Allgemein Sexismus in Videospielen

Im Prinzip ist die ganze Diskussion eine Ausprägung von "Die Revolution frisst seine Kinder".

Die Revolution war, dass sich eigentlich alle einig sind, dass Sexismus ne blöde Sache ist. Nur im Nachgang werden alle möglichen weiteren Unterbaustellen geöffnet, Fraktionen gebildet und die große Sache verliert da wieder dran.
 
Ich find man muss an das Thema gar nicht so emotional dran gehen, dann braucht auch keiner irgendwelche Fraktionen, Grabenkämpfe, Denunziationsschlachten oder Feindbilder. Niemand wird tot umfallen, weil man ihm erzählt, dass in seinem Spiel bestimmte tropes bedient werden. Darauf aufmerksam machen und das "wie" und "warum" reflektieren kann im schlimmsten Fall nur das Verständnis für das Medium verbessern. Der schlimmste Fall, der von der Hysterie proklamiert wird, dass man versucht das Medium gezwungen zu verändern oder gar das Denken seiner Konsumenten, ist so unsinnig wie unwahrscheinlich. Das Problem an der Emotionalität in dieser Sache ist, dass die eigentlichen Ängste im Grunde gar nicht vom speziellen Thema herrühren (Videospiele) sondern von einer allgemeinen Sorge einer "gesellschaftlichen Durchsetzung" eines unliebsamen Gedankenguts. Es ist aber leider die harte Realität, dass ich mich damit abfinden muss, dass es Sexisten gibt, wie andere sich damit abfinden müssen, dass es radikale Sozialprediger mit dauererhobenem Zeigefinger gibt. Es wäre aber schon viel getan, wenn man sich insgesamt darauf einigt, das keine dieser beiden Subkategorien zusammen mit den Reptilienaliens die geheime Übernahme unserer Weltregierung plant.

Wenn man also die Alufolie mal für nen Augenblick zur Seite legt - und vielleicht nicht nur diskutiert um mögliche Anhaltspunkte zu negieren - dann glaub ich können wir auch gesittet über Inhalte diskutieren. Ich möchte da nur nicht schon wieder den Vorstoß machen. 1. kenne ich meine Meinung und Sichtweise schon, mich interessieren die von anderen und 2. erkenne ich an, das man mir mehrmals vorgeworfen hat, selbst mit starker Fixierung auf das Thema aufzutreten, also möchte ich mich verbessern und erstmal zuhören, bevor ich rede.
 
Hallo erstmal !

Ich stoße erst jetzt zu dieser Diskussion dazu und ich bin ehrlich, ich bin zu faul mir die ganzen Beiträge von vorne an alle durchzulesen.

Also es mag sein das ich hier Dinge absondere die so oder ähnlich schon mal geschrieben wurden.

Der Grund warum ich überhaupt was dazu sagen möchte ist Bubblegums letzter Post. Der hat mir gereicht um mich in Wallung zu bringen ;)

Zu aller erst mal @Bubblegum , schön dass du deine Meinungen und Sichtweisen alle kennst, ich aber nicht! Welche Ansicht hast du denn da jetzt genau ?
Ich kann mich irren aber das Negieren von Argumenten oder gar das Wiederlegen ganzer Thesen gehört natürlich zu einer guten Diskussion dazu, zumindest für mich.

Wenn man über Sexismus in Videospielen redet, redet man automatisch auch über Sexismus im Alltag und der ist zweifelsfrei vorhanden. Sexismus ist ja per Definition die Diskriminierung einer Person aufgrund ihres Geschlechts.

Um mal eine Bombe zu zünden : Ja ich glaube Frauen im Allgemeinen haben andere Veranlagungen, Talente, Fähigkeiten als Männer. Frauen können viele Dinge besser aber dummerweise auch viele Dinge schlechter als Männer auch wenn sie genau das gerne bezweifeln. Ich glaube auch das es genetisch und von der Natur auch genauso gewollt ist. Bin ich deswegen schon ein Sexist ?

Shitstorm incoming.....
 
Ich glaube irgendwie nicht an einen Shitstorm. Der Thread ist 48 Seiten lang. Und er hat einen ähnlich langen Schwesterthread.
Alles ist gesagt. Alle, auch deine, Argumente und Positionen wurden schon ausgetauscht.
Bubblegum hat sich schon umfassend geäußert und könnte dir nichts neues sagen, was du nicht schon wissen könntest, wenn du ihre Posts in diesem Thread lesen würdest.
Deshalb mein Rat: Lies die Threads. Wenn dir das zu viel ist, lies ein paar Posts der Leute, auf die du dich beziehst.
Das kommt nicht aus der Ecke von "Wenn du nicht von Anfang an mitliest, dann hast du nichts zu melden.", sondern aus der Ecke von "Das war eine sehr lange, emotionale, hitzige und sachlich tiefe Auseinandersetzung mit dem Thema und bei den meisten hier ist die Luft raus. Zum Glück liegt für Rückfragen später dazugekommener die gesamte Diskussion in zwei Threads vor."
 
Die bisherigen Hauptkontrahenten (Skyrock und Bubblegum) könnten vielleicht auch einfach mal jeweils ihre eigene Position kurz zusammenfassen. Aber ohne daß einer die Zusammenfassung des anderen vorher gelesen hat!
 
Die beiden als "Hauptkontrahenten" zu bezeichnen finde ich ja sehr reduktionistisch. In Bezug sowohl auf sie als auch die Threads im Ganzen.
 
Nicht für mich, sondern für Arlecchino und Shelmish. Okay, ich habe manchmal nur so oberflächlich mitgelesen, daß ich Gamergate im Onebookshelfbanntkartenspielthread die Sache mit der Consultantgate verwechselt habe.

Was nicht alles passiert, wenn man mal den Zwinkersmilie vergißt. ;)
 
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Ich bin gar kein Hauptkontrahent.
Ich interessiere mich mehr für Ethikbrüche, Kollusion und Agendapushing im Videospieljournalismus, was manchmal dieses Thema anschneidet und manchmal Fundstücke mit sich bringt die hier reinpassen (wie die Talkrunde mit Bill Whittle und Andrew Klavan).

Insofern habe ich auch keine "eigene Position", deren Zusammenfassung gewinnbringend wäre. Meine Fundstücke eint nur die Kritik und die Beleuchtung des Agendapushings, und entsprechend vertreten sie ein weites, teils widersprüchliches Spektrum - von der akademischen Kritik eines CaineJW, der handwerkliche Mängel in der Sexismuskritik untersucht, über die libertäre Kritik eines Andrew Klavan, der das Thema rein dem Markt überlassen will, über die Betrachtung der Thematik durch die sex-positive Feministin Christina Hoff Sommers, bis hin zur Binnenbetrachtung aus der Gamerszene heraus durch die YouTuberin KiteTales und die Videospieljournalistin Liana Kerzner.
Diese Sammlung als Kaleidoskop und die Artikel getrennt zu betrachten ist zielführender, als der zum Scheitern verurteilte Versuch sie zu einem einigen Frankensteinmonster zusammenzustoppeln.
 
Insofern habe ich auch keine "eigene Position", deren Zusammenfassung gewinnbringend wäre. Meine Fundstücke eint nur die Kritik und die Beleuchtung des Agendapushings, und entsprechend vertreten sie ein weites, teils widersprüchliches Spektrum - von der akademischen Kritik eines CaineJW, der handwerkliche Mängel in der Sexismuskritik untersucht, über die libertäre Kritik eines Andrew Klavan, der das Thema rein dem Markt überlassen will, über die Betrachtung der Thematik durch die sex-positive Feministin Christina Hoff Sommers, bis hin zur Binnenbetrachtung aus der Gamerszene heraus durch die YouTuberin KiteTales und die Videospieljournalistin Liana Kerzner

Ok, bisher habe ich dieses Thema nur zu meiner abendlichen Unterhaltung mitgelesen. Aber da der Begriff "sex-positive Feministin" nun schon (mindestens) zum zweiten Mal fällt, muss ich einfach fragen: Was ist das eigentlich? Eine Feministin, die Sex gegenüber positiv eingestellt ist? Oder bedeutet der Begriff etwas anderes? Gibt es dementsprechend auch sex-negative Feministinnen? Gibt es männliche Pendants?
 
Ok, bisher habe ich dieses Thema nur zu meiner abendlichen Unterhaltung mitgelesen. Aber da der Begriff "sex-positive Feministin" nun schon (mindestens) zum zweiten Mal fällt, muss ich einfach fragen: Was ist das eigentlich? Eine Feministin, die Sex gegenüber positiv eingestellt ist? Oder bedeutet der Begriff etwas anderes? Gibt es dementsprechend auch sex-negative Feministinnen? Gibt es männliche Pendants?
Siehe die Wikipedia, wobei der englische Artikel noch ausführlicher ist: https://en.wikipedia.org/wiki/Sex-positive_feminism

Im Kontext mit diesem Thema trennt sex-negativer und sex-positiver Feminismus die Frage, ob die sexy Darstellung von sexy Frauen Frauen schon aus sich heraus objektifiziert und damit das Patriarchat stärkt.
Die hier oft genannte Sarkeesian baut auf einem stark sex-negativen Feminismus auf (implizit, da sie ihre Begriffe nie sauber definiert), und ein großer Teil ihrer Kritik steht und fällt damit, ob man diese Eigenschaft als zentral für den Feminismus betrachtet oder nicht. Die Feministin Christina Hoff Sommers steht im Gegensatz dazu für einen sex-positiven Feminismus ein und lehnt damit einen großen Teil von Sarkeesians Kritik als unzulässig und den Begriff des Feminismus einseitig vereinnahmend ab. Mehrere andere von mir verlinkte Kritiker kommen aus einer ähnlichen Ecke (KiteTales, Liana Kerzner) oder werfen die Existenz von sex-positivem Feminismus als Gegenargument zur Allgemeingültigkeit von Sarkeesians Medienkritik ein (CaineJW).

Interessant finde ich dabei vor allem Kerzners persönlichen, emotionalen Erfahrungsbericht, der pauschale Kritik an zu üppigen Frauen in Videospielen als persönlich verletzend, persönlich objektifizierend und ihr eigenes Körpergefühl diskriminierend ansieht.
 
Können wir aufhören irgendwelche Usernamen und Twitterhandles mit Begriffen wie "akademisch" durcheinander zu werfen und so zu tun, als wäre das eine wissenschaftliche Debatte, in der es um die kritische Auseinandersetzung mit Argumentationen geht?

Ich bekomm spontane Würgreflexe wenn ich lese, dass sich "PenisWarrior2000" mit handwerklichen Mitteln der Sexismuskritik auseinandersetzt und ich dem jetzt irgendeine Legitimität beimessen muss, weil Internet.
 
@Skyrock

Vor allem kritisiert Sarkeesian die vergleichsweise häufige Nutzung von weiblichen Pixelmenschen als Belohnung für männliche Pixelmenschen. Auch sex-positive Feministen finden sowas Scheiße, das hat nämlich nicht die Bohne mit sexueller Freiheit zu tun. Sex-positiv heißt schlicht "Hab dich mal nicht so mit den Pornos!" und sieht prinzipiell erstmal weniger ein Problem in sexualisierender Darstellung.

Diese Pauschaldarstellung von sex-positiven Feministen als pro-weibliches-trope-klischee kannst eigentlich gleich mal wieder einpacken. Und danach schauste dir mal ein paar Videos von Sarkeesian an, statt bloß das nachzuplappern, mit dem sich deine Gamergate-Supporter Kumpels schon, entgegen aller journalistischen Ethik, nicht auseinander gesetzt haben.
 
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Können wir aufhören irgendwelche Usernamen und Twitterhandles mit Begriffen wie "akademisch" durcheinander zu werfen und so zu tun, als wäre das eine wissenschaftliche Debatte, in der es um die kritische Auseinandersetzung mit Argumentationen geht?
Die oben hauptsächlich genannte Christina Hoff Sommers hatte eine Professur für Philosophie inne, ist derzeit beim American Enterprise Institute for Public Policy Research tätig und Preisträgerin des National Women's Political Caucus.
Jemanden wie Sommers als "irgendwelchen Usernamen und Twitterhandle" zu bezeichnen ist... ziemlich ignorant?

Es ist ja nichts schlimmes, wenn du dich mit dem Hintergrund nicht beschäftigt hast und daher die Personen nicht kennst, aber bitte benutze doch wenigstens kurz Google bevor du in die Diskussion reinpolterst.
 
"Hauptsächlich genannt" ist ein wenig gewagt, dottore. Die kam in einem Nebensatz vor und ist under anderem für mich völlig unter deinen Hobobuddies untergegangen. Wen du aus tatsächlich akademischen Kreisen so heranziehst, um dir Glaubwürdigkeit zu verschaffen interessiert mich allerdings wenig. Tendenziell auch nur die, die dich in deiner verschrobenen Weltsicht bestätigen.

Wobei ich bei näherer Betrachtung die Frau durchaus aufgrund des wahrgewordenen manbaby-Traumes "War against Boys" schon gehört habe. Allerdings würde ich an deiner Stelle davon Abstand nehmen, sie in irgendeine Form des Kanons dieser Diskussion zu erheben um meine vermeintlich mangelnde Einsicht unter Beweis zu stellen.

Bezieh lieber mal Stellung zu den unter anderem in diesem Thread gesammelten Darlegungen gegen deine Position und deine offensichtliche Motivation, dich in diesen Themen so zu engagieren, wie du es tust, die hast du bisher überlesen und / oder ignoriert.
 
Christina Hoff Sommers ist in dem Thema seit Monaten involviert und eine der prominentesten und akademisch qualifiziertesten Figuren. Insofern, wenn sie dir nur wegen "War against Boys"aus den 90ern was sagt und nicht wegen ihren aktuelleren Artikeln und Videos: Doch, du hast noch Nachholbedarf. Lurk moar.
 
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