AW: Maskerade vs. Requiem
Da haben wir zB schon ein Problem. Für mich ist "Story" etwas, das sich im Spiel aus Spielerhandlungen entwickelt, wobei ich auch den SL als Spieler betrachte. Deshalb gibt es für mich "die Story des SLs" die "funktionieren muß" nicht. Der SL stellt den Spielern ein Szenario zur Verfügung, in dem sie sich dann betätigen können.
Ich gebe dir recht, dass die Gesamtstory etwas ist, was sich im Zusammenspiel aller Beteiligten ergibt und die Spieler großen Anteil haben. Insofern muss ich wohl etwas genauer formulieren, damit keine Unklarheiten entstehen.
Die Chronik ist etwas, das ebenso durch die Spieler und sinnvollerweise hauptsächlich durch die Spieler in ihrem Verlauf gesteuert und bestimmt wird.
In unserer Runde läuft es so ab, dass es einen Rahmen gibt, den der Erzähler vorgibt (i.e. NPCs, die auftauchen, allein das ist ein gewisser Rahmen bzw deren Verhalten). Was die Spieler generell daraus machen, ist ihre Sache. Die politische Lage wie sie jetzt ist, ist auf das Handeln der Charaktere zurückzuführen. Sie waren das zünglein an der Waage, das den Ausgang bestimmt hat.
Jeder Spieler hat natürlich die Freiheit, seinen persönlichen krimskrams zu plotten, worauf der Spielleiter nunmal irgendwie reagieren muss, aber nicht der atkive Part ist.
Dann gibt es bei uns persönliche Nebenplots, die der Erzähler sich für die jeweiligen Spieler ausdenkt, um auf ihre Konzepte und Chars einzugehen und ihnen nochmehr persönliche Entfaltung zu bieten.
Dann gibt es immer wieder, mal dominanterund mal weniger dominant, eine Story, einen Hauptplot, der sich über ein Abenteuer von 2-3 Abenden erstreckt und von jeweilis einem Mitglied der Runde geleitet wird (ich vermeide das böse wort
). Die ganzen Fäden der Nebenplots und eigenen plots laufen natürlich die ganze Zeit mit und werden wie ein Staffelstab von erzähler zu erzähler weitergegeben.
UNd das funktioniert wunderbar, seit über einem Jahr, wir haben eine gewachsene Chronik, jeder kann seine IDeen umsetzen, jeder Charakter hat eine Entwicklung und für weiteren Spaß in Form von mittellangen Hauptplots ist gesorgt. Niemand wird gegängelt, kein deus ex machina, aber auch kein völliges nebeneinanderherplotten, wie es entstehen kann, wenn der Erzähler für keinerlei Gruppenmotivation sorgt...