AW: Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst
Hier wird gejammert, die Läden sterben weg.
Wenn ich sehe, wie wenige FRIENDLY local gaming stores es gibt, und wie viele miese, unangenehme löcher, dann kann ich nur sagen: gut so. In KL gibt es nur einen Laden, und den würde ich nicht mehr betreten wenn mir jemand dafür geld bietet. Die nächsten sind in MA, und ich denke, da habe ich letztes Jahr schon meine Meinung gesagt. Also bestelle ich Online, entweder bei Dragonworld oder bei Amazon. Ist auch meistens günstiger.
Hier wird geklagt, finanziell ginge es den Verlagen nicht gut.
Tja, das ging es den meisten nie. Selbst in den "Goldenen Zeitaltern" waren die meisten Verlage sowas wie ein Nebenberuf, und diejenigen, die es nicht waren, sind entweder eingegangen, oder haben ein zweites standbein gefunden. Was glaubt ihr denn, warum in den 90s jeder der "Großen" zu seinen Spielreihen auch romanreihen herausgebracht hat, die auch im normalen buchhandel zu haben waren? WEG ist damals nicht wegen den RPGs gestorben, sondern wegen schuhen. Palladium stirbt seid 10 zahren an mißwirtschaft - woran TSR vor zehn jahren auch starb. WW ist in den 90s zwei mal beinahe daran gestorben.
Hier wird geheult, der Nachwuchs gehe aus.
Worauf hin ich sage: Nö. Es kommt kein Nachwuchs über die "traditionellen" wege dazu, das stimmt, wobei das auch zum teil an den Läden liegt, zu teil an den Teil der Szene, die das image des "Ekelgeeks" fröhnen. Oder an leuten wie Zornhau oder Skyrock, denn Jungens, wenn ihr IRL so seid wie hier, dann würde ich mit euch auch nicht spielen wollen, so gerne ich euch habe. Was ich aber sehe - dank vereinsätigkeit, nachhilfejob und jungen bekannten - ist, das viele neulinge von freunden in schulen geworben werden, vielleicht auch über ältere geschwister oder so, dort ihre Runde aufziehen, ihre bücher online erwerben, und sich - wie DIE MEISTEN SPIELER - nicht in foren anmelden. Lernen die im Laden andere Spieler kennen? Nö. Gehen die auf Cons? In der regel: Nö. Sind sie teil der "Szene"? Nö. Ist Nachwuchs da? Jupp
Noch eine Anmerkung meinerseits: Ein Teil des Poblems ist natürlich auch, das wir im moment nicht mehr synchron mit dem Mainstream sind. Es sind unheimlich viele leute anfang bis mitte der 90s zum RPG gekommen, durch Vampire, und da war die Mainstream-Kultur voll mit Vampiren. Was auch viele gezgen hat war die Tatsache, das man im Buchhandel auf Romane zu SR, oWoD, DSA und D&D gestolpert ist. Die romane gibt's immer noch, aber damit erreicht man die Jugend nicht mehr. Wo beleiben die Mangas zu RPGs? Wo bleiben die RPGs zu aktuellen Gemeinplätzen? Und warum lauben wir, wir müßten uns an OnlineGames orientieren? Die Szene sollte nicht versuchen, mit der Branche in konkurrenzkampf zu gehen, sondern sich eher an die eigenen Stärken zu orientieren und auszubauen.