Rund um Bücher "Sprachzensur" und Rassismus in Literatur und der Umgang damit.

Ich hab 'ne zeitlang versucht, weiße Babies "Ferkelchen" zu nennen, weil ich die dunklen so gerne "Schokostücke" genannt hab. Aber man zieht damit trotzdem Aufmerksamkeit auf sich. Die schauen dich trotzdem alle komisch an, wenn du "Schokostück" sagst. Und bis du dann spontan erklärt hast, dass du die anderen ja auch politisch unkorrekt bezeichnest, haben die sich schon lange in den Kopf gesetzt, dich doof zu finden. Das isses irgendwie nie wert gewesen. Also hab ich's wieder gelassen und sag einfach zu allen "Viecher". Da lachen die meisten und gut.
 
Na ich würde das nur auf weiße anwenden. Einfach, weil ich narrative Spiegelungen so mag und diskursive Idiotien damit gern entlarve. Es steht mir ja fern, rassistische Diskursstrukturen zu verfestigen.
 
Fazit:
NATÜRLICH kommen diese Anmachen also natürlich nicht von Weißen.
Die kommen vermutlich auch selten von Akademikern.
Und selten von Millionären.


Ich glaube das Problem ist eher, dass sie einem dann gar nicht zwingend so unbedingt "unrecht" wären. Regine hat vermutlich auch nicht mit jedem Deutschen der sie in ihrem Leben angemacht hat gleich geschlafen (Ich gehe mal davon aus, dass sie nicht nur von betrunkenen angegraben wurde). Da waren sicher auch welche bei, die sie einfach nur angebaggert haben und die sie dann sachlich und ruhig zurückgewiesen hat. Nur war ihr diese Anmache nicht gleich so zuwider, wie die Anmache durch die Schwarzen. Das ist ein Wahrnehmungsproblem für das man sich erstmal sensibilisieren muss. Unerwiderte Anmachen kommen von Leuten aller Nationen - nur sind mir u.U. die einen angenehmer als die anderen, und darum filtere ich sie raus.

Wobei wir gerade beim Anbaggern noch gleich mit dem Sexismus weiter machen können ;-)
 
Ansonsten, ja, es ist auch irgendwo rassistisch wenn man Personen aufgrund ihrer Hautfarbe nachsteigt.
Unabhängig davon ob es "weiß & dünn" trifft "gelb & grazil" oder "schwarz & kräftig".
Das heißt wenn man einer Asiatin wegen der Ethnie nachsteigt [tolle Mandelaugen, schwarze Glatte haare, tolle Haut] dazu vielleicht noch ein paar Landesabhängige Vorstellungen mischt [unterwürfige Geisha], ist das in der Regel kein Kompliment für die Asiatin.
[Ansonsten habe ich nicht das Gefühl das Frauen in "der afrikanischen Kultur" allgemein eher ein eher Rubensförmiges Schönheitsideal haben]
Das hat weniger etwas mit Rassismus, als mit sexueller Erregung zu tun. Wenn sich da bei bestimmten Phänotypen nichts regt, weil man es einfach nicht sexuell anregend findet, dann ist man nun noch lange kein Rassist. Man findet es für gewöhnlich einfach nur nicht attraktiv. Und weshalb sollte man nun versuchen, jemanden näher zum Zwecke der Beziehungsbildung kennenzulernen wollen, der einen nicht irgendwo erregt? Dass der Sexfaktor nicht der einzige Grund für eine Beziehung ist, scheint unsstrittig zu sein, aber er ist mit ziemlicher Sicherheit einer der wichtigsten Gründe, jemanden näher kennenlernen zu wollen.
 
Das hat weniger etwas mit Rassismus, als mit sexueller Erregung zu tun. Wenn sich da bei bestimmten Phänotypen nichts regt, weil man es einfach nicht sexuell anregend findet, dann ist man nun noch lange kein Rassist. Man findet es für gewöhnlich einfach nur nicht attraktiv. Und weshalb sollte man nun versuchen, jemanden näher zum Zwecke der Beziehungsbildung kennenzulernen wollen, der einen nicht irgendwo erregt? Dass der Sexfaktor nicht der einzige Grund für eine Beziehung ist, scheint unsstrittig zu sein, aber er ist mit ziemlicher Sicherheit einer der wichtigsten Gründe, jemanden näher kennenlernen zu wollen.

100% Agree.Ich finde zum Beispiel indische/malayische/chinesische Frauen meist nicht besonders anziehend. Deswegen halte ich sie doch nicht für schlechter oder könnte nicht mit denen befreundet sein. Das hat doch rein gar nix mit Rassismus zu tun.
 
Ich finde ja in der Regel einfach unattraktive und noch mehr Frauen, mit denen ich mich nicht unterhalten kann, nicht besonders anziehend. Das hat, soweit ich sehen kann, nichts mit Rassismus zu tun.
Das ist nur meine Oberflächlichkeit.
 
Allerdings kann ich das mit dem nicht unterhalten können gut verstehen, es ist bei mir nicht nur ein Ausschlussgrund für sexuelle Geschichten. Für gewöhnlich meide ich den privaten Umgang mit Leuten, die ich als etwas minderbemittelt empfinde, weil ich dazu neige, mich irgendwann dann ganz fürchterlich aufzuregen.
 
Ich muss erstmal nachvollziehen, warum mir dieser Thread komplett entgangen ist.
Ah... Stimmt, Literatur, wie Leck'Türe und so, spannend...

[...] Rest des Beitrags gelöscht.

Rassismus, gutes Thema, ist sogar eines der Themen, die man sich eigentlich immer jedes Wochenende in kleiner, sich noch nicht gut kennenden, Runde gibt, wo alle mit dem Finger auf einen zeigen, wenn man etwas politisch Unkorrektes sagt.

Meiner Meinung nach: Jemanden Rassismus vorzuwerfen ist meist Selbstreflektiert, man denkt es sei rassistisch, man selbst würde das eben nicht sagen, oder?

Was ist denn Rassismus? Ausgrenzung oder Eingrenzung? Man grenzt andere aus der Gruppe aus und grenzt sie in der Schublade ein. Rassismus ist wie Sexismus eines der augenscheinlichsten Dinge, man sieht eben die körperlichen Unterschiede, ob sie richtig interpretiert sind, sei mal dahin gestellt, denn die Mühe macht man sich nicht, wenn man jemanden einmal sieht und dann nie wieder.
Die Person die häufiger vor uns steht, muss diese aufbringen. Durch Erfahrungen die wir machen, werden die Schablonen die wir nutzen, um Personengruppen einzuschätzen, immer Blickdichter, bis wir ein Bild haben und die neue Person gar nicht mehr wahrnehmen. Abweichungen oder Ausnahmen tun wir ab, als Bestätigung der Regel, wobei sie die Regel sind(Phrasenschwein!). Zum Glück nicht bei allen so schwerwiegend, aber bei vielen die fast nur Meinungen anderer konsumieren schon.

Im ersten Moment würde ich niemanden als Rassist bezeichnen, der seine "Erfahrungen" mit Volksgruppen mit mir teilt, aber ich hinterfrage sie. Ich gängel sie nicht, aber ich finde es durchweg interessant. Auch bin ich nicht beleidigt, wenn man CDU wählt, warum auch, Freie Meinungsäußerung und Wählen gehen ist löblich und Rechts sein, heißt in meinen Augen nicht Rechtsradikal zu sein.

Rassisten sind für mich die Leute, die das propagieren und immer wieder aus dem Ärmel schütteln, wenn es wieder groß in den Medien hoch kocht. Ehrenmord, natürlich... "Türken, Moslems, altes Kanackenpack, schlitzt sich auf, weil Fatima fremdfickt mit Klaus." Das sind Menschen die nicht differenzieren, sich nicht mal die Mühe machen, kurz inne zu halten und nachzudenken, "Warum, Weshalb, Wieso.".


Latenter Alltagsrassismus ist so normal, eben so alltäglich, dass sich da keiner vor schämen muss, wenn ihm ein Spruch auf den Zunge brennt. Vielleicht finde der "Andere" es auch witzig, wenn er denn weiß, dass du nur einen Scherz machst und vor allem, wenn es denn nur ein Scherz ist.
 
Meine Erfahrung ist das man Diskriminierung aufgrund der Volkszugehörigkeit, selbt mit wirklich großen Humor, nur in ein einem begrenzten Ausmaße witzig findet, wenn es einen selbst betrifft.

Ebenso wie man sich m.E. durchaus schämen sollte wenn man gegenüber anderen, gar alltäglich, Rassismus auslebt. Gerade weil es doch ziemlich scheiße ist von demjenigen, den man dort durch Worte oder sein Verhalten, bildlich gesprochen in die Fresse dricht, auch noch zu erwarten das er das witzig findet.
So mit der latenten Unterstellung um was für ein humorloses Aas es sich doch handelt wenn der nicht mit hat.
 
Ich sag ja, ich definiere Rassismus anders, auf Grund der Tatsache, das ich sonst jedem im nahen Umfeld meine Meinung ins Geschicht sagen würde, mit nem Stuhl... Nem eisenbewehrten...

Die Frage ist, weißt du, ob es abfällig gemeint ist, oder gehst du nur davon aus, das es abfällig gemeint ist?

Latenter Alltagsrassimus ist vollkommen normal, da es im Grunde Schubladendenken ist, das jeder betreibt, wobei einige große Schubladen haben und andere kleinere, dann wiederrum einige die Etikette der Schubladen häufig überprüfen und deren Inhalt und die andere es einfach einmotten...
 
Meine Erfahrung ist das man Diskriminierung aufgrund der Volkszugehörigkeit, selbt mit wirklich großen Humor, nur in ein einem begrenzten Ausmaße witzig findet, wenn es einen selbst betrifft.

Das hat meiner Meinung nach größtenteils mit persönlichem Erfahrungshoziront, Background, Kritikfähigkeit und vor allem Humor zu tun. Wie groß der ist entscheidet vermutlich jede Person subjektiv. Genauso ab welchem Punkt man "Diskriminierung" offiziell als Solche begreift. Stereotypisierung muss nicht gleich diskriminierend sein, in dem Sinne, dass sie keine aktive Handlung oder Aufforderung zur Andersbehandlung darstellen muss. Gute Beispiele:







Über sich selbst, die eigenen Vorurteile und die Vorurteile von anderen lachen zu können ist in gewisser Hinsicht wichtig. Man muss auch nicht auf alles butthurt reagieren. Zumindest nicht, wenn man nicht unmittelbar darunter leidet. Humor ist in diesem Fall auch ein wichtiges Ventil, um sich der Stereotype nochmal deutlich bewusst zu werden, sie zu reflektieren und ihnen ein wenig Sprengkraft zu nehmen.


Ich seh die Antwort schon kommen: "achso, dann würdest du einem Diskriminierten vermutlich einfach sagen "lach doch einfach drüber" und glaubst, dass es dem dann besser geht, du Unmensch?!" Nein, natürlich nicht. Um diese unsinnige Interpretation meiner Worte mal vorweg zu nehmen.

Man kann ja mittlerweile nicht mehr vorsichtig genug sein.
 
Der Schritt von "Das ist normal." hin zu "Es gibt keine Geschädigten. Ich muss mir keine Gedanken machen." ist schlicht so kurz, dass man es ganz fix miteinander gleichsetzt, wenn man nicht aufpasst.

Es ist aber nicht das Gleiche.
 
Das hat meiner Meinung nach größtenteils mit persönlichem Erfahrungshoziront, Background und vor allem Humor zu tun.
Sagen wir es mal so. Die ersten 20 bis 50 male lacht man noch mit.
Irgendwann hat man aber sehr wahrscheinlich die Schnauze voll.
Da nützt auch der größere Humor nichts mehr.
Vorallem wenn man realisiert das es mitunter nicht witzig gemeint ist sondern tatsächlich eher in die ernste, (alltags)rassistische Ecke abdriftet.
 
Ist halt das Problem mit jeder Art von Scherz. Ein Bekannter von mir ist über zwei Meter groß. Frag den mal, wie lustig er den Spruch "Wie ist die Luft da oben?" noch findet. Den macht jeder, den er trifft, mindestens einmal. Und das wird so bleiben, bis er verstirbt. Damit cool umgehen ist nicht unbedingt immer einfach.
 
Aber was gibt er auf die Meinung anderer? Lass die Spacken doch einfach abtropfen, guck sie an und warte... Funktioniert meist. Und ja von wegen dickes Fell, das muss man sich erst antrainieren.
 
Das hat mich ehrlich gesagt nie wirklich gestört.
Hast du längere Zeit außerhalb Deutschlands gewohnt und warst mit entsprechenden Verhalten konfrontriert?

Einmal davon abgesehen das man doch auch im Forum beobachten kann wie der Bär anfängt zu steppen wenn man mal schreibt "Die Deutschen Rollenspielen sind im Vergleich zu den anderen imho so und so drauf".
 
Zurück
Oben Unten