Allgemein Sexismus in Videospielen

Mutmaßungen als Fakt verticken zu wollen ist genau der Grund, warum Quiet so beschissene Klamotten trägt, Kowalski. Das ist in alle Richtung ineffizient.

Das Vergewaltigungungsthema macht weibliche Protagonisten so gut wie nie Badass. Vergewaltigung wird in Games thematisch meist tunlichst vermieden und wenn, wird die Frau vorher vom strahlenden männlichen Helden gerettet, statt sich selber helfen zu dürfen. Oder es wird vielleicht dämonisiert und im Nebensatz flüsternd erwähnt, um als eine Schwäche verkauft zu werden, unter der die weibliche Figur zu leiden hat. Damit sie uns Männern so richtig schon leid tun kann und wir sie trösten wollen.

Bei Tomb Raider wird niemand vergewaltigt und die Vereitelung des Versuchs alleine macht Lara Croft auch nicht Badass. Tatsächlich ist es die Tatsache, dass sie gerade ihren ersten Menschen getötet hat, der in dem Augenblick viel mehr den Verstand beschäftigt. Und all das ist schlicht der Auftakt zu Beginn des Spiels.

Es haben einfach nur ganz viele Idioten die Fresse ganz weit aufgemachten und "Sexismus!" geschriehen, ohne die Szene überhaupt im Kontext gekannt zu haben und den verdammten GOLDENEN Wert darin erkennen zu können oder zu wollen, dass sie sich da selbst den Arsch rettet. Und du willst den Wert dieser noch viel zu selten vorkommenden Szene, in der die weibliche Protagonistin sich nicht! zum Objekt machen lässt, jetzt runtermachen und als "typisch männliche Lamer-Inspiration" verkaufen. Als werden Badass Protagonistinnen typischerweise immer erst Badass, wenn sie im Vorfeld mal vergewaltigt wurden. Typisch, wirklich? Dir fallen dafür nicht mal richtige Beispiele ein, wo das tatsächlich so IST.

Spiel am besten einfach mal das Spiel, zur Hölle. Das ist eine der wirklich wenigen starken Frauen des Genres, und exakt diese Szene ist unglaublich stark. Das alles ungerechtfertigt runter zumachen und Lara krampfhaft in die Opferrolle pressen zu wollen, sind Eigentore, mehr nicht. Und DAS geht mir RICHTIG auf den Sack. Wir spielen schließlich im gleichen Team.
 
geht jetzt zwar grade wieder so leicht an den Rand vom Topic (wenn auch noch nicht offtopic) Aber die TV-Werbung für "DiabloIII -Konsolen Fassung" Beweist eines:

Die Branche oder zumindest die Verlage die Spiele verkaufen wollen halten Spieler schon für Notgeile Perverse ... Na ja wenigstens hat der Typ aus der Werbung ne Freundin... ... bei der er aber auch direkt kein Problem mit ihr direkt ne Runde Gangbang zu treiben....
Ich überlege grade ob man das für die Damen in dieser Werbung auch so sehen kann... denn einer seits wollen sie nur Spielen... aber machen auch irgendwie ja eine Orgie mit Klamotten im Flur abschmeißen drauß...



Also der Spot geht mir so auf die EIER das er selbst Zalando von meiner ewigen HASS Top 5 der Schlimsten Werbespots treibt... RTL Nivo... RTL !!!!
 
seuchenrabe schrieb:
Die Branche oder zumindest die Verlage die Spiele verkaufen wollen halten Spieler schon für Notgeile Perverse ... Na ja wenigstens hat der Typ aus der Werbung ne Freundin... ... bei der er aber auch direkt kein Problem mit ihr direkt ne Runde Gangbang zu treiben....
Ich überlege grade ob man das für die Damen in dieser Werbung auch so sehen kann... denn einer seits wollen sie nur Spielen... aber machen auch irgendwie ja eine Orgie mit Klamotten im Flur abschmeißen drauß...
Bist du sicher, dass du die Werbung angesehen hast? o_O
Ein Gangbang ist übrigens was anderes als das Gezeigte. Aber die Lücke spricht für dich imho.
 
Erstens: Könntest du bitte aufhören Menschen mit anderer Sexueller Orientierung zu Diskriminieren? Ein "Gangbang", "Gruppensex" oder ähnliches hat nur mit der Auslebung einer anderen Form von Sexualität zu tun. Wenn du Konservativ und Monogam bist such dir bitte Partner die das Unterstüzen, aber bezeichne nicht andere Menschen deswegen als Notgeile Perverse.

Zweitens: Meine erste Reaktion war die "abgelegte Kleidung" als Metapher zu sehen aus dem Alltag zu schlüpfen und sich die Diabolo-Kleidung anzuziehen. Dein denken ist leider viel zu verklemmt und sexuell geprägt, eventuell solltest du dich mal Untersuchen lassen.
 
Versuchen wir es mal: (fehlendes in Gruen)
Bei diversen Shootern ist der Protagonist Soldat. Warum nicht Soldatin? [...]
Ich denke, es liegt daran, daß Spiele (speziell im Mainsteream) immer noch hauptsächlich eine männliche Käuferschicht ansprechen wollen. Ich hab keine Daten um das zu untermauern. Ich habe aber den Eindruck, daß (speziell jugendliche?) Männer irgendwie sexuell verunsichert sind, wenn sie einen weiblichen Charakter spielen sollen. Guckt einfach mal in Foren zu wirklich populären MMORPGs und sucht dort mal nach Polls zu dem Thema, was für ein Geschlecht der (Haupt)-Charakter des Spielers/der Spielerin haben wird. Von (vorgeblichen) Männern kommt da garantiert noch auf der ersten Seite ein Kommentar in die Richtung, natürlich ein männlicher Char, alles andere wäre ja "schwul" (oder etwas in die Richtung).

Spiele, bei denen Frauen die Protagonistinnen sind, laufen dann eher unter ferner liefen, speziell, wenn sie kein AAA-Budget haben und damit entsprechende Aufmerksamkeit generieren (müssen). Das ist aber eher ein genereles Problem. In Zeiten, wo Spieleproduktionen Budgets von Hollywood-Filmen haben, muß die Investition auch erst einmal wieder eingespielt werden. Dazu muß entsprechende Aufmerksamkeit generiert werden.
 
Die Branche oder zumindest die Verlage die Spiele verkaufen wollen halten Spieler schon für Notgeile Perverse ... Na ja wenigstens hat der Typ aus der Werbung ne Freundin... ... bei der er aber auch direkt kein Problem mit ihr direkt ne Runde Gangbang zu treiben....
Eigentlich haben die doch nur die Klamotten ausgezogen um in ihre Cosplay Kostüme zu steigen und zu spielen.
Wieso auch immer.
Cosplay Kostüme die übrigens mehr verhüllen als Quiets Kleidung.
Wobei ich nicht verstehe wieso er sich nicht auch ein Kostüm schnappt?[/quote]
 
Ich denke, es liegt daran, daß Spiele (speziell im Mainsteream) immer noch hauptsächlich eine männliche Käuferschicht ansprechen wollen. Ich hab keine Daten um das zu untermauern.

Shooter sind intellektuell nicht gerade der Burner, einverstanden. Aber Mainstream sind die nicht. Ich kenne keine Frauen unter 50 die nicht ab und an mal ein Computerspiel spielen. Und ein paar knapp an 60 die das tun. Spielen IST Mainstream.

Ich habe aber den Eindruck, daß (speziell jugendliche?) Männer irgendwie sexuell verunsichert sind, wenn sie einen weiblichen Charakter spielen sollen..

Hmm. Kann sein das ein paar Pubertierende damit ein Problem haben. Vorher und nachher ist das meist kein Problem.

Guckt einfach mal in Foren zu wirklich populären MMORPGs und sucht dort mal nach Polls zu dem Thema, was für ein Geschlecht der (Haupt)-Charakter des Spielers/der Spielerin haben wird.

Es gibt niemanden den ich kenne der, die, wenn man die Wahl hat, nicht auch mal das andere Geschlecht als SC nimmt. Was nicht heisst das es nicht die viele gibt die sagen, "Nö, wenn ich die Wahl habe und nicht irgendwie benachteiligt werde, dann nehme ich mein eigenes Geschlecht als SC da paßt die Suspension of Disbelief irgendwie besser."

Von (vorgeblichen) Männern kommt da garantiert noch auf der ersten Seite ein Kommentar in die Richtung, natürlich ein männlicher Char, alles andere wäre ja "schwul" (oder etwas in die Richtung).

Wen interessiert was ein prollender 12-Jähriger so von sich gibt? Wenn man ihnen nicht in Form von Steilvorlagen recht gibt, raffen die irgendwann das Ihre diskriminierende Haltung irgendwie "uncool" ist.

Spiele, bei denen Frauen die Protagonistinnen sind, laufen dann eher unter ferner liefen, speziell, wenn sie kein AAA-Budget haben und damit entsprechende Aufmerksamkeit generieren (müssen). Das ist aber eher ein genereles Problem. In Zeiten, wo Spieleproduktionen Budgets von Hollywood-Filmen haben, muß die Investition auch erst einmal wieder eingespielt werden. Dazu muß entsprechende Aufmerksamkeit generiert werden.

Deswegen werden ja auch Untersuchungen gemacht wer sich die Spiele anschafft um die Kundschaft nicht zu vergraulen. Und ob du 10, 15, 30% links liegen lassen kannst das muss man sich schon überlegen. Mann könnte ja 2, 5, 15, 30% vergraulen wenn man nicht Klischeehaft genug ist. Zumindest von groesseren Labels.

@Teylen: Er hofft ja auch immer noch auf einen Vierer...
 
Ich hatte jetzt eher auch die Auffassung das der Werbespot witzig gemeint war.
Halt das übliche "Kleidung liegt auf dem Boden, größtenteils anscheinend von einer Frau, aber muss ja auch noch von jemand anderem sein bei der Masse. Man hört vergnügte Geräusche von Oben, der Mann befürchtet das schlimmste und dann halt Cosplayer Action um Diablo 3 zu genießen. Rofl Lach, Spielszene, der Kerl nochmals ins Bild "Ich zieh mal meine Hose besser wieder an""

Nahm ich eher als Humorvoll. Zumal es Cosplay war, knackig, aber jetzt nicht explizit sexistisch sondern sollte eher die Gesamtszene ins Bild setzen. Also den Witz...


... aber wer weiß. Vielleicht bin ich so sehr Sexist das ich so etwas gar nicht mehr mitbekomme?
 
Zunächst mal wird Lara Croft nicht sexuell erniedrigt. Ihr droht sexuelle Erniedrigung, gegen die sie sich jedoch erfolgreich zur Wehr setzen kann.
Richtig männlichen Charakteren droht in der Regel keine sexuelle Erniedrigung.
Aus der sie dann mit Hilfe weiblicher Charaktere, oder des Spielers befreit werden müßen.

Man spielt mit Solid Snake nicht durch wie er in ein Gefängnis kommt und sich Übergriffen durch Mitgefangene oder Wächter erwehren muss, die es so in der Realität durchaus gibt. Was Folterungen angeht, ist das nicht auch der Teil wo Lara wie Futter aufgehängt in einer Höhle erwacht und sich dann rumquälen muss bevor sie dann noch das Verbrechen so "on top" drauf angedroht wird? Das es ein Vergewaltigungs-Thema gibt, das es auf gegriffen wird, heißt ja nicht das den Protagonistin danach das Programm Folter & Seelischer Qual erspart bleibt.

Wobei dieses "Familie Tod" m.E. weniger etwas ist das den Helden selbst betrifft als sein Umfeld.

Hauptgrund ist wohl, dass es statistisch die Realität widerspiegelt.
Ich zweifele daran das Videospiele daran gelegen ist die statistische Realität widerzuspiegeln.
Gerade dann wenn es um die Zeichnung der Protagonisten geht.

Dass Lara sich eher in solch einer Situation widerfindet, als ein männliches Pendant, ist das wahrscheinlichere Szenario.
Die Frage ist doch nicht nach dem Realismus oder der Wahrscheinlichkeit.
Man demontiert die Figur auch nicht zu Beginn derartig um ihr dann über die Entschuldigung des tragischen Events Stärke andichten zu können.
Das heißt wo bei einem Mann ein Flugzeugabsturz und eine Verschwörung reicht, muss es bei einer weiblichen Figur Absturz, Verlust, Folter, Fast-Vergewaltigung und Verschwörung sein. Was wenn man jetzt den Charakter nicht nur als Spielfigur sieht, sondern vielleicht auch etwas als Identifikationsfigur, schon etwas ärgerlich ist. Das heißt von den XBox-Spielen die ich so habe und durchspielte ist mir eine solche Behandlung einer männlichen Figur die Protagonist sein soll nicht untergekommen.

Zumal es ja nicht so ist als hätte man das davor gebraucht.
Davor konnte Lara eine ganz normale Murder-Hobo-Diebin sein die wegen ihres verschollenen Vaters Ruinen säubert und böse killt.
Bissel wie Indy. Wieso darf / soll das auf einmal nicht mehr reichen?

Ich halte das Szenario daher durchaus im Kontext der Spieleentwicklung für forciert.
Gerade dann wenn man noch draufzeigt und so tut als wäre es etwas worauf man stolz sein könne.

Die militärisch ausgebildete Scharfschützin in Tanga und Nylons hingegen hat den Vorteil das es nur eine Nebenfigur ist.
Das heißt missratene Nebenfiguren finde ich bei einem Spiel weniger tragisch als wenn man am Protagonisten kratzt.
 
Umm.
Kommerzieller Erfolg gibt Recht.
Kommerzieller Misserfolg gibt Unrecht.

"Ummmmmmmmmm."

Nochmal nachdenken, Kollege. Was wenn der kommerzielle Erfolg nur eingebildet von diesen Faktoren abhängt? "Verkauft sich besser, weil Titten" ist vielleicht ne Stammtischweisheit, aber ob das bei vielleicht 50% weiblichen Konsumenten (oder mehr, oder weniger) überhaupt stimmt, sei mal dahin gestellt. Wie (bereits hundertmal) geschrieben, tendieren die hier im Thread (und in anderen Bereichen, die sich damit beschäftigen) geposteten Videos und Meinungen von Leuten aus der Branche und Menschen, die sich damit beruflich auseinandersetzen eher zu einer Altlast und nicht wirklich beweisbaren Notwendigkeit von "sex sells".

Also auch an dich: nochmal Karusselfahrt, oder kommt das auch mal irgendwann an?

Und, so traurig das ist, es ist so.

Oder diskutieren wir weiter in Form von sich wiederholenden Faktenbehauptungen?

Dann wiederhole ich auch gerne mal: der Thread fühlt sich an, als würde man Kreationisten erklären wollen, dass das mit Menschen und Dinos zur gleichen Zeit irgendwie nicht so ganz hinhaut. Und alles was zurückkommt ist "es steht aber so geschrieben. Also isso, auch wenn dus nicht wahrhaben willst".

@Arlecchino: Hmm. Koennte es sein das Du Skars Posts nicht wachen Verstandes interpretiert hast? Er gibt der Kritik ja moralisch recht.

Nur alibiweise (wenn überhaupt). Gleichzeitig legitimiert er fragwürdige Marketingstrategien mit angeblichem Konsumentenverhalten, das weder belegt, noch sicher ist. Eher im Gegenteil. Wie gesagt. Videos ma angucken, Meinungen lesen, Publishern und Designern zuhören, die nicht so einen Stuss wie "bei weiblichen Protagonisten fühlen sich männliche Gamer schwul" von sich geben.

Allerdings muss ich auch annehmen, dass du den Thread hier mit der gleichen, geistigen Umnachtung gelesen hast, wie jeden anderen. Warum diskutier ich eigentlich mit dir?
 
Was Folterungen angeht, ist das nicht auch der Teil wo Lara wie Futter aufgehängt in einer Höhle erwacht und sich dann rumquälen muss bevor sie dann noch das Verbrechen so "on top" drauf angedroht wird?

Das ganze neue Tomb Raider empfand ich teils sehr seltsam. Nicht etwa durch die ganzen Pfeile die alle 5 Meter im 20er Bündel trapiert waren oder die Pfeil-Pfähle/Fahrstühle die man erst einmal "aktivieren" musste um zu einer Plattform zu kommen (und man sich fragte: Wie zum Geier kommen die Einheimischen dort zu ihren Vorräten, WTF)
Sondern es war eigentlich der Grad der Gewalt der der Figur selber angetan wurde. Je nach Quicktime-Event den man Vermasseln konnte wurde man aufs brutalste aufgespießt, zerstochen, zerstückelt und sonst wie getötet oder kurz noch gefoltert bevor es endlich vorbei war und man Neustarten konnte.

Das war das erste Spiel in dem mich Gewalt in dem Maß irgendwie angewidert hat. (wobei auch diese Spiellogik mich angenervt hat. Mit über 100 oder 1.000 Mann (gefühlt) eine Frau zu jagen und zu töten weil sie denen in die Quere kommt und einfach immer den kürzeren ziehen. Ich meine... die müssten doch irgendwann Begriffen haben "Okey, wir sterben wie die fliegen... ich verkrieche mich mal unter den nächsten Felsen")
 
Ich habe aber den Eindruck, daß (speziell jugendliche?) Männer irgendwie sexuell verunsichert sind, wenn sie einen weiblichen Charakter spielen sollen. Guckt einfach mal in Foren zu wirklich populären MMORPGs und sucht dort mal nach Polls zu dem Thema, was für ein Geschlecht der (Haupt)-Charakter des Spielers/der Spielerin haben wird. Von (vorgeblichen) Männern kommt da garantiert noch auf der ersten Seite ein Kommentar in die Richtung, natürlich ein männlicher Char, alles andere wäre ja "schwul" (oder etwas in die Richtung).

Witzig, ich hab da in Foren oder den Chats entsprechender MMOs oft die gegenteilige Erfahrung gemacht - vor allem, wenn man die Chance hat, den Char halbnackig rumlaufen zu lassen.
In solchen Spielen kriegt man erstaunlich viele Männer mit, die einen weiblichen Char spielen.

Und auch sonst bekomme ich häufig ein "Ein weiblicher Char ist für mich ansprechender, hübscher, etc." mit.

Kann wirklich sein, dass da nur ein sehr kleiner Altersanteil ein wirkliches Problem mit haben mag, in der breiten Masse hab ich das nicht so erlebt.

Dagegen ist eine fest vorgegebene, weibliche Heldin in einem Singleplayer-Spiel für viele wohl wirklich schon ein Grund, nicht zu kaufen, oder sich zumindest bitterlich zu beklagen.


Wobei das wie gesagt alles auch nur meine Erfahrungen sind, keinerlei statistische Werte.
 
Wobei dieses "Familie Tod" m.E. weniger etwas ist das den Helden selbst betrifft als sein Umfeld.
Kratos schlachtet seine Familie ab, weil Ares seine Sinne vernebelt. Anschließend lässt Ares ihn realisieren, was er getan hat, um ihn über die Grenzen seines Verstands hinweg zu einer emotionslosen Kriegsmaschine zu formen. Das kannst du drehen und wenden, wie du willst, es ist eine Form der seelischen Vergewaltigung und Grausamkeit, welche den Protagonisten so direkt involviert, wie es überhaupt geht. Zu argumentieren, das würde ja ohnehin sein Umfeld mehr betreffen, als den Helden selbst, ist vollkommen unempathisch.

Ich zweifele daran das Videospiele daran gelegen ist die statistische Realität widerzuspiegeln.

Ist ja auch dein gutes Recht. Du hast gefragt, warum Lara so etwas passiert, Solid Snake aber nicht. Ich habe schlicht daraufhin geantwortet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Lara so etwas eher passiert, als Solid Snake, auch in der Realität gegeben ist und die Inspiration, eine solchen Szene zu implementieren, den Machern deswegen wahrscheinlich leichter gefallen ist.

Warum ist Lara ausgerechnet an einen Typen geraten, der sie vergewaltigen will? Warum nicht an einen, der Vergewaltigung Scheiße findet? Warum hat man nicht einfach entschieden, dass all diese Kriminellen, die da auf der einsamen Insel rumkrebsen, zufrieden damit sind, hin und wieder zu masturbieren? Warum muss immer mindestens ein männlicher Antagonist ein Vergewaltiger sein? Oder zumindest jemand, der auf Gewalt gegen Frauen abfeiert? Weil's wohl auch nicht unwahrscheinlich ist. Ich nehme mal an, man hat sich der Handlung Willen dazu entschieden, um Lara nichts zu schenken. Um sie auf dieser Insel jeden Horror konfrontieren zu lassen, der realistisch möglich gewesen ist. Um sie all diesen Horror bekämpfen und als Siegerin hervorgehen zu können. Und zu diesen Dingen zählt auch die Bedrohung männlicher, sexueller Unterdrückung. Und auch diese meistert sie.

Ich kann mich damit abfinden, dass ein Mann im Zuge dessen wieder mal zu einem Sexualverbrechner degeneriert, weil es der Handlung eine großartige Szene liefert, die weibliche Protagonistin das Klischee männlicher Dominanz konfrontieren zu lassen und als Siegerin daraus hervor zu gehen. Und weil ich es zudem auch nicht für unwahrscheinlich halte, dass eine junge Frau auf einer Insel voller männlicher Krimineller auf einen trifft, der sie zum Sex zwingen will. Die Immersion ist stimmig und die Szene fühlt sich passend an.

Deswegen haben sie's implementiert.

Man demontiert die Figur auch nicht zu Beginn derartig um ihr dann über die Entschuldigung des tragischen Events Stärke andichten zu können.

Männlichen Protagonisten werden in Spielen zu Beginn ganz häufig genauso demontiert. Da ist Lara Croft nicht alleine.

Das heißt wo bei einem Mann ein Flugzeugabsturz und eine Verschwörung reicht, muss es bei einer weiblichen Figur Absturz, Verlust, Folter, Fast-Vergewaltigung und Verschwörung sein. Was wenn man jetzt den Charakter nicht nur als Spielfigur sieht, sondern vielleicht auch etwas als Identifikationsfigur, schon etwas ärgerlich ist. Das heißt von den XBox-Spielen die ich so habe und durchspielte ist mir eine solche Behandlung einer männlichen Figur die Protagonist sein soll nicht untergekommen.

Wenn ich dir Beispiele für männliche Protagonisten liefere, die zu Beginn eines Spiels komplett gefickt sind, wirst du wieder irgendwas rauspopeln und so tun, als wäre das alles nicht signifikant. Das ist einfach deine Art, Diskussionen zu führen. Und darauf habe ich bei diesem Thema keinen Bock drauf, also lass es uns einfach abkürzen:

Für mich ist es ist eine Frage des Geschmacks, ob man solche Situationen mag oder nicht. Keine Frage des Geschlechts. Ich hätte das Spiel genauso genossen, wenn es ein männlicher Protagonist gewesen wäre, dem Absturz, Verlust, Folter, Fast-Vergewaltigung und Verschwörung droht. Wäre es plump und dämlich gewesen und hätte den Protagonisten zum Objekt degenerieren lassen, hätte ich es nicht genossen. Egal, ob Mann oder Frau. Der Fakt, dass es nicht plump und dämlich ist, sondern Lara glaubwürdig zu einer starken Protagonistin formt, DAS hat mir besonders deswegen gefallen, weil es einem weiblichen Charakter passiert. Weil ich finde, dass noch nicht genug weibliche Charaktere aus dem Schatten männliches Heldentums getreten sind, um sich zu behaupten.

Der einzige Unterschied zwischen uns beiden ist Geschmack. Du willst einfach, dass die bereits so starten. Auch Lara. Ich finde es in dem speziellen Fall überhaupt nicht schlecht, dass sie im Spiel darum kämpft, und man immersiv in diesen Kampf miteinbezogen wird.

Das ist alles.
 
Ich denke, es liegt daran, daß Spiele (speziell im Mainsteream) immer noch hauptsächlich eine männliche Käuferschicht ansprechen wollen. Ich hab keine Daten um das zu untermauern.
Warte mal, da hab ich was für dich. :)

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Nochmal nachdenken, Kollege. Was wenn der kommerzielle Erfolg nur eingebildet von diesen Faktoren abhängt? "Verkauft sich besser, weil Titten" ist vielleicht ne Stammtischweisheit, aber ob das bei vielleicht 50% weiblichen Konsumenten (oder mehr, oder weniger) überhaupt stimmt, sei mal dahin gestellt.
Ja aber dann findet doch automatisch über die Markt-Evolution eine Anpassung statt. Oder siehst du noch Cover wie das da oben in den Läden?

Also kein Grund sich Sorgen zu machen.
Vielleicht kann man in Zeiten von Social Media noch ein wenig Beschleunigung in die Sache bringen (*). Aber letztlich geht es hier seitens der Publisher um Try & Error mit den Marktgesetzen. (Ja, da wird natürlich auch wissenschaftlich untermauert gearbeitet.) Jedenfalls ist für mich das try in speziellen Fall kein Sexismus, sondern ein Instrument. Und das wird klar, sobald das Instrument eben Gummistiefel heißt.

(*) Würde man darüber aber einen Wandel durchdrücken, der gar nicht die Bedürfnisse der Käufer widerspiegelt, dann könnte es eben einen verstärkten Rückschlag geben. Die Gefahr sehe ich (aus Marktsicht) sowohl hier, als auch bei der aktuellen Veganer-Diskussion.
 
Der Markt kann sich nicht selbst regulieren, wenn die Designentscheidungen nicht so 100%ig vom Konsumentenwunsch geprägt sind (Märchenvorstellung). Sondern, siehe Podiumsdiskussionen, Videos, Diskussionsbeiträge aus der Branche, von Vorurteilen von Publishern und Designern, die eingebildeten und längst überholten Vorstellungen über ihre peer group hinterherlaufen.

Das wird zusätzlich verstärkt durch männliche Konsumenten und Mitarbeiter der Branche, die das immer noch als Männerdomäne wahrnehmen und teilweise aktiv verhindern wollen, dass sich das irgendwie ändert. Die Reaktion auf Sarkeesian sollte deutlich genug gewesen sein, die remarks über "nur Schwuchteln spielen weibliche Protagonisten" sind auch solche Warnzeichen. Es laufen halt in jeder Bevölkerungsschicht misogyne Minusmenschen rum, die Angst vor Frauen haben.

Wenn also Stimmen aus der Branche und entsprechenden Wirtschaft laut werden, dass die Stereotypisierung ein Problem ist, dass Sexismus als Altlast vorhanden ist und bleibt, solange sich nicht mal damit auseinandergesetzt wird, glaub ich erstmal denen mehr, als deiner Einschätzung.

Darüber hinaus ist es immer noch keine Legitimation. Denn während ich vielleicht keine Cover mehr wie das da oben in den Läden sehen muss, muss ich dennoch mit Chauvis in Foren darüber diskutieren, die das Problem permanent wegzureden versuchen. Also offensichtlich noch nicht genug Regulation auf dieser Seite.
 


Der Markt kann sich nicht selbst regulieren, wenn die Designentscheidungen nicht so 100%ig vom Konsumentenwunsch geprägt sind (Märchenvorstellung).
Der Deckungsbeitrag in der Computerspielindustrie ist wie hoch?
Da werden schon mal 100 Millionen für nen Titel verpulvert, Publisher sterben doch zur Zeit wie die Fliegen. Da reichen wenige Prozent am Kundenwunsch vorbei, dass man pleite geht.

Das wird zusätzlich verstärkt durch männliche Konsumenten und Mitarbeiter der Branche, die das immer noch als Männerdomäne wahrnehmen und teilweise aktiv verhindern wollen, dass sich das irgendwie ändert. Die Reaktion auf Sarkeesian sollte deutlich genug gewesen sein, die remarks über "nur Schwuchteln spielen weibliche Protagonisten" sind auch solche Warnzeichen. Es laufen halt in jeder Bevölkerungsschicht misogyne Minusmenschen rum, die Angst vor Frauen haben.
Ja genau.
Das sind doch Aspekte, die sich populistisch auslegen lassen. Ich sage nicht, dass sie populistisch sind, aber sie eignen sich dazu. Da müssen also zwangsweise die Spinnensinne meiner Medienkompetenz anspringen.

Wenn also Stimmen aus der Branche und entsprechenden Wirtschaft laut werden, dass die Stereotypisierung ein Problem ist, dass Sexismus als Altlast vorhanden ist und bleibt, solange sich nicht mal damit auseinandergesetzt wird, glaub ich erstmal denen mehr, als deiner Einschätzung.
Darfst du ja gerne. Zur Zeit diskutieren wir ja nur. Hier wird keiner verbrannt.

Darüber hinaus ist es immer noch keine Legitimation. Denn während ich vielleicht keine Cover mehr wie das da oben in den Läden sehen muss, muss ich dennoch mit Chauvis in Foren darüber diskutieren, die das Problem permanent wegzureden versuchen. Also offensichtlich noch nicht genug Regulation auf dieser Seite.
Ja. Sie sind überall. Offensichtlich.

Ich sähe die Diskussion wie folgt viel reifer an:
"Jungs, ihr müsst andere Spiele machen. Eure Designentscheidungen können leicht sexistisch aufgefasst werden. Das empört und verprellt potenzielle Käufer. Hier muss umgedacht werden. Die Zielgruppe will dasunddas."
Das ist nämlich etwas ganz anderes als zu behaupten die Spieleindustrie besteht aus Chauvis (das sind noch die Netten) und Sexisten.
Das entzieht nämlich einseitig die Diskussionsbasis.

"Ist das richtig, dass wir Kuhmilch trinken? Wir sind doch keine Kälber. Wir müssen mehr nachdenken was wir tun." ist doch sicher auch viel fruchtbarer als "Fleischfresser sind rücksichtslose Mörder. Täglich."
 
Ich habe God of War nicht spielen können da ich keine PS habe sondern nur die Box.
Daher vermutete ich das seine Geschichte ähnlich wie die Dantes ist.

Das heißt meiner Beobachtung nach, bei meiner Spielesammlung, kommt es seltener vor das der männliche Protagonist direkt demontiert bzw. involviert ist. Oftmals ist die Motivation extern.

Ein anderer Aspekt ist das nur weil Lara Croft eine Fast-Vergewaltigung erleidet bzw. damit konfrontriert wird, heißt das noch nicht das ihr der Rest des Miseryporn erspart bleiben würde-

Innerhalb des Spielkontextes halte ich es zudem nicht für wahrscheinlicher das es einen weiblichen Charakter passiert bzw. würde daraus ableiten wollen das es einen weiblichen Charakter quasi passieren muß. Zumal es in der Realität durchaus vorkommt das auch Männer vergewaltigt werden.

Da kann man sich durchaus fragen wieso die männlichen Protagonisten idR weder an Männer noch Frauen geraten welche sie, als Charakt-bildendes Element, mit Vergewaltigung bedrohen. Da können die Widersacher noch so psychopathisch sein, auf die Idee kommen sie idR. erst gar nicht.

Was denn Tick über die Kriminellen angeht, welche natürlich versuchen müßen weibliche Charaktere zu vergewaltigen, wieso bleibt ein solches Szenario in Saints Row aus? Einem Spiel wo man eine große Anzahl von Kriminellen hat, die mitunter einen nicht geringen Dachschaden haben und soweit auch nicht die größten Softies sind.

Männlichen Protagonisten werden in Spielen zu Beginn ganz häufig genauso demontiert. Da ist Lara Croft nicht alleine.
Du hast das derartig überlesen?
Männliche Protagonisten werden durchaus dementoriert aber selten so weitreichend und selten über die sexuelle Komponente.

Solange man solche Situationen in Computerspielen nur bei weiblichen Figuren präsentiert bekommt ist es imho durchaus eine Frage des Geschlechts und einer grundlegend unterschiedlichen Behandlung.
Für mich tritt ein Charakter nicht aus dem Schatten des männlichen Heldentums vor, sondern er wird zurück gedrängt in dem die bis dahin normale, männliche Motivation als offenbar nicht ausreichend betrachtet wird. Gerade wenn der Charakter bis dahin durchaus gut auf Augenhöhe funktionierte.
Das heißt auch nicht das ich komplett dagegen bin das ein Charakter darum kämpft, ich bin lediglich dagegen das, wenn es zu weiblichen Charakteren kommt, auf das Thema sexuelle Gewalt zurück gegriffen wird. Anstelle anderer prägender Erlebnisse wie den verlorenen Familienanschluß, Tragödien, gewöhnliche Kriegsgeschenisse, Betrug, Ideale etc. pp.


@Marketing
Es gibt Marketing Kampagnen die früher stärker auf Geschlechter ausgerichtet waren.
Was aber nicht auf alle zu trifft. Einmal am Beispiel von Battleships,..
Spoiler weil ich anhieb keine kleineren Bilder fand.
battleship_board_game.JPG

Box.JPG.jpg

Einmal von Marketing Kampagnen die erst später auf die Idee gekommen sind weibliche Personen aus der Zielgruppe auszuschließen bzw. über Geschlechter-Stereotypen anzusprechen (Lego, Ü-Eier).
 
Hmm.
Weil den, oft, maennlichen Skriptschreibern keine bessere Motivation dafuer einfaellt warum eine Spielfigur als Frau oder ein Sidekick als Frau zur Waffe greift?
Das ist der eigentliche Sexismus hier. Die Motivationsfuelle der Frauenfiguren wird auf ein plattes Szenario moeglichst brutaler Gewalt gegen sie reduziert.
Ehrlich gesagt, halte ich es für super dämlich sexuelle Gewalt in einem Spiel unterzubringen. Irgendwie bin ich zu sehr Spieler um sowas gut zu finden.
Vermutlich ist es wirklich ein Plot device, aber ich brauche auch keine Story für ein Spiel, schon gar nicht eine mit Vergewaltigungen. Ich kann mir
wirklich nicht vorstellen es eine Nennenswert große Zielgruppe gibt die das begrüßt. Mal ganz davon abgesehen das solche Spiele immer auch von
jüngeren als von der FSK vorgesehen gespielt werden.

Bei Schlampen ist das anders. Es gibt eine große Zielgruppe die viel Haut und Figur betonte Kleidung gut findet! Das war schon immer so! Das sieht man schon an den weiblichen Sternenflotten Uniformen.
 
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