Rollenspiel in den Medien / der Pop-Kultur

@Skar
Doch, kann ich verstehen. Finde ich trotzdem peinlich bis dämlich. Jeder mit ein bißchen Grütze im Hirn fällt auf so eine billige Masche nicht rein. Und die die darauf reinfallen wären kein Gewinn für unser Hobby.
 
Wil Wheaton ist traurigerweise vielleicht der einzige in den letzten Jahren, der ein paar ernst gemeinte Worte zu dem Thema parat hatte.

George Takei würde ich da auch noch lobend erwähnen wollen. Der Mann hat irgendwie zu jedem Thema die richtige Einstellung. (Der hat aber vermutlich auch so ziemlich jeden Dreck fressen müssen, den die freie Welt so zu bieten hat, um da anzukommen, wo er jetzt ist. Um so großartiger, dass er so ist, wie er ist.)
 
Aber wo schlägt man dann nach, wenn's Regelstreitigkeiten gibt? ;-)
Na in der Quelle. So wie jetzt auch. Man guckt also das Video oder hört die Audiodatei. Oder... man einigt sie wie vernünftige Menschen auf eine Auslegung, die für die Gruppe funktioniert. o_O
 
Wegen dem Video mit Patton Oswalt.
Ist das nicht etwas negativ gesehen?

Das es ein Männer Hobby ist wurde nicht gesagt. Nur das er mit seinen Kumpels spielt.
Es wirkte mitunter mehr als würde sich die Frau merkwürdig verhalten, als wäre es irgendwie verwerflich. Gerade wenn man hinzuzieht das Nacktheit/Stripclubs eher weniger nun unbedingt gesellschaftsfähig ist. (Da kam ja auch gleich die Frotzelei von wegen covered in glitterstuff)
Rollenspiel kann Immersion sein, muss aber nicht. Nun und so unimmersiv ist die Miniszene auch nicht.
Diese "saddest midlife crisis" ever bezog ich weniger auf's RPG als auf die Interaktion mit der Ehefrau.
Letztlich zeigen sie da das Schulfoto. Nu und Patton Oswalt sieht da echt sehr, sehr, sehr glücklich aus. Mit Abstand das glücklichst aussehende Kind von allen abgebildeten.
Nun und was passierte dann? Nicht etwa Rollenspiel, sondern carbs (schlechtes Essen).

Nun und ja es ist eine Comedy Show.
Das soll die Leute zum lachen bringen.
Wenn sie da mit / über RPG nicht lachen könnten wäre RPG n arg trauriges Thema.

Ein Problem ist da eher so das in Comedys witze gemacht werden, die ggf. dicke, ungepflegte, unsoziale Nerds mit Hack&Slay behandeln, und anstelle mit drüber zu lachen, gibt es einige in der Szene die da eher so gucken nachdem Motto: "Verdammt! Ertappt" oder die gar einfallen und sagen "Ja, stimmt. Die anderen Rollenspiele sind dicke, ungepflegte, unsoziale Nerds die nur Hack&Slay spielen."

Ich hab letztes Wochenende im Garten gesessen mit der Familie und hab meinem Schwager das Shadowrun-Grundregelwerk gereicht.
Man könnte Leute mit was leichten anfüttern?
Wenn mir jemand beim Grillen, einer Familien Feier ein 100+ Seiten Buch reichen würde. Unter Umständen noch mit der Info das es eine Spielanleitung ist. Würde ich auch fragen ob das dessen ernst ist. Obwohl ich dem lesen nicht abgeneigt bin.

Wobei man zumindest Rollenspielbücher durchaus runterdummen kann.
Anstelle einem ein Shadowrun GRW zuzuwerfen und zu hoffen das er die 300+ Seiten Din A4 fängt, kann man ihm einen Schnellstarter an die Hand geben. Eine Kurzfassung mit auf den Punkt gebrachten Regeln und auf das wesentliche konzentrierte Settingbeschreibung.
Nicht mehr als allenfalls eine Handvoll Seiten.

Die Rollenspielbücher sind idR nicht so dick weil sie so unglaublich intelligent und anspruchsvoll sind, sondern weil die Leute ewig brauchen um Regeln zu erklären und sich beim Fluff gerne selbst labern hören.
Leute die sich Vampir-Romanzen ansehen sind nicht unbedingt daran interessiert das zugehörige Rollenspiel zu spielen
Es gibt ein Rollenspiel zu Twilight? Ist mir neu.

Die Leuten die gerne Vampir-Romanzen ansehen spielen durchaus Rollenspiele. Halt aufgrund fehlender Systeme oftmals im kleinen Kreis. Weitestgehend regelfrei. Jeder bekommt einen Charakter (Auf Film oder eine eigene) und man spielt los. Im Chat. Per Forum. Jenachdem auch im Cosplay auf Cons.

Das heißt allein auf Animexx: http://animexx.onlinewelten.com/
Finden sich allein _zu dem heutigen Datum_ 39 SEITEN mit jeweils 30 RPGs in denen etwas geschrieben wurde.
Etwa 1.170 Rollenspiel-Gruppen mit Aktivität.
Da sollen die ernsthaft kein Interesse am Thema haben?

Abgesehen davon,..
Und die die darauf reinfallen wären kein Gewinn für unser Hobby.
Was dann der nächste Punkt wäre.
Nehmen wir einmal an jemand hat Twilight gesehen und ist von der Geschichte, vielleicht sogar von der Mythologie begeistert, er möchte jetzt gerne ein Rollenspiel dazu spielen. Kein Foren-/Chat Ding mehr, sondern eins mit Regeln und Charakterbögen.

Glaubst dann das der echt den Masochismus auf bringt sich in einer Gemeinschaft umzuschauen wo er recht schnell auf das übelste beschimpft wird? So von wegen was er sich den "den hirnlosen, sexistischen Glitzerscheiß" ansieht der eh nur von "pubertierenden Vollidioten und menschlichen Abschaum" für gut befunden wird.
Man kann doch in nem Thread wo gefragt wird wie man n RPG macht das sowas wie Sex and the City abbildet die Posts zählen bis der erste auftaucht der verkündet das man so dumme, oberflächliche Hartz-IV Schlampen nicht im Hobby haben mag.

Ist jetzt durchaus teilweise überzogen.
Aber man kann doch jedem Twilight-Fan oder Sex in the City-Liebhaber der sich in ein Rollenspielforum traut doch nur davon abraten.
 
Teylen schrieb:
Glaubst dann das der echt den Masochismus auf bringt sich in einer Gemeinschaft umzuschauen wo er recht schnell auf das übelste beschimpft wird? So von wegen was er sich den "den hirnlosen, sexistischen Glitzerscheiß" ansieht der eh nur von "pubertierenden Vollidioten und menschlichen Abschaum" für gut befunden wird.
Naja... vielleicht geht er ja in sich, stellt fest, dass er Abschaum ist und spielt fürderhin ehrbare und anspruchsvolle Dinge wie Shadowrun oder DSA.
Man wird doch wohl noch hoffen dürfen.
 
Bleibt bei dem Problem das man annimmt das die dumme, oberflächliche Tusse einen schon irgendwo ähnlich (innerlich oder verbal) beschimpft wie man sie selbst.
Das heißt bei der TBBT wird natürlich kritisiert das Sheldon, Lenard und die Jungs voll die fiesen Klischees sind. Penny hingegen attestiert man mitunter das sie gar kein fieses Klischee ist. Das die Nicht-Nerds halt so 'dumm', 'oberflächlich' und 'gutaussehend' sind wie Penny da dargestellt wird,..
 
Man könnte Leute mit was leichten anfüttern?
Wenn mir jemand beim Grillen, einer Familien Feier ein 100+ Seiten Buch reichen würde. Unter Umständen noch mit der Info das es eine Spielanleitung ist. Würde ich auch fragen ob das dessen ernst ist. Obwohl ich dem lesen nicht abgeneigt bin.

Wobei man zumindest Rollenspielbücher durchaus runterdummen kann.
Anstelle einem ein Shadowrun GRW zuzuwerfen und zu hoffen das er die 300+ Seiten Din A4 fängt, kann man ihm einen Schnellstarter an die Hand geben. Eine Kurzfassung mit auf den Punkt gebrachten Regeln und auf das wesentliche konzentrierte Settingbeschreibung.
Nicht mehr als allenfalls eine Handvoll Seiten.

1. Mein Schwager hatte gefragt, weil er das Spiel bei Steam gesehen hatte und wusste, dass wir Shadowrun spielen.
2. Hatte ich die Schnellstartregeln nicht zur Hand.
3. Hab ich nicht erwartet, dass er das tatsächlich anfängt es zu lesen, aber zumindest kurz drin blättert um es sich einfach mal anzusehen davon bin ich ausgegangen.

Die Rollenspielbücher sind idR nicht so dick weil sie so unglaublich intelligent und anspruchsvoll sind, sondern weil die Leute ewig brauchen um Regeln zu erklären und sich beim Fluff gerne selbst labern hören.

QFT
 
Bezüglich "Primitiv-Rollenspielen in Foren und Chat": Um ehrlich zu sein war das genau der Weg (yay, Animexx!^^°) wie ich damals zum Hobby gekommen bin.
Okay, es war nie niemals nicht Twilight oder sowas sondern vor allem Hellsing, was ich so gezockt hab, aber dadrüber bin ich erstmals dann letztlich mit der WOD und dadurch mit dem Hobby P&P/Larp wirklich in Kontakt gekommen.
War ne ziemlich lange Kausalkette, zugegeben. Aber ich hab mich mittlerweile -denke ich- auf dieser Schiene in die RPG-Szene adaptiert.
Wobei gerade Hellsing mir hier für diesen Thread interessant erscheint, denn ich hab da irgendwann mal ein ziemliches Zufallsschnäppchen gemacht: Ein RPG-Regelwerk zu der (leider TV-, nicht original Manga-) Serie. Damals wusste ich noch nicht, was RPGs der "klassischen Facon" sind und hab mir das Büchlein einfach aus Sammlerwahn heraus zugelegt. Aber wenn ich jetzt nochmal en Blick rein werfe muss ich sagen: scheint gar nicht mal verkehrt.
Erschaffungsregeln, Steckbriefe inklusive Werte zu den Serienchars mit dazugehörigen Werten etc., Zusammenfassung der Serie, Beschreibung der Spielwelt, Backgroundinfos zu den Canon-Chars, Screenshots, Artworks...alles auf rund 140 Seiten Hardcover.
Bin leider noch nicht dazu gekommen das wirklich mal auszuprobieren, kann also nicht sagen wie pragmatisch sinnvoll es letztlich ist, aber es erscheint mir -so stark bebildert wie es ist- absolut einsteigerfreundlich.
Das eigentliche Regelwerk beträgt -immernoch stark bebildert- 20 Seiten.
Aber ich kenne niemanden, der das Setting spielen würde. Wüsste auch nicht, dass es in Deutschland je erschienen wäre. Mein Exemplar ist Englisch.

Ich kann mir vorstellen, dass man sowas zu allen möglichen Fandoms schaffen könnte. Hellsing bietet sich halt wegen klarer Fronten, Action und Drama Komponenten in einem an (is ja an sich nur die Hardcore-Japano-Version der WoD ^^° ), aber theoretisch sollte sowas für so ziemlich jedes Setting realisierbar sein.

Muss mal echt schauen ob ich Leute zusammenkrieg um das RPG auszutesten. Würde es auf jedenfall Richtung Manga hausregeln (yay, noch MEHR Fronten xD), aber wär für mich schon mal interessant wieder zu meinen RPG-Anfängen zurückzukehren, bloß diesmal reglementierter als früher. ^^
 
Einmal so direkt aus Neugier gefragt:
Was für ein Hellsing Rollenspiel war das? Hast du einen Link dafür? ^^
Ist es das hier?

Ansonsten gibt es mittlerweile eine gewisse Anzahl von japanischen Rollenspielen die in's englische übersetzt wurden.
Tenra Bansho Zero - Japanische Fäntelalter Action, zwischen Escaflowne, Full Metal Alchemist Blade of the Immortal und Afro Samurai.
Ein Band für das Setting, eins für Regeln, Welt etc. Nicht schwerer als WoD, imho. Toll bebildert.

Golden Sky Stories - Im Grunde das was man braucht um ein Studio Ghibli Erlebnis im Rollenspiel zu haben. (Eher die ruhigeren, freundlicheren Ghiblis, wie Totoro)
Eher kleines Regelwerk. Total süße Zeichnungen. Wirklich, sehr, sehr, sehr süß.

Double Cross - Superhelden. Stark in Richtung World of Darkness. Von den Anime die ich sah am besten mit X/1999 zu vergleichen.
Eher ein dickes Regelwerk. Sehr regellastig mit sehr vielen Powerz. So stell ich mir D&D vor. Die Illus sind etwas spärlich, aber imho cool.

MAID - Wie der Titel andeutet, ein Spiel das Maid Anime/Manga abbildet. Eher die lustigen, harmlosen welchen.
Noch net gelesen. Sehr Zufallstabellen basiert. ^^;
 
Also, das Cover ist en anderes. Natürlich weiß ich nich ob das einfach ne Auflagenfrage ist. Zählt aber auch zu diesem D20-Kreis.
Google sagt, ich hab wohl dieses hier.

Und diese Entwicklung auf dem japanischen Markt klingt durchaus so, als wäre es da wohl möglich das mehr oder minder mainstreamige TV-Programm mit RPGs zu kombinieren.
Wenn Ghibli und Co da funktionieren, warum dann eigentlich nicht auch Twilight und Sex and the City?
Muss ja keiner von uns spielen.
Kann mich ja auch keiner dazu zwingen DSA zu zocken. :D

Vielleicht lassen sich so angeköderte Spieler aber ja dennoch mal für was "Tiefergehendes" begeistern. Und wenn nicht...naja, ich denke mal der 0815 Standart Twilight-RPGler wird nich unbedingt hobbybedingt mit dem 0815-D'n'Dler an einen Tisch kommen und spielen wollen. Was dann andere Leute wieder mit ihren Tischen machen is nich unser Problem genauso wenig wie es deren Problem ist, was wir bei uns zuhause machen.
Aber generell könnten "Mainstream-RPGs" das allgemeine Ansehen unseres Hobbys durchaus verbessern. Und für den RPG-Markt wären sie unter Umständen auch ne Möglichkeit wirtschaftlich aufzublühen.

Wir können ja trotzdem weiter in unseren kleinen, verschworenen, elitären Kreisen die "richtigen" Games zocken. :D

Hindert uns keiner dran, Systeme und dazugehörige, teils SEHR differente Spielweisen gibt es ja auch in den Nischen der Niesche genug.
Ansonsten halte ich nich viel von der ganzen "real" Games vs casual Games-Debatte und auf genau sowas läuft auch "echte" RPGs vs "dämliches unsinniges Tussen-Teeny-RPG-Konzept" hinaus...^^°
 
Geschriebenes Rollenspiel geht auch mit Anspruch, das muss nich immer Fandom der untersten Schublade sein, wenn das Leute dran sitzen, die nen geraden Satz schreiben können und vielleicht sogar noch ein bisschen Talent mitbringen. Allerdings ist das auch immer subjektiv und für viele sind Sätze, die über bloße, unausgeschmückte Präsentationsbeschreibungen hinaus gehen generell zu kompliziert.

Warum Sex and the City und Twilight jetzt auch auf der gleichen Schiene abgehandelt wird muss mir nochmal Jemand erklären.

Ich finde allerdings nicht, dass ich das kleine Oswalt-Bit allzu negativ gelesen habe. Es bedient schon das angesprochene Klischee, ohne käme es auch nicht aus, sonst wären vermutlich einige im Publikum irritiert, dass D&D erwähnt wird und Niemand Witze darüber macht, wie erbärmlich und traurig Leute sind, die sowas spielen.

Und wenn "Der Troll kommt auf mich zu? Okay, ich hab übrigens Item XY" als "Immersion" klassifiziert brauchen wir auch nicht darüber weiter diskutieren. Da liegen, wer hätte es gedacht, offensichtlich Welten zwischen den Ansichten und Meinungen. Das Problem ist nicht, dass es angeblich kein Rollenspiel ohne Immersion gäbe, sondern, wie schon angesprochen, die einseitige Repräsentation des Hobbys und der Aktivität in den Medien (die das tatsächliche Einfühlen in den gespielten Charakter und die Welt höchstens persifliert, siehe Community. Is ja auch lächerlich, so zu tun, als wäre man Jemand anderes, wenn einem Niemand ne Kamera ins Gesicht hält).
 
Und diese Entwicklung auf dem japanischen Markt klingt durchaus so, als wäre es da wohl möglich das mehr oder minder mainstreamige TV-Programm mit RPGs zu kombinieren.
Record of Lodoss War ist eine Serie die auf der Aufzeichnung einer Rollenspielrunde basiert.
In Japan werden sogenannte Replays, das heißt Rundenaufzeichnung, sowohl echte als auch fiktive, in Buchform (Tankabon(sp?)) verkauft.
Die Käuferschaft besteht hierbei wohl auch aus Personen die nicht unbedingt bzw. keine Rollenspiele spielen, sondern es zur Unterhaltung lesen.

Wenn Ghibli und Co da funktionieren, warum dann eigentlich nicht auch Twilight und Sex and the City?
Es gibt eine Auflistung japanischer Rollenspiele nach Genre.
Das heißt es kann sein das es Spiele in der Richtung gibt.
Allerdings kann ich in diesem Fall idR. es nicht lesen.

Immerhin finden immer mehr japanische Spiele Übersetzungen.
Das heißt bald erscheint auch Ryuutama. Ein Spiel das wohl am ehesten in die Richtung "Spice and Wolf" geht.

Vielleicht lassen sich so angeköderte Spieler aber ja dennoch mal für was "Tiefergehendes" begeistern.
Ist es tiefergehend? Wären es keine 'richtigen' Rollenspiele? Würde es sich wirklich so anders spielen?

Ich persönlich habe kein Problem damit etwas das ich nicht mag halbwegs neutral zu betrachten.
Hierbei finde ich nicht das es unbedingt einen so riesigen Qualitätssprung zwischen einer Vampir-Romanze in der Form von Interview mit einem Vampir gibt, oder eine Vampir-Romanze in der Form von Twilight. Beide Erzählungen haben eine starke Betonung der jeweiligen Beziehungen. Beiden Werken kann man unterstellen das der Horroraspekt mitunter sehr im Auge des Betrachter liegt.
Das heißt wenn man jemanden von einem Twilight-RPG zu Vampire the Masquerade bringt, würde er im Grunde nicht etwas spielen das tiefergeht, das richtiger ist, was sich soviel anders spielt. Er würde allenfalls etwas spielen wofür er in Rollenspielerkreisen weniger oder nicht beschimpft wird.

Natürlich könnte man behaupten das wenn man ein Rollenspiel schafft, das ein Spielgefühl vermittelt wonach der Spieler eine Folge Sex and the City vor Augen hat, wenig mit einer Runde D&D gemeinsam hat. Andererseits wird man mit einem 0815-D&D/OSRler und einem 0815-Forgespieleenthusiasten an einem Tisch auch nicht unbedingt glücklich. Nun und wäre da Sex and the City wirklich soviel anders als Bacchanalia, Fiasco, Drama-Fate, Hillfolks und dergleichen Spiele?

Warum Sex and the City und Twilight jetzt auch auf der gleichen Schiene abgehandelt wird muss mir nochmal Jemand erklären.
Es sind beides Serien die eine große Fanbase haben.
Es sind beides Fanbases die oftmals in RPG Kreisen direkt abgewertet werden.
Es gibt zu beiden Serien, aus den Fanbases, frei organisierte Rollenspielrunden in Textform. Auch wenn man über die Qualität dieser Rollenspiele unterschiedlicher Ansicht sein kann. Das heißt die Aussage das die Zielgruppe der Serien Rollenspiel abgeneigt sei passt nicht zudem wie die Zielgruppen ihre Serien zelebrieren.


Was das Oswalt Video angeht.
Wenn es keine Witze über D&D machen würde, bzw. in diesem Kontext, wäre das Publikum weitaus irritierter.
Es wäre ein wenig wie die Family Guy Episode die zur Abwechselung nach den ersten 10 Minuten auf Humor verzichtet.

Wenn man sagt 'Ein Troll kommt auf dich zu' und man einwirft 'Mein Charakter trägt die Glyphe X mit dem Effekt +2' würde ich es positiv gesehen durchaus dahingehend sehen das der Spieler sich offenbar zumindest gut erinnert was sein Charakter gerade trägt. Wobei es dort nicht um eine vollständige Präsentation des Hobbies ging, sondern darum das Hobby als etwas darzustellen das humorvoll ist. Wo man im Rahmen einer Comedy Sendung verständliche Witze mit machen kann.

Ich verstehe nicht wieso Comedy Sendungen oder Serien beim Thema Rollenspiel quasi ernst werden sollen. Imho würde das der Akzeptanz eher nicht helfen.
Ich mein die sind doch dafür da das man über alles mögliche und unmögliche lacht. Es ist idR. nichtmal eine Dramedy für Desperate Housewives (wo es eine Mischung aus lustigen und ernste Szenen gibt)
 
Es sind beides Fanbases die oftmals in RPG Kreisen direkt abgewertet werden.

Sex and the City auch? Hm.

Die werden doch abgewertet, weil in RPG Kreisen zu wenig Vertreter der Twilight und SatC Zielgruppen existieren. Das Phänomen hat man in der Fussball Meile und im Strip Club (oder was Normalos sonst so in ihrer Freizeit machen) ja auch, dass niemand mit einem über Twilight reden will.

Vielleicht sollten die RPG Kreise gar nicht erst versuchen, sich mit der Twilight Zielgruppe zu versöhnen. Vielleicht sollten sie versuchen, über die Verachtung von Glitzervampiren den Kontakt zu Fussball Fans zu verbessern. Gemeinsame Verachtung verbindet anscheinend ja ohnehin besser, als höfliche Toleranz.

:D
 
Sex and the City auch? Hm.
Skar hatte mal einen Thread gemacht wo er sich Produkt Design zu Rollenspielen überlegte.
Da kamen auch so Sprüche, wenn es - soweit ich mich erinnre ohne nachzusehen - am dominantesten Jace war.
Twilight wird schon etwas aktiver abgelehnt. ^^;

Ansonsten ist mir noch nicht aufgefallen das Fußball Fans was gegen Twilight haben XD
Die haben allenfalls doch was gegen andere Fußball Fans von anderen Clubs? ^^;
 
@Skar
Doch, kann ich verstehen. Finde ich trotzdem peinlich bis dämlich. Jeder mit ein bißchen Grütze im Hirn fällt auf so eine billige Masche nicht rein.
Richtige Einstellung, aber auch du mein Sohn Brutus wirst dich davon nicht vollkommen lossagen können. So funktioniert Gesellschaft eben. Gäbe es da kein Streben nach uniformen Werten (ja man hat da verschiedene Wahl, aber ganz entfliehen kann man dem nicht) dann gäbe es nur Individuen und keine Gesellschaft.

Du kannst nicht den ganzen Tag (gegen den Strom) schwimmen, du musst dich auch mal treiben lassen.

Nehmen wir ein Beispiel. Überspitzt gesagt: Alle Grundschüler haben ein Panini-WM-Sammelheft.
Angenommen du lehnst das ab, weil du Fußball eh doof findest und diesen Sammelwahn natürlich auch und die böse Industrie, die damit den Kindern das Geld aus der Tasche zieht sowieso.
Jetzt hat dein Kind kein Sammelheft.
In der Schule findet aber im großen Maße soziale Interaktion rund um die Sticker statt.

Der Schluss daraus kann vielseitig sein:
Dein Kind lernt, dass er sich über sich selbst definieren soll und nicht über seinen Besitz.
Aber auch: Dein Kind sinkt gerade im Stellenwert des sozialen Geflechts. Zumindest in seiner eigenen Einschätzung, dem Selbstwertgefühl.

Es ist nur ein Beispiel und so angreifbar wie jedes andere. Aber es gibt nicht nur Sammelkarten, sondern auch Klamotten, Frisuren, Schulnoten, sportliche Leistung und und und.
Bei alledem gibt es einen Einsatz und einen potenziellen Gewinn. Und du kannst dir selbstverständlich überlegen, wo du deinen Einsatz und in welcher Form machst.
Nur wirst du die Welt dabei kaum bis wenig verändern sondern musst von diesen vielen täglichen Möglichkeiten auch welche wählen, die einfach mal konform sind.

Insofern ist eine Echauffierung über "sei so angesagt wie ich" nicht wirklich zielführend.
Die eigentliche Kompetenz liegt darin, manche Gegebenheiten anzuerkennen. Das bedeutet nicht sie dir zueigen zu machen, sondern manchen Stati Anerkennung zu zollen, dass sie vorhanden sind und dann seinen Einsatz weise zu setzen.
 
Ansonsten ist mir noch nicht aufgefallen das Fußball Fans was gegen Twilight haben XD
Die haben allenfalls doch was gegen andere Fußball Fans von anderen Clubs? ^^;

Keine Ahnung. Ich rede mit Fussball Fans nicht über Twilight. (Mit Rollenspielern allerdings auch nicht, wenn's sich vermeiden lässt.) Glaub halt nicht, dass eine Abneigung gegenüber Twilight ein Phänomen ist, das sich auf RPG Kreise beschränkt. Wir haben viel mit diesen Kreisen zu tun, und die Thematik ist fantastisch - was deswegen schon unweigerlich zu einer Überschneidung der Zielgruppen führt -, deswegen fällt's uns verstärkt auf.

Davon abgesehen hat sich das Twilight Bashing ohnehin langsam tot gelaufen. Da jetzt noch verstärkt drauf rumzuhacken ist unsportlich. Man tritt nicht, was bereits am Boden liegt. (Da kannst du mich beim nächsten mal, wenn Jace was basht, gerne zitieren. :D)

Edit 4 teh lulz
 
Und dazu will ich auch noch was sagen:

Die Crux an der ganzen Sache ist auch das die meisten Leute ausm Mainstream (bestes Beispiel mein Arbeitskollege) immer sagen: Ein Buch lesen? Nicht dein Ernst.
Verschon mich.

Wir wissen, dass du Bücher und Literatur liebst. Das ist gut oder zumindest leicht zu akzeptieren.

Es ist das ältere Medium gegenüber den neuen Medien, wo man eben womöglich mit Aufmerksamkeitsspannen von 2 Minuten 30 auskommt.

Aber es ist auch eine sehr konservative Darreichungsform. Sie wurde nicht (kaum) angepasst. Der ganze Markt hat geschlafen. Warum gibt es Collectors Editionen zu Computerspielen, aber nicht zu Büchern?
Ja natürlich gibts es sie hier und da aber spart euch die Beispiele. Das ist nur ein unterschwelliges Rauschen.

Der Markt hat gepennt und die Zielgruppe ist ihm davongelaufen.

Da hilft jetzt auch kein Weinen oder Zetern. Der Zug fährt bereits und hält nicht mehr an. Man kann ich höchstens noch mal ein wenig bremsen.
 
@Skar
Ich denke es gibt einen Unterschied zwischen sich treiben lassen und aktiv mitschwimmen. Und nein, meine Kinder haben kein Sammelheft. Das Interesse an Fußball ist in unserer Familie eher gering. Das war es auch in meiner und ich habs auch überlebt. Dasselbe gilt für Klamotten und den ganzen anderen Kram. Ich halte es einfach für Schwachsinn sein Leben darauf auszurichten "angesagt" zu sein. Dass DU da natürlich anderer Ansicht bist ist mir schon klar. Ich werde jedenfalls nicht jedem Trend hinterher rennen und meinen Kindern in vorauseilendem Gehoirsam jeden "angesagten" Kappes kaufen damit sie nicht "out" sind. Oft genug sind nämlich die panisch besorgten Eltern die Auslöser, den Kindern ist das gar nicht so wichtig.

Und wenn ich auch die Welt nur wenig ändern kann werde ich trotzdem mein Möglichstes versuchen. Du hast ja anscheinend schon aufgegeben.
 
Ich halte es einfach für Schwachsinn sein Leben darauf auszurichten "angesagt" zu sein. Dass DU da natürlich anderer Ansicht bist ist mir schon klar.
:)

Ich bin der Ansicht, dass wenn du - scheiß auf Panini-Sammelheftchen - in allen möglichen Belangen, die unsere heutige Konsum- und Erfolgsgesellschaft mit sich bringt - und die man nicht mal eben so umkrempeln kann - gegen den Strom schwimmt, dann wirds mächtig anstrengend.
Aber das ist deine Entscheidung.
Wenn du das deinen Kindern ebenfalls abverlangst, dann wirst du deren soziale Integration - eben in Abhängigkeit zur existierenden Konsum- und Erfolgsgesellschaft - erschweren und vermutlich behindern.

Das kann auch abhärten und die geilsten Typen evar hervorzaubern.
Vor allem aber ist es eine harte Schule.

Und ich glaube die haben heute schon genug Stress.

So richtig deine Einstellung zur Konsumgesellschaft auch sein mag. So falsch ist da meiner Meinung eben doch die Herangehensweise. Kompetenz heißt nicht Verweigerung, sondern Wissen, Urteilkraft und Problemlösung - hier auch Mal Wege des geringeren Widerstands zu gehen. ;)
 
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