Wenn man sich mit Menschen, die ihre Vorurteile als Waffe einsetzen, mal länger befasst, stellt man fest, dass die sich aus gutem Grund vor der Welt fürchten. Wenn die nicht selber angreifen würden, hätten sie qualitativ so wenig anzubieten, dass die Welt sie einfach auffressen würde.
Das Problem in dem Fall ist ja eher, dass die Waffen anderer von Nerds nach innen gerichtet werden, damits die anderen nicht tun. Es gab ja hin und wieder den ein- oder anderen öffentlichen Menschen, der auch mal ernsthaft für das Hobby / den Themenbereich in die Bresche gesprungen ist ohne die Klischees zu bedienen, aber dabei wirds wahrscheinlich bleiben. Im Augenblick ist es ja noch nicht mal selbstverständlich, dass Videospiele Teil der Normalität sind, ich glaube Rollenspiele sind nicht groß genug um selbst nur so weit im Mainstream anzukommen.
Das Gleiche wird auch immer noch gerne mit Fantasyliteratur gemacht. Und mit Comics. Trotz der letzten Jahre und des Nerdboom. Ich finds seltsam, dass da immer noch so eine unsichtbare Grenze ist, die Niemand wirklich überschreitet. Und manchmal habe ich das Gefühl, dass Nerds auch dieses kleine Gefühl des Seltsamen und leicht Loserhaften behalten wollen, um nicht vollends Mainstream zu werden. Dabei wärs für alle Nerdgenres bereichernd, wenn sich die Nische mal wirklich komplett öffnen würde.
Ich würde unheimlich gerne unter Drogen stehend mit Geld beworfen werden.
Guten Morgen, Leute.
Morgen!
Das war in erster Linie darauf ausgerichtet, dass es gesellschaftlich anerkannter zu sein scheint, in Stripclubs zu gehen, als mit ein paar Freunden um den Tisch zu sitzen und Würfel zu werfen. Stripclubs sind nicht unbedingt ein Musterbeispiel wenns um Ethik geht und die Sichtweise ist in meinen Augen irgendwie ziemlich daneben.
Das ist wie zu sagen "Schatz, es ist mir lieber, wenn du dir den ganzen Tag auf Hardcore-Pornos einen runterholst, als wenn du mit deinen Mitte 30 ernsthaft noch Comics liest".
Really?
Das ist ja auch nicht nur auf den Clip bezogen, allgemein scheint es beruhigend zu sein, wenn der Sohn ab 14 Komasaufen geht, Partydrogen schmeißt und mit seinem ersten Moped Unfälle baut. Ist ja alles normal, Jungs eben. Fängt er aber an Death Metal zu hören, sich schwarz anzuziehen und Bücher von Lovecraft zu lesen ist das "bedenklich". Das sich trotz der Zentrierung von Nerdthemen in der Mitte der Gesellschaft und trotz der Medienwirksamkeit einiger öffentlicher Personen immer noch nichts an dieser verdrehten Wahrnehmung getan hat, ist für mich irgendwie erstaunlich.