Ich find man muss an das Thema gar nicht so emotional dran gehen, dann braucht auch keiner irgendwelche Fraktionen, Grabenkämpfe, Denunziationsschlachten oder Feindbilder. Niemand wird tot umfallen, weil man ihm erzählt, dass in seinem Spiel bestimmte tropes bedient werden. Darauf aufmerksam machen und das "wie" und "warum" reflektieren kann im schlimmsten Fall nur das Verständnis für das Medium verbessern. Der schlimmste Fall, der von der Hysterie proklamiert wird, dass man versucht das Medium gezwungen zu verändern oder gar das Denken seiner Konsumenten, ist so unsinnig wie unwahrscheinlich. Das Problem an der Emotionalität in dieser Sache ist, dass die eigentlichen Ängste im Grunde gar nicht vom speziellen Thema herrühren (Videospiele) sondern von einer allgemeinen Sorge einer "gesellschaftlichen Durchsetzung" eines unliebsamen Gedankenguts. Es ist aber leider die harte Realität, dass ich mich damit abfinden muss, dass es Sexisten gibt, wie andere sich damit abfinden müssen, dass es radikale Sozialprediger mit dauererhobenem Zeigefinger gibt. Es wäre aber schon viel getan, wenn man sich insgesamt darauf einigt, das keine dieser beiden Subkategorien zusammen mit den Reptilienaliens die geheime Übernahme unserer Weltregierung plant.
Wenn man also die Alufolie mal für nen Augenblick zur Seite legt - und vielleicht nicht nur diskutiert um mögliche Anhaltspunkte zu negieren - dann glaub ich können wir auch gesittet über Inhalte diskutieren. Ich möchte da nur nicht schon wieder den Vorstoß machen. 1. kenne ich meine Meinung und Sichtweise schon, mich interessieren die von anderen und 2. erkenne ich an, das man mir mehrmals vorgeworfen hat, selbst mit starker Fixierung auf das Thema aufzutreten, also möchte ich mich verbessern und erstmal zuhören, bevor ich rede.