Dann eben hier weiter, für Swafnir, der Videospiele und Gamer diskriminiert (
)
Zur AC: Unity Sache:
Was mich persönlich dabei auch ärgert ist, dass das Spiel offensichtlich einen genialen coop-Modus haben wird und weder ich noch meine Freundin die Abwechslung durch eine weibliche Protagonistin genießen können. Darauf hatten wir uns schon gefreut. Und dann mit so einer dämlich-lahmen Aussage abgespeißt zu werden, es wäre zu viel Arbeit gewesen, geht noch weit über den ersten Schlag in die Fresse hinaus.
Das wirklich ätzende aber ist der öffentliche Diskurs darüber. Beinahe jede Diskussion auf jedem Board oder in jeder Kommentarfunktion fährt nach ein paar Beiträgen die Schiene "aber Männer waren auch schon immer sexualisiert!" + Widerworte ab. Die Argumente wiederholen sich wirklich universell, was irgendwie zeigt, dass noch nicht breitflächig genug über den Unterschied aufgeklärt wurde und noch lange nicht das letzte Wort in dem Thema gesprochen ist. Richtig ärgerlich wird das Ganze, wenn die Leute anfangen die Forderung von eingehaltenen Versprechen zur Diversity im Spiel mit "Kreativer Freiheit" zu kontern. Zunächst kann ich mich gut daran erinnern, dass eben diese kreative Freiheit kein Schwein interessiert hat, als Millionen dieser manchildren über das Ende von Mass Effect 3 hergefallen sind, die jetzt auch aktiv fordern, den hauptverantwortlichen Erschaffer Casey Hudson aus der weiteren Produktion der Franchise auszuschließe. Von Star Wars und Lucas will ich bei diesen Parolen "für die kreative Freiheit der Erschaffer" gar nicht erst anfangen. Andererseits unterliegt bereits die Annahme, dass die Entscheidung gegen einen weiblichen Skin / eine weibliche Protagonistin auf kreativer Grundlage basierte, einer enormen Anfälligkeit von dümmlichster Naivität.
Es dürfte offensichtlich sein, dass vor allem wirtschaftliche Motive und womöglich noch im Hintergrund liegende, genderspezifische Agenden solche Entscheidungen beeinflussen und die kreative Entscheidungsgewalt sich hauptsächlich nach dem ersten Punkt richtet. So zu tun, als würden Fans, die gerne mehr von der versprochenen (!) Diversität hätten den kreativen Schaffungsprozess dieser Spiele irgendwie einschränken oder sogar unterdrücken ist wirklich ausgesprochen dämlich. Und damit wird die auf jeden Fall berechtigte Diskussion darüber, wann auch die großen AAA-Player endlich mal anfangen, ihrer Verantwortung für die Ausrichtung des Martkes nachzukommen, wieder unendlich verwässert. Dann wird wieder nicht darüber geredet, wie viele potentiell weibliche Spieler durch den Wegfall einer zur Abwechslung gendergleichen Identifikationsfigur schon im Voraus verprellt werden, vermutlich weil im Oberstübchen der Industrie immer noch die Meinung vorherrscht, das Frauen ja sowas überhaupt nicht spielen (und das bei einer Franchise, die maßgeblich auf dem kreativen Potential eines weiblichen Lead-Designers gewachsen ist).
Es wäre wirklich zu wünschen, dass Bioware nicht der einzige verfickte Entwickler bleibt, der den konsequenten Weg einer auch auf weibliche Protagonisten ausgerichteten Vermarktung ihrer Schlüssel-IPs zurückgreift und entsprechende Mühen, Arbeit und Risiken in Kauf nimmt (und dafür belohnt wird). Rein nach Zahlen müssten Vertretern von Ubisoft, die in diesem Gesichtspunkt auf wirtschaftliche Risiken verweisen die Augen ausfallen und die Zunge zu Asche zerfallen, weil sie offensichtlich blinde Hüllen sind, die seit der Umstellung auf Internetz 2.0 nichts mehr mitbekommen. Und wenn schon die wirtschaftlichen Ausreden nicht mehr greifen und man auf einem lächerlich hohen Budget sitzt, das man jährlich mit minimal veränderten Einträgen in eine der erfolgreichsten IPs seit der Videospielgeschichte mit Leichtigkeit um ebenso lächerliche Summen erweitert, dann muss man sich schon fragen, welche Interessen dann noch dahinter stehen, sich gegen die persönliche Weiterentwicklung und höhere Diversität in seinen Produkten zu entscheiden. Und dann wirds unschön.