Nostalgie Rückblick auf das ARS-Manifest von Skyrock

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Ein talentierter Künstler ohne handwerkliche Fähigkeiten ist bestensfalls Durchschnitt.
 
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Wenn deine Definition von Künstlern auch "Heftromanautoren", "Hollywoodregisseure" und andere Trivialunterhalter umfasst, dann hast du nur eine verquere Kunstdefinition, aber die gleiche Meinung wie ich.
 
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@ Vision:
Mag sein, aber beim Verhausregeln geht es nicht um Handwerkliche Perfektion, dabei kommt doch nur das Wesentliche unter die Räder - und wenns doch mal knirscht, dann sind des Künstlers Improvisationstalente gefragt.

@ Skyrock:
Zu diesem Thema können wir gar nicht dieselbe Meinung haben. Ist unmöglich. Ich bin ein Vogel, Du bist eine Kuh, wir reden gerade übers Fliegen.
 
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Für so was gibt es Hausregeln.

Die Goldene Regel ist nicht nur Betrug, sondern auch das Gegenstück zum schlampig aufgepappten Kaugummi als Notbehelfsreparatur des Laumichel-Meisters. Schon der Handwerkerstolz eines guten SLs sollte einen nach etwas besserem streben lassen.

Entgegen deiner Vermutungen kontrolliere ich als Spielleiter trotz meiner goldenen Glorie keine Würfelwürfe. Und wenn sich jemand gegen eine Ratte totpatzt, dann überlege ich mir dreimal, ob ich die gewürfelte 20 des Nagetiers öffentlich mache.

Und das ist jetzt nur das offensichtlichste Beispiel. Ich würde deine Prämisse akzeptieren, wenn Regelwerke perfekt wären, was du vermutlich sogar von einem Gygax-Werk erwartest. Aber so dankbar ich für die Erfindung des Hobbies als formuliertes Spiel bin: D&D war schrott und D20 hat die Situation nicht grundliegend geändert - und selbst die Systeme die ich mag haben so viele Macken, dass ich niemals der Mechanik den Spielspaß - oder auch nur die Geschichte - unterordnen würde.
Das heißt nicht, dass Entscheidungen keine Konsequenzen haben, sondern dass man schlauer ist, als ein nummeriertes Stück Kunststoff.

Aber eins geb ich dir: Je mehr Hausregeln ich hab, desto weniger muss ich in der Regel in die Mechanik eingreifen.
 
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Ich verstehe immer noch nicht, wo Rollenspiel Kunst jenseits von Trivialunterhaltung ist ?(
Ich meine, wenn man aus dem Alter herausgewachsen ist, wo man The Matrix als philosophisch und Das Schweigen der Lämmer als tiefsinnige Charakterstudie betrachtet, und angesichts der flächendeckenden Vergreisung der alten Storytellerrunden sollten das doch schon eine Menge sein.
 
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Entgegen deiner Vermutungen kontrolliere ich als Spielleiter trotz meiner goldenen Glorie keine Würfelwürfe. Und wenn sich jemand gegen eine Ratte totpatzt, dann überlege ich mir dreimal, ob ich die gewürfelte 20 des Nagetiers öffentlich mache.

Ach komm, nachdem er Drachen erschlagen hat, Dämonen gebannt und die Welt viermal gerettet hat, ist es doch ein episches Ende von einer Ratte in der Kanalisation daniedergestreckt zu werden.


Abgesehen davon, wenn ich als Spielleiter entscheide Spielercharakter XY nicht würfeln zu lassen um den Spielfluss aufrecht zu halten und einfach Willkürlich entscheide das er es schafft über die Mauer zu kommen, dann nehme ich mir auch das recht heraus mal als Spielleiter Würfe von NPCs nach unten oder oben zu korrigieren, wenns dem Spielfluss dient.
 
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Ich verstehe immer noch nicht, wo Rollenspiel Kunst jenseits von Trivialunterhaltung ist ?(

Ich verstehe immer noch nicht, warum das relevant für die Frage ist, ob man die Mechanik verbiegen darf. Gerade in Trivialunterhaltung habe ich doch diese Statik dem allgemeinen Amüsement unterzuordnen, oder haben wir verschiedene Auffassungen von Trivial, oder Unterhaltung?

Und natürlich werden die Storytellerrunden greis - immerhin bleiben sie bestehen, da sie Spaß machen und die Beteiligten eine gewisse Erfahrung brauchten, um für alle spannende Geschichten erzählen zu können.
 
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Cry:
Frag Shubbi was das soll, er fand es so ungeheuer wichtig aus heiterem Himmel festzustellen, dass Rollenspiel Kunst ist.

Wobei ich den Verdacht habe, dass seine Kunst einfach nur anderer Leute Kitsch und/oder Prätentiösität ist.
 
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Weil der SL nicht seinen persönlichen Charakter als Einsatz hat, und zudem noch der objektivste am Tisch ist.


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Cry schrieb nach 40 Sekunden:

Cry:
Frag Shubbi was das soll, er fand es so ungeheuer wichtig aus heiterem Himmel festzustellen, dass Rollenspiel Kunst ist.

Wobei ich den Verdacht habe, dass seine Kunst einfach nur anderer Leute Kitsch und/oder Prätentiösität ist.

Du weißt also selber nicht, welchen Punkt du machen wolltest? Warum hast du's dann geschrieben?
 
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Weil der SL nicht seinen persönlichen Charakter als Einsatz hat, und zudem noch der objektivste am Tisch ist.
Dafür seine persönliche Spielwelt. Und: Warum sollte ein SL objektiver sein als irgendeiner der Spieler?
Vor allem: In Bezug auf was?


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Ich klaue mal schamlos:

Settembrini im O.R.K. schrieb:
 
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Seit wann?
Warum sollte nicht die Gruppe als ganzes sich um den Schrott kümmern müssen?
Eben.

Wenn mir ein Regelergebnis blöd erscheint dann lasse ich das erstmal von der Gruppe begutachten. Wenn es dann auch von dieser Seite als blöd empfunden wird, dann wird es meinetwegen geändert. Aber in der stillen Kammer irgendwas zusammenstückeln und den Spielern das als "Das ist schon richtig so" verkaufen? Niemals!

@früher und heute: früher gehörte es zum guten Ton, vor dem Spiel eine seitenlange Charaktergeschichte (inklusive tiefenpsychologischer Betrachtung der Kindheit des SC) anzufertigen, weil man nur so "einen glaubhaften Charakter" darstellen könne. In der Praxis hat sich gezeigt dass dies ganz großer Schmuh war: die sogenannten "glaubhaften Charaktere" waren verkopfte Egotrips oder Inkognito-Sues (Charaktere deren Hintergrundgeschichte so verdammt cool war, dass niemand diese jemals im Spiel herausfinden durfte...ever). Mit einer halben Seite Charaktergeschichte (oder auch nur einem groben Konzept) und dem Willen den Charakter sich im Spiel entwickeln zu lassen hat man ebensoviel Spaß haben.

IKeine Erkenntnis welche ich speziell durch ARS gehabt hätte, aber ist vielleicht ganz hilfreich für die Perspektive, was für Schrott früher mal als "gutes Rollenspiel" gehalten wurde.
 
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Dafür seine persönliche Spielwelt. Und: Warum sollte ein SL objektiver sein als irgendeiner der Spieler?
Vor allem: In Bezug auf was?

In Bezug auf das Übereleben von Spielercharakteren.
Und die gesamte Spielwelt steht gewöhnlich nicht auf dem Spiel, wenn ich einen überraschend verreckten wichtigen NSC nicht ersetzen kann, bin ich kein Spielleiter.

Und darum darf ich an den Würfeln rumpfuschen und meine Spieler nicht.

Ich hab einfach keinen Grund, einen Spielercharakter aus eigeninteresse zu retten oder zu killen, das diktiert die Geschichte, die wir gerade gemeinsam zu erleben versuchen. Und manchmal ist's so grob zu rechtfertigen, dann lässt man den SC abschmatzen, bei anderen Gelegenheiten mag man sich denken, dass es den Spielfluss zu sehr stören würde.

Auch eine beliebte Methode: Zeitverschobener Tod. Ich hab durchaus schon ein oder zweimal Charaktere die an einem Flunky (oder in der ersten Viertelstunde) verreckt wären zum überleben gecheatet und dann am Boss verrecken lassen (wenn's denn einen Endkampf gibt, ist ja am Ende doch meist so, so unkreativ bin ich dann doch) - so hat's wenigstens was gebracht, dem Gefühl nach. Ich sehe irgendwie bei dieser Vorgehensweise alle beteiligten gewinnen.
 
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Wenn mir ein Regelergebnis blöd erscheint dann lasse ich das erstmal von der Gruppe begutachten. Wenn es dann auch von dieser Seite als blöd empfunden wird, dann wird es meinetwegen geändert. Aber in der stillen Kammer irgendwas zusammenstückeln und den Spielern das als "Das ist schon richtig so" verkaufen? Niemals!

Das ist ein saudämlicher Stimmungskiller. So wissen deine Spieler zwei Dinge:
1. Sie sind nicht wirklich einer Gefahr ausgesetzt.
2. Wenn sie verrecken, dann wolltest du es so.

Klingt für mich nach Langeweile gefolgt von Streit. Oder deine Spieler haben verinnerlicht, dass Ambition der Feind des Erfolgs ist.
 
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Suspension of Disbelief scheint tot zu sein.
 
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Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

"Keine Gefahr" und "Nur verrecken wenn der SL es will" gibt es eigentlich nur bei heimlichen Regelmauscheleien. Hier merken die Spieler relativ schnell (zumindest wenn der Teil zwischen ihren Ohren noch funktioniert), dass der SL ohnehin nicht vorgesehen hat, dass sie einen Beitrag zum Spiel leisten und schalten ab. Das scheint bei dir passiert zu sein.

Ich traue meinen Spielern durchaus zu, dass sie nicht nur passiv konsumieren, sondern aktiv an der (ja, gerne auch künstlerischen) Erfahrung partizipieren. Und dazu gehört eben auch den Spielern zuzuhören wenn sie sagen, "Ich finde diese Regelauslegung gerade nicht so toll/plausibel" (man muss nicht darauf eingehen, aber man sollte das Problem nicht einfach mit einem "Ihr unwürdigen Spieler könnt gar nicht wissen nach was für Regeln ich leite, *hier Voodoo-BlaBla einsetzen*" wegwischen).

Wenn man dies tut, so sind die Gefahren realer und wenn es zu einem Charaktertod kommt ist dieser folgerichtiger, als wenn der SL irgendwas aus einer "Black Box" hervorzaubert.
 
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Hier merken die Spieler relativ schnell (zumindest wenn der Teil zwischen ihren Ohren noch funktioniert), dass der SL ohnehin nicht vorgesehen hat, dass sie einen Beitrag zum Spiel leisten und schalten ab.

Aha, also ist das deine Art über Rollenspiel bzw. Rollenspieler zu reden? Jeder der bei einem Spielleiter mit dieser Mechanik spielt und nicht das Gefühl hat das seine Handlungen absolut sinnfrei und nutzlos sind, ist dumm?
 
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