Rollenspiel in den Medien / der Pop-Kultur

Ich finde ja schon dieses ständige Bücherübersetzen eigentlich eine zu starke Anbiederung an die dummen, ungewaschenen Massen.
 
Ich würde den Großteil der Menschheit nicht als dumm bezeichnen, aber als unwillig sich mal mit etwas auseinanderzusetzen, das etwas mehr Zeit als nur 30 Sekunden Aufmerksamkeitsspanne erfordert.
 
Die Crux an der ganzen Sache ist auch das die meisten Leute ausm Mainstream (bestes Beispiel mein Arbeitskollege) immer sagen: Ein Buch lesen? Nicht dein Ernst.
Verschon mich.

Ich les auch nicht gerne viel von dem Zeugs das mir irgendjemand da vorlegt. Ich muss das schon selber wollen.

Eine Publikation einstiegsgerecht zu konzipieren halte ich außerdem nicht für runterdummen, sondern für ziemlich schlau. ;)
 
Es ist halt so, dass heute die Medien nicht mehr mit Anspruch gemacht werden, sondern eigentlich für dumme Konsumenten. Schau dir nur mal das öffentlich rechtliche Fernsehen (zumindest große Teile davon) oder die Radiosender an.

Aber zum Thema Einsteiger: Ich kann da nur das Star Wars-Einsteigerset empfehlen. Das kann wirklich jeder gleich losspielen. aber über kurz oder lang, wirste die leute trotzdem zum Lesen bringen müssen.
 
Ich persönlich wär bei der Einteilung in "dumme Masse" und "ich und die coolen Leute" vorsichtig. Das macht die Sache zu einfach. Natürlich gibt es Einwegware und viele, die sich damit zufrieden geben, der Leseverdruss aber scheint mir zum Beispiel nischenübergreifend zu sein. Egal ob Nerd oder nicht, 2 von 3 haben meiner Erfahrung keinen Bock allzu viel zu lesen. Das hat allerdings auch nicht unbedingt etwas mit Verdummung zu tun, sondern mit einer Verlagerung in der medialen Umwelt.

Die als Selbstschutz gedachte Abgrenzung kann ich im kleineren Rahmen verstehen. Natürlich gibt es noch sehr dominante, reakitonäre Ansichten, die es der Nerdkultur nicht gerade leicht machen, sich zu etablieren und wirklich ernst genommen zu werden. Aber da wären eben die gefragt, die in der Öffentlichkeit stehen oder Zugang dazu haben. Die Schreiber von Community und Big Bang Theory sind zum Teil Nerds, Typen wie Oswalt und Pete Holmes sind im Grunde Nerds. Die Jungs von Game One / Rocketbeans sind Riesennerds. Wenn die mal nicht hingehen und die Vorurteile der Öffentlichkeit aus Angst vor Brandmarkung bestätigen würden, würde sich das Bild vielleicht tatsächlich ändern.

So bleibt uns nur zu hoffen, dass das durch die Blume vermittelte Image von "weird, silly, dumb - but not dangerous" hängen bleibt. Das ist weit weniger als man maximal erreichen kann aber immer hin mehr als vorher. Mal gucken wie jüngere Generationen mit dem Thema umgehen, wenn sie mal in dem Alter sind, da mitzureden.
 
Swafnir schrieb:
Es ist halt so, dass heute die Medien nicht mehr mit Anspruch gemacht werden, sondern eigentlich für dumme Konsumenten. Schau dir nur mal das öffentlich rechtliche Fernsehen (zumindest große Teile davon) oder die Radiosender an.
Ich konsumiere -neben PodCasts und amerikanischen Serien im Netz - ausschließlich öffentlich-rechtliche Medien. Und da kann man sich schon flächendeckend mit anspruchsvollem Material eindecken.
Und außerdem rollen sich mir bei solchen "heute nicht mehr"-Formulierungen immer die Zehennägel hoch. Weil sie implizieren, dass die fragliche Sache früher besser gewesen sei. Was in geschätzt 98% der Fälle bei Lichte betrachtet nicht stimmt.
Ich sach mal... vor Wetten Dass gabs Dalli Dalli.
 
Ich konsumiere -neben PodCasts und amerikanischen Serien im Netz - ausschließlich öffentlich-rechtliche Medien. Und da kann man sich schon flächendeckend mit anspruchsvollem Material eindecken.
Und außerdem rollen sich mir bei solchen "heute nicht mehr"-Formulierungen immer die Zehennägel hoch. Weil sie implizieren, dass die fragliche Sache früher besser gewesen sei. Was in geschätzt 98% der Fälle bei Lichte betrachtet nicht stimmt.
Ich sach mal... vor Wetten Dass gabs Dalli Dalli.

Wetten Dass gabs auch früher schon. Ich meine auch keine Unterhaltungssendungen. Es geht ums gesamte Programm. Ein Großteild es öffentlich rechtlichen Fernsehens besteht mittlerweile leider nur noch aus Kopien von schlechten Privatformaten. Beim normalen Formatradio ist es noch schlimmer. Beiträge gibt es eigentlich kaum noch.
 
Eine Publikation einstiegsgerecht zu konzipieren halte ich außerdem nicht für runterdummen, sondern für ziemlich schlau. ;)

Das war etwas überspitzt formuliert meinerseits, aber mal ehrlich, wenn man sich heutzutage umsieht, hast du dann nicht auch das Gefühl, dass selbst eine Zusammenfassung von 20 Seiten für viele zuviel ist?
 
Ich konsumiere -neben PodCasts und amerikanischen Serien im Netz - ausschließlich öffentlich-rechtliche Medien. Und da kann man sich schon flächendeckend mit anspruchsvollem Material eindecken.
Und außerdem rollen sich mir bei solchen "heute nicht mehr"-Formulierungen immer die Zehennägel hoch. Weil sie implizieren, dass die fragliche Sache früher besser gewesen sei. Was in geschätzt 98% der Fälle bei Lichte betrachtet nicht stimmt.
Ich sach mal... vor Wetten Dass gabs Dalli Dalli.

Ich gucke Mediathek und Watchever. Ebenfalls amerikanische Serien.
Wenn öffentlich-rechtliche dann Arte, 3Sat, Phoenix und BayernAlpha etc.
Es hat vielleicht diesen Beigeschmack von früher war alles besser, aber vielleicht meine ich es eher in Richtung: Es war früher schon sch... und wird immer schlechter ;)
 
Man speichert damaliges mit seinen damaligen Ansprüchen ab. Sowas kann man nicht ins heute transportieren.

Das war etwas überspitzt formuliert meinerseits, aber mal ehrlich, wenn man sich heutzutage umsieht, hast du dann nicht auch das Gefühl, dass selbst eine Zusammenfassung von 20 Seiten für viele zuviel ist?
Eine Zusammenfassung im Umfang von 20 Seiten? Klar ist das zu viel. Jetzt mal ganz pauschal gesagt.

Auch eine Seite ist zu viel, wenn ich das nicht lesen will.

Glücklicherweise gibt es aber heute Plattformen, die den Einstieg in ein Werk einfacher machen (können). Ein wenig Aufmerksamkeit triggern, ein wenig mit Emotionen spielen und schon willst du vielleicht mehr lesen.

Deswegen bin ich ja von Twilight so begeistert. Die Hintergrundwelt hätte niemanden interessiert. Durch die Beziehungskiste hat sie aber interessiert.
Man stelle sich jetzt mal vor man hätte eine Rollenspielwelt mit so einer Beziehungskiste als Anknüpfungspunkt für die Teens verfilmt. Und dann im Nachgang mit der Spielwelt (und weiteren Produkten) die Fans eingesammelt...
 
Leute die sich Vampir-Romanzen ansehen sind nicht unbedingt daran interessiert das zugehörige Rollenspiel zu spielen. Du setzt da eine Schnittmenge voraus die es meiner Ansicht nach nicht gibt. Twilight-Leser/Seher wollen Lesen/Sehen und Pattinson hinterher schmachten. Die wollen auf ihrem rosa Bett liegen und sich ihren Traummann zurechtträumen. Was sie interessiert ist die Beziehungskiste, die Vampir-Schose ist nur schmückendes Beiwerk weil Fantasy gerade in ist. Die interessieren sich nicht für Rollenspiel sondern für die Brautkleid-Shopping-Dokus auf SIXX.
 
Irgendwer (Huhn?) hatte doch vor einer Weile mal die Idee, Rollenspielbücher einzulesen. Das wär doch was. So im Stil von Wheatons Sendung. Oder so. Also Regelbücher für die Lesefaulen. Nicht als nachgelagerte, rechtlich nicht abgesicherte Initiative von Fans, sondern von vorneherein gleich als Konzept und Service. Ein Regelbuch würde ich als Kodex schon auch noch rausbringen, aber eben zusammen mit "Gameplayvideos"
Episode 1: Was ist Rollenspiel?
Episode 2: Was ist das besondere an "Pimmelfechter RPG -> Vielleicht ein paar Kurze Animationsfilme, die die Welt näherbringen an Stelle der Fiction, die es sonst in den Büchern gibt.
Episode 2: Das Inititativsystem und Kämpfe
usw.

Und das dann eben richtig gut umgesetzt, müsste doch ein Knaller sein.
 
Alle kriegt man nicht, das ist schon klar. Aber ordentlich transmedial erzählt, sodass man die Beziehungskiste aus dem Film eben in den Hintergrund des Rollenspiels (oder was für eine Art von Produkt auch immer) einwebt und eben quasi-fortschreibt, dann läufts auch.

Abholen und mit auf die Reise nehmen, statt zu warten wer von alleine kommt.
 
Swafnir schrieb:
Wetten Dass gabs auch früher schon.
Da siehst du mal, wie begrenzt dein Begriff von "früher" ist.^^

Ich meine auch keine Unterhaltungssendungen. Es geht ums gesamte Programm. Ein Großteild es öffentlich rechtlichen Fernsehens besteht mittlerweile leider nur noch aus Kopien von schlechten Privatformaten. Beim normalen Formatradio ist es noch schlimmer. Beiträge gibt es eigentlich kaum noch.
Und früher gab es nur zwei Sender, bei denen man keine Möglichkeit hatte, ne Doku, ein Feature oder eine Nachrichtensendung zu gucken oder zu hören, wenn gerade Dalli Dalli, Wetten Dass oder Fußball angesagt war.
Heute gibt es von allem mehr. Mehr Scheiße, aber auch mehr qualitativ hochwertiges. Wenn man möchte, kann man den ganzen Tag mit qualitativ hochwertigen Sachen füllen. Mir gelingt das jedenfalls. Das war früher von vornherein unmöglich.
 
Und das dann eben richtig gut umgesetzt, müsste doch ein Knaller sein.
...für Rollenspieler auf jeden Fall.

Episode 1: Was ist Rollenspiel?
Episode 2: Was ist das besondere an "Pimmelfechter RPG -> Vielleicht ein paar Kurze Animationsfilme, die die Welt näherbringen an Stelle der Fiction, die es sonst in den Büchern gibt.
Eher:
Episode 1: Als ich zum ersten Mal davon hörte, dachte ich wie krank ist das denn, aber dann merkte ich, dass die Frauen drauf stehen.
Episode 2: Sylvie aka HotNerdGirl21 spielt Pimmelfechter RPG.
Episode 3: Das Pimmelfechter RPC hat mein Leben verändert. Spiel es. Jetzt. Und sei genauso angesagt wie ich.

Äh ja, oder so ähnlich.
 
@Skar
Die, die von alleine kommen sind aber die die motiviert und interessiert sind und auch langfristig dabei bleiben. Die, die ich abhole wollen nur die Gratisfahrt genießen, sind aber im Anschluss verschollen. Sieh es ein, Twilight ist ein Liebesfilm, kein Fantasyfilm. Aus dem Tümpel holst du keine Rollenspieler raus, höchstens Baccara-Leser.
 
Ja nee... das wäre mir zu reißerisch. Ich meine es ja gerade nicht im Sinn eines Werbevideos, sondern als wirklich ernstgemeintes neues Medienformat für Rollenspiele. Also als sinnvolle Erweiterung bzw. sogar tauglichen Ersatz für Bücher.
Nicht als Werbemittel für Neukunden.
 
@tobrise:

Das war eher ein zarter Hinweis Richtung social media und wie da reißerisch versucht wird an Klicks zu kommen.

Das kannst du nicht verstehen. :p
 
Ja nee... das wäre mir zu reißerisch. Ich meine es ja gerade nicht im Sinn eines Werbevideos, sondern als wirklich ernstgemeintes neues Medienformat für Rollenspiele. Also als sinnvolle Erweiterung bzw. sogar tauglichen Ersatz für Bücher.
Nicht als Werbemittel für Neukunden.
Ja, find ich auch gut. Aufbereitete Regeltexte als Hörbuch fürs Auto: Ich würds kaufen.

Aber solange in unserem Bereich für Investitionen > 2000 € Crowdfundings eröffnet werden müssen, wird das wohl ein feuchter Traum bleiben.
 
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