Tigerkralle
Gott
- Registriert
- 30. November 2010
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Noch einmal konkret etwas zu Verantwortlichkeiten:
Unter der Prämisse, dass eigentlich nur Frauen hinterhergepfiffen wird, die einen Reiz ausüben haben wir bereits hier eine vielschichtige Problemstellung:
1. Irgendein Individuum der Gattung Mann, dass offensichtlich keine Kinderstube genossen hat oder diese im Rudel bereit ist abzulegen, um vor allem die eigene Unsicherheit zu kaschieren.
2. Eine Dame - um die gehts ja hier schließlich - die einerseits Zeit und Geld investiert um optisch gut auszusehen, vielleicht um sich selbst zu gefallen, auf der anderen Seite aber zuwenig Selbstbewusstsein hat auch mit dieser als negativ Empfundenen Resonanz klar zu kommen.
Das ist gerade einmal die Basis, da noch verschiedenste Faktoren dazu kommen: Religion, Biographie der Beteiligten, Peer-Kontext ... so als erstes Brainstorming. Mit einem einfachen "Kerle lasst das Pfeifen sein, ich bin kein Köter" isses da einfach nicht getan. Bzw. netter Wunsch, aber irgendwie doch sinnlos. Das hat etwas von Verantwortung abgeben - sich eben nicht mit sich selbst und den eigenen Belangen auseinander setzen wollen. Wir reden hier wie gesagt erstmal nur von doofen Sprüchen und Pfiffen ... da ist noch kein Gesetz gebrochen außer vielleicht die Zusammenhänge des guten Anstands verletzt worden.
Das werden sie aber tagtäglich in den unterschiedlichsten Bereichen.
Wäre also einer Dame wirklich damit geholfen, wenn man ihr mit auf den Weg gibt, dass die anderen halt alle einen an der Mütze haben? Ich mein ja ... das mag und wird ja sogar sein. Aber die betroffene Dame ist diejenige, die sich nicht wohl fühlt und hinterher mit nem Magengeschwür rumrennt ... also muss doch eher geguckt werden was die Dame da tun kann, um sich besser abzugrenzen - denn die schlechte Kinderstube (religiöse Vorbelastungen, Gruppengehabe, etc. pp.) von irgendwelchen Fraggles da draußen wird sie garantiert nicht ändern, indem sie mal ordentlich den Kopf einzieht. Is nun mal so.
Die Wahrheit Arngeir liegt irgendwo in der Mitte. Es muss weiterhin daran gearbeitet werden, damit auch unsere Nachwuchsgeneration mit Respekt groß wird und das Gegenüber schätzt ungeachtet der Hautfarbe, des Geschlechts, der Nationalität oder politischen Gesinnung. Das entbindet jenes Gegenüber aber nicht davon ebenfalls etwas dafür zu tun, die eigene Gesundheit am Laufen zu halten. Bzw. weniger aggressiv formuliert: Nur ich selbst kann Dinge so verändern, dass ich mit den Umständen besser zurecht komme. Und dazu gehört es eben sich abzugrenzen, Nein zu sagen, ne gehörige Portion Leck mich am Arsch zu verinnerlichen und vor allem ab und an auch mal herzhaft zu Lachen - auch wenns bitter sein mag. Menschen die soetwas partout nicht hinbekommen haben möglicherweise innere Blockaden ... und an denen kann man arbeiten.
Ich habe kontinuierliches Mobbing seit dem Grundschulalter hinter mir und damit immer noch zu kämpfen. Die hervorgehobene Stelle im Zitat, ja da erkenne ich mich drin wieder. Mein Selbstbewußtsein hat sich über die Jahre inzwischen deutlich gebessert, aber die Antwort von Kaffeebecher hat sich für mich zuerst wie ein: Selber schuld, Du hast zuwenig Selbstbewußtsein gelesen.
Inzwischen hat Kaffeebecher den ersten negativen Eindruck wieder wettgemacht, aber es hilft tatsächlich nicht da draußen auf der Straße, wenn hier im Forum steht: Kopf hoch, da stehst Du drüber! Mein Selbstbewußtsein wird dadurch nicht aufgebaut.
Sich aufzubrezeln hilft dem Selbstbewußtsein tatsächlich, nur dass dieses Anstarren einem das gleich wieder zunichte machen kann.
Die typischen "graue Maus Klamotten" haben durchaus die Wirkung eines schützenden Panzers und wenn man diesen Panzer ablegt und sich aufbrezelt fühlt man sich erstmal deutlich ungeschützer und fühlt sich deutlich nackter. Sich trotzt Nackheit immer noch von einem Panzer umgeben zu fühlen, muss man lernen!
Außerdem habe ich immer noch leichte Komplexe was meinen Hintern angeht, da er doch deutlich größer ist als der Durchschnittshintern. "Entenarsch" und ähnliches und natürlich "Fettarsch" war eine beliebte Anrede für mich damals in der Schule und als ich mal auf Kur war. Heute weiß ich ja, dass der richtig klasse ist, aber manches mal muss ich mich immer mal wieder daran erinnern.
Ja, mein Selbstbewußtsein ist in der Schulzeit systematisch torpediert worden, weil ich die Erste Klasse wiederholt habe und auf derselben Schule geblieben bin. Bis heute habe ich damit zu kämpfen, weil ich auch auf den weiterführenden Schulen zur Außenseiterin geworden bin.
Außerdem muss man als Frau einfach eine Fernsehzeitschift mit einer Frau auf dem Cover deren Dekolletee bis zum Bauchnabel (wie Ioelet das ausgedrückt hat) reicht kaufen, weil man einfach eine Fernsehzeitschrift braucht, wenn man sich freiwillig eine kauft. Es gibt keine Alternative dazu, wer am Inhalt interessiert ist muss es sich kaufen, weil es anders nicht angeboten wird.
Dieses DSA Buch zum Beispiel nicht zu kaufen schränkt einen beim DSA spielen ein.
Wenn man der Elfe richtige Brüste anstatt Kugeln gezeichnet hätte, wäre das nicht so problematisch geworden. Die Darstellung ist schon sehr dominant, aber wieso müssen Frauen dabei immer so leicht bekleidet sein und die Brüste hoch- und zusammengeschnürt werden? Wobei hochschnüren und zusammendrücken der Brüste frau deutlich die Luft zum Atmen wegnimmt und als Kämpferin die sich körperlich sehr anstrengen muss doch sehr einschränkt.
Außerdem habe ich an mir beobachtet, dass wenn ich wütend bin und lauter als normal werde, ich sehr aufgeregt bin und da irgendetwas mit meiner Atmung nicht stimmt, was sich auf die Stimme auswirkt. Wenn ich lauter werde und etwas Angst habe, weil ich eine etwas niedrigere Sozialkompetenz besitze und Menschen nicht gut "lesen" kann, kippt meine Stimme.
Laut zu werden ist für mich eine Option die ich spät wähle, da ich auf Lautstärke empfindlicher reagiere als der Durchschnittsmensch. Kino ist zum Beispiel mit anschließendem lange andauerdem Taubheitsgefühl in den Ohren verbunden. Alles klingt dann so gedämpft als ob Watte in den Ohren wäre...
Eine Bitte noch:
Bleibt doch beim Thema, dass die optische Präsentation von Frauen in unserer Medienwelt einfach zu oft missbräuchlich verwendet wird. Frei nach dem Motto: Sex sells!
Ich will hier nicht über: Warum bekommen Frauen weniger Gehalt? Wieso müssen Frauen auch mit Kurzhaarschnitt mehr beim Friseur bezahlen als Männer? Wieso wird Frauenfußball nicht so anerkannt wie der Herrenfußball? Wieso dürfen Frauen einem Hobby wie Stricken nachgehen und gelten Männer wenn sie ebenfalls gerne Stricken deshalb als homosexuell?
@Kaffeebecher
Ein intensives Hinterherglotzen oder ausdauerndes Anstarren ist kein Kompliment! Willst Du mit circa 20 Jahren von einer 50-jährigen wenn nicht sogar 70-jährigen mit Blicken ausgezogen werden, die Deinem Empfinden nach häßlich wie die Nacht ist?
Oder einer gleichaltigen, die Dir einfach unsympatisch ist, weil einem manche Menschen auf dem ersten Blick einfach unsympatisch sind?
Wir Frauen starren ja auch, nur fällt euch Männern das kaum auf, weil rein optische Reize bei Frauen meistens nicht ausreichen, dass die Hormone die komplette Kontrolle übernehmen.