Allgemein Sexismus in Videospielen

Wenn man beim Thema Sexismus Glied nicht mal schreiben darf.... o_O
Ich hätte jetzt auch über Rose von Jericho mit ein oder zwei weiteren Stationen zu Merkels Raute einen anderen Vergleich ziehen können, mir fehlte da aber die Pointe.
 
Ich glaub es is nich schlimm, wenn ich mal wieder keine Ahnung hab, worüber Kowalski redet, oder?
 
Ich glaub, er versucht meinen assoziativen Gedankensprüngen zu folgen. Mit genauso assoziativen Gedankensprüngen. Dass das für den Außenstehenden (also dich) nicht so einfach nachvollziehbar ist, ist nicht überraschend.

Aber Kowalski, was mich (und wenn ich ihn richtig verstanden habe) auch Jack an deinem ersten Post gestört hat war, dass du im (vermutlich sogar redlichen) Bemühen, eine methodische Schwäche bei Sarkeesian aufzudecken, darauf verwiesen hast, dass man doch auch nach Formen männlicher Stereotypbildung suchen solle. In Form der Reduzierung auf Geldgeber und Potenzmonster.
Das wäre eine Frage, der man auch mal ernsthaft nachgehen könnte und sollte.
Die aber keineswegs mit der Frage nach weiblicher Stereotypisierung verbunden sein muss. Weshalb dein Argument, sie verkürze da ihre Untersuchung in unzulässiger Weise, fehl geht. Sie hat eben ihren Gegenstand. Und nicht den, den du gerne hättest, das sie ihn hat. Beide gehen gehören nicht logisch zwingend zusammen. Wenn du deinen untersucht haben möchtest, wirst du wohl, wie Jack schrieb, selbst deine Betrachtungen anstellen müssen.
Wenn sie den Süßegrad von Äpfeln untersuchen möchte, dann braucht sie sich nicht mit dem Süßegrad von Birnen befassen. Der Süßegrad von Birnen wäre auch interessant, erforscht zu werden, muss aber nicht unbedingt von den Apfelforschern geleistet werden. Und deren Verzicht darauf, den Süßegrad von Birnen zu untersuchen, ändert nichts an der Validität ihrer Apfeluntersuchungen. Weil weder Birnen, noch Steinobst allgemein Gegenstand der Untersuchung sind.

Und deine Formulierungsweise hat bei mir (und vermutlich auch Jack) Assoziationen weinerlichen Männerrechtlertums geweckt. Daher die ablehnende Reaktion. Ob das berechtigt ist, kannst letztlich nur du wissen, da nur du weißt, ob du auch das senden wolltest, was ich empfangen habe.
 
Alle untersuchten Titel haben Gewalt als Hauptlösungsmechanismus für Spielsituationen.
Alle untersuchten Titel müssen ein dysfunktionales Sanktionierungssystem für virtuelle Verbrechen haben, sonst sind sie nicht, frustrationsarm, spielbar.
Viele der untersuchten Titel erzählen eine Geschichte mit einem Hintergrund an Illegalität und Halbwelt oder in der Wildniss/Apokalypse ohne funktionierendes Rechtssystem oder mit Schwierigkeiten Konflikte im Rechtssystem zu lösen.
Im Milieu der Bad Guys ist, abseits von Loyalität, nur ein Entzug der gleichen, eine Androhung von Gewalt oder Gewaltausübung eine Sanktionierungsmöglichkeit.
Alle NPCs sind Staffage und nur dazu da den Spielfluss zu unterstützen oder als szenische Staffage vorhanden.
Gegner werden zu Hunderten und Tausenden, je nach Titel, relativ sanktionsfrei, hingemetzelt. Einzig Boss-Gegner sind herausfordernd, der Rest sind wandelnde Zielscheiben und potentieller biologischer Restmüll.

Gewaltverherrlichende Spiele sind ein Problem.
Das hier die Entmenschlichung und sanktionsfreie Gewaltanwendung auf die Untergruppe der weiblichen Sexualobjekt-NPCs reduziert wird ist für jemanden sicherlich einen #Aufschrei wert.
Das 90% der Opferdarstellungen und der Zielobjekte keine Sexualobjekt-NPCs sind ist natürlich egal.

Das man alles rosa sieht wenn man so eine Brille trägt verwundet mich nicht.
Wer das zu seiner Agenda macht das alles Scheiß-Rosa ist, nun, dem empfehle ich mal die Brille ab zu nehmen....

RosaroteBrille.jpg


Ist das als Erklärung warum die Dame einen Knick in der Optik hat, genug?

Beim anschauen den YouTube Videos dachte ich mir immer wieder das man weibliches Sexobjekt in Ihrer Rede gerne mit männlicher NSC hätte austauschen können. Und die Aussage wäre meist auch nicht falsch gewesen.

tl.dr:
Die Dame verkürzt unzulässig und läßt gewisse Prämissen außer acht.
Das ergibt dann leider keine schlüssige Argumentation.
Außer man argumentiert aus Ihrer Ideologie heraus, dann sind alle male chauvinist pigs natürlich ein Problem. (Was mich an den Gamer-Dude erinnert, der sieht so ein wenig nach Schweinchen aus).
 
Der Kritikpunkt, dass viele angesprochene, kritische Merkmale durch die Beschränkungen des Mediums entstehen, wie zum Beispiel die Austauschbarkeit der NPCs, finde ich durchaus berechtigt. Dass es bei GTA (oder sonstwo) männliche Stricher in nennenswerter Anzahl gäbe, wäre mir aber neu.
 
Sind wir tatsächlich schon wieder bei "aber Männer werden doch auch sexualisiert! Das stimmt doch alles gar nicht!"?

Hatte ich nie behauptet. Sorry wenn das so verstanden wurde.

Ich meine in der Opferrolle und objektifiziert.

Das der sexuelle Aspekt bei den angesprochenen weiblichen NPCs da ist, bestreite ich gar nicht.

Es wäre zu untersuchen ob man durch:
  • Weglassen der weiblichen Staffage die gleiche Geschichte erzählen könnte?
    • Bei einigen Titeln unbesehen, da ist es einfach billig, unpassend, unnötig
    • Bei manchen Titeln unter Verlust der Konsistenz der Hintergrundgeschichte (historisch angehauchte Settings, wie Assassins Creed? Da sind die weiblichen NPCs die Ablenkung anderer NPCs für den PC, da finde ich den Vorwurf nicht wirklich berechtigt)
  • Hinzufügen männlicher sexualisierter Staffage das Gleichgewicht herstellen könnte?
    • Einige Titel machen das. Manche Konsequent. Manche mit Persiflagen.
    • Da wo die weiblichen sexualisierten Objekte unnötig sind, ist auch ein entsprechendes männliches Pendant unnötig
  • Erhöhung der Frequenz weiblicher nicht-sexualobjekt NPCs als Opfer (Kanonefutter)
    • Würde bei manchen der Titel sicherlich zu einer verringerten Suspension of Disbelief führen (also da wo das Klischee nicht unnötig eingesetzt wurde)
    • Kann bei vielen Spielen funktionieren, weiss aber nicht ob das im Sinne der Kritik ist...
  • Reduzierung der Objektifizierung der weiblichen NPCs in dem
    • der Einfluss Ihrer Behandlung auf die verfügbaren Lösungsoptionen gross ist
    • deutlicher Sanktionen verhängt werden
    • sie und Interaktion mit Ihnen eine aktivere Rolle in der Handlung spielen
Einige der Titel wie GTA leben ja davon das man die Bad Guys spielt, da ist Konventionsbruch Programm.
Was ich mich frage ist was die Publisher mit solchen sexploitation NPCs per se bezwecken?
Und, und das ist dann die entscheidende Antwort, ob das zum Erfolg der Titel beiträgt?
Oder ob der Einsatz in Wahrheit davon losgelöst ist?
 
Wo sie recht hat ist das alleine (naja, fast nur) Frauen als NPCs die sexualisierte Opfer- oder sexualisierte Objektrolle zugespielt bekommen.
Da rennt sie bei mir offene Türen ein.

Mein Kritikpunkt ist das nicht jedes der angeführten Beispiele ein valides ist.
 
Hier ist eine ganz interessante Ausgabe von InsertMoin, in der ein Buch über Genderdarstellung in Videospielen besprochen wird. Und der Moderator ist da auf recht angenehme Art wohlwollend kritisch gegenüber der Autorin.
 
Einmal von der Diskussion welche Spiele Satire sind und welche nicht - einige der hier als satirisch bezeichneten Spiele halte ich nicht für Satiren.
Einmal von der Diskussion abgesehen ob alle Spiele die Anita in ihrem aktuellen Video besprochen hat Gewalt als Hauptlösungsmittel haben (haben sie m.E. nicht).

Jimquisition hat ein Video zu dem aktuellsten Hirniss von Ubisoft zum Thema Assassines Creed Unity gemacht:
Diversity? LIEversity!
http://www.escapistmagazine.com/videos/view/jimquisition/9437-Diversity-LIEversity
Ich persönlich finde das er durchaus (mal wieder) recht hat. ^^
Ansonsten kann ich im OP leider keine YT Videos ergänzen. Weil man nur 5 per Beitrag darf.
 
Der Typ sagts halt mal wieder alles, keine Ahnung wie man dagegen noch groß argumentieren will ohne sich lächerlich zu machen.

Gutes Zitat daraus:

I'm sick of companies thinking that we are fucking stupid

Ja, ich auch. Allerdings offenbar nicht allzu viele andere. Es gibt ja durchaus genug, die in das gleiche Rohr blasen, diese erbärmlichen Ausreden dieser Unternehmen unreflektiert übernehmen oder die "wir können glücklich sein, dass Ubisoft in seiner Großzügigkeit überhaupt Spiele für uns produziert"-Schiene abfahren. Die ganzen Leute die aktiv dagegen reden und versuchen, diesen Schwachsinn auch noch ideologisch zu verteidigen, gar nicht mit eingeschlossen. Wenn da so ne Firma kein Zeichen setzt, ists auch in Zukunft essig mit ner Änderung der Situation.
 
Ubisofts ausrede ist halt lächerlich.. ich vermute, die wollten einfach weitere/weibliche Skinpacks verkaufen und damit noch einmal gut Kohle verkaufen.

aber: aus Interesse
verändert sich für euch das Spielgefühl in Spielen wie Mass Effekt je nach Wahl des Geschlechts? Mal abgesehen von ein paar Flirtoptionen, dem Wahl der Liebespartner geht das Spiel kaum auf Sex/Gender ein, von daher ist es mir persönlich sowas von egal welches Geschlecht meine Hauptfigur in einem solchen Spiel ist.
Würde aus Mister Adam aus Deus Ex auf einmal eine Miss Adam werden (und das ist doch eines meiner Lieblingsspiele)... es täte für mich im aktuellen Spielstand rein gar nichts verändern.. tolle Welt, tolles Gameplay.. Einbindung von genderspezfischen Inhalten.. einfach nicht vorhanden

Anders natürlich ist es zb bei Spielen wie Beyond Two Soules, the Witcher usw wo das Geschlecht und gewissen "Umweltfaktoren" doch durch das Geschlecht beeinflusst werden.
 
Wenn ich die Wahl hab, dann ist das schon leicht unterschiedlich von der Immersion.
Geht mir bei CRPGs ja auch so das ich da mal männliche, mal weibliche Avatare nehme.
Hat man die Möglichkeit nicht, fehlt m.M. nach ein wenig was.
Dabei sollte das Geschlecht des Avatars kaum nennenswerten Einfluss auf die Storyline nehmen. Eher dessen Varhalten der Spielumwelt gegenüber.
 
Ich bin ganz froh drum, dass die Veränderungn z. B. bei Mass Effect eher subtil sind. Wobei sie jetzt auch nicht nur einen geringen Teil des Spiels umfassen. Die Hauptstory mag sich dadurch nicht ändern, das wäre aber auch bloß aufgrund eines weiblichen Protagonisten etwas seltsam. Aber als ich von Harkin dumm angemacht wurde war ich schon überrascht, dass das Geschlecht ne Rolle spielt, zum Beispiel. Von den Romanzen mal abgesehen.. und da gerade in Rollenspielen die Immersion mit dem Charakter und durch den Charakter mit der Spielwelt für mich an erster Stelle steht, ist das schon ne andere Spielerfahrung.

War übrigens sogar bei Saints Row 3 so, obwohl da glaub ich bis auf ein paar Dialogzeilen tatsächlich noch weniger verändert wird. Wär auch schwierig, allzu viel dem Charakter anzupassen, wenn der auch ein transsexueller Hulkzombie mit Puschelohren sein kann.

Es ist im Grunde wie in jedem anderen Medium: eine weibliche Protagonistin bringt frischen Wind rein. Als Option isses schon ganz nett, aber es gibt für meinen Geschmack immer noch zu wenige, die ganz klar und eindeutig mit ner weiblichen Hauptfigur fahren. Die Filmbranche holt da so langsam ein bisschen was nach, die Videospielindustrie hängt einfach noch hinterher und haut Schutzbehauptungen raus, die zehn Jahre alt sind. Ich glaube die würden sich alle nicht mehr in die Pempers machen, wenns ein paar mehr "Mutige" gäbe, die den ersten Schritt gehen.

Je mehr weibliche Protagonisten es gibt, desto mehr gewöhnt sich die Gesellschaft daran, selbst die Jungs und Männer, die Ausschlag bekommen, wenn sie sich vorstellen müssen, ne Frau zu spielen oder mit ihr mitzufiebern. Und in weiteren zehn Jahren lacht die Industrie hoffentlich darüber, wie altmodisch sie in unserem Jahrzehnt war.
 
Zurück
Oben Unten