AW: Rückblick auf das ARS-Manifest von Skyrock
Also ist D&D kein Rollenspiel für dich? Oder AD&D?
Ich würde grundsätzlich keinem Setting als ganzem den Titel Rollenspiel absprechen. Ich stimme da voll und ganz Cry aus anderen Threads zu: Rollenspiel lässt sich in jedem Setting betreiben.
Ja und? Oder ist dein Problem das die Bewegung dieser Schachfigur extrem "eingeengt" ist und nur in gewissen Bahnen erfolgen kann?
Ich hoffe, die leicht-provokative Polemik lese ich hier zurecht heraus. Geht ja auch in Ordnung (dieses ständige hinzufügen, wie ok Kritik ist und dass ich meist eigene Meinung schreibe, ist zwar echt nervig, aber manche verstehen sonst ja alles als Gebashe und Gejammer - womit du ausdrücklich nicht gemeint bist).
Wenn das Rollenspiel ist, ist ausnahmslos jedes Spiel ein Rollenspiel. Und ein Stück weit, stimme ich dem sogar zu: Jedes Spiel hat zu einem wenigstens minimalen Maße Rollenspielelemente.
Aber wenn ich meine T-Shirts nach Farben sortiere, landet das auch dann in schwarz, wenn da ein weißes Logo drauf ist.
Der Strategieaspekt bei Schach ist derart dominant, dass ich es nicht als Rollenspiel bezeichnen würde.
Die Einengung ist eher nebensächlich - ein zu fundiertes Charkterkonzept, dem lediglich stur nach neuesten psychologischen Studien gefolgt wird ist nicht weniger eingeengt (und das "Spiel" droht aus dem Begriff "Rollenspiel" zugunsten von "Simulation" zu verschwinden).
Ich möchte noch einmal ausdrücklich betonen:
Der Begriff "wahres Rollenspiel" stellt für sich genommen kein Qualitätsmerkmal dar.
Er dient lediglich der Kategorisierung - und natürlich gibt es strittige Grauzonen. Ich denke nur, dass sich aufgrund ausreichender Alternativbegriffe, der Rahmen enger ziehen lässt, als das viele tun.
Eine soziale Rolle zu übernehmen innerhalb eines Rollenspiels kann je nach Art des Rollenspiels anhand eines Skriptes erfolgen.
Tut mir leid - ich verstehe nciht, was du mir da sagen willst. Bitte um Erklärung.
Was sind echte Rollenspieler?
Spieler, die einen Charakter konzipieren und sich in ihn hineinversetzen nach dem Motto "Angenommen ich wäre ein 3 Meter großer Ork und ein Zwerg würde mich beleidigen - was würde ich tun?"
Ich wähle absichtlich dieses Beispiel, da ein Taktiker, der weiß, dass der Zwerg eine Axt hat, die mehr Schaden macht als die eigene Keule, allein ist, schwach ist und es Exp gibt wenn man ihn tötet zum selben Ergebnis kommen würde...
fast - der "echte Rollenspieler" würde den Zwerg wahrscheinlich nicht töten. Außer er ist bööööhse (der Ork) - oder verroht gerade eben (weshalb mir das WOD-Konzept mit dem Menschlichkeitswert gut gefällt, der diese Charakterentwicklung festhält).
Der Unterschied ist also nicht das Ergebnis, sondern der Ansatz: Das Hauptkriterium von dem ich meine Entscheidung abhängig mache: Taktik vs. Ausspielen der Rolle
"Echtes Rollenspiel" ist das zweite.
Ich glaube ferner das Rollenspieler die in einen "Dungeon" geraten würden dies entweder im Zuge einer Besichtungsführung tun würden, oder aber hilflos auf Rettungwarten müssten. Oder dort sind um ihre sexualfantasien auszuleben.
Hehe...
Ich denke wir wissen beide was gemeint war - aber dass du diese Vorlage nutzt, war klar.
Das Teil hat einen recht guten Ruf
Hab ich auch gehört. Wenn das also tatsächlich klappt: Hut ab.
Das Problem: Es beschreibt selbst eine spezielle Variante von ARS. Eine, die den Wettbewerb in den Fokus rückt.
Wow, danke. Auf so etwas hatte ich gewartet. Bitte erzähl mir, was du unter ARS verstehst - ich würde mit Freuden hören, dass es in Wirklichkeit ein vernünftiger Ansatz ist, spannende Taktikelemente mit echtem Rollenspiel, wie ich es verstehe unter einen Hut zu bringen.
Einen solchen Ansatz würde ich loben und, wenn du mir einen Text, der beschreibt, wie man das erreichen kann, empfehlen kannst, werde ich das in einem One-Shot persönlich ausprobieren.
Im Skyrock-Manifest wird so etwas kurz angedeutet, versinkt dann jedoch in einem riesigen Berg aus "Was ihr als Rollenspiel kennt ist stumpfe Plotabhandlung, was sich nur ändert, wenn man häufiger würfelt (und die Ergebnisse 100% exakt umsetzt), ein festes Ziel setzt [und das ist Freiheit??? Dann sogar lieber lineare Plots mit 5 möglichen Enden.] und der SL sich selbst als Gegner der Spieler ansieht."
Dazu möchte ich noch anmerken, dass ich (um mir persönlich eine gewisse Spannung zu wahren) bei der Vorbereitung der Spielsitzung selbst häufig zum Würfel greife um zu sehen, wie sich der Plot entwickelt. Das so erhaltene Basisgerüst wird dann zu einer spannenden Geschichte verbaut und wie zusätzlich auch noch die scheinbar politisch unbedeutenden Spielercharaktere durch den Butterfly-Effekt die Geschichte meiner Stadt verändert haben ist geradezu abartig - so viel zu linearen Storyteller-Plots...
Oder bin ich ohne es mir bewusst zu sein vielleicht sogar schon zu dem geworden, vor dem wir uns alle fürchten?
Einem ARSer???
Ist es vielleicht sogar dass, was die WOD als den "persönlichen Horror" bezeichnet?
Spaß beiseite - ist so etwas (auch NSC würfeln hin und wieder Proben - auch deren Pläne gehen nicht immer auf) ein Verfahren des ARS?