicken Menschen ist ein Teil seines Vortrages. Gewisse Werbung aus den USA, die er präsentierte, haben alle anwesenden auch gleich als diskriminierend und schlimm identifiziert. Tja.. und bevor er auf die Vorher-Nacher Werbung zu sprechen kam, zeigte er uns einen Artikel aus den 50er Jahren mit folgendem Tenor:

'Wenn die Schwarzen wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert werden, dann sollen sie doch einfach Bleichcreme verwenden und alles ist gut.' Bebildert war es mit einer farbigen Frau einmal mit natürlicher Hautfarbe und dann in gebleicht.

Die Message ist bei beidem gleich. Wenn du nicht diskrimiert werden willst und dich wohler fühlen, dann änder dich halt!

In so fern bin ich sehr dagegen, Bücher um zu schreiben und in politisch korrekte Sprache um zu schreiben. Das, was jemand anderes hier erwähnt hatte, wie es in Schweden anscheinend gehandhabt wurde, mit erklärendem Vorwort, finde ich wesentlich besser und differenzierter. Als Deutsche geht es mir im übrigen verdammt auf den Keks, wie viele meiner worte auf die Goldwaage gelegt werden, nur weil ich deutsche bin bzw auch die Worte von anderen Deutschen. Die eine oder andere Vorgehensweise des israelischen Staates zu kritisieren ist als deutscher Nichtjude zu mindest ein extrem heisses und gefährliches Terrain.

Da hast du allerdings recht. Ich hab jetzt 30kg abgenommen und sehr viel Muskelmasse aufgebaut. Langsam merk ich, dass ich gerade in der Arbeit viel ernster genommen werde. Offenbar war das vorher nicht so. Nem Dicken hat man offenbar nicht so viel zugetraut. Da musste ich dauernd wegen jedem Scheiss ewig lang rumdiskutieren, während ich jetzt was sage und es wird einfach gemacht. Ist schon heftig das mitzubekommen. Vor allem werd ich jetzt von Kolleginnen angesprochen, die mich vorher nicht mim Arsch angeschaut haben (von den schwulen Kollegen ganz zu schweigen). Irgendwie ist es schön jetzt so viel Anerkennung zu bekommen, aber irgendwie ärger ich mich im gleichen Atemzug über diese Oberflächlichkeit.
 
Das wird aber auch mit deinem eigenen Selbstwertgefühl zusammen hängen, Swafnir. Mehr Muskelmasse und weniger Fett lassen dich anders auftreten. Und auf dieses Auftreten wird dann entsprechend positiv reagiert.
 
Das wird aber auch mit deinem eigenen Selbstwertgefühl zusammen hängen, Swafnir. Mehr Muskelmasse und weniger Fett lassen dich anders auftreten. Und auf dieses Auftreten wird dann entsprechend positiv reagiert.
Das und:
Der Abbau von Fett mit gleichzeitigem Aufbau sichtbarer Muskelmasse zeugt von einer gewissen Selbstdisziplin.

(Nur um das zu betonen: damit sage ich nicht, dass Dicke disziplinlos sind - ich sage nur, dass Muskelmasse EINE Möglichkeit ist sichtbar Selbstdisziplin zu belegen)


Gerade beim Thema "fett", bin ich selbst aber auch ein wenig kritisch, was die ganze Forderung nach Nicht-Diskriminierung angeht.
Dick oder Nicht-dick ist nicht nur eine ästhetische Frage. Da geht es nicht nur darum Menschen aufgrund ihrer Figur zu bewerten. Da geht es auch um Fragen von Gesundheit, Belastbarkeit oder eben auch Selbstdisziplin.

Wenn jemand nicht duscht und deswegen stinkt, wenn jemand Kette raucht und mit 30 aussieht wie 50, dann darf man darüber sprechen, dass sich derjenige gehen lässt.
Wenn man aber auch nur positiv anmerkt, dass jemand auf eine halbwegs gesunde Ernährung achtet (ich rede hier nicht von Diäten) und regelmäßig zumindest ein wenig Sport treibt - dann muss man gleichzeitig höllisch aufpassen, dass es einem nicht so ausgelegt wird, als würde man dicke Menschen verachten.

Du hast deinen Körper etwas in eine gesündere Form gebracht. Respekt.
Daraus zu schließen, dass die Leute dich vorher nicht ernst genommen hatten, weil du dicker warst, ist hingegen ziemlich spekulativ.
Vielleicht haben sie dich auch einfach so (unabhängig vom Gewicht) immer für nen faulen, disziplinlosen Sack gehalten und jetzt wo du abgenommen hast, denken sie sich:
"Wow - wenn der so abnehmen kann, dann muss der nen starken Willen haben."

So ähnlich gings mir mit nem Kommilitonen. Der war als ich ihn kennen lernte nicht auffällig dick.
Ich wusste über dessen Leistungsvermögen und Willenskraft nur, dass er das Studium nicht packt.
Aber nebenher hat er sich in den Kopf gesetzt, etwas für seinen Körper zu tun - und nach etwa einem Jahr, sah der aus als würde er seit Jahren Leistungssport treiben. Er hat sich das in den Kopf gesetzt und knallhart durchgezogen. Das fand ich klasse.
 
Nachtrag, für die böswilligen unter euch:
Ich habe nirgends behauptet Übergewicht sei grundsätzlich und ausschließlich eine Folge von Disziplinlosigkeit.
Ich sage nur "ein sich gesund ernährender und sport-treibender Mensch hat mehr Muskeln und weniger fett als der selbe Mensch, wenn er sich einfach gehen lässt."

Dass ein und der selbe Mensch, wenn er mit Disziplin etwas für seinen Körper tut, dafür Anerkennung bekommt, finde ich gut und richtig.
 
Ich glaub nicht dass sich mein Auftreten sehr geändert hat. Arbeitstechnisch war ich schon immer voll von mir überzeugt:D

Dass die Disziplin respektiert wird, stimmt aber auf jeden Fall. Das bekomme ich oft zu hören.
 
Wulf schrieb:
Wobei ich es für schwierig halte Glaubensablehnung mit Rassismus zu verbinden. Unsere foreneigenen Christentumsabneiger sind ja nun auch nicht deswegen nun gleich Rassisten.
Da hast du natürlich Recht.
Aber ich habe bei den "Islamkritikern" im Land (oder besser in den Medien incl. Kommentarspalten, Internetforen und Facebook) den Eindruck, dass die Glaubensablehnung nur ein gefälligeres Mäntelchen für sehr echten Rassismus ist.
 
@ Ioelt Du willst mir nicht abnehemen, dass es mir nicht um ein aufrechnen geht und rechnest immer weiter. Die Situationen, auf die ich mich berief, sind Situationen, die beide durch Gewalteinwirkung Traumata hervor rufen (können), deine Beispiele nicht. Darin liegt der Unterschied zu deinen und die Gemeinsamkeit meiner Beispiele.. Un ja, mich ärgert das verschiedene Maß, wie manche Dinge angegegangen werden. allerdings werden wir zwei da wohl auf keinen ähnlichen Diskussionsnenner kommen und mein Standpunkt für dich schlecht nachvollziehbar bleiben, weil du ihn immer wieder auf simples Gegenrechnen reduziert sehen möchtest. Lassen wir es doch einfach.

Das und:
Der Abbau von Fett mit gleichzeitigem Aufbau sichtbarer Muskelmasse zeugt von einer gewissen Selbstdisziplin.

(Nur um das zu betonen: damit sage ich nicht, dass Dicke disziplinlos sind - ich sage nur, dass Muskelmasse EINE Möglichkeit ist sichtbar Selbstdisziplin zu belegen)


Gerade beim Thema "fett", bin ich selbst aber auch ein wenig kritisch, was die ganze Forderung nach Nicht-Diskriminierung angeht.
Dick oder Nicht-dick ist nicht nur eine ästhetische Frage. Da geht es nicht nur darum Menschen aufgrund ihrer Figur zu bewerten. Da geht es auch um Fragen von Gesundheit, Belastbarkeit oder eben auch Selbstdisziplin.

Wenn jemand nicht duscht und deswegen stinkt, wenn jemand Kette raucht und mit 30 aussieht wie 50, dann darf man darüber sprechen, dass sich derjenige gehen lässt.
Wenn man aber auch nur positiv anmerkt, dass jemand auf eine halbwegs gesunde Ernährung achtet (ich rede hier nicht von Diäten) und regelmäßig zumindest ein wenig Sport treibt - dann muss man gleichzeitig höllisch aufpassen, dass es einem nicht so ausgelegt wird, als würde man dicke Menschen verachten.

Du hast deinen Körper etwas in eine gesündere Form gebracht. Respekt.
Daraus zu schließen, dass die Leute dich vorher nicht ernst genommen hatten, weil du dicker warst, ist hingegen ziemlich spekulativ.
Vielleicht haben sie dich auch einfach so (unabhängig vom Gewicht) immer für nen faulen, disziplinlosen Sack gehalten und jetzt wo du abgenommen hast, denken sie sich:
"Wow - wenn der so abnehmen kann, dann muss der nen starken Willen haben."

So ähnlich gings mir mit nem Kommilitonen. Der war als ich ihn kennen lernte nicht auffällig dick.
Ich wusste über dessen Leistungsvermögen und Willenskraft nur, dass er das Studium nicht packt.
Aber nebenher hat er sich in den Kopf gesetzt, etwas für seinen Körper zu tun - und nach etwa einem Jahr, sah der aus als würde er seit Jahren Leistungssport treiben. Er hat sich das in den Kopf gesetzt und knallhart durchgezogen. Das fand ich klasse.

Oh... ja...

gib's mir.. sorry.. aber... Dieser Beitrag ist gerade so was von.... Vorurteilen geprägt *hüstel* und du bist dem Hinweis auf Prof Peters nicht nach gegangen ^^ Ich kann noch nicht mal einzelne Sätze bei dir zum zitieren auswählen. Passt alles so wunderbar rein.

Also das Halten von Diät und Aufbau von Muskelmasse ist eine Möglichkeit Sebstdisziplin zu belegen...

Jener Professor Peters hat hat seine Theorie des Selfish Brain sehr untermauert mit dem auswerten von über 10 000 Studien und selbstverständlich auch eigenen Studien.

Ein paar interessante Erkenntnisse aus seiner Arbeit:

1. Dicke essen BEDARFSGERECHT - und zwar für ihr Gehirn.

Hintergrund: Auf Grund ihres Streßtyps ist bei dicken Menschen die Cortisolregelung gedämpft. Cortisol braucht das Gehirn, um dem Körper zu signalisieren, dass es mehr Brennstoff braucht. Funtioniert das nicht mehr, regelt das Gehirn es über Hunger, weil das Hirn dem Körper nicht mehr sagen kann: jetzt gib mir verflucht noch mal 90% der verfügbaren Glukose FÜR MICH!, sondern immer nur bei einem weit geringeren Prozentsatz rum dümpeln darf. Die Restenergie wird dann im Körper an gelegt.

2. Dicke sind wesentlich disziplinierter und und kontrollierter in ihrem Eßverhalten als Normalgewichte

Äh... ja... da habe ich auch geblinzelt. Das ist aus ner Studie, die er selbst gemacht hat. Da haben sie die Gehirnaktivität während des Essens gemessen

3. Übergewicht ist ungesund

öh... laut Prof Peters: falsch. der andere Streßtyp ist laut ihm sogar mit größeren Risikofaktoren behaftet und zwar insbesondere in Bezug auf Herzinfarkt und co, also das, was gern den Dicken angerechnet wird - im Gegenteil, im Falle eines Falles hat der mit Übergewicht eine deutlich geringere Letalität. Selbst Diabetes ist als Risikofaktor für beide Gruppen gleich hoch ein zu schätzen und nicht etwa für Dicke als höher. Lediglich Einschränkungen und Erkrankungen des Bewegungsapperates hatte er als Nachteil noch bei den Übergewichtigen stehen, der bei den anderen nicht stand. Alle anderen allgemein hin angenommen Dinge (und zwar auch in der Medizin) benennt er ganz klar nicht als Kausalität sondern als Korrelation und er geht da sehr, sehr weit und zwar eindeutig auch gegen die aktuelle Praxis.

Ich sage nicht, dass Prof Peteres jemand ist, den man ganz kritiklos und als einzigen Ansatz her nehmen sollte, aber... so manches davon finde ich schon sehr erstaunlich.
 
Wer?
Du willst mir nicht abnehemen, dass es mir nicht um ein aufrechnen geht und rechnest immer weiter. Die Situationen, auf die ich mich berief, sind Situationen, die beide durch Gewalteinwirkung Traumata hervor rufen (können), deine Beispiele nicht. Darin liegt der Unterschied zu deinen und die Gemeinsamkeit meiner Beispiele.. Un ja, mich ärgert das verschiedene Maß, wie manche Dinge angegegangen werden.
Über die verschiedenen Maße kann man sich ja gerne ärgern. Nur dieses "wenn du dich über das ärgerst, dann MUSST du dich auch über das andere ärgern" bzw. auf "Juden haben Traumata" zu antworten "sie verursachen auch welche", finde ich geschmacklos und unpassend.

Irgendwelche Israelis kämpfen gegen irgendwelche Palästinenser - und das ist scheinbar für dich in irgendeinem Zusammenhang dazu, dass Nachfahren von Juden unter Spätfolgen des Holocaust leiden.
Das würde ich ja selbst dann noch kritisch beäugen, wenn "Nachkommen der jüdischen Holocaust-Opfer" und "Palästinafeindliche Israelis" absolut deckungsgleich sind. Sind sie aber auch nicht. Nur mal so am Rande.

Damit bleibt im Kern eine Verrechnung irgendwelcher Kollektiv-Vergehen, die an einem Kollektiv begangen oder von dem Kollektiv verübt wurden. dann sollen sich "die Juden" mal so richtig an ihre große krumme Nasen packen. Denn da die ja ALLE den Palästinensern die Hölle heiß machen, dürfen die sich natürlich nicht mal eben einfach so undifferenziert von Holocaust-Spätfolgen traumatisieren lassen.

Zynismus beiseite:
JA, auch ich denke, dass jedes Volk seine Vergehen aufarbeiten sollte. Ja, auch ich sehe den Konflikt in Israel kritisch. Und ja, ich finde, dass man das natürlich auch ansprechen darf und sollte.
ABER NICHT in einem Gespräch über den Holocaust. Die Opfer des Holocaust haben mit dem heutigen Konflikt in Israel nichts zu tun. Die Opfer des Holocaust haben keinen Deut weniger das vollkommene Recht sich über die antisemitischen Verbrechen zu beschweren, nur weil es auch den Palästinensern schlecht geht.
Es gibt absolut KEINEN Grund auf die These "die Nachkommen leiden heute noch darunter" zu antworten "die Opfer der Israelis leiden auch darunter, was die Israelis so treiben".

Diese elendigen Vergleiche von irgendwelchen Volks-Verbrechen mögen vielleicht den ein oder anderen Hardcore-Nationalisten glücklich stimmen, aber wenn mein Haus im Namen des Dschihad abbrennt und als Vergeltung ne Woche später ein Haus im Iran brennt, dann denk ich mir nicht "Super. Die westliche Welt und die Islamisten sind jetzt wieder quitt.", sondern ich denke mir:
"Scheiße, jetzt ist nicht nur mein Haus abgebrannt, sondern auch noch das irgendeines iranischen Bauerns, der ebensowenig etwas böses angestellt hat wie ich."
Und ich will mich da gefälligst dann drüber aufregen dürfen, dass mein Haus abgebrannt ist ohne mir das mit dem Argument verbieten zu lassen, "wir" hätten ja auch ein Haus angezündet - ICH NÄMLICH NICHT!

Und nein, wenn die Amerikaner über Nazi-Verbrechen reden, müssen sie dabei nicht im selben Atemzug über Indianer sprechen.
Genauso, wie ich mich in einer Meinungsverschiedenheit mit einem Schwarzen über unsere jeweiligen Lieblingsfußballmannschaften natürlich nicht für die Apartheid entschuldigen muss.
Ich bin nicht "die Weißen", er ist nicht "die Schwarzen", spättraumatisierte Holocaust-Nachkommen sind nicht "die kriegstreibenden Israelis".

UND:
Unrecht von gestern und unrecht von heute MUSS NICHT ständig verglichen und im Zusammenhang betrachtet werden.
Das klappt schon auf der Ebene von zwei Menschen nicht ohne dass es völlig unnötig weitaus aggressiver und stumpfsinniger wird als es werden muss.
"Aber du hast vor 3 Jahren vergessen mir ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen." war noch nie eine angemessene Antwort auf:
"Hey, du - ich finde es echt nicht in Ordnung, dass du meinen Laptop gerade zertrümmert hast."
 
Ich halte einen Abriss von Gehäuden im eigenen Gebiet schon nicht für statthaft geschweigende, wo man nichts zu suchen habe. Die Belgier kämen auch nicht einfach auf die Idee, der Attentäter kommt aus Frankreich, also gehen sie nach Frankreich und reißen dort sein Haus ein.

oder Raketenangriffe auf fremdes Gebiet. Besteht nur die leisteste Möglichkeit, dass dort Ungeteiligte zu Schaden kommen können, nenne ich so was Terrorakt und dies hat für mich nichts mit Rechtsstaat zu tun.
Du willst Dich doch nicht allen Ernstes mit meinem leider-halb-Namensvetter auf eine Diskussion über dieses Thema einlassen? Allein die Frage, wo der Staat Israel Völkerrecht bricht, auch nur zu stellen, zeugt schon von totaler realer oder gespielter Ahnungslosigkeit. In der Rede von Schulz, um die es hier ja ging, wurde doch ein Hauptpunkt israelischen völkerrechtswidrigen Verhaltens klar genannt: Der Siedlungsbau, einhergehend mit den fortgesetzten Vertreibungen von Palästinensern und den von Dir erwähnten Hauszerstörungen. Jeder Staat außer Israel und jede maßgebliche internationale Instanz sagt, dass die Siedlungen völkerrechtswidrig sind. Aber Diskussionen mit den Apologeten der israelischen Regierung darüber sind zwecklos, weil kein Argument gegen jemanden hilft, der auf "nö, ist nicht so" besteht und dabei entweder mit irgendwelchen biblischen Begriffen operiert oder sich seine Argumente halt einfach herbeilügt.
 
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